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Handaufzucht = Fluch oder Segen?
#11
Hallo,
(15.11.2009, 23:32 )Zebulon schrieb: Ich behaupte ja immer noch nicht, daß es immer so laufen muss, wie es bei unseren beiden gelaufen ist, ist bisher mangels Vergleich eben nur ein Einzelfall und nix allgemein bewiesenes.
Du hast sicher Recht - nur viele "Einzelfälle" ergeben ein "Gesamtbild" - und du bist nicht der einzige, dessen HZ-Pärchen erfolgreich Naturbruten groß zieht (siehe z.B. Berichte in Fachzeitschriften - die leider nicht alle Foren"user" lesen....).
(15.11.2009, 23:32 )Zebulon schrieb: Vielleicht kommt hier ein bisserl Schwung rein, wenn ich einfach mal provokativ behaupte:

Es ist völlig egal, ob ein Jungvogel NB oder HZ ist, es liegt allein am Verhalten des Besitzers und an den Haltungsbedingungen, wenn der Vogel später Verhaltensauffälligkeiten zeigt.
Danke für diese Provokation (obwohl auch sie wieder zwei Seiten hat).
Ich denke da auch an die vielen Halter, die Probleme mit dem Verhalten ihrer Vögel haben und - wenn sie diese "Provokation" lesen -
sich "schuldig" fühlen, obwohl sie doch versuchen, alles richtig zu machen,
die noch nicht so viele Erfahrungen haben,
und die sich dann vlt. nicht mehr "trauen" bei auftretenden Problemen zu fragen!
Die Behauptung an sich ist aus meiner Sicht richtig - nur gilt es eben als Konsequenz, Abhilfe zu schaffen - nicht unbedingt an der Aufzuchtsform sondern an der Bereitschaft der Halter, sich genau mit dem Verhalten ihres Vogels und ihren eigenen Reaktionen darauf konstruktiv auseinander zu setzen!
Wir haben hier auch viele Wildfänge (NB!heimlichlach), die super zahm sind, nicht beißen, nicht rupfen, keine Schreier sind, jahrzehntelang in Einzelhaltung leben und nicht auffällig wurden.
Warum?????
M.M.n.: Diejenigen, die vor Jahr(zehnt)en einen Wildfang kauften wussten, dass sie keinen zahmen Vogel gekauft haben. Sie gaben sich Mühe, sein Vertrauen zu gewinnen. Sie beobachteten den Vogel und seine Reaktionen genau. Und aus dieser Beobachtung, dem vorsichtigen "Sich-Nähern" entstand dann gegenseitiges Vertrauen.
Wüsste ein "Anfänger"halter mehr über artgerechte Haltung und Unterbringung, über Ernährung und Verhalten - wäre es fast egal, ob er ein Pärchen WF, NB oder HZ kauft.
Insofern hat Gitti Recht:
(16.11.2009, 00:47 )Gitti schrieb: M.E. ist es hauptsächlich die Erwartungshaltung, die ein Käufer von Papageien eben in der Haltung dieser Vögel von vornherein mitbringt. Will er einen Schmusevogel, geprägt auf sich selbst, dann schafft man das mit jeder Aufzuchtsart, am Einfachsten mit einer HZ, geht aber auch mit NB und auch mit einem WF (gehe mal von einem Jungtier bis zu 1 Jahr aus)....schwierig wird das nur bei Tieren, die jahrelang schon als WF leben durften und importiert wurden.
Bei denen gelingt es auch .... man braucht eigentlich nur mehr "Vorwissen" und "Vorerfahrungen" heimlichlach
(16.11.2009, 00:47 )Gitti schrieb: Ich hätte problemlos einen total auf mich fixierten Vogel aus ihr machen können, da wette ich,
Wette gewonnen!!!!!!Applaus
(16.11.2009, 00:47 )Gitti schrieb: beim ersten gemeinsamen Freiflug passierte dann das für mich auch unfassbare: sofortige Kontaktaufnahme und LIEBE auf den ersten Blick. Die beiden Damen sind heute noch unzertrennlich. Die Menschfixierung des einen war sofort verschwunden, sie hatte nur noch Augen für ihre Freundin und versucht auch, sie gegen jeden und alles zu verteidigen. Sie erkennt ihren Vorbesitzer noch heute, aber das Busseln und Schulterhocken und gekrault werden von Menschenhand, NEIN danke! Manch Leser mag das vielleicht schade finden, aber wer die beiden sieht, wie sie miteinander umgehen, dem geht das Herz auf (zumindest mir und auch dem Vorbesitzer).
Ja, da geht einem das Herz auf .....Knuddel Wir versuchen allerdings auch dann, wenn sich zwei gefunden haben, den "Menschkontakt" zu halten - beschränkt auf wenige Minuten am Tag - einfach nur, um sie in möglichst vielen Situationen stressfrei halten zu können - und auch, weil der Kontakt mit ihnen unser Leben bereichert. Es ist eben auch ein ganz besonderes "Hobby" - Papageien zu halten und neben ihnen zu leben!
(16.11.2009, 00:47 )Gitti schrieb: Ich denke auch, das man jahrelang allein gehaltene NBs oder auch WFs schneller als HZs vergesellschaften kann, aber es geht, wenn man nur will und auch die Rahmenbedingungen schafft.
Ja, die Rahmenbedingungen sind ganz wichtig! Und es ist wichtig, dass sich Halter, die mit ihren Vögeln Probleme bekommen, trotz der "Provokation" Rat und Hilfe holen.
Diese stimmt auch aus unserer Sicht! Kakadus sind eben sehr intelligent und lernen schnell, welches Verhalten sich für sie lohnt. Fragen, fragen, fragen - egal ob man eine HZ, eine NB oder einen WF hat - nur die Antworten helfen den Kakdus!
Und HZ haben eben auch "ihre Vorteile" - nur nicht den: Ich kaufe eine HZ weil ich Kinder habe....., Bestie,
Warum glaubst du, ist eine HZ im Zusammenleben mit KIndern "besser" geeignet????????
Viele Grüße
Susanne
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#12
Hi,

