Kakadu-Forum

Normale Version: schwieriger Fall
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Hallo Thomas,

ich gehe mal davon aus, dass du mit Avogadroschen Zahl die dimensionslose Zahl der Potenzwahl C1000 gemeint ist?
Gereicht wird dieses Mittel in weit niedrigere Potenzzahl, w. z. B. C30. Mann sagt, je höher die Potenzzahlwahl, je höher die Wirkung des Reizes auf den Körper.

Wie mitgeteilt, zeichnete sich zum damaligen Zeitpunkt ein ersichtlicher Zyklus bei der Henne ab. Sie rupfte mit begleitender Eiablage und da hätte eine Haltungsumstellung eingeleitet werden müssen!

Die von mir befürchtete und von dir angesprochenen mögliche Störung der Impulskontrolle Automutilitation (Selbstverstümmelung) trat erst später auf und wurde möglicherweise durch die Überreizung mit ausgelöst und gefestigt.
Intrapsychisch stellt die Selbstverletzung eine Form der Affektregulation dar. Repetitive selbstverletzende Handlungen können einem suchtartigen Mechanismus gehorchen und mit der Zeit wird dies im Gehirn gefestigt.
Beim Menschen findet man Typischerweise ein Spannungsgefühl unmittelbar vor dem Akt der Selbstverletzung und eine Erleichterung und Zufriedenheit nach der selbstverletzenden Handlung, was von mir auch bei dem Kakadu beobachtet werden konnte.
Diese Störung würde ich durchaus im Zusammenhang mit Sinnestäuschungen erklären wollen.
Aufgrund der bekannten Haltungsbedingungen sowie verlauf des Krankheitsbildes sind organische Psychosen, schizophrenen Erkrankungen bzw. geistige Behinderung auszuschließen.

Ja, ich gebe dir recht, bei einer Behandlung müssen alle Symptome und auch die Haltungsbedingungen mit einbezogen werden. Möglicherweise wurde dies bei ihr übersehen und wie du schon schreibst, da muss man dran bleiben. Nicht nur, um mögliche Fehlreaktionen des Körpers rechtzeitig erkennen zu können.

Ich wünsche euch einen schönen Urlaub.
Werde mich nach Pfingsten noch mal bei dir melden.

LG Petra
Liebe Petra,
(27.04.2010, 18:45 )petrats4 schrieb: [ -> ]Hallo Thomas,
ich gehe mal davon aus, dass du mit Avogadroschen Zahl die dimensionslose Zahl der Potenzwahl C1000 gemeint ist?
Gereicht wird dieses Mittel in weit niedrigere Potenzzahl, w. z. B. C30. Man sagt, je höher die Potenzzahlwahl, je höher die Wirkung des Reizes auf den Körper.

Nein. Man muß zwei Dinge unterscheiden:

1. Die Avogadrosche Zahl ist jeweils die Höhe der Potenz, ab der in der potenzierten Arznei rechnerisch kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr vorhanden, also eine grobstofflich-biochemische Wirkung ausgeschlossen ist. Das ist bei D-Potenzen die D 23 und bei C-Potenzen die C 12. Jenseits dessen beginnt die reine feinstoffliche Informationsmedizin, die biophysikalisch, vermutlich über Resonanzen und Interferenzen, wirkt. Allergien kann es da nicht mehr geben, da diese eine biochemische Reaktion des Körpers, genauer gesagt des Immunsystems, auf grobstoffliche Reize der Substanz darstellen und nicht auf Information.

2. Unabhängig davon ist es richtig, daß die homöopathische, informationelle Wirkung einer Arznei umso stärker und durchschlagender ist, je höher die Potenz ist. Während Tiefpotenzen hauptsächlich organotrop wirken, erreicht man mit Hochpotenzen auch die psychische und mentale Ebene, was bei Federrupfen und Automutilitation unbedingt erforderlich ist. Grob vereinfacht kann man sagen, daß die homöopathische Wirkung der Anzahl der grobstofflichen Moleküle umgekehrt proportional, also reziprok ist. Deshalb kann man mit Hochpotenzen, die auch länger wirken als Tiefpotenzen, viel mehr falsch machen (aber auch viel mehr Positives bewirken). Meiner Erfahrung nach benötigen Vögel aber deutlich höhere Potenzen als Menschen und andere Säugetiere, die Wirkung der Hochpotenz erschöpft sich bei Vögeln auch schneller.

