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Welcher Kakadu könnte zu uns passen?
#41
Also wenn man hier und anderswo die Foren durchforstet, Erfahrungsberichte und Fachliteratur liest, muss man dann nicht eigentlich zu dem Schluss kommen, dass Kakadus nicht wirklich geeignet sind um von Privatpersonen gehalten zu werden?

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es nur die Ausnahmen sind, wo Kakadus in menschlicher Obhut gesund bleiben. Es sind auch nur die Ausnahmen, die ihren Vögeln optimale Bedingungen bieten können.

Reichen eine Zimmervoliere, ein paar Freisitze und eine Außenvoliere für sonnige Tage? Reicht es, wenn ich täglich frische Äste zum Knabbern und Schreddern gebe, gerne Obst und Gemüse gebe und auch für meine Vögel gerne koche.
Reicht es, wenn ich mich mit der Methode von Ann Castro beschäftige und danach mit den Kakadus arbeiten möchte?

Wird ein Pärchen autark genug sein, auch mal stundenweise mit sich selber klar zukommen? Kann ich diese sensiblen Vögel in einer Vogelpension, in ein gesichertes Vogelzimmer abgeben, falls ich mal in Urlaub fahre? Betonung liegt auf "falls"!

Wie kauft man überhaupt Kakadus? Ich meine, das Thema ist ja, immer nur zwei. Aber wie bekommt man das hin, ein harmonisierendes Paar? Auch ein Problem oder nicht? Also entweder junge Vögel, weil sie sich leichter einleben, aber dann weiß ich doch nicht, ob sie sich auch mit eintreten der Geschlechtsreife noch grün sind.

Ich empfinde eine große Skepsis, ob ich tatsächlich ein geeigneter Halter für ein paar Weiß- oder Gelbhauben bin?

Wenn ich dann noch Artikel lese, wie den über Jonathan, dann komme ich erst recht ins Grübeln. Und auch die Geschichte von Punch macht mich ratlos. Jonathan ist auch wie von Motten zerfressen ein charmanter Kerl und ich hätte ihn so klauen können. Schade dass er so fehl geprägt ist, dass er seine Artgenossen kahl pflegt.

Einer meiner Nymphen ist auch so ein Kerlchen. Alt - und kaum noch Federn, stammt aus schlechter Haltung. Sein Verhalten hat sich minimal gebessert, seine Gesundheit auch, aber er wird nie mehr sein komplettes Federkleid tragen. Er ist mir einer der liebsten. Weil er so besonders ist. Schon ein wenig kauzig. Halt ein alter Mann mit speziellen Gewohnheiten. Das muss man respektieren.

Aber wenn ich ehrlich bin, mit Federn sind sie mir lieber. Und ich hätte mir gewünscht, es wäre mir gelungen, ihm seine alte Pracht wieder zu geben.
Nun ist ein Nymph ein Nymph und viel einfacher zu händeln, und er genießt das Leben im Schwarm. Mit den Menschen hat er abgeschlossen. Aber ich darf ihn inzwischen durch das Gitter füttern. Wenn ich ihn rufe, dann kommt er - der kleine Motte und pfeift mit mir. Er ist inzwischen 26 Jahre alt und genießt eine Art Gnadenbrot bei mir.

Er ist ein kleines lebendiges Mahnmal was falsche Haltung in nur einem Jahr anrichten kann. Den Nymphen kann ich sehr gut gerecht werden. Aber kann ich das auch bei den Kakadus?

Also wie ihr seht, bin ich gerade ziemlich ratlos.
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich oder sein Untergang. Beides verlangt er in der Regel ganz allein.
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#42
hallo thatslife
ein rat...lass dir zeit..diese wird deine bedenken reifen.
Du hast so schon deine reflexion beschrieben und hast in allen punkten recht; man kann kakadus in gefangenschaft nicht wirklich gerecht werden...nur leider sind sie da und werden fur noch lange in gefangenschaft als art dasein.
Deswegen soll man wie du es tust, sich erkundigen, nachdenken usw und eine entscheidung treffen ob man diesen vogeln ein artgerechtes minimum bieten kann.