leider sorgen viele Züchter und Verkaufsläden für das Vorurteil, Einzel-HZ seien besser geeignet für Anfänger und Kinder. Mag sein, vielleicht im ersten Jahr, oder auch zwei bis drei, je nach Art und Eintritt der Geschlechtsreife, aber dann sind die Probleme m.E. wirklich vorprogrammiert. Schreien, Beissen sind oftmals dann an der Tagesordnung und auch der gut gemeinte Rat, einen artgleichen Partner zu besorgen, sind dann oftmals eben nicht von Erfolg gekrönt, weil es bei einer HZ, der eben jahrelang auf den Menschen fixiert wurde, Artgenossen ja nicht mal als solche erkennt, eher als Rivalen.

Ich habe immer mehr den Eindruck, daß gerade HZ nach einigen Wanderschaften die Auffangstationen füllen, weniger die NBs oder die WFs. Susanne, wie sieht es bei Dir damit aus, hast Du da nicht auch Vergleichszahlen?

Viele Züchter interessieren sich nach dem Verkauf ihrer Babies doch nicht mehr für ihre Nachzuchten, aus den Augen, aus dem Sinn und viele kennen tatsächlich die Probleme, die mit den Jahren, gerade bei HZ-Einzelhaltung, auftreten, selbst nicht. Sie wissen sicherlich auch nicht (oder wollen es nicht zugeben), wie schwer es für einen "einfachen" Halter dann ist, einen geeigneten Partner zu finden, die Zusammenführung, das Sich-Zurücknehmen zu gestalten und auf (vorübergehende?) Probleme dabei entsprechend (und das ist auch für erfahrene Halter nicht immer ganz einfach) richtig zu reagieren bzw. ignorieren.
Liebe Grüße
Gitti
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#13
(16.11.2009, 19:29 )Uhu schrieb: Danke für diese Provokation (obwohl auch sie wieder zwei Seiten hat).
Ich denke da auch an die vielen Halter, die Probleme mit dem Verhalten ihrer Vögel haben und - wenn sie diese "Provokation" lesen -
sich "schuldig" fühlen, obwohl sie doch versuchen, alles richtig zu machen, die noch nicht so viele Erfahrungen haben,
und die sich dann vlt. nicht mehr "trauen" bei auftretenden Problemen zu fragen!

