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Hallo Tina,
Zitat:Es ist komisch, vor ca. 2 Monaten hatte ich noch ein Gespräch mit meinem TA, der mir sagte, dass PBFD inzwischen so gut wie ausgestorben sei.
Darf ich fragen, zu welchem Tierarzt gehst du?
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10.02.2012, 16:20
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.02.2012, 16:33 von Tina.)
Hallo ichbinrosa,
ich bin seit über 15 Jahren bei einem guten Vogelspezialisten.
Er sagt das in den letzten Jahren die Befunde auf PBFD abgenommen haben.
Gruß
Tina
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10.02.2012, 17:57
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.02.2012, 18:08 von ichbinrosa.)
Ich finde das sind zwei paar Schuhe:
Zitat:Es ist komisch, vor ca. 2 Monaten hatte ich noch ein Gespräch mit meinem TA, der mir sagte, dass PBFD inzwischen so gut wie ausgestorben sei.
und
Zitat:Zitat:Er sagt das in den letzten Jahren die Befunde auf PBFD abgenommen haben.
Sei mir nicht böse, ich meine es wirklich nicht so. Es ist immer so eine Sache zu überlegen, was gesagt wurde und was man meint, was gesagt wurde. Geht man zum Tierarzt hat das ja oft einen Hintergrund und im Eifer des Gefechtes trügt dich vielleicht die Erinnerung? Wenn es aber neue Erkenntnisse gibt, dann wäre ich daran sehr interessiert.
Das Problem bei PBFD war bislang, dass es nicht immer nachweisbar war, bzw. man sogar soweit ging zu sagen: "nur ein positiver Befund ist ein Befund." Deshalb raten heute viele Tierärzte zu einer Untersuchung per Blutprobe, statt wie früher häufig, über eine Federprobe.
Um eine Aussage über den derzeitigen Verbreitungsstand abgeben zu können, müssten entsprechende Feldstudien laufen. Dazu müssten positive Befunde gemeldet, registriert, kartografiert und so dokumentiert werden. Alle Tests, bzw. Ergebnisse müssten unter den gleichen Bedingungen ermittelt und vor allem flächendeckend gesammelt werden.
Bei den Wellensittich- und auch Nymphensittichhaltern ist PBFD immer noch ein weit verbreitetes Problem mit einer hohen Küken bzw. Nestlingssterblichkeit. Man kann aber beobachten, dass es immer öfter Vögel gibt, die zwar positiv getestet werden, aber dennoch lange ohne Symptome leben. Man geht davon aus, dass Vögel, die sich später infizieren, wenn das Immunsystem ausgereift ist, gute Chancen haben ohne jede Auffälligkeit alt zu werden.
Persönlich halte ich es für mich so, dass ich lieber einmal zu viel, als einmal zu wenig testen lasse. Über das Nichttesten und die daher unerkannt gebliebenen und verbreiteten Träger und infizierten Vögel, wurde es erst möglich, dass diese Krankheiten sich bei einigen Arten extrem ausgebreitet haben. Inzwischen wurden sogar Befürchtungen ausgesprochen, dass PBFD auch Wildvogelpopulationen, wie z.B den australischen Ziegensittich bedrohen.
Klick: http://de.wikipedia.org/wiki/Ziegensittich
http://www.geschlechtsbestimmung.de/virus.html
http://www.birds-online.de/gesundheit/ge...r/pbfd.htm
Hier ist besonders der letzte Absatz im Thema "Verlauf" lesenswert, wo es um die Träger des Virus geht.
Vielleicht wollte der Tierarzt abwiegeln, weil viele Menschen gleich hysterisch werden, wenn von PBFD die Rede ist. Panik hilft ja nicht und es gibt einige positive Beispiele, wo Vögel noch ein langes schönes Leben genießen konnten und es noch genießen. Hätten ihre Besitzer über reagiert, wäre dem vielleicht nicht so?!
Vielleicht sprichst du mit dem Tierarzt noch einmal. Ich finde Infos zu solchen Krankheiten wie PBFD wichtig. Was früher unbedingt ein Todesurteil war, kann sich mit der Zeit anders darstellen, weil der betroffene Organismus vielleicht langsam lernt, sich mit dem Virus auseinanderzusetzen....
Wenn du also Informationen hast, dann wäre es schön diese zu teilen. Gibt es eventuell auch schon Publikationen dazu? Könntest du deinen Tierarzt darum bitten?