Ich habe angefangen mit einem kakadu, wie die meisten neulinge, in der schlimmsten weise die man beschreiben kann und, trotzdem, bin ich mit ihnen (11 WKH) 16 jahre treu gewachsen.

Du machst eine so tolle reflexion, das, wenn du nur eine zimmervoliere und eine aussenvoliere deinen kakadus bieten konntest und gutes futter mit pellets und dem rest, ich in vertrauen, dir gerne ein paar schicken wurde. Werde namlich langsam altZwink
schonen tag.
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#43
hallo,
ich schließe mich dem Rat von papugi an - lass dir Zeit! Du hast ja schon geschrieben, dass du dir unterschiedliche Haltungen ansehen willst und das ist aus meiner Sicht optimal, denn so wirst du viele verschiedene Stimmen hören - und auch Haltungen vergleichen können.
(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Wir werden dich, Punch, Madame und auch Jonathan gerne einmal aufsuchen. Wie schon gesagt ist es mir wichtig in Natura Erfahrungen zu sammeln.

Jonathan, Punch und der Rest unserer Kakadubande (die Molukken, die Inkas, der Goffin, der Gelbhaubenkakadu, die Gelbwangenkakadus, und die Salomonen) freuen sich auf jeden Fall auf deinen Besuch!
Ganz nebenbei kannst du dann auch die Amazonen, Aras, die Edelpapageien, die Rostkappen, die Graupapageien und andere Afrikaner hier kennenlernen.

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Aber bitte, ich möchte nicht, dass es hier wegen mir zu Missstimmungen kommt. Das fände ich doch sehr schade und es liegt mir absolut fern, dazu beizutragen.

Keine Sorge, ich sage immer ehrlich, wenn mir etwas nicht passt - auch wenn's in den Augen mancher nur vier Buchstaben sind Zwink - besser es gleich sagen als es mehrmals runter schlucken!

(30.09.2010, 12:11 )thatslife schrieb: Also wenn man hier und anderswo die Foren durchforstet, Erfahrungsberichte und Fachliteratur liest, muss man dann nicht eigentlich zu dem Schluss kommen, dass Kakadus nicht wirklich geeignet sind um von Privatpersonen gehalten zu werden?

Vergiss bei der Forenlektüre nicht, dass Menschen sich häufig erst dann an Foren wenden, wenn sie Probleme haben. Ich kenne viele Kakaduhalter, die keine Probleme haben - und daher auch keine Veranlassung sehen, irgend etwas in Foren zu veröffentlichen. Und guckst du bei uns bei den Grauen, den Aras oder Amas, dann gibt es dort ebenso viele Vögel mit Problemen. Man kann eben bei allen Arten etwas verkehrt machen.

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Irgendwie habe ich den Eindruck, dass es nur die Ausnahmen sind, wo Kakadus in menschlicher Obhut gesund bleiben. Es sind auch nur die Ausnahmen, die ihren Vögeln optimale Bedingungen bieten können.

Wenn du dich da auf Forenlektüre beziehst, stimme ich dir zu. Früher einmal habe ich diese Beiträge auch für die überwiegende Mehrheit gehalten. Da wir aber auch bisher einzeln gehaltene Vögel hier vergesellschaften, durfte ich auch "die andere Seite der Medaille" kennen lernen. Dazu kann ich nur sagen: es gibt auch wirklich tolle Kakaduhaltungen von Privatpersonen - Guck bei Zebulon, oder bei Saphira, da dürften die Kakadus auch Klavier spielen lernen Zwink (wenn sie es wollten!)

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Reichen eine Zimmervoliere, ein paar Freisitze und eine Außenvoliere für sonnige Tage?

Warum nur bei Sonne? Kakadus lieben Regen, zumindest unsere!
(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Reicht es, wenn ich täglich frische Äste zum Knabbern und Schreddern gebe, gerne Obst und Gemüse gebe und auch für meine Vögel gerne koche.

