Kakadu-Forum

Normale Version: Einmal Rupfer, immer Rupfer?
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Mike ist auch ein ehemaliger und massiver Rupfer bzw. Federbeißer gewesen, der sich nun nicht mehr die Federn abbeißt.

Die Ursache für das Federn beißen läßt sich nur vermuten.

Mike ist bzw. war eine HZ aus einem Vogelpark, der ihn gestutzt verkauft hat.
Lt. Angaben der Vorbesitzer soll er sich dann weiter selbst "gestutzt" haben.

Bis zum heutigen Tage beißt sich Mike seine Federn nicht mehr ab.

Weiterhin habe ich eine Grauapageien-Henne, die sich die Federn am Hals u. Nacken und Teile des Schwanzgefieders abgebissen hat. Sie wurde von mir verpaart und ist nun wieder ein Vogel mit makellosen Gefieder. Ob es dabei bleibt, da möchte ich mich noch nicht festlegen.

Aber....ich habe auch Vögel, die das Rupfen/Federn abbeißen für einen längeren Zeitraum eingestellt haben und trotzdem hin und wieder ein paar Federn abbeißen.
Insbesondere Vögel, die massive psychische Störungen hatten und diese nicht ganz ablegen konnten.
Zumindest rupfen sie sich aber nicht mehr so massiv wie in den Anfängen.
Hallo Räuberbande,
ich möchte noch einmal auf deine eingangs gestellte Frage zurückkommen.
(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: [ -> ]Von Rupfern liest man leider sehr häufig im Internet, von ganz auskurierten Rupfern jedoch so gut wie nie und ich muss gestehen, dass mir bisher kein einziger Fall bekannt ist, wo das Rupfen ganz eingestellt wurde.

Die Frage ist, woran du definierst, ab wann das Rupfen als "ganz eingestellt" definiert werden kann.
Welche Zeitangabe erwartest du bei dieser Fragestellung?
Jeder Halter kann doch nur sagen, wann das Rupfen eingestellt wurde und wie lange diese Phase bisher andauert - oder angedauert hat, falls der Vogel zwischenzeitlich verstorben ist.

Den Spruch "einmal Rupfer - immer Rupfer" habe ich schon oft "gehört" - allein fehlt uns der Glaube, da wir auch andere "Erfahrungen" gemacht haben.

(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: [ -> ]Es hat sich oftmals minimiert, was ebenfalls ein Erfolg in meinen Augen ist,

Ich denke, da sind viele hier aus dem Forum mit dir einer Meinung - es ist ein großer Erfolg, wenn das Rupfen minimiert wird, ein noch größerer Erfolg, wenn das Rupfen "eingestellt" wird.
Je nach Lage der Ausgangssituation ist die Beurteilung des Fortschritts eine andere.

Als Beispiele mal Punch - der mit Automutilation hier bei uns ankommt oder der WHK, der "nur gerupft" hier abgegeben wurde.

Bei Punch werten wir es als "Erfolg", wenn er sich von "Automutilation" zum Rupfer "bessert". Beim WHK werten wir es als Erfolg, wenn er zuwächst, ohne dabei gleichzeitig andere kahl zu fressen!

(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: [ -> ]aber ich wüsste gerne, ob Euch persönlich oder aus dem Bekanntenkreis Fälle bekannt sind, wo das Rupfen vollständig eingestellt wurde

Was ist in deinen Augen "vollständig"?
Beispiele für Verbesserungen bei Rupfern gibt es viele. Und wenn - mal angenommen - ein nicht flugfähiger Kakadu wieder flügfähig wird, (weil er seine Schwungfedern nicht mehr abbeisst) - muss dann seine gerupfte Brust auch noch zuwachsen? Oder "darf" er da weiter rupfen?

Die Beurteilung ist immer abhängig von der Ausgangssituation!

(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: [ -> ]und ob in diesen Fällen auch der Auslöser herausgefunden wurde.

Es gibt beim Rupfen nicht den Auslöser. Gäbe es den, wäre es sehr einfach, Rupfer zu "kurieren". Rupfen ist multifaktoriell - hat immer mehrere Ursachen, nicht nur "die eine", die man nur herausfinden muss -------- und dann wird alles wieder guuuuuuuuuut!

