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Kakadu Verhalten
#1
Ich Arbeite als Azubi in einer Zoohandlung und da ich hier unter anderem auch mit einem Gelbhaubenkakadu (4 Jahre alt, weiblich) zu tun habe kommen für mich jetzt einige Fragen auf. ich habe im Internet so viel nachgelesen wie möglich da ich interesse an ziemlich allen Tieren habe und nicht wie andere Verkäufer Kunden falsch beraten und die Tiere somit unnötig quälen will. Der Kakadu (Lucy) ist total lieb. Manchmal ein wenig frech doch weiß ich nicht so richtig damit umzugehen. ich lasse ihn oft im Laden herumfliegen und gebe ihm Spielzeug um ihn zu beschäftigen. Wenn ich gerade nichts zu tun habe kommt er auch gerne auf meinen Schoß oder meine Schuter um sich streicheln zu lassen. Er fliegt oft fremde leute mit ketten Brillen oder Ohrringen an um daran zu knabbern und wenn ich ihn dann wieder von der Schulter der LEute nehme hackt sie oft weil sie sauer ist. nicht sehr schmerzhaft doch weiß ich nicht wie ich dem Vogel klarmachen kann das das trotzdem nicht geht. Ich selbst besitze keinen Vogel. Vögel sind für mich ein Zeichen von Freiheit und sie einzusperren macht mich traurig. Nun zum eigentlich Problem: Der Vogel war verkauft. 4 Wochen lang. wie erwartet schrie er viel vorallem wenn der Mann Tagsüber Arbeiten war. Dem Vermieter gefiel das ganze natürlich nicht und der Käufer gab den Vogel wieder zurrück, was in mir als Tierfreund ziemlich Hass schürt. desshalb will ich die leute in Zukunft darauf vorbeiten können. Als der Kakadu schließlich wiederkam schrie sie sehr viel und wollte extrem viel Aufmerksamkeit. Ob es falsch oder richtig war weiß ich nicht aber ich habe versucht ihr liebe und Aufmerksamkeit zu geben. das PRoblem ist nun das sich das Tier von niemanden mehr Anfassen lässt außer von mir. manchmal fliegt sie zwar auf Menschen mit ketten oder sowas aber wenn die streicheln wollen hackt sie oder fliegt auf meine Schulter. Meine Kollegen dürfen sie gar nicht anfassen da fliegt sie gleich Panisch durch die Gegend oder rettet sich auf meiner Schulter. Was hat mir das jetzt zu sagen? und welche Konsequenzen sollte ich daraus ziehen? Ich will nicht das der Vogel leidet weil er mir einfach leidtut. er hat keinen Partner und alleine lassen will ich ihn nicht. Sie ist sehr lieb wenn sie bei mir ist und sich streicheln lässt. Aber ich will vermeiden das wenn sie verlauft wird sich dann Federn ausreist oder traurig ist weil sie sich an mich gewöhnt hat. Was soll ich also tun?

ich bin über jede Antwort sehr Dankbar.
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#2
Hallo,

puh, das ist schwierig. Offenbar hat er doch einen Partner, nämlich dich.
Klar, der einzelne Kakadu in der Zoohandlung war einsam, du hast dich um ihn gekümmert, du warst ihm symphatisch, also hat er sich dich genommen.
Wenn der jetzt verkauft wird, wird das wahrscheinlich ganz schwierig für die neuen Besitzer. Sie müssen ihn irgendwie auf ihre Seite ziehen, wenn das nicht klappt....
Einmal hat er es ja schon erleben müssen.
Ich denke, er sollte mit einem zweiten Kakadu vergesellschaftet werden und wenn das geklappt hat nur als Päarchen verkauft werden.
Ist mir klar, daß in einem Zoogeschäft das Tier nur eine Sache ist die Profit abwerfen muß, aber ich denke so wie das jetzt ist, das gibt Ärger.
Versuche doch mal deine Chef davon zu überzeugen noch einen Kakadu dazuzunehmen. Das Wohl der Tiere die er verkauft müßte (sollte) ihm doch nicht ganz egal sein.

Gruß
triton
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#3
Hallo Yugi,

herzlich willkommen hier im Kakadu-Forum! Willkommen

Ich finde es sehr gut dass du dir -gerade als Auszubildender im Zoofachhandel- nicht nur um das leibliche, sondern auch um das seelische Wohl der von euch verkauften Tiere Gedanken machst.

Kein Kakadu mag gern allein sein. Anzustreben ist immer eine -zumindest- paarweise Haltung. Es gibt ein Gutachten über die Mindestanforderungen an die Haltung von Papageienvögeln. Vielleicht ist das auch einmal ein interessantes Thema für deine Berufschulklasse?