Nein, reicht nicht, "nur" Äste werden auch mal langweilig!

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Reicht es, wenn ich mich mit der Methode von Ann Castro beschäftige und danach mit den Kakadus arbeiten möchte?

Lies erst mal dieses Buch!, dann kennst du eine Menge Grundlagen, wie auch Kakadus "ticken" - man kann die Methode sogar bei Ehemännern / -frauen und bei Jugendlichen anwenden, die an nicht mehr ansteckender Pubertät erkrankt sind Zwink Bei Hunden funktioniert sie auch oder bei Delphinen - und die reagieren wie Kakadus mit Schwimmhäuten - sie könnten einfach wegschwimmen (die Delphine - nicht die Kakadus! Zwink) Da wirst du so manches mal schmunzeln und den einen oder an deren Vorgesetzten, den Besserwisser oder deine alte Tante wiedererkennen - aber auch so manches tierische Familienmitglied.

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Wird ein Pärchen autark genug sein, auch mal stundenweise mit sich selber klar zukommen?

Das hängt davon ab, was sie bei dir lernen werden.

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Kann ich diese sensiblen Vögel in einer Vogelpension, in ein gesichertes Vogelzimmer abgeben, falls ich mal in Urlaub fahre? Betonung liegt auf "falls"!
Das hängt von der Qualität der Vogelpension ab.

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Wie kauft man überhaupt Kakadus? Ich meine, das Thema ist ja, immer nur zwei. Aber wie bekommt man das hin, ein harmonisierendes Paar? Auch ein Problem oder nicht? Also entweder junge Vögel, weil sie sich leichter einleben, aber dann weiß ich doch nicht, ob sie sich auch mit eintreten der Geschlechtsreife noch grün sind.

Da frag mal Thomas, der wahrscheinlich gerade Sonne pur genießt - oder Saphira oder Zebulon oder .... auch uns (die Inkas, die Salomonen - ich kann dir unterschiedliche Beispiele zeigen (mit den Gründen, warum es gut geht - oder warum es "in die Hose ging").

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Ich empfinde eine große Skepsis, ob ich tatsächlich ein geeigneter Halter für ein paar Weiß- oder Gelbhauben bin?

Diese Skepsis ehrt dich - kannst ja gleich einen kleinen Schwarm Gelbhauben nehmen Mauer Funktioniert bei uns schon seit Jahren problemlos, obwohl die geschlechtsreifen Hähne den Hennen gegenüber immer in der Überzahl waren! Kommt darauf an, wieviel Platz du ihnen bieten kannst!

(29.09.2010, 19:30 )thatslife schrieb: Wenn ich dann noch Artikel lese, wie den über Jonathan, dann komme ich erst recht ins Grübeln. Und auch die Geschichte von Punch macht mich ratlos. Jonathan ist auch wie von Motten zerfressen ein charmanter Kerl und ich hätte ihn so klauen können. Schade dass er so fehl geprägt ist, dass er seine Artgenossen kahl pflegt.

Ja, bei Jonathan ist viel verkehrt gelaufen, aber ich vermute, dass du diese Fehler gar nicht erst machen wirst, weil du dich so ausführlich vorher informierst und selbst sagt: "Ich will nicht um jeden Preis - und nicht sofort!" Eigentlich war die Intention von Jonathans Geschichte, Menschen Mut zu machen! Mut dazu, dass man auch so einem Kerl noch ein tolles Zuahuse geben könnte und auch Mut dazu, an gemachten Fehlern zu arbeiten, statt solche Vögel irgendwo abzuschieben. (Sicher, es gibt auch andere Gründe, warum man Papageien evtl. abgeben muss - aber über die rede ich nicht, sondern darüber, dass auch ein schwer geschädigter Kakadu wieder Vertrauen zum Menschen aufbauen kann.)

Gut Ding will Weile haben, lass dir Zeit mit der Entscheidung! Unsere Kakadus bereichern unser Leben - egal ob es sich um die Sahnestückchen Ares und Aphrodite oder Baku und Raya handelt oder um Jonathan oder Punch oder xyz handelt.