Man kann an der einen (vermuteten) Ursache arbeiten - und hat vlt. ein bisschen Erfolg. Das braucht Zeit.

Und dann versucht man, an der nächsten (vermuteten) Ursache zu arbeiten - und hat vlt. einen Rückschlag - oder einen weiteren Erfolg.
Usw. usw. ....

Jeder verantwortungsvolle Halter ist bestürzt, wenn er sieht, dass sein Kakadu (sein Papagei) zu rupfen beginnt. Denn jeder versucht, das "Beste" zu bieten (basierend auf dem individuell unterschiedlichen Kenntnisstand und basierend auf den individuell unterschiedlichen Möglichkeiten).

Selten sind es krankheitsbedingte Ursachen - obwohl man die natürlich abchecken muss.

Meist sind es mehrere Ursachen, die in der Haltung begründet sind. Wenn man selbst bereit dazu ist, die eigene Haltung zu hinterfragen, ist man den ersten Schritt gegangen. Hat man "Gerupfte" so aufgenommen, ist dieser Weg einfach - der Weg um Rat zu fragen.

Kauft man Vögel, die tadellos im Gefieder sind ---- und diese fangen irgend wann mit dem Rupfen an - dann sind die "Selbstzweifel" groß - die Fragen nach "der Ursache".

Es gibt nicht nur "die eine" Ursache - es gibt immer mehrere. Es gibt Arten, die mehr zum Rupfen neigen und es gibt solche, deren Defizite in der Haltung sich nicht in Rupfen sondern in anderen Verhaltensstörungen äußern .

Verhaltensstörungen kann man (frühzeitig beobachtet und darauf reagiert) "beheben" - zumindest begrenzt. Ist eine "beginnende" Verhaltensstörung erst mal verfestigt - also Teil des Verhaltens geworden (bei Kindern z.B. Fingernägel abkauen) - wird's schwieriger, ist aber nicht unmöglich!

Je früher man alle Ursachen herausfindet, desto besser sind die Aussichten. Je später man sie herausfindet, desto größer ist auch der kleinste Erfolg!

"Einmal Rupfer - immer Rupfer" stimmt (aus unserer Sicht und Erfahrung) definitiv nicht! Es gibt hier zu viele "andere" Beispiele!

Letzter Gedanke zu dem Thema heute Abend(manchmal finde ich diese "neue" Rechtschreibung einfach nur ätzend):
Halter, die Probleme mit ihren Vögeln haben, suchen Hilfe - z.B. im Internet. Halter, deren Probleme "gelöst" wurden, schreiben nicht mehr. Manchmal finde ich es schade - weil es Mut machen könnte - den anderen, deren Kakadus Probleme haben!

Viele Grüße
Susanne
(19.03.2010, 23:43 )Uhu schrieb: [ -> ]Halter, die Probleme mit ihren Vögeln haben, suchen Hilfe - z.B. im Internet. Halter, deren Probleme "gelöst" wurden, schreiben nicht mehr. Manchmal finde ich es schade - weil es Mut machen könnte - den anderen, deren Kakadus Probleme haben!

Hallo zusammen,

wir haben hier ja einen ex-Rupfer sitzen. Einmal Rupfer, immer Rupfer - nein! Es kommt auf das Tier an! Warum macht er/sie es? Was ist die Vorgeschichte?

Cherokee z.B. sucht menschliche Ansprache. Er bekommt sie - natürlich mit Cayenne - und keine Feder wird gerupft(gebissen).

Die Aussage "einmal Rupfer, immer Rupfer" ist polarisierend und nicht zutreffend - Ausnahmen bestätigen die Regel!!
Hallo Susanne,

wenn ein Vogel seit wenigen Monaten nicht mehr rupft, dann gilt er für mich nicht auskuriert. Mit vollständig oder eingestellt meine ich einen längeren Zeitraum, vielleicht sogar 5 oder 10 Jahre, wo wirklich gar nichts mehr geschehen ist. Einige von Euch haben diese Erfahrungen ja bereits, andere halten ihre Kakadus entweder nicht solange oder es gab immer wieder sogenannte Rückschläge zu verzeichnen.