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Hallo,
vielleicht sollte ich es so ausdrücken, neue Befunde auf PBFD haben in den letzten Jahren abgenommen und deshalb nimmt man an, dass die Krankheit bei jungen Vögeln in DEUTSCHLAND am aussterben ist.
Aber ICH bin KEIN TA und habe keine EIGENE Erfahrungen mit diesem Virus und möchte aus diesem Grund auch nicht über was diskutieren, was ich auch nur erlesen oder gehört habe.
Für Medizinische Dinge, wende ich mich vertrauensvoll an meinen TA, der er hat es studiert und erlernt.
Und sei auch Du mir bitte nicht böse aber ich möchte nicht stille Post spielen, denn ich sehe, wie schnell etwas falsch verstanden werden kann.
Und glaube mir auch ich bin super Vorsichtig, seit Jahren, meine Geier sind getestet und es kommt uns kein Vogel ins Haus der nicht getestet ist, schon aus eigener Erfahrung!
Ich finde diesen Erfahrungsbericht hier sehr interessant, wie Fanny mit ihren Geiern den Alltag bewältigt und finde toll, dass sie uns daran teilhaben lässt.
Gruß
Tina
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Hallo,
es ist leider so, dass PBFD nicht ausgestorben ist. Es sind einige Untersuchungen und auch lange Ausführungen von Tierärzten im Netz und ich habe mich nach der Diagnose viel mit der Krankheit beschäftigt, weil ich völlig schockiert war. Bei den Agaporniden z.B. vermutet man eine Verseuchung von 40 % bis 80 % (da scheiden sich die Geister). Sie stecken es aber eher weg und sind wohl inzwischen auf eine Art immun. Kakadus sollen tatsächlich am meisten gefährdet sein.
Es gibt einen akuten und einen chronischen Verlauf und tatsächlich auch die Chance auf Immunität.
Unser Carlo hat den chronischen Verlauf. Es schlummerte in dem einst hübschen Kerl und brach dann langsam aus. Erst die Federn, dann der Schnabel, inzwischen die Krallen. Aber solange er noch Spaß am Leben hat, soll er es auch behalten.
Ob sich die anderen (2 Graue und die Kakaduhenne) angesteckt haben, vermag ich nicht zu sagen. Wir lassen es auch nicht prüfen, weil es eh egal ist. Sie bleiben sowieso bei uns und neue gesunde Tiere nehmen wir nicht auf.
Ich möchte nicht wissen, wieviele infizierte bzw. immune Vögel in den Stuben sitzen und einfach ihr Leben leben, weil die Halter nicht über diese Krankheiten informiert sind.
Heute würde ich (als cleaner Papageienhaushalt) ein neues Tier allerdings auch erst testen lassen. Es gibt ja noch jede Menge anderer Viruserkrankungen.
Aber nicht selten ist Erfahrung auch das Ergebnis negativer Ereignisse und Geduld und Hoffnung lernt man meist durch Leid.
Für unsere kleine Familienzelle hat PBFD jedenfalls inzwischen etwas von seinem Schrecken verloren. Wir leben einfach
Und wenn unser kleiner Carlo einmal über die Regenbogenbrücke geht, dann suchen wir in den Foren für PBFD-Vögel einen neuen Kameraden für unsere Tina.
Liebe Grüße
Fanny
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Liebe Fanny,
ich finde deine Einstellung sehr gut. Ich drücke euch auch die Daumen, dass ihr noch viel Zeit miteinander habt.
Hysterie und Panik macht keinen Sinn und als Käufer muss man sich überlegen, was mache ich wenn???!!!
Wichtig ist es Nerven zu bewahren, sich nicht entmutigen zu lassen und verantwortlich damit umzugehen.
Ich finde Berichte wie den deinen sehr wichtig. Zum einen kann er verzweifelten Menschen Mut machen, und zum anderen mahnt er auch zur Vorsicht und Vorsorge.
Aufklärung wird viel plastischer und nachvollziehbarer, wenn man lebendige Beispiele bekommt.
Ich bin immer besorgt, wenn ich lese, dass viele sich Papageien anschaffen und diese dann selbst ohne jegliche Untersuchung mit ihren meist ebenfalls ungetesten Sittichen in einem Raum zusammen bringen.
