Liebe Anna,
na, da seid Ihr aber schon ein großes Stück weiter als viele andere! Damit meine ich die Freiflüge von Anton!!! Daran seht Ihr ja auch, wie viel Vertrauen er Euch gegenüber hat und wie sehr er an seinen Menschenschwarm hängt, gerade weil Ihr ja noch nicht so lange dort wohnt!
Ich selber habe ja nur eine über 20jährige Einzelhaltungs-Erfahrung mit einem Molukken, der aber kein Maßstab ist bzw. war. Aber einige meiner Bekannten haben Paare bzw. kleine Schwärme der unterschiedlichsten Arten gehabt. Bei den kleineren Vogelarten gab es da nie Probleme und bei den größeren (Graue und Amas) dauerte es dagegen schon mal einige Wochen, aber geklappt hat es da immer. Man braucht halt Geduld!
Ich würde auch nicht eine Henne von einem Züchter nehmen! Die Henne sollte eigentlich etwas älter als der Hahn sein. Auch bei den Weißhauben gibt es immer wieder Abgabehennen. Und einige Papageienauffangstationen helfen ja auch beim Vergesellschaften. Das Geschrei wird sich erfahrungsgemäß in Grenzen halten, weil da ja immer jemand ist, der für den Vogel da ist.
Aber mal was anderes: Habt Ihr Anton beim Regierungspräsidium angemeldet? Als ich unsere Sarah nämlich angemeldet habe kam nach zwei Wochen direkt jemand zu uns und hat sich die Haltungsbedingungen angesehen und bewilligt, dass Sarah ohne Ring und Transponder weiter leben darf, weil sie ja unverwechselbare Kennzeichen hat. Jedenfalls bedankte er sich, dass wir sie gleich angemeldet haben und meinte, dass er meistens erst von den Papageien erfahren würde, wenn sich die Nachbarn beschweren würden. Also insofern wäre es vorher immer besser. Dann bleibt Euch wenigstens der Ärger mit den Behörden erspart.
Mit unserer Molukkendame haben wir uns vereinzelt auch Feinde geschaffen, aber es hielt sich in Grenzen. Und Sarah jetzt wird zwar von den Nachbarn gehört, aber bis jetzt hat sich niemand beschwert - sie ist eben doch erheblich ruhiger als Lady es war.
Du liest ja auch von Noelles ET und Floh, große Liebe ist das nicht, aber immerhin Gesellschaft. Stell Dir einfach mal vor, Du würdest in einem Rudel mit Hunden leben. Da würdest Du Dich auch ganz sicher über jeden Menschen freuen, auch wenn Du ihn nicht gleich heiraten wolltest.
Eine Zeit lang wäre das Rudel ja ganz interessant, aber irgendwann kommt eben Langeweile und Verzweiflung durch.
Ganz ehrlich, wir können unseren Single-Vögeln viel geben, aber eben nicht alles. Und nicht jeder ist so verrückt und richtet sich das Leben nach dem Tier ein! Für viele ist es eben nach wie vor ein Tier und nicht mehr und rechtlich gesehen eben nur eine Sache, die selbstverständlich klar unter den Menschen steht.
Für mich war Lady wie unsere Tochter und als sie eingeschläfert werden musste meinte mein Mann zu einem Freund auch: "Du, das ist, wie wenn dein Kind stirbt!" Insofern gebe ich Thomas recht, Tiere suchen sich ihr Heim nicht aus und sollten wirklich die gleichen Rechte wie die anderen Bewohner haben. Dazu gehören auch die Grenzen aufzeigen, aber eben vor allem die Liebe und Fürsorge, die wir unseren Kindern geben, sofern wir welche haben.
Und zur Beruhigung: Die Zeit geht schneller vorbei als Du denkst. Deinem Zwerg wird schnell klar werden, dass an einem Kothaufen nix prickelndes ist. Im Gegenteil, er wird Dich noch regelmäßig darauf aufmerksam machen, dass da wieder ein Haufen zum Entfernen ist!
Liebe Grüße
Chris