(27.04.2010, 18:45 )petrats4 schrieb: [ -> ]Wie mitgeteilt, zeichnete sich zum damaligen Zeitpunkt ein ersichtlicher Zyklus bei der Henne ab. Sie rupfte mit begleitender Eiablage und da hätte eine Haltungsumstellung eingeleitet werden müssen!
Die von mir befürchtete und von dir angesprochenen mögliche Störung der Impulskontrolle Automutilitation (Selbstverstümmelung) trat erst später auf und wurde möglicherweise durch die Überreizung mit ausgelöst und gefestigt.
Intrapsychisch stellt die Selbstverletzung eine Form der Affektregulation dar. Repetitive selbstverletzende Handlungen können einem suchtartigen Mechanismus gehorchen und mit der Zeit wird dies im Gehirn gefestigt.
Beim Menschen findet man Typischerweise ein Spannungsgefühl unmittelbar vor dem Akt der Selbstverletzung und eine Erleichterung und Zufriedenheit nach der selbstverletzenden Handlung, was von mir auch bei dem Kakadu beobachtet werden konnte.
Diese Störung würde ich durchaus im Zusammenhang mit Sinnestäuschungen erklären wollen.

Ja, und deshalb sind die Behandlung von Rupfen und Automutilitation umso leichter und erfolgversprechender, je kürzer dieses Verhalten erst andauert und je besser es noch in einen nachvollziehbaren Zusammenhang mit dem Auslöser gebracht werden kann (z. B. Tod des Partners oder des langjährigen Halters, Mißhandlung, Umzug, radikale Änderung der Haltungsbedingungen etc. pp.. Die Behandlung wird umso schwieriger und längerandauernd und die Prognose schlechter, je länger das Verhalten schon andauert und sich als "schlechte Angewohnheit" verselbständigt und von dem ursprünglich auslösendem Umstand gelöst hat.

(27.04.2010, 18:45 )petrats4 schrieb: [ -> ]...Neurosen, ...Psychose,... Schitzophrenie,... geistige Behinderung...

Mit solchen begrifflichen Anleihen aus der Humanpsychatrie wäre ich eher zurückhaltend, zum einen, weil man viel zu wenig darüber weiß, zum anderen, weil sie therapeutisch nichts bringen. Man kann ja mit einem Vogel keine Gesprächstherapie oder gar Psychoanalyse durchführen.

Ich freue mich auf unsrere Kontaktaufnahme nach Pfingsten!

Liebe Grüße,
Thomas
Lieber Thomas,

Vom Grundsatz her bestätigst du die aus den Recherchen mitgeteilten Auskünfte von dem medizinischen Fachpersonal.

Eine Selbstverstümmlung (Automutilitation) nach medizinischer Fachbeschreibung lag zum damaligen Zeitpunkt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht vor! Dies trat erst nach der Behandlung auf!

Ob es gerechtfertigt ist, ein Mittel in dieser Potenz bei einem ersichtlichen Zyklus bei Rupfen bzw. Eiablage zu verabreichen, dies über mehrere Wochen hinweg, um auch die psychische und mentale Ebene zu erreichen, ist nicht nur für mich mehr als fraglich.
Vor Reichung hätte eine medizinische Untersuchung statt finden müssen, um auch eine mögliche vorliegende Aspergillose rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können, da dies u. U. auch zum rupfen führen kann.

Ja, Thomas, leider ist es nicht möglich Gesprächstherapie oder Psychoanalyse beim Tier durch zu führen. Dies macht es ja so schwierig und deshalb die Frage: wie begleitet man sie aus dieser Spirale heraus, wenn sie an einer chronischen Reizüberflutung leidet?