Der erste Teil ist m.E. leider richtig, ja ich war schuld an dem Tod meines Lieblingsgoffins (nicht das alte Pärchen in Brutlaune, die ihm mal eben den Hals umgedreht haben) und an dem abgerissenen Schnabel der WHK-Henne (und nicht der "durchgedrehte" Hahn).
Auch wenn ich die Situation damals aufgrund fehlender Erfahrung nicht anders einschätzen konnte, ist es so, daß ich beide Unfälle durch optimierte Haltungsbedingungen mit höchster Wahrscheinlichkeit hätte verhindern können.
Ich habe daraus gelernt und werde diese Fehler eben nicht wieder machen.
Der zweite Teil des Satzes (den ich frecherweise mal fett gemacht habe) ist eben die klassische Fehlreaktion auf so einen Vorhalt.
Ich würde heut lieber 2 mal fragen und meinetwegen als blöd angesehen werden, als so was noch mal zu erleben.
Das Wort "schuld" ist natürlich hart, wenn man an die möglichen Folgen denkt, ich habe mich sogar eine Zeitlang geweigert, das einzusehen (habe doch alles für die Vögel getan, was ich konnte), aber ist leider die Wahrheit.
Eine der Folgen aus der Erkenntnis war eben auch, daß ich keine Kakadus mehr aus dem Tierschutz aufgenommen habe, weil ich einfach nicht in der Lage war, soviel Platz und Zeit aufzuwenden, wie diese Tiere benötigen.

(16.11.2009, 18:15 )Biestie schrieb: will mal eins dazu sagen. ich denke hz ist gar nicht mal so verkehrt vorallem wenn ein neuer besitzer kinder zu hause hat sonst könnte es mal böse ausgehen.mfg

Da hast Du gleich ein heikles Thema angeschnitten: Kakadus und Kinder

Grundsätzlich ist diese Zusammenstellung selten glücklich, der Kakadu an sich mag hektische, unvorhersehbare Bewegungen/Ereignisse eigentlich gar nicht und Kinder sind gern mal impulsiv, das paßt leider nicht.
Wenn man dazu noch überlegt, daß Kakadus recht schnell zu Abwehrreaktionen und Missfallensbekundungen im Form von Bissen neigen können, kann das schnell übel ausgehen.
Und nu kommt grad der Nachteil einer HZ, die kann man am Anfang schön knuddeln und knutschen, wenn sie ihren Charakter dann ausgebildet haben, meist auch noch....meist eben.
Sollte dann aber mal ein erwachsen werdender Vogel aus irgendwelchen Gründen (Panik, Eifersucht, oder einfach mal so, um zu zeigen, wer die Hosen anhat) doch zupacken, ist das gar nicht gut, wenn ein Gesicht in der Nähe ist (also dem Kakadu ist das egal, der beißt dann in alles, was er erreichen kann, beim knuddeln ists dann meist die durchgebissene Lippe oder der gelochte Nasenflügel).
Bei einer Naturbrut weiß der neue Besitzer von vornherein, daß was passieren kann (womit der Besitzer einer HZ nach langen, problemlosen Kuscheln und den Beteuerungen des Handels, daß mit HZ nie was passieren kann, nicht einmal rechnet) und gewöhnt sich früh an, auf Warnzeichen zu reagieren.

Natürlich gibt es Vögel, die keine Probleme mit ihrem Kind der Familie haben, sich aber drauf zu verlassen, wäre so wie Lottoschein abgeben und schon mal den Job kündigen und verbindlich die Luxusyacht zu bestellen.

Grüssle
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#14
Hallo,
(15.11.2009, 23:32 )Zebulon schrieb: Vielleicht kommt hier ein bisserl Schwung rein, wenn ich einfach mal provokativ behaupte:

Es ist völlig egal, ob ein Jungvogel NB oder HZ ist, es liegt allein am Verhalten des Besitzers und an den Haltungsbedingungen, wenn der Vogel später Verhaltensauffälligkeiten zeigt.
Ich bezog mich in meinem Beitrag auf diese "Provokation".
Da geht es meiner Meinung nach um entstehende Verhaltensauffälligkeiten.

(16.11.2009, 20:31 )Gitti schrieb: Ich habe immer mehr den Eindruck, daß gerade HZ nach einigen Wanderschaften die Auffangstationen füllen, weniger die NBs oder die WFs. Susanne, wie sieht es bei Dir damit aus, hast Du da nicht auch Vergleichszahlen?
Ich kann da nicht unbedingt mit Zahlen aufwarten. Insgesamt würde ich sagen, dass HZ mit Verhaltensauffälligkeiten (schreien, beißen, rupfen) leichter wieder Vertrauen zum Menschen fassen und es dann einfacher ist, sie zu einem Partnervogel in eine individuell betreute Privathaltung abzugeben.

Wildfänge mit Verhaltensauffälligkeiten (s.o.) konnten wir bisher zwar resozialisieren, haben aber bisher keine Privathalter gefunden, die einem solchen "Pärchen" auf Dauer ein deren Bedürfnissen entsprechendes Haltungssystem bieten würden (sind halt auch viele "Hähnepärchen" darunter!).