Papageienhaltung ist eben grundsätzlich anspruchsvoll - unabhängig von der jeweiligen Art, wenn man ihnen in Menschenobhut gerecht werden will.

Viele Grüße
Susanne
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#44
Liebe Susanne, liebe Forianer,
ich danke euch für eure geduldigen Antworten. Der rege Austausch tut mir gut , aber im Moment muss ich erst einmal alles sortieren, denn es ist wie ein Prisma, man entdeckt immer neue Facetten.


Das Buch werde ich mir bestellen und vermutlich noch das ein oder andere mehr.
Ich denke, dass wir uns bald einmal sehen werden. Übrigens fahre ich am 30.10 nach Köln zur Tagung des Fonds für bedrohte Papageien. Vielleicht trifft man sich ja, der ein oder andere.

Übrigens - wie geht es Jonathan heute?

Liebe Grüße @ all und danke für eure Unterstützung
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich oder sein Untergang. Beides verlangt er in der Regel ganz allein.
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#45
Hallo,

(30.09.2010, 19:29 )thatslife schrieb: Ich denke, dass wir uns bald einmal sehen werden. Übrigens fahre ich am 30.10 nach Köln zur Tagung des Fonds für bedrohte Papageien. Vielleicht trifft man sich ja, der ein oder andere.

Schade, dass sind für uns immer die Veranstaltungen (wie z. Zt. z.B. auf Teneriffa), an denen wir gerne teilnehmen würden - und was eben schlicht und einfach bei uns im Moment nicht geht. Ich wünsche dir in Köln viel Spaß und viele sachkundige Informationen und neue Kontakte! Sicher kommt auch für uns irgendwann die Zeit, dass wir dort teilnehmen können.

(30.09.2010, 19:29 )thatslife schrieb: Übrigens - wie geht es Jonathan heute?

Jonathan ging es heute tagsüber "besonders" gut. Wir hatten von Dienstag bis heute hier einen Informationsaustausch für "Schweizer" Zwink Nachdem der Lianenball von Patentante Saphira mittlerweile so ziemlich zerlegt war, wurde heute ein neues "Spielzeug" für ihn gekauft - reingehängt in seinen "Einzelknast" und geschreddert. Zumindest die Weichholzteile, die Hartholzringe hat er nicht beachtet, als er merkte, dass er keinen Erfolg hatte (oder der "Erfolg" an anderer Stelle schneller zu erreichen ist?).

Was mich fasziniert: Jonathan hat wg. seiner Vorgeschichte (nachzulesen im WP-Magazin) die Empfehlung der Gabe eines bestimmten homöopathisches Mittels von Thomas bekommen. Als wir Jonathan aus der Gruppe raus genommen und zu "Einzelhaft" verurteilt haben, haben wir befürchtet, dass er sich wieder kahl frisst. Jonathan weiß ja nicht, wie die Globulis wirken sollen - aber ich staune da schon, bin aber evtl. in der Wahrnehmung vorbelastet.

Saphira (=Verena), seine Patentante, kommt ja übermorgen zum Basteltag. Sie kann am besten den Gefiederzustand beurteilen, weil sie ihn nur in größeren Abständen sieht, tagtägliche Veränderungen registriert man als Halter oft nicht!

Was Jonathan fehlt ist meine Zeit: Zeit, sich mit ihm auch abends zu beschäfitigen, z.B. Zeit für "Fußspielzeug", das liebt er auch, genau so wie andere - in Menschenobhut - nicht in "Gefangenschaftshaltung"!

Lieb von dir, dass du dich nach Jonathan erkundigt hast!Knuddlel1

Viele Grüße
Susanne
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#46
Jonathan hat mich schon gerührt. Er hat auf den Bildern etwas was mich sehr angesprochen hat.

Ein weiterer Grund für mein Interesse ist, dass ich davon überzeugt bin, dass so arme Kerlchen wie Jonathan, einen wichtigen Beitrag leisten. Herauszufinden wie man ihnen helfen kann, die Beobachtungen die man macht, können sehr viel Aufschluss geben.

