Hallo,
noch mal danke für eure Resonanz, die Tipps und die Fragen.
Hintergrund meiner Frage ist die Tatsache, dass in diesem Jahr einige Kakadus „ausziehen“, dafür aber voraussichtlich einige neue einziehen werden – ist unsere Entscheidung ob ja oder nein.
Z. Zt. haben wir insgesamt 6 Außenvolieren für Kakadus (2x3m,2 à 6x3m, 5x8m, 15x2,5m, 5x7m) die wir einzeln/paarweise besetzen aber auch tlw. miteinander verbinden können, so dass es jederzeit auch möglich wäre, Vögel zu separieren. Wir möchten sie lieber im Schwarm halten.
Unsere Kakadus haben keine Nistmöglichkeiten. Sie schlafen nachts getrennt voneinander, Pärchen natürlich jeweils zusammen, nicht voneinander getrennt.
Und da gibt es halt die Literatur …. und die, wie Thomas es so schön formuliert hat, „ständig wiedergekäuten Glaubenssätze“, dass Gruppenhaltung nicht funktionieren kann…..
(07.01.2010, 22:57 )Noelle schrieb: [ -> ]Ab wann ist es ein Schwarm?
Ich hatte 4 kakadus zusammen und das ging top gut. Kleine Eifersüchteleien...aber da war ICH der Grund.
Jetzt mit Sina geht das nicht mehr da sie panische Angst hatte vor 2 kakis. Nun lebt bei mir eine 3er Gruppe und eine 2er.
Eine gute Frage, Noelle, ab wann ist es ein Schwarm? Also ich würde mal definieren: 2 – ein Paar, - drei eine kleine Gruppe, ab vier würde ich es schon als Gruppe bezeichnen. Schwarmhaltung – den Begriff beziehe ich hier eher auf Privathaltung, ich meine nicht den Schwarm aus Freilandbeobachtungen (damit wären auch wir platzmäßig überfordert
). Vlt. sollte ich besser von Gruppenhaltung schreiben, damit keine Missverständnisse aufkommen.
(08.01.2010, 12:25 )Cayenne schrieb: [ -> ]Meine Berührungspunkte mit Schwarmhaltung, die mir aus dem Stehgreif einfallen:
1.) Unser letzter Besuch des LoroParque nebst LoroParque-Zuchtstation
Wenn ich mich recht entsinne, gab es dort Volieren, in denen unterschiedliche Papageienvögel (also Papageien und Kakadus) zusammengehalten wurden.
Ansonsten werden direkt im LoroParque ja die Kakadus in einer Gruppenvoliere gehalten (mittlerweile ist dort aber diese neue begehbare Voliere - "Katandra Treetops" oder wie das Ding heißt - errichtet und ich meine, die Kakadus wären da mit integriert).
2.) In dem Tierpark, aus dem unsere beiden Tritons sind, leben vier (ältere) Triton-Geschwister unserer beiden zusammen mit 3 oder 4 dunkelroten Aras.
Danke, für die Hinweise. Da habe ich ja schon zwei kompetente Ansprechpartner, an die ich mich bzgl. deren Erfahrungen in der Gruppenhaltung wenden kann.
Oltmanns hält (hielt?) Molukken, wie ich gelesen habe, auch als Gruppe, allerdings leben in dieser Gruppe wohl nur Jungtiere (Papageien 3/2000).
(08.01.2010, 12:25 )Cayenne schrieb: [ -> ]Ob Schwarmhaltung funktionieren kann oder nicht ist m.E. auch eine Frage der Einstellung, mit der ich Papageien halte. Übertrieben gesagt: Will ich ein Schmusetier oder ein Anschauungsobjekt?
Oder anderes gesagt: will ich in das Sozialgefüge der Papageien aktiv eingreifen (Schmusetier) oder möchte ich die Gruppe sich weitgehend selbst überlassen und nur passiv an ihnen Freude habe?
Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. In einer unserer Gruppen leben 1,1 hellrote Aras zusammen mit 1,1 Goldnackenaras, zusammen mit 1,2 Harlekin / GB Ara und 1,1 Blaustirnamazonen. (Ist auch so ein „Glaubenssatz“, dass so eine „Schwarmhaltung“ nach Literaturangaben angeblich nicht funktioniert, wenn die Tiere geschlechtsreif werden. Die in der beschriebenen Gruppe sind alle schon geschlechtsreif.) Aber das sind eben Aras und Amazonen – keine Kakadus!