Bei manchen Vögeln wissen wir nicht, ob es HZ oder WF sind.

Mit solchen NB, wie Zebulon sie hat, haben wir keine Erfahrungen. Meiner Meinung nach gibt es sie noch nicht lange genug auf dem "Privatmarkt".
Ich vermute mal: Wenn bisher einige Züchter (nicht alle!!!!) ihre HZ in Einzelhaltung verkauft haben, werden diese sicher auch NB in Einzelhaltung verkaufen - und in Zukunft dem Käufer suggerieren, man bekäme den Vogel schnell zahm....
Würde Zebulons NZ in Einzelhaltung in einen "Kuschelhaushalt" verkauft - würde jede der bisher gesunden Naturbruten Verhaltensauffälligkeiten entwickeln.
Die Verhaltensauffälligkeiten entstehen m.M.n. aus nicht optimalen Haltungsbedingungen (rupfen) oder aus falschen Reaktionen der Halter auf das Verhalten der Vögel (schreien, beißen).

Viele Grüße
Susanne
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#15
Hallo,
(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb: Ein Beispiel zu NB von uns:
Letztes Jahr hatte unser Pärchen Edelpapageien gebrütet (beides WF ohne „Vertrauen“ zum Menschen). Sie haben die beiden NZ aufgezogen. Als die beiden das Nest verließen, haben sie von ihren Eltern folgendes Verhalten gelernt: Mensch betritt den Raum – Vater durch die Klappe raus in die Außenvoliere – Kinder hinterher – zum Schluss kommt Mama.
Mensch betritt die Außenvoliere – Vater durch die Klappe rein in den Innenraum – Kinder hinterher – zum Schluss kommt Mama.
Es hat ein Jahr gedauert, bis sie nicht mehr vor uns „geflüchtet“ sind! Von den Eltern haben sie gelernt: „Ich rieche Menschenfleisch – komm, lass uns das Weite suchen!!!“Plemplem
Aufgrund dieses Themas habe ich mich in der letzten Woche mal täglich mit unseren "scheuen" Naturbruten beschäftigt heimlichlach
Ironie an: "Ein niederschmetterndes Ergebnis" Ironie aus!
Innerhalb von einer Woche haben auch sie gelernt, dass "Mensch Susanne" ein überaus angenehmes Wesen ist (in ihren Neuguinea-Augen heimlichlach - ist kein "allgemein-gültiges Urteil"!!!) Sie fliegen nicht mehr weg, wenn ich komme. Sie nähern sich freiwillig dem früheren "Ungeheuer" und nehmen Futter aus der Hand. Sicher könnte ich sie - mit etwas mehr Zeit - schnell auch darauf "trainieren", auf die Hand zu steigen oder auf Zuruf zu kommen.
(14.11.2009, 19:11 )Uhu schrieb:
(13.11.2009, 21:56 )Zebulon schrieb: Aber es ist mir nicht wichtig, daß die Eltern uns da zulassen, um hier was zu schreiben und Bilder zu machen….
So hab ich’s nicht gemeint ….
Ich meinte, dass die Eltern eben weil sie HZ sind und zu euch als Menschen Vertrauen haben, „euer Dabei sein“ stressfrei und gelassen hingenommen haben – es euch „erlaubt haben“ dabei zu sein (hoffe, du verstehst, was ich meine!)
Diese (meine) Aussage möchte ich gerne korrigieren! Sie haben - aus meiner Sicht - einfach "euer Dabeisein" gelassen hingenommen, weil sie zu euch Vertrauen haben. Jeder Vogel kann – entspr. Haltung und entspr. Verhalten des Halters vorausgesetzt – Vertrauen zum Menschen entwickeln("Halter" = „Mitbewohner“ @Zebulon: pardon ich weiß, dass du keine Kakadu "hältst" - ist wie bei uns .... wir dürfen mit ihnen wohnen....).

Insofern behaupte ich einfach mal:
Unabhängig von der Aufzuchtsform – egal ob Handaufzucht oder Naturbruten – können Papageien
- Verhaltensauffälligkeiten entwickeln und zu „Wanderpokalen“ und „Abgabevögeln“ werden,
- Oder: Vertrauen zum Menschen aufbauen und stressfrei in Gefangenschaft leben,
- Und: Nachzuchten aufziehen (unabhängig von der eigenen Aufzuchtsform)
- Und: gegenseitige und eigene Gefiederpflege betreiben (unabhängig von der Aufzuchtsform),
- Und: den Menschen nicht beißen (auch unabhängig von der Aufzuchtsform),
- Und: ……….. die Liste lässt sich sicher noch ganz lang fortsetzen.

