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Handaufzucht = Fluch oder Segen?
#1
Moin,

da sich das Thema in einem anderen Thead ( Klick mich, ich bin ein Link ) ergeben hat, wo es nicht wirklich hin paßt, mache ich hier mal einen neuen auf.

(12.11.2009, 22:24 )Uhu schrieb: Hallo, Ich würde dich gerne fragen, warum du kein Freund von HZ warst - aber das würde dieses Thema "sprengen".


Deshalb nun in einem neuen Thema heimlichlach

Was habe ich gegen HZ?
Erst mal vorne weg, ich habe nichts gegen handaufgezogene Vögel, die können ja selbst nicht wirklich was dafür Zwink

Ich habe mal für einen Verein eine kleine Auffangstation für Kakadus betrieben, wo meine Aufgabe darin bestand, Abgabevögel aufzunehmen und, wenn möglich mit Fremdpartnern aus Einzelhaltung zu vergesellschaften, so daß diese Tiere meinen Bestand gewöhnlich wieder verlassen haben.

Dabei musste ich eben (in meinem kleinen Bereich von 15-19 Bestandsvögeln vom Verein plus eben den jeweiligen potentiellen Partnern) sehen, daß Naturbruten (tlw. eben noch alte Wildfänge) leichter zu sozialisieren waren, als reine HZ (geklappt hats mit HZ auch, sonst hätte ich Frauchens Auswahl nicht akzeptiert).

Mein erster eigener Kakadu war z.B. eine reine HZ, habe ihn ohne jegliche Ahnung von weißen Teufeln viel zu früh bekommen und selbst aufgezogen....das gab eine Fehlprägung auf mich vom Feinsten.
Er hat sich zwar später problemlos in eine Gruppe eingefügt, hat aber bis zu seinem frühen Tod keine Partnerin akzeptiert, obwohl er mehrere angeboten bekam.

(12.11.2009, 22:24 )Uhu schrieb: Falls ihr Interesse habt, könnte man das ja in einem extra Thema zu HZ und NB diskutieren. Ich denke, da gibt es auch viele Vorurteile .... wenn z. B. eine NB in eine "entsprechende Haltung" käme, würde sie wahrscheinlich auch Verhaltensauffälligkeiten entwickeln...


Und wie sie das tun, ich hatte auch Wildfänge, die völlig fehlgeprägt waren (irgendwie aber auch kein Wunder nach 10-30 Jahren Einzelhaltung).

(12.11.2009, 22:24 )Uhu schrieb: [z. B. dass HZ keine "Beißhemmung" hätten und fester zubeißen würden als NB - (ich denke, viele hier könnten noch mehr solcher "Vorurteile" beispielhaft aufzählen)!


Gerade das Beispiel mit der Beißhemmung stößt mir sauer auf, bisher hatte ich keine HZ, die richtig gebissen hat, mehr als ne Quetschung war da nie der Fall.......aber wehe, irgendjemand wagte es, an die Voli meines behinderten WHK-Hahnes (Wildfang und damit garantiert Naturbrut) zu gehen, wenn ich nicht dabei war: dann floss richtig Blut.
Meine Mutter und meine damalige Freundin, die er beide schon kannte und mit mir dabei auch akzeptierte, haben beide den Arzt besuchen dürfen, weil sie versucht haben, ihn zu füttern (nicht anfassen, nur füttern!), als ich in Urlaub war.

(12.11.2009, 22:24 )Uhu schrieb: .... Mir geht es hier speziell nur darum, dass manche lesen - glauben - und "weiter verbreiten"....


Der Fluch des Internets: wenn was irgendwo 2 mal behauptet wird, muss es eben die Wahrheit sein, steht doch so im Netz und Fachforum Pfeif

(12.11.2009, 22:24 )Uhu schrieb: Es wäre schön, wenn es einen "Platz" gäbe, das Thema "HZ - NB" sachlich zu diskutieren .... Viele Grüße Susanne


Ein großes Problem sehe ich eben in einer doppelten Fehlprägung, die bei der HZ oft ausgelöst wird, nicht nur der Vogel wird auf Menschen geprägt, auch der Mensch, der seinen Vogel als "Ersatzkind" ansieht, ist m.E. fehlgeprägt und verbaut dann einiges (für den Vogel).
Und genau an dieser Stelle hört bei manchen eben die Bereitschaft zu einer sachlichen Diskussion auf, wer gibt schon gern zu, daß er den Fehler macht und nicht die Tatsache schuld ist, daß der Vogel ne HZ ist.
(Frei nach dem Motto: Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist immer die Badehose schuld Zwink)

Nachdem ich hier nun einige Lanzen für HZ gebrochen habe, sage ich aber trotzdem weiterhin, daß ich Naturbruten bevorzuge, allein das Schauspiel mit Eltern und Kindern hier war mehr wert, als ich je an Arbeit und Geld in die Vögel gesteckt habe.
Und ich glaube (bei vorsätzlichen HZ) immer noch, daß den Vögeln dann eben die lustige Kindheit verwehrt wird.......nach dem, was hier abgelaufen ist, könnte ich das einfach nicht.