Dateiformat: PDF/Adobe Acrobat - HTML-Version
Differenzprotokoll zu dem Gutachten. "Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien“ vom 10. Januar 1995 ............ 14 ...
http://www.bmelv.de/.../HaltungPapageien...ageien.pdf -


Als in höchstem Maße intelligente und soziale Tiere schließen sich Kakadus gern sehr eng an den Menschen an, wenn ein artgleicher Partner fehlt. Sie werden nicht nur zahm, sie "kletten", dass heißt sie fordern ganztägig die volle Aufmerksamkeit des auserwählten Menschen. Das kann kaum ein Mensch über Jahre leisten, geschweige denn über Jahrzehnte, Kakadus sind sehr langlebig.

Nun ist ein Kakadu aber keinesfalls ein Schmusetier! Er weiß seine Interessen durchaus durchzusetzen, mit infernalischem Geschrei, mit Krallen und seinem kräftigen Schnabel. Auch verteidigt er gern seinen auserwählten Menschen gegen -echte oder vermutete- Gegenbuhler. Oft führt dieses Verhalten dann zur schnellen Abgabe des -leider recht schnell- zur Last gewordenen Vogels, er verliert die Bezugsperson, woruner er sehr leidet. Schnell wird ein so gestresster Kakadu zum Rupfer und Dauerschreier, was den Vogel schnell zum sogenannten "Wanderpokal" macht, das heißt er wechselt immer wieder sehr schnell den Halter.

Im Zoohandel, wo Tiere ja zum Verkauf vorgehalten werden, hat man schon eine Ausnahmesituation. Rein theoretisch geht man davon aus, dass der Aufenthalt in den Verkaufsräumen relativ kurz ist. So weit die Theorie...

Was kannst du tun?

Versuche potentielle Interessenten davon zu überzeugen dass man Kakadus im Interesse der körperlichen und seelischen Bedürfnisse unbedingt paarweise halten muss,

Sprich darüber auch mit deinem Chef.

Zeig ihm mal diese Seiten

http://www.kakadu-info.de (Das Portal dieser Seite hier)

http://www.radikal-kakadu.de.vu/

Ich denke es ist sehr wichtig und richtig, das gerade du als Verkäufer dieser herrlichen Tiere gut informiert bist über deren Bedürfnisse und die richtigen Ratschläge geben kannst. Du sitzt an der Schaltstelle und kannst dort viel Kakadu-Elend verhindern.

Frag uns Löcher in den Bauch, wir alle antworten gern! Sicher hast du hier auch schon in den anderen Bereichen etwas gestöbert, Ernährung, Spielzeug usw.?
Liebe Grüsse

vom kakadei[Bild: smilie_car.gif]
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#4
Yugi Snape schrieb:Vögel sind für mich ein Zeichen von Freiheit und sie einzusperren macht mich traurig.

Wow, ZustimmungZustimmungZustimmung
Ein schöner Satz,der einen zum nachdenken bringt !
Bei Wildfängen trifft das voll zu ! Sie werden mit Netzen gefangen, Sie sind in freier Natur geboren worden, ihnen die Freiheit zu nehmen ist grausam !!!
"Unsere" Nachzuchten kennen die "Freiheit" nicht im eigentlichen Sinn.
Aber Du scheinst Dein Herz am rechten Fleck zu haben! Ja

Wo arbeitest Du eigentlich ?

LG

Diana
Hoffnung ist nicht die Überzeugung dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.