Tatsache für mich bleibt, dass es immer das Verhalten der Menschen ist, aus dem die Kakadus (aber auch die anderen Papageien) lernen,
welches Verhalten sich für sie in der jeweiligen Haltungsform lohnt.

Fluch der HZ ist, das, was schon geschrieben wurde (Einzelhaltung, „Kuschelpapagei“ usw.).
Handaufzuchten sind aber trotzdem zu allen „normalen“ Verhaltensweisen fähig, wenn sie in der „ihnen“ entsprechenden Haltungsform „leben“ dürfen.

Viele Grüße
Susanne
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#16
Ich habe das folgende mal aus dem Ursprungsfred hierher kopiert, weils da ja inzwischen um Grundsätzliches zur Handaufzucht und nicht mehr um Dot und Dotty im einzelnen geht.

(13.07.2010, 05:42 )petrats4 schrieb: Ich finde es schon Interessant, wenn Mann/Frau die aktuelle vorhandene Situation nur von einer Seite betrachten.

Die Frage Naturbrut, sozialisierte Handaufzucht bzw. nicht sozialisierte Handaufzucht ist ein wichtiger Indiz für die weiteren einzuleitenden Schritte, um ein Problem adäquat angehen zu können.

LG Petra

rein interessehalber...liest Du eigentlich, was andere schreiben?

Dir wurden Beispiele aus der Literatur und aus eigenen Erfahrungen gegeben, teilweise eben sogar aktuell nachvollziehbar,
und Du kommst mit der Wiederholung Deiner Behauptung?

Mir fehlt da immer noch eine Begründung für die Annahme, daß die Aufzuchtform definitiv nachweislich für Fehlverhalten verantwortlich gemacht werden kann.

Nur das Postulat, daß Fachkräfte mal so was behauptet haben, bringt mir gar nichts...
vor 25 Jahren haben namhafte Fachleute, darunter Professoren, die heute noch anerkannt und tätig sind, noch behauptet, die Nachzucht von großen Kakadus in Gefangenschaft wäre nicht möglich.

Also bitte, tu mal Butter bei die Fische (wie man hier im Pott sagt) und erklär mir bitte, wieso die Aufzuchtform und nicht die Haltung beim Besitzer und dessen Verhalten zu späterem Fehlverhalten des Vogels führen soll.

Grüssle aus dem Pott
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#17
Die wenigen Worte hinterlassen einen erstaunlichen Eindruck vom fachkompetenten Wissen.

LG Petra
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#18
Hallo,
ich habe dieses Forum immer als Sachforum geschätzt, in dem bisher mit Respekt miteinander umgegangen wurde.

(13.07.2010, 18:02 )petrats4 schrieb: Die wenigen Worte hinterlassen einen erstaunlichen Eindruck vom fachkompetenten Wissen.

Es wäre nett, Petra, wenn wir alle hier auch von deinem Wissen profitieren könnten.
Daher habe ich einfach meine folgende Bitte:
Würdest du bitte die gestellten Fragen beantworten oder deine - evtl. andersartige Meinung formulieren, dann können wir uns alle an einer sachlichen Diskussion beteiligen.
(13.07.2010, 16:42 )Zebulon schrieb: Nur das Postulat, daß Fachkräfte mal so was behauptet haben, bringt mir gar nichts...
vor 25 Jahren haben namhafte Fachleute, darunter Professoren, die heute noch anerkannt und tätig sind, noch behauptet, die Nachzucht von großen Kakadus in Gefangenschaft wäre nicht möglich.

Also bitte, tu mal Butter bei die Fische (wie man hier im Pott sagt) und erklär mir bitte, wieso die Aufzuchtform und nicht die Haltung beim Besitzer und dessen Verhalten zu späterem Fehlverhalten des Vogels führen soll.

Danke (an Petra) für deine erwartetete sachliche Beantwortung mit Quellenangaben.

Viele Grüße
Susanne
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#19
(13.07.2010, 18:02 )petrats4 schrieb: Die wenigen Worte hinterlassen einen erstaunlichen Eindruck vom fachkompetenten Wissen.

LG Petra

Das war nun alles, was Du zum Thema zu sagen hast?

Mir ists egal, ich bezeichne mich nicht als Experten und ich lege auch keinerlei Wert drauf, daß andere das tun.