Ich hoffe, das reicht erst mal als Einleitung...
Grüssle aus dem Pott
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#2
Hallo,
danke, Zebulon!
daumendruck Ich hoffe es bleibt sachlich, vielleicht kann das eine oder andere "Vorurteil" revidiert werden.
Nachdem ich jetzt zweimal eine Antwort geschrieben habe und zweimal kurz vor Schluss rausgeflogen bin (liegt an unserem Zugang über Schüssel....) schreibe ich es jetzt noch mal. Und lade es dann hoch!
Bis gleichTschau-schild
Viele Grüße
Susanne
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#3
Hallo,
Nochmal danke, dass du dieses Thema eröffnet hast !
(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Was habe ich gegen HZ?
Erst mal vorne weg, ich habe nichts gegen handaufgezogene Vögel, die können ja selbst nicht wirklich was dafür Zwink
Nee, die HZ können für nichts …..
(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Ich habe mal für einen Verein eine kleine Auffangstation für Kakadus betrieben, wo meine Aufgabe darin bestand, Abgabevögel aufzunehmen und, wenn möglich mit Fremdpartnern aus Einzelhaltung zu vergesellschaften, so daß diese Tiere meinen Bestand gewöhnlich wieder verlassen haben.

Dabei musste ich eben (in meinem kleinen Bereich von 15-19 Bestandsvögeln vom Verein plus eben den jeweiligen potentiellen Partnern) sehen, daß Naturbruten (tlw. eben noch alte Wildfänge) leichter zu sozialisieren waren, als reine HZ .
Was meinst du genau mit „leichter zu sozialisieren“?
Welches Verhalten zeigt eigentlich ein Vogel, der sozialisiert ist?
Wenn es Vögel gibt, die „leichter zu sozialisieren“ sind, muss es ja auch Vögel geben, die „schwieriger“ zu sozialisieren sind.
Könntest du folgender These zustimmen: ?
These 1:
Papageien, die in HZ aufgezogen und jahrelang in Einzelhaltung leben, sind nach Jahren des Alleinlebens nur mit Menschkontakt schwierig zu sozialisieren.
(je mehr Jahre, desto schwieriger….)
(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Mein erster eigener Kakadu war z.B. eine reine HZ, habe ihn ohne jegliche Ahnung von weißen Teufeln viel zu früh bekommen und selbst aufgezogen....das gab eine Fehlprägung auf mich vom Feinsten.
Er hat sich zwar später problemlos in eine Gruppe eingefügt, hat aber bis zu seinem frühen Tod keine Partnerin akzeptiert, obwohl er mehrere angeboten bekam.
In dieser „Reihe“ füge ich uns als zweiten an…. Graupapagei 1986 aus HZ gekauft – lange Jahre allein gehalten (er hatte ja „uns“ – wir hatten damals auch nur „einen“ Hund und „eine“ Katze ---- ich hab’ auch nur „einen“ Mann bodenlach…. jetzt aber 2 Pferde, 2 Katzen .....)
Und ich glaube, in dieser Reihe könnten sich noch viele anschließen – meist fängt man ja „mit einem Papagei“ an….
Manche trauen sich ja bei Problemen mit "einem" Papagei (aus HZ) schon gar nicht mehr zu fragen - sie entschuldigen sich schon gleich zu Anfang, damit es nicht Hiebe wg. HZ setzt ....(nicht hier im Forum!)
Sagt allerdings wegen HZ nicht mehr aus, als schon in These 1 formuliert! Denn die damals in Zoogeschäften o.ä. gekauften Wildfänge, die jahrelang allein gehalten wurden, wurden genau so fehlgeprägt – wenn man ihr Vertrauen „erwerben“ konnte ------------ wie du hier schreibst:
(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Und wie sie das tun, ich hatte auch Wildfänge, die völlig fehlgeprägt waren (irgendwie aber auch kein Wunder nach 10-30 Jahren Einzelhaltung).
Okay – dann mal:
These 2:
Einzeln gehaltene Papageien können leicht auf den Menschen fehlgeprägt werden.

(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Gerade das Beispiel mit der Beißhemmung stößt mir sauer auf, bisher hatte ich keine HZ, die richtig gebissen hat, mehr als ne Quetschung war da nie der Fall.......aber wehe, irgendjemand wagte es, an die Voli meines behinderten WHK-Hahnes (Wildfang und damit garantiert Naturbrut) zu gehen, wenn ich nicht dabei war: dann floss richtig Blut.
Da geht es mir genau so mit den Behauptungen zur Beißhemmung!
Warum beißt ein Papagei? Welche Gründe gibt es dafür?
Eine lesenswerte Zusammenfassung über die Gründe, warum ein Papagei beisst, findet man auf der Seite. Zwar Englisch – aber ich schreibe gerne eine „zusammengefasste deutsche Version“, wenn es notwendig sein sollte – (weil es Papageien (bzw. Haltern) helfen könnte - zu verstehen!…)
(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Ein großes Problem sehe ich eben in einer doppelten Fehlprägung, die bei der HZ oft ausgelöst wird, nicht nur der Vogel wird auf Menschen geprägt, auch der Mensch, der seinen Vogel als "Ersatzkind" ansieht, ist m.E. fehlgeprägt und verbaut dann einiges (für den Vogel).
Da hast du meiner Meinung nach Recht! Nur, wenn Menschen Papageien als „Ersatzkinder“ halten – liegt es dann aber an der Aufzuchtsform – oder daran, was Käufern „suggeriert“ wird (und viele, die ihren ersten Papagei kaufen, haben ja noch nicht „die grooooooooooooße Ahnung“ – sie haben einen für mich nachvollziehbaren Wunsch und verlassen sich auf die „Beratung beim Verkauf“). Die Probleme entstehen erst später ……. Durch Einzelhaltung, durch falsche Fütterung, durch Nichtbeachten der Körpersprache, durch ……………. (wäre schon wieder ein neues Thema! Aber ich will mal beim Thema „HZ – Fluch oder Segen“ bleiben!)

