Hallo Gisela,
mal ganz direkt an dich, fast wie 'ne PN:
Ich finde es wirklich toll, was du für deinen Jonny da als "Wohnzimmer" gebaut hast! Auch wenn er als "Schlafzimmer" ja noch seinen kleinen Käfig bevorzugt
! Ist halt die Macht der Gewohnheit!
Der kleine Käfig (sein Schlafzimmer) hätte evtl. auch den Vorteil, dass du den in ein anderes Zimmer stellen könntest, in dem Jonny dann ungestört von Fernsehen oder auch mal Gästen oder so ab ca. 21 Uhr ungestörte Nachtruhe hat. Dann wird er halt "in sein Schlafzimmer" gebracht und hat Ruhe. Ist für Kakadus auch wichtig!
Zum Draht: Da sind die Papageien wirklich ganz unterschiedlich! Manche interessieren sich für Draht überhaupt nicht und manche sind die größten "Befreiungskünstler". Ich will dir einige Beispiele schildern:
Beispiel 1, unsere Inkas, auch wenn's länger dauert, bis ich zum "Punkt" komme: Als wir 2002 diesen Hof gekauft haben, haben wir (u.a.) eine Außenvoliere gebaut, die 10 m lang und 2,50m breit war. Als Drahtstärke für Amazonen und Graupapageien wählten wir 2,45mm, was sich als ausreichend erwies. Die Voliere wurde etwas später auf 15m verlängert, der in der Verlängerung verwendete Draht war nur 1,4 (oder 1,04?)mm stark. Keine der Amazonen interessierte sich dafür, auch kein Graupapagei. Aus innerbetrieblichen Gründen zogen die Amazonen um (in eine neue Voliere) und auch die Graupapageien bekamen eine andere Voliere. In die 15m lange mit (verhältnismäßig) dünnem Draht zogen 4 Großaras (Grünflügel und Hybriden) ein. Sie waren mehrere Jahre da drin. Nie hat sich ein Ara oder ein Graupapagei oder eine Amazone am Draht zu schaffen gemacht.
Im September 2009 kauften wir uns ein Pärchen Inkakakadus. Sie sollten eine Voliere mit angrenzendem Schutzraum bekommen, weil wir uns freuen würden, wenn die beiden auch mal Nachkommen bekommen. Voraussetzung: Stabiles Umfeld, nicht umsetzen u.v.a.m. Also zogen die 4 Aras um (da sind zwei Hybridhennen dabei, bei denen wir durch entsprechende äußere Gegebenheiten möglichst Nachkommen verhindern wollen). Also: die Inkas zogen ein. Obwohl diese wirklich genug zum Schreddern bekommen und fliegen können und toben können und ....
ist es ihr größtes Vergnügen, Löcher in den Draht zu knipsen
: Löcher zu den Aras hin, Löcher nach außen - in die Freiheit(!) - aber immer nur da, wo der Draht 2,45mm stark ist. Den dünnen Draht in der Verlängerung haben sie bisher nicht angerührt. (Und obwohl es verzinkter Draht ist, haben sie keine "erhöhten Zinwerte"
Beispiel 2:
Im Juli 2010 zog hier ein Hybridkakadu zur Vergesellschaftung ein. Der ist immer noch hier. Im Sommer hat er draußen nichts kaputt gemacht, ist an den Draht nicht dran gegangen. Im Winter mussten wir täglich reparieren: er knipste - trotz allen Beschäftigungsmaterials - jeden Tag an einer anderen Stelle ca. 10x20cm Draht raus. Obwohl das Loch groß genug war, rausgegangen ist er nie aus seinem "Schlafzimmer". Jetzt ist er in ein Zimmer umgezogen, in dem es keinen Draht gibt.
Beispiel 3: Gelbhaubenkakadu Uli (großer Gelbhaubenkakadu) hat sich noch nie an seinem Volierendraht 2,45mm vergriffen, auch der Goffin, die Salomonen und die Gelbwangenkakadus beachten den Draht nicht. Selbst unser erster Molukke (Molo) lebte anfangs in einer mit 2,45 mm starkem Draht versehenen Voliere - und hat sich einen Dreck um die Drahtstärke geschert!
Die Kakadus sind eben alle verschieden! Es soll auch keine Kritik an deinem Draht sein, nur der Tipp, da ab und zu ein Auge drauf zu haben. Häufig liegt es auch an den Beschäftigungsmöglichkeiten, die die Papageien in den Volieren haben, ob sie sich für den Draht und "ausbrechen" interessieren. Unsere Inkas interessieren sich so lange für Ausbruchsversuche, so lange das Loch zu klein ist
. Ist es groß genug, dann ist es uninteressant
Hab einfach ein Auge drauf - und mach weiter so, ich freu mich für deinen Jonny!
Viele Grüße
Susanne