09.08.2008, 08:27
Nach meinen (bescheidenen) Erfahrungen gint es bei der Vergesellschaftung nur zwei unabänderlich Wahrheiten:
1. Es ist nichts sicher vorhersagbar.
2. Kakadus verhalten sich anders, wenn Menschen dabei sind.
Ich halte das Rumgezerre mit zwei Käfigen und übervorischtiger Annäherung für erheblich stressiger, als das schnelle einfache Zusammensetzen. Vögel in eine Voliere, Überwachungskamera an, raus aus dem Raum, mindestens zwei Stunden beobachten.
Meines Erachtens kann danach durchaus entschieden werden, wie es weitergeht.
Mit dem Zweikäfigmodell habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, gerade mit der "erstmal nur in Rufweite"-Variante. Die Tiere sind desorientiert (der eine sitzt in neuer Umgebung im Käfig, der andere weiß nicht, wer da pfeift/schreit), können einen Artgenossen hören, aber nicht sehen (damit kann man sie gut verrückt machen), und das über Tage oder Wochen?
Direkt in den Käfig: der Neue muss sich über kurz oder lang mit dem Alten arrangieren. Da meistens keine völlig neue Voliere eingerichtet wird, sondern nur die alte umgestaltet wird, gibt es kein "neutrales Territorium" - das ist ein Märchen, und so blöd sind sie nicht, dass sie nicht wissen, dass nur umdekoriert wurde, es aber immer noch ihr Territorium ist.
Man kann bei dieser harten Tour recht schnell sehen, ob es gleich Kloppe gibt, und ob die Kloppe nur das erste Grenzenabstecken ist, oder ob es wirklich ernst gemeint ist. Wer das nicht unterscheiden kann, sollte einfach keine Kakadus verpaaren oder sich vorher mit der Körpersprache seines Tieres besser vetraut machen.
Sobald man sich einigermaßen sicher ist, dass es keine Scherverletzten oder Toten geben wird (ich denke, nach ca. eine Viertel- bis einer halben Stunde sollte das klar sein), Videoüberwachung an und mit einigen Kannen Kaffee in die Küche, damit man sehen kann, wie sie sich verhalten, wenn kein Mensch dabei ist.
Das lässt schon weitere Rückschlüsse zu. Ich meine, dass es am besten ist, frühmorgens nach der Fütterung zu starten: sie sind satt, einigermaßen ruhig und friedlich. bis zum Dunkelwerden hat man genug Zeit, per Videoüberwachung zu sehen, wie sie aufeinenader reagieren, ob der Alte den Neuen bereitwillig in sein Revier lässt (Verhalten an Futter- und Wassernäpfen), ob sie sich vielleicht sogar schon näher kommen. Man kennt doch seine Vögel, da kann man innerhalb von 8 oder 10 Stunden schon einiges sehen.
Zum Dunkelwerden kommt dann nochmal ein spannender Punkt: sortieren sie sich nebeneinander, oder weiviel Abstand halten sie?
An diesem Punkt bin ich mir einigermaßen sicher, ob der Vogel dableibt, oder ob ich ihn wieder mitnehme.
Diese Art ist m.E. die stressärmste; wenns gut geht, sieht man das recht schnell, und wenn die beiden sich auf den Tod nicht leiden können, sieht man das auch ohne wochenlanges Gezerre.
Ich habe es mir übrigens abgewöhnt, bei fehlgeschlagenen Vergesellschaftungen nachzukarten. Jedes Gelingen und jedes Misslingen können X Ursachen haben, von denen wir Menschen vielleicht nichteinmal etwas ahnen. Daher empfinde ich es als nicht richtig, den Beteiligten irgendwelche Motivationen zu unterstellen.
Natürlich kann man sich austauschen, warum eine Vergesellschaftung schiefgegangen ist, aber daraus Rückschlüsse über die moralische Konsistenz der Beteiligten zu ziehen, ist unlogisch.
1. Es ist nichts sicher vorhersagbar.
2. Kakadus verhalten sich anders, wenn Menschen dabei sind.
Ich halte das Rumgezerre mit zwei Käfigen und übervorischtiger Annäherung für erheblich stressiger, als das schnelle einfache Zusammensetzen. Vögel in eine Voliere, Überwachungskamera an, raus aus dem Raum, mindestens zwei Stunden beobachten.
Meines Erachtens kann danach durchaus entschieden werden, wie es weitergeht.
Mit dem Zweikäfigmodell habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, gerade mit der "erstmal nur in Rufweite"-Variante. Die Tiere sind desorientiert (der eine sitzt in neuer Umgebung im Käfig, der andere weiß nicht, wer da pfeift/schreit), können einen Artgenossen hören, aber nicht sehen (damit kann man sie gut verrückt machen), und das über Tage oder Wochen?
Direkt in den Käfig: der Neue muss sich über kurz oder lang mit dem Alten arrangieren. Da meistens keine völlig neue Voliere eingerichtet wird, sondern nur die alte umgestaltet wird, gibt es kein "neutrales Territorium" - das ist ein Märchen, und so blöd sind sie nicht, dass sie nicht wissen, dass nur umdekoriert wurde, es aber immer noch ihr Territorium ist.
Man kann bei dieser harten Tour recht schnell sehen, ob es gleich Kloppe gibt, und ob die Kloppe nur das erste Grenzenabstecken ist, oder ob es wirklich ernst gemeint ist. Wer das nicht unterscheiden kann, sollte einfach keine Kakadus verpaaren oder sich vorher mit der Körpersprache seines Tieres besser vetraut machen.
Sobald man sich einigermaßen sicher ist, dass es keine Scherverletzten oder Toten geben wird (ich denke, nach ca. eine Viertel- bis einer halben Stunde sollte das klar sein), Videoüberwachung an und mit einigen Kannen Kaffee in die Küche, damit man sehen kann, wie sie sich verhalten, wenn kein Mensch dabei ist.
Das lässt schon weitere Rückschlüsse zu. Ich meine, dass es am besten ist, frühmorgens nach der Fütterung zu starten: sie sind satt, einigermaßen ruhig und friedlich. bis zum Dunkelwerden hat man genug Zeit, per Videoüberwachung zu sehen, wie sie aufeinenader reagieren, ob der Alte den Neuen bereitwillig in sein Revier lässt (Verhalten an Futter- und Wassernäpfen), ob sie sich vielleicht sogar schon näher kommen. Man kennt doch seine Vögel, da kann man innerhalb von 8 oder 10 Stunden schon einiges sehen.
Zum Dunkelwerden kommt dann nochmal ein spannender Punkt: sortieren sie sich nebeneinander, oder weiviel Abstand halten sie?
An diesem Punkt bin ich mir einigermaßen sicher, ob der Vogel dableibt, oder ob ich ihn wieder mitnehme.
Diese Art ist m.E. die stressärmste; wenns gut geht, sieht man das recht schnell, und wenn die beiden sich auf den Tod nicht leiden können, sieht man das auch ohne wochenlanges Gezerre.
Ich habe es mir übrigens abgewöhnt, bei fehlgeschlagenen Vergesellschaftungen nachzukarten. Jedes Gelingen und jedes Misslingen können X Ursachen haben, von denen wir Menschen vielleicht nichteinmal etwas ahnen. Daher empfinde ich es als nicht richtig, den Beteiligten irgendwelche Motivationen zu unterstellen.
Natürlich kann man sich austauschen, warum eine Vergesellschaftung schiefgegangen ist, aber daraus Rückschlüsse über die moralische Konsistenz der Beteiligten zu ziehen, ist unlogisch.