(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Nachdem ich hier nun einige Lanzen für HZ gebrochen habe, sage ich aber trotzdem weiterhin, daß ich Naturbruten bevorzuge, allein das Schauspiel mit Eltern und Kindern hier war mehr wert, als ich je an Arbeit und Geld in die Vögel gesteckt habe.
Na, jetzt muss ich aber ein bisschen schmunzeln …….
Die Eltern waren HZ – Bist du dir wirklich sicher, dass NB oder WF es genau so zugelassen hätten, dass du dich und die User hier mit dem Thema „Kinderaufzucht“ hättest wochenlang erfreuen können??????
Glaubst du, NB oder WF hätten das genau so zugelassen?
(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Und ich glaube (bei vorsätzlichen HZ) immer noch, daß den Vögeln dann eben die lustige Kindheit verwehrt wird.......nach dem, was hier abgelaufen ist, könnte ich das einfach nicht.
Neben vorsätzlicher HZ gibt es ja auch noch die „medizinisch“ notwendige HZ. Ich finde es auch noch wichtig, dass ein in HZ aufgezogener Papagei so früh wie möglich zu Artgenossen kommt, vergesellschaftet wird - eben eine lustige Kindheit hat (und nicht mit einem Menschpartner vergesellschaftet wird!)
Und ich finde es auch wichtig, daran zu arbeiten, dass Papageien nicht jahrelang in einer „Paarhaltung mit Menschpartner“ leben müssen.
Wir haben hier auch viele HZ, tlw. aus jahrelanger Alleinhaltung – tlw. frühzeitig verpaart – tlw. noch im Kindergartenalter – tlw. schon geschlechtsreif.
Diese HZ haben auch „ihre Vorteile“ – gegenüber NB und WF in Privathaltung….

Ich will aber an dieser Stelle weder der HZ noch der NB einen „Vorzugsplatz“ einräumen. Denn es geht ja gerade darum, ob HZ Fluch oder Segen sein kann / ist:
(13.11.2009, 14:25 )Zebulon schrieb: Ich hoffe, das reicht erst mal als Einleitung...
Grüssle aus dem Pott
Danke, Zebulon, eine „super“Einleitung Knuddel

Ich schließ noch mal eine These an:
These 3:
Der Kauf einer HZ suggeriert dem Käufer, einen "zahmen" Vogel zu erwerben, dessen Vertrauen nicht "erarbeitet" werden muss, dessen Verhalten nicht beobachtet werden muss.

Das würde ich unter dem Begriff "Der Fluch der HZ" einordnen.

Viele Grüße
Susanne
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#4
(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: Hallo,...
Was meinst du genau mit „leichter zu sozialisieren“?
Welches Verhalten zeigt eigentlich ein Vogel, der sozialisiert ist?
Wenn es Vögel gibt, die „leichter zu sozialisieren“ sind, muss es ja auch Vögel geben, die „schwieriger“ zu sozialisieren sind.

als krasses Beispiel eine Nacktaugenhandaufzucht (Mädel), 8 Jahre lang geliebtes Kind der Mama, hat mit geduscht und im Bett geschlafen, die hat Monate gebraucht, bis sie keine Angst mehr vor einem der anderen Kakadus hatte, gemeinsamer Freigang mit den anderen ging bis zur Abgabe nicht. Ich hatte eben nur das Glück, daß ich einen genauso bescheuerten Nacktaugenhahn zur Vergesellschaftung bekam. Nachher hatten eben beide gemeinsam Angst vor den anderen und damit die große Gemeinsamkeit ihres Lebens gefunden.
So weit ich weiß, leben die beiden heut noch zusammen.
Zumindest haben die Naturbruten nich so lange so ein Theater gemacht, obwohl eigentlich alle Neuankömmlinge erst mal von der weißen Horde geschockt waren (bis auf die Goffins, aber die standen auf nem ganz anderen BlattZwink)

(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: Könntest du folgender These zustimmen: ?
These 1:
Papageien, die in HZ aufgezogen und jahrelang in Einzelhaltung leben, sind nach Jahren des Alleinlebens nur mit Menschkontakt schwierig zu sozialisieren.
(je mehr Jahre, desto schwieriger….)

Ohne Probleme kann ich da zustimmen.

(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: These 2:
Einzeln gehaltene Papageien können leicht auf den Menschen fehlgeprägt werden.

Das leicht möchte ich hier eben lieber in Klammern sehen, es gibt nicht umsonst so viele Abgabetiere, mit denen die Besitzer nicht mehr klar kommen, aber im Grundsatz hast Du Recht.

(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: Na, jetzt muss ich aber ein bisschen schmunzeln …….
Die Eltern waren HZ – Bist du dir wirklich sicher, dass NB oder WF es genau so zugelassen hätten, dass du dich und die User hier mit dem Thema „Kinderaufzucht“ hättest wochenlang erfreuen können??????
Glaubst du, NB oder WF hätten das genau so zugelassen?

Sicher? Woher soll ich das wissen?
Das waren nun meine ersten Erfahrungen mit Papageiennachzuchten, ich erwarte eigentlich, in Zukunft eben mehr über das Verhalten zu lernen.
Ich hab eben schon zu viele Fehler gemacht, seit ich mit Kakadus zusammen lebe (nein, ich halte keine kakadus, die leben hier heimlichlach ) und zu viele böse Überraschungen erlebt.
Ich werde auch bei Tina und Willi weiterhin aufpassen, wie Teufel.