Es ist unglaublich tragisch, dass es Tiere gibt, die erst in diesen Zustand kommen. Aber wir lernen auch sehr viel durch sie. Keine Frage, dass man gerne auf die Notwendigkeit dieses Lernens verzichten möchte. Bitte diesen Ansatz nicht falsch verstehen. Aber ich hege die Hoffnung, dass jeder Schritt in Richtung Verbesserung sich auch irgendwann auf die Einstellung der Haltung auswirken wird.

Bei den Nymphensittichen beginnt langsam auch ein Prozess des Umdenkens. Längst sitzen die meisten als Paar in den Wohnzimmern. Im Gegenteil, inzwischen entwickelt sich ein Trend zur Schwarm oder Kleingruppenhaltung. Natürlich steht die Entwicklung in eine bessere und Art gerechtere Zukunft noch am Anfang, aber es hat sich schon einiges getan. Wenn man mal die Haltung noch vor zwanzig oder dreißig Jahren reflektiert.

Bei Papageien habe ich die Beobachtung noch nicht machen können. Zum Recherchieren eignet sich gut auch der Abgabemarkt. Hier sieht man Käfiggrößen, ob es sich um Einzelvögel oder Paare oder gar kleine Gruppe und Schwärme handelt.

Für mich auffällig ist, dass bei den Papageien die Tiere meist abgegeben werden, wenn sie in die Geschlechtsreife treten (besonders die Kakadus). An zweiter Stelle findet man Vögel, die schon nach wenigen Wochen erstmalig den Besitzer wechseln. (Besonders häufig waren Graupapageien vertreten). Bei beiden Spezies handelte es sich fast immer um Einzelvögel. Sehr interessant zureurteilung der Lage ist auch das Zubehör, dass gleich mit angeboten wird.
Käfiggrößen, die ich nur als Krankenkäfige für meine Nymphen nutzen würde.

Kann es sein, dass sich hier noch nicht so viel geändert hat, außer dass man "Züchterkreisen" reflektiert hat, dass man mit reinen Handaufzuchten eher den Nerv des Käufers trifft? Diese werden ja noch nicht so lange betrieben. Ich glaube seit rund 20 Jahren, so in etwa.

Und hier komme ich zur nächsten Frage. Bei den Nymphen ist es tatsächlich so, dass mit reinen isolierten Handaufzuchten an unerfahrenen Interessenten viel Geld zu verdienen ist. Nur leider zeigt die Erfahrung mit solchen Aufzuchten, dass sie dem Halter dann mit der Geschlechtsreife viele Probleme bereiten.
Deshalb ziehe ich die begleitete Aufzucht vor und plädiere im Notfall für die Teilhandaufzucht in Artgesellschaft.

Das Thema Aufzucht scheidet ja oft die Geister. Aber ich würde gerne eure Meinungen und Erfahrungen dazu hören. Mein Gedankengang bei Papageien ist der, dass wenn die Vögel eng im menschlichen Umfeld leben müssen, dieses sehr früh kennen und akzeptieren lernen sollten. Diesen Lebensraum quasi als ihre natürliche Umgebung adaptieren.
Dieses erleichtert den Umgang mit dem Vogel und dem Vogel den Umgang mit uns. Allerdings denke ich, dass es für den Papagei immens wichtig ist weiterhin sozial auf seine Artgenossen geprägt zu bleiben. Der Mensch sollte da nur Mittler sein, nicht zum Ersatzpartner werden.
Wie ist das speziell bei den Kakadus. Mir ist aufgefallen, dass hier unheimlich viele Handaufzuchten angeboten werden. Begleitete Aufzuchten, davon liest man kaum etwas.

Ich möchte so viel wie möglich über Papageien im allgemeinen, über Kakadus im speziellen erfahren, denn sie gelten als die Krönung der Krumschnäbel und sollte ich mich dazu entschließen diese Vögel zu halten, muss und will ich alles erfahren, was mir hilft diese Verantwortung einschätzen zu können.

