Thomas B., Tierheilpraktiker schrieb:Vögel haben besonders hoch entwickelte telepathische Fähigkeiten. Ich habe früher auch nicht daran "geglaubt", aber aber da ich kein gläubiger Mensch bin, sondern Empirie höher schätze als Glauben und unterdessen zahlreiche einschlägige Erfahrungen gemacht habe, habe ich mich eines besseren belehren lassen. Falls Du ernsthaftes Interesse hast, kann ich Dir Literatur dazu empfehlen; wenn Du nur lachen willst, lach von mir aus, worüber Du willst - ist mir egal.
Nun, ich gestehe, weil eben so viele darüber lachen, erzähle ich weniger von Telephapie, sondern nutze eher den Begriff "7.Sinn" - klingt nicht so "unglaubwürdig", aber ist sicher genau das, was andere eben als Telepathie bezeichnen.
Ein für mich wahnsinniges Erlebnis derart hatte ich Silvester 2001. Völlig abnormal wurde ich morgens gegen 9.00 Uhr durch aufgeregtes Schreien aus dem Kakaduzimmer geweckt, nicht nur die Kakadus brülltn wie am Spieß, sondern auch die dort untergebrachten Nymphensittiche! Ich also sofort raus und nachgesehen, was los ist und entdeckte dort meine Nicki unten am Volierenboden, ich nahm sie sofort raus und merkte, es ging ihr nicht gut. Danach war es totenstill, nicht ein piep mehr zu hören, den ganzen Tag, weder aus dem Kakaduzimmer, noch alle anderen Geier, die überall im Haus untergebracht sind. Ich konnte mich ganz und gar meiner Nicki widmen. Gegen 18.00 Uhr erschienen de ersten Gäste, die sich um das Silvestermenue nun selbst kümmern mussten (Raclette - nur auftischen), da ich von Nicki Abschied nehmen musste und sie mir dies auch mit aller Deutlichkeit zeigte und ich somit eine Zwangsernährung dann auch sein ließ. Normalerweise machen die Kakadus JEDEN TAG ab 19:30 Krawall, wenn sie mich hören, aber sonst noch nicht gesehen haben, eine Tatsache, die auch meine ehemaligen Nachbarn sehr gut kannten.
Als das Essen fertig war, riefen sie mich, ich setzte Nicki in ihr Körbchen und hoffte in Gedanken, daß sie noch durchhält, bis ich fertig war mit Essen (das konngte ich ja schlecht als Gastgeberin nun auch noch ausfallen lassen und selbst hatte ich ja auch Hunger, da ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte) und anschließend konnte ich wieder zu ihr. Ja, sie lebte noch, ich nahm sie in die Hand, sie bettet sich gemütlich ein und schlief kurz danach einfach ein!
Völlig aufgelöst ging ich dann irgendwann zu meinen Gästen und versuchte ein wenig mit ihnen wenigstens zusammenzusitzen. So gegen 22.00 Uhr plötzlich bemerkte ich was, was ich sonst noch nie erlebt hatte: eine unheimliche Vogelstille, kein Schreien aus dem Kakaduzimmer, kein Gequassel von den Grauen und kein Gezeter bei den Amazonen, eben eine Totenstille! Ich dachte erst, ich hätte es wegen der Sorge um Nicki nicht mitbekommen oder einfach überhört und fragte die Gäste, und denen ist es auch aufgefallen, vor allem das bekannte Kakadugeschrei gegen 19:30 Uhr täglich.
Mir kann einer sagen was er will, es darf auch jeder lachen, wie er will, aber ICH WEISS, daß meine Vögel, und zwar alle, gemerkt haben, daß ich sehr litt und haben mich in Ruhe gelassen. Nicht mal ihre Streicheleinheiten oder gar Leckerlis wurden eingeklagt, nicht mal gezankt oder gebrabbelt wurde - es war erschreckend still und so langsam wurde ich auch nervös und meine Gedanken gingen plötzlich in die Richtung, ansteckende Krankheit, deswegen so still und ich wurde nervöser und innerlich hibbelich - ich konnte doch nicht meine Gäste schon wieder alleine lassen oder die schlafenden Geierchen wecken?
Während dieser schrecklichen Gedanken plötzlich ein liebevolles "Hallo" aus der Grauenvoliere, kurz danach ein Laut von einer Amazone, und dann ein kurzer, lauter Ruf von einem der Kakadus, mitten in der Nacht, wo sie doch sonst lautlos schliefen? Es erleichterte mich sehr und da es dann schon kurz vor 24:00 Uhr war und ich an Silvester dann ausnahmsweise in den Zimmern Licht anmache, um Unfälle zu vermeiden, die durch Kracher und panikartiges Fliegen verursacht werden konnten, ging ich dann zu den Kakadus und holte sie raus in den Arm und auf Schulter! Im Gegensatz zu sonst waren sie so liebevoll und kuschelig zu mir, als versuchten sie, mich zu trösten - was ihnen auch gelang, vor allem die Angst, die in mir zu keimen anfimg, war wie weggeblasen.
Naja, und deren Verhalten dann am nächsten Tag auch, sie plapperten, zeterten und schrieen wieder wie sonst auch üblich und die Kakadus stellten auch wieder alles mögliche an, um mich auf Trab zu halten.
Aber dieser Silvestertag wird mir immer in Erinnerung bleiben, auch, weil Nicki mein erster kleiner Papagei war, mit ihr hat alles angefangen, sie musste alle meine Anfängerfehler durchleben und jetzt, wo wir gerade ins neue Haus gezogen waren und ich mich so drauf freute, meine Vögel jetzt auch ab Frühjahr in Aussenvolieren setzen zu können, da geht sie einfach? Über das Zwiegespräch zwischen ihr und mir, welches ich (in Gedanken) mit ihr führte, schreibe ich lieber nichts, aber es ist noch heute für mich faszinierend, was dieser Vogel mir an diesem Tag alles gedanklich übermittelte - wir waren immerhin fast 20 Jahre zusammen und ich kannte sie, sie kannte mich - mit allen Gesten und Stimmungen!