Statt zu diskutieren und an Dich gestellte Fragen zu beantworten, kommst Du mit ich glaube, gehört zu haben und die Fachleute haben das behauptet.und (übertrieben) "das ist nun mal so"

Ob das nun Kompetenz bedeutet, mag der Beurteilung jedes einzelnen überlassen sein.

Lies Dir doch einfach mal die bereits von Susanne verlinkten Freds (incl. diesem hier) komplett durch und begründe dann, warum Du anderer Meinung bist.

Grüssle aus dem Pott
Alles sagten, das geht nicht.
Dann kam einer, der wusste das nicht und hat es gemacht. (Hilbert Meyer)
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#20
Meine Meinung und Erfahrung voraus: in den wenigsten Fällen mit einem „Problemvogel“ findet man miserable Haltungsbedingungen, noch einen schlechten Halter vor.

Die meisten Halter geben sich die größte Mühe!!!!!!!

Meiner Meinung nach ist der wichtigste Grund einer HZ der möglichst höchste zu erreichende Preis im Verkauf. Die Nachfrage einer HZ mit früher Gewöhnung an den Menschen ist enorm und wird u. a. in der Presse, von Züchtern , Händlern am Leben gehalten.

Nicht selten nennen Züchter als Grund, dass die Elterntiere ihren Nachwuchs nicht füttern, verstümmeln, rupfen oder töten. Diese Verhaltensweisen sind sehr oft zu beobachten, wenn in der Aufzucht des Zuchttieres Störungen auftraten.
Als typisches Beispiel zu nennen, sind die zeitweilig aggressiven Kakadus, die plötzlich Partner und Halter heftig angreifen, was in der freien Natur noch nicht beobachtet werden konnte.

Hinzukommt, dass nicht selten ein oder zwei Gelege vom Züchter aus dem Nest genommen werden. Eine Erklärung dafür ist u. a., weitere Nachgelege zu produzieren und somit eine größere Jungtierzahl pro Paar und Brutsaison zu erreichen.


Der ständige Abbruch des Brutvorgangs könnte zu Störungen der Paarbindung sowie zur physischen Störungen des Weibchens durch ständige Nachgelege führen und für die Elterntiere und Küken stellt die Entnahme einen erheblichen Stress dar!

Die spezifische Lactobazillen und Enzyme werden zwar dem Spezialfutter mittlerweile zugesetzt, aber die typische Mikroflora, die bei der natürlichen Aufzucht von den Elterntieren beim Füttern den Jungtieren weitergegeben wird, fehlt.
Handaufgezogene Jungvögel sind krankheitsanfälliger.

Mittlerweile gibt es eine Reihe von Studien, die diese Störungen wissenschaftlich belegen und dabei wurden verschiedene Verhaltensweisen untersucht.

Verhaltensstörungen sind wesentliche Indikatoren für Leiden.

Besonders Verhaltensstörungen wie Federrupfen, Schreien und Bewegungsstereotypien.

Bei vielen isoliert handaufgezogenen Papageien sind diese Verhaltensstörungen derart ausgeprägt, dass eine den Anforderungen des Tierschutzes entsprechende Haltung kaum noch möglich ist.
Dies stellt eine nach Art, Intensität und Dauer so gewichtige Beeinträchtigung des Wohlbefindens dar, dass bei diesen Tieren von länger andauernden, nicht selten lebenslangen erheblichen Leiden auszugehen ist.

Ich persönlich sehe jede Verschlechterung des psychischen oder physischen Zustand eines Tieres als Schaden an. Die v. g. Verhaltensstörungen erfüllen in aller Regel diese Definition, zumal diese Verhaltensstörungen zu weiteren körperlichen Schäden führen.


LG Petra
Hier wenige Literatur Hinweise:
Tierschutzgesetz in der Fassung vom 25.Mai 1998: BGBl I, S. 1105
Lantermann W (1999): Papageienkunde. Parey Buchverlag, Berlin
Lantermann W (199 : Verhaltensstörungen bei Papageien. Enke Verlag Stuttgart
Lorz A, Metzger E (1999): Tierschutzgesetz: Kommentar. C.H. Beck`sche Verlagsbuchhandlung
Reinschmidt M (2004): Kunstbrut und Handaufzucht von Papageien und Sittichen. Arndt Verlag
Reinschmidt M. (2005): Einstreu bei Handaufzuchten, Papageien 10, 338
Künne, H.-J. (200): Die Ernährung der Papageien und Sittiche, Arndt-Verlag, Bretten
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