Váslav Havel
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#5
Erstmal vielen Dank für eure Zahlreichen Antworten. Leider habe ich heute nach Feierabend erst Zeit mir die Links genauer durchzulesen. habe einen 10 Stunden Tag 6 Tage die Woche ^^ Gestern habe ich festgestellt das der Kakadu keinen Nagellack mag. Ich hatte am Morgen ein wenig verschlafen und keine Zeit mehr gehabt mit den NAgellack abzumachen. Als ich sie Morgens begrüßen und ihr Futter geben wollte ist sie vor meiner Hand geflüchtet. Später als der Lack wieder weg war lies sie sich problemlos kraulen. Wie kann man einem Kakadu "abgewöhnen" sich immer wieder auf einen Platz zu setzen der ungeeignet für ihn ist? meistens sitzt er auf meiner Schulter oder auf dem Türramen vom Büro, doch in letzer Zeit setzt sie sich immer wieder auf die Eingangstüre. Das geht natrülich nicht. Nicht nur das sie Rausfliegen kann sondern auch das sie sich die Füße quetschen könnte. Meine Cheffin davon zu überzeugen einen zweiten zu holen wird schwierig. Natürlich habe ich ihr bereits erklärt das es schlecht für das Tier ist es alleine zu halten. Da meine Cheffin aber nur alle zwei Wochen mal kurz auftaucht und sonst wir zwei Lehrlinge den Laden hier schmeißen wird es schwer sein sie davon zu überzeugen. Dazu kommt das sie eben Typisch Arbeitgeber fast nur an den Profit denkt. Ich Arbeite übrigends in Oberfranken in in einem kleinen Zoofachhandel in Coburg. Zuvor hab ich in Karlsruhe gewohnt und in einem GRoßhandel gearbeitet, doch mein Chef bezahlte mich vier Wochen lang nicht und nach enier beschwerde kündigte er mich Vertragsbrüchig. Ich habe schon als Gärtnerin gearbeitet im Bestattungsamt, im Zirkus als Tierpflege beim Tierarzt doch bei meinem jetzigen Beruf bin ich hängen geblieben =) ich bin jetzt übrigends 17 Jahre alt
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#6
Willkommen erstmal auch von mir.mit 17 hattest du aber schon viele ArbeitstellenEek2,aber ich bin froh,das du dir soviele Gedanke machst und dich wirklich fuer den Cockatoo einsetzt und ich bin mir sicher hier wirst du sehr viel Hilfe finden.Wuensche dir jedenfalls alles Gute und viel Erfolg in deinem Job.Zustimmung

Gruesse aus CAli
Tina &die Rasselbande:Jango,Bly,Yoda,Leia,Boba,Jabba & Padme..(Life isn't about waiting for the storm to pass.It's about learning to dance in the rain.)
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#7
Hallo,

das ist leider eine etwas verzwickte Situation. Ich denke auch dass es sinnvoll wäre noch einen Kakadu dazu zu nehmen und sie zusammen zu verkaufen nur muß dazu deine Chefin mitspielen. Deine andere Möglichkeit ist einfach die Kaufinteressenten so gut wie möglich zu beraten und aufzuklären und in dieser Zeit dem Kakadu sein Leben in der Zoohandlung so gut wie möglich zu gestalten. Auch könntest du versuchen dass der Kakadu sich nicht ausschließlich so sehr an dich bindet. Vielleicht kann ein anderer Mitarbeiter ihn mal etwas mehr betütteln.

In Coburg haben sie auch einen recht rührigen Papageienzuchtverein (Ich war dort auf ein paar Vogel-Ausstellungen die sehr schön gestaltet waren) Die Homepage findest du hier: http://www.papagei-coburg.de/ Vielleicht findet sich darüber ein Kontakt damit das Kakadu-Mädel in sachkundige Hände kommt.

Grüße
Marion
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#8
Auch ein Hallo aus der Schweiz.

Finde es toll, ass du dir solche Gedanken machst. Wenn es doch nur mehr solche Menschen gäbe.

Ich gebe der Marion vollkommen recht. Versuche doch von deiner Seite her, einen Kakadu Halter zu finden, der die Dame zu einem Partner dazu kaufen würde. Das wäre natürlich das Highlight für die Kakadu Dame.¨

Ich wünsche dir sehr viel Erfolg.....toi toi toi....
Grüessli Et, Floh, Wendi,Bandit,Sina, Snowi und Noelle

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#9
Moment mal, ihn auf Teufel komm raus zu verkaufen, ist nicht der richtige Weg. Dann sitzt in Kürze der nächste im Geschäft. Aus Mitleid freikaufen hat noch nie funktioniert, so schwer das auch fällt.
Vielleicht könnte man ihn als unverkäuflich darstellen (nicht gegenüber der Chefin natürlich), Kaufinteressenten Horrorgeschichten erzählen usw. In dem Geschäft hat er ja wohl ein ganz nettes Leben.
Ihm beizubringen, nicht irgendwo zu sitzen kannst du, glaube ich, vergessen. Ich denke, da sind bauliche Veränderungen angesagt. Irgendeine Blende über der Tür, damit er da nicht landen kann.

Gruß
triton
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#10
Nunja jetzt ist wohl erstmal aus mit Kakadu Freundschaft. Gestern hat die Dame rumgezickt als ich sie nach Feierabend zurrück in den Käfig setzen wollte was vorher nie ein Problem darstellte. ich habs immer wieder versucht aber sie ist vor mit geflüchtet und meine Cheffin (ich verkneife mir jegliche beschimpfungen) hat dann nachdem ich mit ihr disskutriert habe dem Vogel ein Tuch drüber gestülpt und so eingefangen. jetzt lässt sich die Arme gar nicht mehr anfassen und flüchtet wenn ich nur an dern Käfig herangehe =(
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