@Susanne: Mit dem Satz reichen frische Äste, hatte ich nicht gemeint diese Auschließlich zur Beschäftigung zu geben. Da habe ich mich ziemlich ungenau ausgedrückt. Natürlich benötigt ein Kakadu ein reichhaltigeres und anspruchsvolleres Angebot zur Beschäftigung. Aber das wird ja nicht täglich neu angeschafft, sonder vermutlich ausgewechselt, befüllt und immer wieder interessant gemacht, bis es zerstört ist. Da muss ma sic schon was einfallen lassen.
Ich reiche frische Äste (am liebsten belaubt) täglich für die Schnabelfplege. Und für den Winter lege ich einen Vorrat an getrockneten Ästen mit Laub an. Quasi wie frisches Futter. Immer anders angebracht, bringt das Abwechslung und erhöht den Reiz sich dann aus neuer Position wieder dem Lieblingsspielzeug zu widmen. Ist das auch bei Kakadus so. Und was ist "Fußspielzeug"?
Des Menschen Wille ist sein Himmelreich oder sein Untergang. Beides verlangt er in der Regel ganz allein.
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#47
Fussspielzeuge sind kleinere Spielsachen wo die Vögel in den Füssen halten zum spielen/schreddern. Die man nciht in der Voli montiert/aufhängt.
Grüessli Et, Floh, Wendi,Bandit,Sina, Snowi und Noelle

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#48
Hallo,
(01.10.2010, 10:28 )thatslife schrieb: Ich möchte so viel wie möglich über Papageien im allgemeinen, über Kakadus im speziellen erfahren, denn sie gelten als die Krönung der Krumschnäbel und sollte ich mich dazu entschließen diese Vögel zu halten, muss und will ich alles erfahren, was mir hilft diese Verantwortung einschätzen zu können.

Deine Grundeinstellung ist ebenso lobenswert und sympathisch wie selten. Langsam schmelzen meine Bedenken, man solle "Problemvögel" wie Punch oder Jonathan nicht an "Kakaduanfänger" geben, dahin. Es gibt eben "Anfänger", die sich von vornherein optimal informieren genauso wie selbsternannte "Experten", die völlig ignorant und fortbildungsresistent sind und "das für Erfahrung halten, was sie jahrzehntelang falsch gemacht haben" (G. B. Shaw).
Hast Du schon die von mir empfohlene "Radikale Kakaduseite" : http://www.radikal-kakadu.de.vu/ durchgearbeitet? Einmal lesen reicht nicht, man sollte sie nahezu auswendig lernen.
In keinem Buch findet man soviel Wissenswertes und Wahres über Kakadus wie dort.
Liebe Grüße,
Thomas
Liebe Grüße,
Thomas Braunsdorf
Tierheilpraktiker (Tätigkeitsschwerpunkt Papageien)
Lebensenergieberater Tier
Verhaltensberater Papageien
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#49
Hallo,

@thatslife:
In diesem Thema findest du in Beitrag 7 ein Foto von einer Auswahl an Fußspielzeug, in Beitrag 72 ein sehenswertes Video. Das Video vom "Knotenkönig Charly" finde ich gerade nicht, das kann dir Saphira vlt. verlinken.

Hier haben wir mal über "Handaufzucht - Fluch oder Segen" diskutiert. Das Thema giibt dir vlt. die eine oder andere Info - HZ ist eben nicht gleich HZ, entscheidend ist, wie die HZ durchgeführt wird und ab wann. Das gleiche gilt für Naturbrut. Die Naturbruten von Zebulon haben sicher anderes während der Aufzucht erlernt, als "normale" Naturbruten (was man halt so allgemein unter NB versteht) heimlichlach die von Zebulon sind eben nicht "voll normal".

Entscheidend ist auch, was die Papageien nach der Aufzucht lernen (und das wiederum ist abhängig von den unterschiedlichen Haltungen, in die sie verkauft werden).