Aber es ist mir nicht wichtig, daß die Eltern uns da zulassen, um hier was zu schreiben und Bilder zu machen (ich freu mich zwar drüber, würde aber genauso glücklich sein, wenn die ihre Brut gegen mich verteidigen, dann gäbs eben nur Bilder durchs Gitter).
Hauptsache den Kleinen gehts gut.

(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: Neben vorsätzlicher HZ gibt es ja auch noch die „medizinisch“ notwendige HZ.

Gegen die habe ich noch nie in meinem Leben irgendwas gesagt, ich hätte sie bei unseren Nachzuchten auch durchgezogen, wenn was passiert wär.

(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: Ich finde es auch noch wichtig, dass ein in HZ aufgezogener Papagei so früh wie möglich zu Artgenossen kommt, vergesellschaftet wird - eben eine lustige Kindheit hat (und nicht mit einem Menschpartner vergesellschaftet wird!)
Und ich finde es auch wichtig, daran zu arbeiten, dass Papageien nicht jahrelang in einer „Paarhaltung mit Menschpartner“ leben müssen.
Wir haben hier auch viele HZ, tlw. aus jahrelanger Alleinhaltung – tlw. frühzeitig verpaart – tlw. noch im Kindergartenalter – tlw. schon geschlechtsreif.
Diese HZ haben auch „ihre Vorteile“ – gegenüber NB und WF in Privathaltung….

Die Vorteile liegen meiner Ansicht nach in dem üblicherwiese einfacheren Handling von Handaufzuchten, was bei ungeübten Kakaduhaltern auch schon für einen evtl. Tierarztbesuch nötig ist.
Auf der anderen Seite sind unsere Nachzuchten ja genau so einfach zu handlen waren wie HZ.

(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: Ich schließ noch mal eine These an:
These 3:
Der Kauf einer HZ suggeriert dem Käufer, einen "zahmen" Vogel zu erwerben, dessen Vertrauen nicht "erarbeitet" werden muss,............ dessen Verhalten nicht beobachtet werden muss.

Das würde ich unter dem Begriff "Der Fluch der HZ" einordnen.

Hmm, der erste Teil stimmt ja auch, der frisch gekaufte Vogel aus der Tupperbox ist ja mehr als zahm und "weint" , wenn kein Mensch sich um ihn kümmert.
Als Willi hier ankam, hat er bei uns Menschen erst mal Schutz vor der bösen Tina gesucht.....die ihn einfach nur angeschaut hat.

Das Problem ist das Beobachten, das sagt einem kein Verkäufer und selbst wenn, lässt die Aufmerksamkeit bei so nem lieben Vogel doch schnell nach.

Und wenn Du nach Flüchen suchst: Die HZ scheint (für Laien) offensichtlich zur Einzelhaltung geeignet und wird im Handel gern auch einzeln verkauft.
Ich kenne nur einen Papageienhändler, der explizit auf Partnerhaltung aufmerksam macht (sowohl auf der Homepage, als auch im persönlichen Verkaufsgespräch), die anderen verkaufen lieber den süßen Kakadu, der dem Kunden einFreund fürs Leben werden soll.


Grüssle
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#5
Hallo Zebulon,
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: Aber es ist mir nicht wichtig, daß die Eltern uns da zulassen, um hier was zu schreiben und Bilder zu machen….
So hab ich’s nicht gemeint ….
Ich meinte, dass die Eltern eben weil sie HZ sind und zu euch als Menschen Vertrauen haben, „euer Dabei sein“ stressfrei und gelassen hingenommen haben – es euch „erlaubt haben“ dabei zu sein (hoffe, du verstehst, was ich meine!)
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: (ich freu mich zwar drüber, würde aber genauso glücklich sein, wenn die ihre Brut gegen mich verteidigen, dann gäbs eben nur Bilder durchs Gitter).
„Bilder durchs Gitter“ – das wäre doch nur notwendig, um „jemanden zu schützen“ – dich (vor den Angriffen der Elterntiere?) oder wozu wäre das „Gitter“ nötig???? Das ist eigentlich das, was ich meinte, dass Tiere mit weniger Vertrauen zum Menschen so leicht in eine „Stresssituation“ kämen – diesen Stress würde man vermeiden wollen – also – keine oder wesentlich weniger Fotos machen!
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: Zumindest haben die Naturbruten nich so lange so ein Theater gemacht, obwohl eigentlich alle Neuankömmlinge erst mal von der weißen Horde geschockt waren (bis auf die Goffins, aber die standen auf nem ganz anderen BlattZwink)
So würde ich das auch sehen – allerdings differenziere ich da zwischen WF und NB. Klar sind auch alle WF NB – das ist sicher unstrittig, aber WF wurden ohne Menschkontakt von ihren Eltern großgezogen.
Sicher haben eure NB schon beim Aufwachsen erlebt, dass die Eltern vor euch keine „Angst“ haben, dass sie euch vertrauen – und dieses Verhalten haben sie gleich mitgelernt – eine Voraussetzung dafür, dass NB schnell „Vertrauen zum Menschen“ aufbauen können.

Ein Beispiel zu NB von uns:
Letztes Jahr hatte unser Pärchen Edelpapageien gebrütet (beides WF ohne „Vertrauen“ zum Menschen). Sie haben die beiden NZ aufgezogen. Als die beiden das Nest verließen, haben sie von ihren Eltern folgendes Verhalten gelernt: Mensch betritt den Raum – Vater durch die Klappe raus in die Außenvoliere – Kinder hinterher – zum Schluss kommt Mama.
Mensch betritt die Außenvoliere – Vater durch die Klappe rein in den Innenraum – Kinder hinterher – zum Schluss kommt Mama.
Es hat ein Jahr gedauert, bis sie nicht mehr vor uns „geflüchtet“ sind! Von den Eltern haben sie gelernt: „Ich rieche Menschenfleisch – komm, lass uns das Weite suchen!!!“Plemplem
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb:
(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: These 2:
Einzeln gehaltene Papageien können leicht auf den Menschen fehlgeprägt werden.