Und zur Ursache: Simone hat eine genannt, auch Du hast eine genannt. Entweder ist es die fehlende Ansprache oder der fehlende Partnervogel. Es gibt viele Auslöser und Ursachen, daher frage ich hier nach Euren Erfahrungen, ob Ihr die Auslöser oder Ursachen herausfinden konntet oder weiterhin im Dunkeln tappt. Vielleicht haben die Vögel auch aufgehört und man kennt den eigentlichen Grund gar nicht, sondern vermutet es nur oder wie auch immer.

Gibt es denn hier auch Halter, die Rupfer hatten oder haben, die sich krankheitsbedingt gerupft haben und die geheilt werden konnten?

@Simone: In welchem Alter hat Cherokee angefangen zu rupfen? Bekam er davor, also wahrscheinlich als Jungvogel, mehr Aufmerksamkeit? Hatten Eure auch schon damals das Vogelzimmer oder fing es erst an, als sie umgesetzt wurden? Wieviel Zeit verbringt Ihr jetzt intensiv mit den beiden oder speziell Cherokee?
(28.03.2010, 09:05 )Räuberbande schrieb: [ -> ]@Simone: In welchem Alter hat Cherokee angefangen zu rupfen? Bekam er davor, also wahrscheinlich als Jungvogel, mehr Aufmerksamkeit? Hatten Eure auch schon damals das Vogelzimmer oder fing es erst an, als sie umgesetzt wurden? Wieviel Zeit verbringt Ihr jetzt intensiv mit den beiden oder speziell Cherokee?

Cherokee und Cayenne sind beide aus 2006 und er hat in 2008, kurz bevor wir ihn übernommen haben, angefangen zu rupfen.

Ich hab Cherokee und Cayenne 2007 kennengelernt und da war er noch ein völlig normaler aufgeweckter junger Kakadu mit intaktem Gefieder.
Seit Mitte 2007 saßen beide zusammen in der Voliere im Tierpark und ich nehme an, dass Cherokee einfach mit Langeweile und zu wenig menschlichem Kontakt zu kämpfen hatte. Kein Freiflug, wenig Ablenkung und viele kreischende Kinder, die er bis heute hasst! Seine Ziehmama hatte ja nun auch noch andere Aufgaben als Kakadukraulen Zwink

Ich hab es für mich so interpretiert:
Rupfen ist für unseren Kakaduhahn der Kanal, dass ihm etwas nicht passt, er sich unwohl fühlt im Gesamtgefüge. Und hier passt es für ihn, denn er hat es quasi bei Ankunft bei uns sofort eingestellt. Und er war ja auch von Anfang an immer mit dabei, wenn er wollte (und er wollte Zwink).

Es ist übrigens nicht die Frage, wieviel Zeit wir mit unseren Kakadus verbringen, sondern wieviel die Kakadus mit uns verbringen. Sie kommen und gehen, wann sie es meinen.
Ihre Bedürfnisse sind Bewegung, Beschäftigung, Ansprache durch den Menschen (auch Cayenne mittlerweile, weil man schaut sich ja viel ab) und einfach immer dabei sein zu dürfen. Bitte, können sie haben, sehr gern sogar. Ist mir auch sehr lieb, da ich Tieren ungern meinen Willen aufzwänge (es reicht ja schon, dass sie in Gefangenschaft leben...).
Sind wir außer Haus, kein Problem, da beschäftigen sie sich gemeinsam.

Und haben beide (oder auch mal nur er oder sie) mal einen nicht so guten Tag, nun denn, kommt vor. Ich seh es ihnen in den Augen an und verhalte mich entsprechend und ziehe mich lieber zurück.

Ich denke, dass unsere Kakadus es spüren, dass sie hier ungezwungen leben können.
Da hat kein Kakadu auch nur den kleinsten Grund, aus Unzufriedenheit zu rupfen. Mal gut, dass ich das aber erkannt habe Zwink...
Seiten: 1 2 3