@ Thomas:
Ich empfinde dieses Thema als "bereichernd" - und zwar in der Form, dass jemand vorher fragt! Bei Jonathan, der heute wieder Besuch von seiner Patentante hatte, konnten wir feststellen, dass er mittlerweile auch zu anderen Vertrauen aufbaut. Saphira hat ihn in diesem Jahr zum vierten Mal besucht (mit größeren Abständen). Jonathan hatte an diesem Wochenende keine Panik, als Dirk in der Voliere war. Er hat sich ausgiebig von Dirk (durch's Gitter) kraulen lassen. Und er ist auf Verenas Arm getreten, die in seiner Voliere war (diese ist nur 1x2m groß - vor einem Jahr wäre er sicher in einer solch "engen" Umgebung kopflos getürmt!) Er hat gelernt.
[attachment=4480]
Zur Übernahme solcher Vögel muss man als Mensch sicher viele Voraussetzungen erfüllen. Dieses Wissen kann man erwerben - dazu muss man nicht vorher bei anderen Papageien erst mal Fehler machen. Wir als "Anbietende" müssen auch sorgfältig abwägen, ob genau "dieser" Vogel zu den suchenden Menschen passt. Und das betrifft nicht nur Jonthan und Punch und seine Madame, sondern alle "Suchenden" hier. Wichtig ist das "Lernvermögen" (nicht nur der Kakadus - auch das der Menschen Zwink ).

Viele Grüße
Susanne
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#50
(01.10.2010, 10:28 )thatslife schrieb: Für mich auffällig ist, dass bei den Papageien die Tiere meist abgegeben werden, wenn sie in die Geschlechtsreife treten (besonders die Kakadus). An zweiter Stelle findet man Vögel, die schon nach wenigen Wochen erstmalig den Besitzer wechseln. (Besonders häufig waren Graupapageien vertreten). Bei beiden Spezies handelte es sich fast immer um Einzelvögel. Sehr interessant zureurteilung der Lage ist auch das Zubehör, dass gleich mit angeboten wird.
Käfiggrößen, die ich nur als Krankenkäfige für meine Nymphen nutzen würde.

Diese beobachtung kann man genau in den gleichen details in Kanada beobachten.



(01.10.2010, 10:28 )thatslife schrieb: Kann es sein, dass sich hier noch nicht so viel geändert hat, außer dass man "Züchterkreisen" reflektiert hat, dass man mit reinen Handaufzuchten eher den Nerv des Käufers trifft? Diese werden ja noch nicht so lange betrieben. Ich glaube seit rund 20 Jahren, so in etwa.
Absolut richtig mit handaufzuchten trifft man den kern, das bedurfnis (emotionnelle usw) des kaufers.
Ein kadubaby oder graubaby benimmt sich als wenn der mensch
Gott ware..da klicken die leute..


Man kann aber sehr gut mit reinen handaufzuchten, sehr gute artgerechte aber auch menschenfreundliche vogel erziehen wenn man es fruh und richtig macht.



.
(01.10.2010, 10:28 )thatslife schrieb: Diesen Lebensraum quasi als ihre natürliche Umgebung adaptieren.Dieses erleichtert den Umgang mit dem Vogel und dem Vogel den Umgang mit uns. Allerdings denke ich, dass es für den Papagei immens wichtig ist weiterhin sozial auf seine Artgenossen geprägt zu bleiben.
Ich glaube das ist moglicherweise die einzige wahre zukunft und uberleben der meisten papageienarten.



Totale handaufzuchten, wie nach meiner erfahrung Victor, WKH day 1, konnen artgerecht sozialisiert werden, sich vermehren und bleiben menschenfreundlich.
Victor, hat mir meiner hilfe, alles gelernt; vom kopulieren mit seiner Kokko, bis eigene babys hochziehen (monatelang) ist aber auf mich fixiiert geblieben. Ich weiss nicht, wenn er eine wahl hatte, wen er wahlen wurde; mich oder Kokko.
Trotz all dem, konnte ich ihn tagelang mit Kokko lassen ohne probleme. Was ich auch mache. Tschau-schild
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