Das leicht möchte ich hier eben lieber in Klammern sehen, es gibt nicht umsonst so viele Abgabetiere, mit denen die Besitzer nicht mehr klar kommen, aber im Grundsatz hast Du Recht.
Das mit den Klammern verstehe ich nicht – ich würde sogar ein „besonders“ davor setzen und etwas „umformulieren“:
Einzeln gehaltene Papageien können besonders leicht durch den Menschen fehlgeprägt werden.
Vielleicht wird es dadurch deutlicher?
Die Fehlprägung anfangs meinte ich z.B. im Sinn des „Kuschel-Nacktaugenkakadus“, dem Mädchen, dass sich so schwer tat mit anderen Vögeln -------
Die Abgabetiere entstehen doch eher daraus, dass Menschen das Verhalten zu wenig verstehen – falsch reagieren – und der Vogel sehr schnell lernt, was sich für ihn lohnt:
Es lohnt sich, zu schreien, dann kommt einer!
Es lohnt sich auch zu beißen, dann lassen sie mich mit ihren „aufdringlichen“ Händen in Ruhe.
Es lohnt sich auch, ans Gitter zu springen und die Haube aufzustellen, denn dann….
Es lohnt sich auch, den „Herrn des Hauses“ in die Füße zu beißen, dann habe ich „meine Mama“ für mich und der Kerl geht in die Küche …..

Daraus entstehen dann eher die „Abgabevögel“ – die vorher noch zig mal „gewandert“ sind – und die gibt es ebenso bei WF wie bei NB und natürlich auch bei HZ!

Womit wir wieder beim „Fluch“ wären – und da hast du (noch im anderen Thema) treffend geschrieben:
(09.11.2009, 22:59 )Zebulon schrieb: Als es dann soweit war, daß hier eben 2 HZ saßen, hatte ich eben den Ehrgeiz, die so hinzubekommen, daß sie ein eingermaßen natürliches Verhalten hinbekommen (was ja anscheinend einigermaßen geklappt hat).
Ich denke, du hast ganz bewusst darauf geachtet, sie nicht zu Kuschelvögeln zu machen. Hast du Lust ( und Zeit) zu beschreiben, worauf du besonders geachtet hast, wie du mit ihnen umgegangen bist?
Ein Beispiel von uns:
HZ Graupapagei, lebt seit knapp 6 Jahren bei uns – immer im Schwarm, immer in der großen Gruppe in Außenvoliere mit anschließendem Schutzraum. Wenn ich Zeit habe, gehe ich zu ihm – er kommt immer noch auf den Arm / die Hand – er beißt immer noch nicht – er hat gegen Menschen keine Aggressionen – er quatscht wie ein Buch, obwohl ich mich nie hingestellt und ihm was vorgesprochen habe – er redet halt in den treffenden Momenten die „Sätze“ die er tagtäglich hier draußen (und drinnen) so hört und er kommt sofort angeflogen, wenn ich ihn rufe …. Und er hat den ganzen Tag seine grauen Freunde um sich rum ….. keine Langeweile.
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: Ich werde auch bei Tina und Willi weiterhin aufpassen, wie Teufel.
Ähnlich ist es bei uns mit den Inkas – beides HZ – nur wurde der Hahn die letzten 6 Jahre nicht als „Kuschelvogel“ gehalten, sondern rechtzeitig verpaart – mit HZ. Ein Pärchen, geschlechtsreif, nicht aggressiv, keine Beißattacken,…. Es hat zwei Monate gedauert, ihr Vertrauen zu erarbeiten, aber jetzt kommen sie problemlos auf die Hand. Wenn ich die Näpfe waschen will, kann ich sie innerhalb des Innenraums an einen anderen Platz setzen. Wenn ich sie abends rein holen möchte und das Fenster nach außen schließen will, dann pfeife ich und sie sind schnurstracks da…. Den Rest des Tages sind sie „fast“ unter sich…..aber nicht alleine!
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb:
(13.11.2009, 20:02 )Uhu schrieb: Neben vorsätzlicher HZ gibt es ja auch noch die „medizinisch“ notwendige HZ.
Gegen die habe ich noch nie in meinem Leben irgendwas gesagt, ich hätte sie bei unseren Nachzuchten auch durchgezogen, wenn was passiert wär.
Trotzdem hast du dann eine HZ – wie jetzt bei dem Molukkenbaby – und da muss man eben rechtzeitig vorsorgen, dass es kein völlig fehlgeprägter Kakadu wird – potentielle Partnervögel gibt’s da auch nicht wie „Sand am Meer“…..

(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: Das Problem ist das Beobachten, das sagt einem kein Verkäufer.
Das Problem hast du bei NB aber auch …. Beobachten und sich mit dem Verhalten des Vogels auskennen, das kann man nicht dazu kaufen. Du sagst selbst, du hast schon viele „Fehler“ gemacht – wir auch – ich denke jeder Papageienhalter wird nicht mit dem „Löffel der Weisheit“ im Mund geboren – besonders was das Verhalten von Papageien betrifft. Desto wichtiger ist es eigentlich, sachlich aufzuklären, z.B. dass man keinen Papagei alleine kauft, dass man Papageien nicht auf sich als Menschen fehlprägt, dass man Verhalten verstehen lernen muss, um Abgabevögel zu „vermeiden“, dass man….