In der Gruppe kann ich mich problemlos mit jedem der einzelnen Vögel beschäftigen, obwohl es „feste“ Paare sind. Mir ist einfach der direkte Kontakt zu und mit meinen Vögeln wichtig – da bin ich egoistisch, ich möchte von meiner Papageienhaltung auch etwas haben, was mir gut tut! Es müssen nicht unbedingt Schmusevögel sein, obwohl ich auch gegen die nichts habe.
Ausschließlich als Anschauungsobjekt möchte ich meine Papageien sicher nicht halten! Dann kann ich auch in den Zoo gehen, da haben sie mehr Platz!
(08.01.2010, 12:25 )Cayenne schrieb: [ -> ]Und es kommt wohl auch immer auf die Tiere und ihr Wesen selbst an.
Aber pauschal zu sagen es geht bzw. geht nicht, wäre wohl schwarz-weiß gemacht.
Da hast du sicher Recht! Es kommt sicher auf die Tiere und den Platz an. Ich hielte es auch für „gefährlich“, öffentlich in einem Forum einen Rat zur Gruppenhaltung abzugeben. Was bei dem einen klappt, kann beim nächsten schon wieder ganz anders aussehen. Deshalb suche ich ja auch Ansprechpartner, die Gruppen (von Kakadus) selbst halten und auch über entsprechende Erfahrungen verfügen, wie es bei ihnen funktioniert. Was nicht heißt, dass es bei uns dann genau so klappt!
(08.01.2010, 13:07 )Noelle schrieb: [ -> ]So eine Sache mit "Naturbrut oder Handaufzucht"
Ich habe eine Handaufzucht die integriert sich wunderbar.
Dann habe ich hier einen Wildfang sitzen die hat eindeutig mehr Probleme....
Ja, kann ich hier nur bestätigen. Die Möglichkeit der Integration in einen Schwarm ist auch bei uns von anderen Faktoren als von der Aufzuchtsform abhängig.
(08.01.2010, 11:18 )Ursula schrieb: [ -> ]denke es kommt auf das Platzangebot an - aber in der NOP werden doch sehr große Gruppen gehalten.
Danke, Ursula, NOP ist auch ein guter Tipp! Da war ich noch nie. Sind da unterschiedliche Familien zusammen, oder unterschiedliche Gattungen oder gleiche Gattung aber verschiedene Arten / Unterarten?
War da schon mal jemand von euch?
(08.01.2010, 14:33 )Thomas B.-Tierheilpraktiker schrieb: [ -> ]Die ständig wiedergekäuten "Glaubenssätze", die Susanne zu Recht zweifelnd zitiert hat, sind also so allgemein dummes Zeug. Sie stimmen nur, wenn nicht genug Platz da ist.
Ja, Walsrode waren wir auch schon. Damals haben wir die Vögel unter ganz anderen Gesichtspunkten angeschaut, also sehr selektiv wahrgenommen…. An eine sehr hohe Außenvoliere mit mehreren Aras kann ich mich (ziemlich dunkel) noch erinnern. Bei Aras gestaltet es sich für uns recht problemlos: die größte Gruppe hier sind 8 Großaras (4 Pärchen, davon 2 Hähnepärchen), alle geschlechtsreif, die einen großen (gemeinsamen) Innenraum und eine gemeinsame Außenvoliere bewohnen. Bei den Afrikanern leben 20 friedlich zusammen, auch nachts. Bei den Amazonen trennen wir nachts und bringen die Tiere aus verschiedenen Gründen paarweise unter.
Mir geht’s eher um Erfahrungen bei geschlechtsreifen Kakadus! Unsere größte (diesjährige) Gruppe bestand aus 1,1 Salomonen 1,1 GWK, 1,0 GWK, 2,0 GWK mit GWAmazone. Da hat’s geklappt – was ja noch gar nichts heißen will.
Für das kommende Frühjahr überlegen wir noch – auch, ob die Kakadus auf die anderen Volieren (also unterschiedliche Familien tagsüber zusammen) aufgeteilt werden, oder ob wir wieder eine/mehrere Kakadu-Gemeinschaftsvolieren besetzen.
Unser einzelner Goffin ist eh ein Problem, der hat sich bisher in keine Gruppe integrieren lassen und sogar die acht Aras an der Erde gehalten und ist stolz wie Oskar auf den Sitzästen herumspaziert
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Viele Grüße
Susanne