LG Petra
Liebe Petra,
(27.04.2010, 21:55 )petrats4 schrieb: [ -> ]Ob es gerechtfertigt ist, ein Mittel in dieser Potenz bei einem ersichtlichen Zyklus bei Rupfen bzw. Eiablage zu verabreichen, dies über mehrere Wochen hinweg, um auch die psychische und mentale Ebene zu erreichen, ist nicht nur für mich mehr als fraglich.
Vor Reichung hätte eine medizinische Untersuchung statt finden müssen, um auch eine mögliche vorliegende Aspergillose rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können, da dies u. U. auch zum rupfen führen kann.

Eine medizinische Untersuchung ist immer sinnvoll, um organische Ursachen auszuschließen, aber für eine erfolgreiche homöopathische Behandlung, die nicht auf klinischen Diagnosen fußt, nicht zwingend Bedingung. Das sind zwei Paar Schuhe.
Die Verabreichung von Hochpotenzen in kurzem Abstand, evtl. sogar täglich, und das gleich über mehrere Wochen, ist aber ein grober homöopathischer Kunstfehler - ebenso wie der Einsatz von Komplexmitteln oder das zu frühe Wiederholen bzw. der zu frühe Wechsel der Arznei. Eine neue Arznei kann nur durch neue Symptome angezeigt sein. Nach der ersten Gabe einer Hochpotenz heißt es abwarten und beobachten, wenn's auch schwer fällt. Auf die von Dir geschilderte kunstfehlerhafte Art und Weise kann man einen Fall verschlimmern, völlig verderben und ggf. sogar unheilbar machen. Was war denn das für ein Tierheilpraktiker/Homöopath? (Info, wenn Du es nicht im Forum öffentlich machen willst, gerne auch per PN!)

(27.04.2010, 21:55 )petrats4 schrieb: [ -> ]Ja, Thomas, leider ist es nicht möglich Gesprächstherapie oder Psychoanalyse beim Tier durch zu führen. Dies macht es ja so schwierig und deshalb die Frage: wie begleitet man sie aus dieser Spirale heraus, wenn sie an einer chronischen Reizüberflutung leidet?

Man kann versuchen, das mit einer Kombination von homöopathischer Behandlung, Bach-Blüten und Farbtherapie, evtll. auch Musiktherapie, zu behandeln. Erstmal (nach der Antidotierung durch Gabe von Camphora (auch nur einmalig!!) in Ruhe lassen und keine neuen Mittel geben. Abwarten, beobachten, Notizen machen. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein. Nach meinem Urlaub (so lange braucht der Vogel mindestens, um sich von der verfehlten Behandlung zu erholen) sehen wir weiter.

Liebe Grüße,
Thomas
Ein weiterer Bericht

Dem Kakadu geht es den Umständen entsprechend „gut“. Die Schübe treten zeitweise auf und sie ist, soweit es möglich ist, 24 Stunden unter Beobachtung.

Im Zuge meiner Recherchen konnte ein weiteres Behandlungsfeld aufgedeckt werden.

Radionisch-Kinesiologische Surrogattest,

als Grundlage dienten zwei vom Kakadu abgeworfene Federn, die per Briefsendung dem Tierheilpraktiker zu gestellt wurden.

Nach durchgeführtem Test wurde mitgeteilt, dass ein Pilz- und Hefebefall sowie Aspergillosebefall im Ergebnis ohne Befund sind. Ein medizinischer Befund konnte trotz mehrmaliger Nachfrage nicht zur Verfügung gestellt werden. Auch fehlen jegliche Informationen, welches Labor einbezogen wurde, welches Verfahren angewandt wurde u.s.w.

Da keine weiteren Informationen vorlagen und es für mich sehr fraglich erschien, dass mit einer Federanalyse u. a. eine Aspergillose ausgeschlossen werden könnte, führte ich erneut eine aufwendige Recherche durch.