(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: Und wenn Du nach Flüchen suchst: Die HZ scheint (für Laien) offensichtlich zur Einzelhaltung geeignet und wird im Handel gern auch einzeln verkauft.
Ja, da hast du leider Recht! Aber nicht nur der Handel verkauft z.T. ohne Skrupel Papageien in Einzelhaltung, das tun auch manche Züchter!
Aber es gibt sowohl den Handel als auch Züchter, die nur zu einem vorhandenen Partner verkaufen oder eben gleich mit Partner!
Nur noch eine Frage: Schützt sie das davor, evtl. zu Abgabevögeln zu werden? Sicher, das Risiko ist kleiner als bei einer in Einzelhaltung verkauften HZ. Das ist sicher ein Fluch! Der ist aber meiner Meinung nach nicht der HZ anzulasten, denn die NB würde in der gleichen Einzelhaltung genau so verhaltensauffällig werden - und vlt. noch früher zu einem "Abgabevogel" werden Kopfkratz
Die Zukunft wird das zeigen - NB sind ja im Moment "modern"....
Viele Grüße
Susanne
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#6
(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Hallo Zebulon,
[
Ich meinte, dass die Eltern eben weil sie HZ sind und zu euch als Menschen Vertrauen haben, „euer Dabei sein“ stressfrei und gelassen hingenommen haben – es euch „erlaubt haben“ dabei zu sein (hoffe, du verstehst, was ich meine!)
So war das eben auch nicht gemeint, wenn nötig, hätte ich den Raum nur zum Füttern und selten saubermachen betreten, ich müsste nicht dabei sein.
Dann hätte es eben wenig bis gar keine Bilder gegeben.

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: So würde ich das auch sehen – allerdings differenziere ich da zwischen WF und NB. Klar sind auch alle WF NB .....
Die Differenzierung zwischen WF und NB fehlt mir eben aus eigener Erfahrung, hatte nur mit WF als NB zu tun bisher.

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Ein Beispiel zu NB von uns:
Letztes Jahr hatte unser Pärchen Edelpapageien gebrütet (beides WF ohne „Vertrauen“ zum Menschen). Sie haben die beiden NZ aufgezogen. ...Von den Eltern haben sie gelernt: „Ich rieche Menschenfleisch – komm, lass uns das Weite suchen!!!“Plemplem
Find ich für meinen Teil völlig ok heimlichlach
(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb:
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: These 2:Einzeln gehaltene Papageien können leicht auf den Menschen fehlgeprägt werden.
Das leicht möchte ich hier eben lieber in Klammern sehen, es gibt nicht umsonst so viele Abgabetiere, mit denen die Besitzer nicht mehr klar kommen, aber im Grundsatz hast Du Recht.
daraus folgte:Einzeln gehaltene Papageien können besonders leicht durch den Menschen fehlgeprägt werden.
und ich meine die Vögel (und damit eben nicht HZ), die es gar nicht erst zu einer Fehlprägung schaffen, sondern vorher schon wegen.......meist Umzug oder Stauballergie (zumindest waren das die meistgehörten Gründe, als ich die aufgenommen habe) "entsorgt" werden müssen.

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Die Abgabetiere entstehen doch eher daraus, dass Menschen das Verhalten zu wenig verstehen – falsch reagieren – und der Vogel sehr schnell lernt, was sich für ihn lohnt: .....
Auch ein paar Gründe zum Abgeben, Du hast aber den Dreck und die Zerstörungen vergessen

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Womit wir wieder beim „Fluch“ wären – und da hast du (noch im anderen Thema) treffend geschrieben:
(09.11.2009, 22:59 )Zebulon schrieb: Als es dann soweit war, daß hier eben 2 HZ saßen, hatte ich eben den Ehrgeiz, die so hinzubekommen, daß sie ein eingermaßen natürliches Verhalten hinbekommen....
Ich denke, du hast ganz bewusst darauf geachtet, sie nicht zu Kuschelvögeln zu machen. Hast du Lust ( und Zeit) zu beschreiben, worauf du besonders geachtet hast, wie du mit ihnen umgegangen bist?
Da ist nicht viel zu beschreiben, ich hab eben aufgepasst, daß sich niemand übermässig mit den Tieren beschäftigt und sie so gezwungen, den größten Teil des Tages mit Vogel zu kommunizieren, nicht mit Mensch. Dazu haben sie eben reichlich Platz (also relativ, noch grösser wär eben noch besser) und konnten tun, was sie tun wollten.
Rumgezeter bringt bei mir sowieso nix und auch Tinas Schauspielkünste, als sie uns vormachen wollte, Willi würd sie jagen, waren nicht überzeugend.

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Ein Beispiel von uns:
HZ Graupapagei, lebt seit knapp 6 Jahren bei uns – immer im Schwarm, immer in der großen Gruppe in Außenvoliere mit anschließendem Schutzraum. Wenn ich Zeit habe, gehe ich zu ihm – er kommt immer noch auf den Arm / die Hand – er beißt immer noch nicht – er hat gegen Menschen keine Aggressionen – er quatscht wie ein Buch, obwohl ich mich nie hingestellt und ihm was vorgesprochen habe – er redet halt in den treffenden Momenten die „Sätze“ die er tagtäglich hier draußen (und drinnen) so hört und er kommt sofort angeflogen, wenn ich ihn rufe …. Und er hat den ganzen Tag seine grauen Freunde um sich rum ….. keine Langeweile.
Ist das ungewöhnlich? Unsere beiden können gut miteinander und haben genug Beschäftigung (also genug Holz zum zerbeissen und Grünzeuchs zum fleddern und Sachen zum Klettern und bespielen, denen muss bestimmt nicht langweilig werden), Willi will aber immer mal mit Eva spielen und sich kopfüber an der Hand hängend schaukeln lassen, Tina liebt mich über alles und lässt sich gern stundenlang kraulen und Lieder vorpfeifen.
"Agression" hab ich nur einmal erlebt, als Tina mich "gebissen" (also tat etwas weh) hat, weil sie nicht wollte, daß ich aus der Voli gehe.....bin trotzdem gegangen