Später sind die Sittiche oft weg und vergessen, der Kakadu oder Papagei wandert auch irgendwann weiter. Ich will damit sagen, dass die Übertragungswege vieler Krankheiten gewollt oder ungewollt in Kauf genommen oder in Vergessenheit geraten. Aus diesem Grund werden diverse Krankheiten auch noch lange ein Problem bleiben...
Ich drücke dir die Daumen und wünsche euch von Herzen noch eine lange und glückliche Zeit. Danke für deinen Bericht und deine Offenheit. Dafür hast du meinen Respekt.
@Tina: Um Gottes Willen, ich wollte dich nicht zur Flüsterpost machen. Im Gegenteil. Deine Wortwahl war vielleicht etwas unglücklich gewählt. Ich möchte nur vermeiden, dass irgendwer denkt, die Kuh ist vom Eis und Tests und Vorsorge können getrost über Board geworfen werden.
Jeder Papagei, der vor Ansteckung bewahrt werden kann, ist es wert, dass wir uns weiter damit auseinandersetzen. Man muss ja davon ausgehen, dass auch unerfahrene Menschen hier her kommen und Informationen suchen. Aber ich bin mir sicher, du siehst das genau so.
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(11.02.2012, 19:41 )ichbinrosa schrieb: Man muss ja davon ausgehen, dass auch unerfahrene Menschen hier her kommen und Informationen suchen.
Ich sehe das genau so!
Oft habe ich das Gefühl, das viele neue Papageienhalter nicht genau wissen, daß ein Tierarzt nicht gleich Vogelspezialist ist obwohl man versucht sie darauf hinzuweisen.
Das es nicht ausreicht, den Vogel "normal" untersuchen zu lassen auch das auch ein altbestand, der noch nie getestet wurde, getestet werden sollte bevor man sich ein neues gesundes Tier ins Haus holt, denn auch dieser Bestand könnte einen Virus in sich tragen, der aber noch nicht zum Ausbruch gekommen ist und den neuen Vogel anstecken, bei dem der Virus dann zum Ausbruch kommt…..
Es ist für mich nicht immer einfach zu schreiben, was ich meine, mir liegt das Schreiben nicht so.
Ich finde solche Beiträge, wie diesen hier von Fanny, sehr wertvoll, besonders für neue Kakaduhalter auch den Bericht über Buffy, denn vielleicht kann man mit solchen Beiträgen, manch neuen Halter zum nachdenken anregen und dazu bewegen sich von den Gedanken zu lösen "Mir wird sowas schon nicht passieren"
Gruß
Tina
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Auch wenn dieser Thread inzwischen veraltet ist möchte ich doch noch einmal schreiben, wie es unserem Carlo inzwischen geht.
Ja, er lebt trotz der vor einigen Jahren ausgebrochenen Krankheit immer noch.
Er ist sozusagen ein kleiner wissenschaftlicher Wunderknabe, da die Krankheit nach dem Ausbruch oft innerhalb eines Jahres tödlich endet.
Die große Liebe, die Familie und die Gewissheit, bei der Betreuung immer die Pole-Position zu haben, scheinen ihm wohl gut zu tun.
Alle 8 Wochen muss er zu seiner Leibärztin zum Schnabelschneiden.
Das ist zur Routine geworden.
Ansonsten rast er wie ein Wiesel durch die Voliere, da er leider kaum noch Federn hat und keift die grauen Nachbarn an.
Jeder normale Mensch müsste denken, er quält sich, aber er ist wirklich gut drauf und hat bei seinem Mädchen sogar "die Hose an".
Wir hoffen, dass er noch recht lange bei uns bleibt, da sein Mädel völlig verschossen in ihn ist.
Viele Grüße
Fanny
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Heee,
das sind doch mal gute Nachrichten!!!
Konnte mich ja kaum noch an Carlo und diese Geschichte erinnern, hab alles nochmal nachgelesen und dann festgestellt, daß das ja schon über 4 Jahre her ist!!!
Danke, daß Du diesen Zwischenbescheid gegeben hast, so machst Du anderen, die evtl. in die gleiche Lage kommen, Hoffnung und Mut!
Ich wünsche Euch allen, vor allem Carlo und den anderen Zweibeinern, daß es so positiv (für die anderen aber trotzdem negativ und daher auch wieder positiv ) ganz lange weiter geht.
Liebe Grüße
Gitti
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