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Trotzdem hast du dann eine HZ – wie jetzt bei dem Molukkenbaby – und da muss man eben rechtzeitig vorsorgen, dass es kein völlig fehlgeprägter Kakadu wird – potentielle Partnervögel gibt’s da auch nicht wie „Sand am Meer“…..
Muss ich das nicht bei jedem Jungvogel? Also egal ob HZ, NB oder WF (die es ja glücklicherweise zumindest auf offiziellem Weg nicht mehr gibt)?
Wie Sand am Meer gibts alles nicht, aber selbst Molukken sind als Jungtiere glaub ich nicht so ein wirkliches Problem, kosten eben nur einiges.

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb:
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: Und wenn Du nach Flüchen suchst: Die HZ scheint (für Laien) offensichtlich zur Einzelhaltung geeignet ...
Ja, da hast du leider Recht! Aber nicht nur der Handel verkauft z.T. ohne Skrupel Papageien in Einzelhaltung, das tun auch manche Züchter!
Aber es gibt sowohl den Handel als auch Züchter, die nur zu einem vorhandenen Partner verkaufen oder eben gleich mit Partner!

Ist aber für Hobbyzüchter nicht einfach, nicht jeder hat soviel Platz wie wir hier (ich hätte die Nachzuchten auch noch ein Jahr behalten können, wenn wir niemanden passenden gefunden hätten), und schon gar nicht Deine Möglichkeiten Zwink
Ich weiß, die sollten dann besser nicht züchten, aber da würds dann sogar dieses Thema sprengen Gnade

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Nur noch eine Frage: Schützt sie das davor, evtl. zu Abgabevögeln zu werden? Sicher, das Risiko ist kleiner als bei einer in Einzelhaltung verkauften HZ. ...
Immerhin eine Risikominimierung.

(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Die Zukunft wird das zeigen - NB sind ja im Moment "modern"....
Waren sie schon mal unmodern? Es gab eben auf dem Markt seit einigen Jahren fast nur noch HZ, und nun mal ehrlich, wieso sollte ein Händler, der bis zu 4000 Geld für einen zahmen Vogel bekommt, lieber mit Naturbruten handeln, die max die Hälfte bringen?
Und so sehr NBs auch in Foren angepriesen werden, in den einschlägigen Geschäften hier in der Gegend sitzen ausschließlich HZ als Kakadunachzuchten und die werden auch fleißig gekauft.

Grüssle
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#7
Hallo Zebulon,
im Moment sind wir ja eher in einem "Zwiegespräch" statt in einer Diskussion gelandet.
Es geht auch bisher (themenbezogen) ausschließlich um HZ.
Es geht mir nicht darum, ob du eine Aufzucht "fotografisch dokumentieren" kannst.
Es geht eigentlich auch nicht darum, ob du weniger (oder gar keine)Fotos gepostet hättest, wären deine Kakadus dadurch gestresst gewese.
Denn das ist dein Verhalten, wie du auf das Verhalten deiner Kakadus reagieren würdest - resultierend aus den vielfältigen Erfahrungen, die du bisher gemacht hast - mit dem Verhalten gestörter Kakadus, die in der von dir betreuten Station gelandet sind.
Bisheriges Ergebnis für mich - entgegen "geposteter Forenmeinungen" - ist, dass HZ (ab der wievielten Woche?????) entgegen "üblicher Meinungen" durchaus in der Lage sind, NB großzuziehen - stressfrei.
Ob die abgegebenen NB in Zukunft "problemlos" in Gefangenschaft leben können, ist sicher auch abhängig von der Haltung, in der sie nun leben.
Meine Meinung: Sie haben gute Voraussetzungen, einen guten Start, da zu zweit. Wären sie einzeln in Haltungen abgegeben worden, in die HZ leider oft verkauft werden (als "Schmusekakadu") würden sie gleiche Verhaltensauffälligkeiten entwickeln - eine Hypothese...
Ich will hier sicher nicht der HZ das Wort reden, das liegt mir fern.
Mein Anliegen war es eher, bzgl. gängiger "Vorurteile" ein bisschen Klarheit zu schaffen.
Ist halt ein bisschen "schwierig"....
Viele Grüße
Susanne
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#8
(15.11.2009, 22:03 )Uhu schrieb: Hallo Zebulon,
im Moment sind wir ja eher in einem "Zwiegespräch" statt in einer Diskussion gelandet.

Jo, schade eigentlich, hatte auf mehr Resonanz und vielleicht auch auf gegenteilige Erfahrungen gehofft.
Ich behaupte ja immer noch nicht, daß es immer so laufen muss, wie es bei unseren beiden gelaufen ist, ist bisher mangels Vergleich eben nur ein Einzelfall und nix allgemein bewiesenes.

(15.11.2009, 22:03 )Uhu schrieb: .....
Denn das ist dein Verhalten, wie du auf das Verhalten deiner Kakadus reagieren würdest - resultierend aus den vielfältigen Erfahrungen, die du bisher gemacht hast - mit dem Verhalten gestörter Kakadus, die in der von dir betreuten Station gelandet sind.
Bisheriges Ergebnis für mich - entgegen "geposteter Forenmeinungen" - ist, dass HZ (ab der wievielten Woche?????) entgegen "üblicher Meinungen" durchaus in der Lage sind, NB großzuziehen - stressfrei.
Ob die abgegebenen NB in Zukunft "problemlos" in Gefangenschaft leben können, ist sicher auch abhängig von der Haltung, in der sie nun leben.

Das mit der Woche kann ich Dir nicht sagen, da Tina ein Rückgabevogel war (heißt, saß schon mal vorher beim Händler) und eben wegen Disharmonie mit seiner Henne heimlichlach zurückgeben wurde.
(Als ich den Vogel zuhaus in der Hand hatte und richtig anschauen konnte, waren meine einzigen Worte: Das is ne Henne Zwink )
Willi ist auch aus dem Handel, da er aber mit 5 Monaten weder laufen noch richtig auf einer Stange sitzen, geschweige denn fliegen konnte, tippe ich hier auf eine volle Handaufzucht.

Vielleicht kommt hier ein bisserl Schwung rein, wenn ich einfach mal provokativ behaupte:

Es ist völlig egal, ob ein Jungvogel NB oder HZ ist, es liegt allein am Verhalten des Besitzers und an den Haltungsbedingungen, wenn der Vogel später Verhaltensauffälligkeiten zeigt.

Nu kommt, irgendjemand wird doch nu wenigstens n bisserl mit mir schimpfen? heimlichlach

Kichernde Grüße aus dem Pott
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#9
Hi,

ja. Provokation ist gelungen... nein, im Ernst, momentan hab' ich mal wieder viel Stress und ratet mal, warum? Klar, wegen den Kakadus bzw. wegen deren Unterbringung.

M.E. ist es hauptsächlich die Erwartungshaltung, die ein Käufer von Papageien eben in der Haltung dieser Vögel von vornherein mitbringt. Will er einen Schmusevogel, geprägt auf sich selbst, dann schafft man das mit jeder Aufzuchtsart, am Einfachsten mit einer HZ, geht aber auch mit NB und auch mit einem WF (gehe mal von einem Jungtier bis zu 1 Jahr aus)....schwierig wird das nur bei Tieren, die jahrelang schon als WF leben durften und importiert wurden.

Ich habe hier eine Molukkendame, die ich gezwungenermassen als isolierte HZ ab dem Ei im Alter von 1 Jahr von einem Züchter übernahm, der die aber, nachdem sie flug- und einigermassen futterfest war, mit ca. 9 Monten, wieder in die Voliere zu ihren Eltern setzte, leider nur für ca. 3 Monate, denn dann begann deren Brutsaison wieder und sie musste getrennt werden.

Ich suchte eine Partnerin für meinen "klettenden" Hahn und fand nichts anderes in meiner oder seiner Not ... sie ist heute zwar "menschgewohnt", aber kuscheln muss nun wirklich nicht sein, sie läßt es grad mal so, evtl. mir zuliebe, über sich ergehen. Sie kommt prima ohne den Menschen klar und braucht ihn eigentlich nur zum Putzen und Kochen, ab und zu als Kletterbaum (zum Betrachten), aber ansonsten geht sie eher den Kakaduweg.

Ich hätte problemlos einen total auf mich fixierten Vogel aus ihr machen können, da wette ich, aber ich habe mich bewusst zurückgezogen, da auch der Hahn eine HZ ist, jedoch war er auch erst ca. 4 Monate hier und noch nicht so ganz an mich "gebunden". Er fing gerade damit an, sich bedingungslos an mich zu kletten, als seine Henne hier ankam. Vom ersten Tag an, beobachtet mit Argusaugen und über Webcamera hab' ich die beiden sich selbst überlasssen.

Dann habe ich noch 0,2 WF kleine Gelbhauben übernommen, einen, der (damals) 27 Jahre lang allein bei einer Familie lebte und mittlerweile zahm war, aber ein Vergesellschaftungsversuch vorort scheiterte, der andere (damals) vor 14 Jahren importiert aus Singapore, vergesellschaftet gehalten wurde, bis durch einen Unfall sein Oberschnabel komplett abgerissen wurde. Die beiden konnten sich 4 Wochen sehen, ohne daß man iregndein Interesse aneinander bemerken konnte, beim ersten gemeinsamen Freiflug passierte dann das für mich auch unfassbare: sofortige Kontaktaufnahme und LIEBE auf den ersten Blick. Die beiden Damen sind heute noch unzertrennlich. Die Menschfixierung des einen war sofort verschwunden, sie hatte nur noch Augen für ihre Freundin und versucht auch, sie gegen jeden und alles zu verteidigen. Sie erkennt ihren Vorbesitzer noch heute, aber das Busseln und Schulterhocken und gekrault werden von Menschenhand, NEIN danke! Manch Leser mag das vielleicht schade finden, aber wer die beiden sieht, wie sie miteinander umgehen, dem geht das Herz auf (zumindest mir und auch dem Vorbesitzer).

Ich denke auch, das man jahrelang allein gehaltene NBs oder auch WFs schneller als HZs vergesellschaften kann, aber es geht, wenn man nur will und auch die Rahmenbedingungen schafft.
Liebe Grüße
Gitti
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#10
will mal eins dazu sagen. ich denke hz ist gar nicht mal so verkehrt vorallem wenn ein neuer besitzer kinder zu hause hat sonst könnte es mal böse ausgehen.mfg
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