1.) Radionik: wird in der Komplementär- bzw. Alternativmedizin angewendet und wird der Energiemedizin zugeordnet. Darunter zählt zum Beispiel die Geistheilung und Reiki.

Es wird behauptet, dass die Heilwirkung der Radionik darin besteht, dass Impulse erzeugt werden, die den Selbstheilungsprozess im System des Patienten anzuregen vermögen. Der Patient wird schwachen, individuell abgestimmten synthetischen elektromagnetischen Feldern ausgesetzt. Im Erfolgsfall sollen deren Schwingungen im Energiefeld des Patienten eine Resonanz verursachen, die dazu führten, dass der Patient das auf ihn übertragene gesunde Schwingungsmuster übernimmt und die Störungen w.z.B. Verstimmungen verschwinden.

Die Arbeit des Therapeuten gliedert sich in eine energetische Analyse und eine sich anschließende Therapie. Ursprünglich wurden radionische Analysen mit radiästhetischen Werkzeugen wie Pendeln oder der Ruten durchgeführt. Bereits damals erfolgte die Therapie schon über elektronische Apparaturen, die elektromagnetische Schwingungen erzeugen konnten.

Anwender der Radionik wollen heutzutage die ermittelten Schwingungsinformationen auch auf Zucker-Globuli oder alkoholische Trägersubstanzen übertragen können und sehen sie anschließend als homöopathische Präparate an. Es werden u. a. dafür sog. radionische „Wellengeneratoren“ angeboten, die die angebliche homöopathische Information auf elektronischem Wege auf die Trägersubstanz „aufschwingen“ sollen.

Eine weitere Möglichkeit bestünde in diesem Falle, dass dies als Diagnosenkriterien bestimmte Messwerte (z. B. Biomarker) herangezogen wurde, die als Surrogatwerte oder Surrogatmarker bei der Differentialdiagnose von Erkrankungen, aber auch im Rahmen anderer Entscheidungsprozesse, herangezogen wurde.

Um jedoch einen Biomarker für die Diagnostik nutzen zu können, muss das Probenmaterial möglichst leicht zugänglich sein. Dies kann über eine Blutentnahme durch den Arzt geschehen, eine Urin- oder Speichelprobe, oder über einen Tropfen Blut geschehen. Um eine Analyse vorzunehmen, ist eine Zerlegung dessen (Feder) in seine Bestandteile erforderlich. Diese wird anschließend geordnet, untersucht und ausgewertet.

Das Nachweisverfahren muss genau und einfach durchzuführen sein, wobei die Ergebnisse der verschiedenen Labore nicht oder nur wenig voneinander abweichen dürfen, welches im Fall des Kakadus nicht vorliegt. In unabhängigen Studien muss die Bedeutung des Biomarkers für Diagnostik, Prognose und Risikoeinschätzung der betreffenden Erkrankung belegt sein Einer Reihe von Erkrankungen wie zum Beispiel bestimmten Krebserkrankungen, der Alzheimer-Erkrankung oder der rheumatoiden Arthritis geht häufig ein frühes, symptomloses Krankheitsstadium voraus. In dieser Phase helfen Biomarker, symptomfreie Risikopersonen rechtzeitig und zuverlässig zu identifizieren.

Da das falsch verordnete homöopathische Präparat Pulsatilla C1000 in einer staatlich anerkannten Apotheke käuflich erworben wurde, scheint es in diesem Falle ausgeschlossen zu sein, dass durch den Tierheilpraktiker getätigten Federanalyse eine homöopathische Informationen auf Globulli aufgeschwungen wurde. Eine Diagnostische Feststellung einer Asperkillose ist nach Auskunft des medizinischen Fachpersonals völlig auszuschließen und da keine Laborergebnisse vorgelegt werden konnten, schließe ich bis Vorlage derer einen Biomarker aus.

2.) Kinesiologie: ist ein alternativmedizinisches Diagnoseverfahren, welches wissenschaftlich nicht anerkannt ist. Die Kinesiologie beruht auf der Annahme, dass sich gesundheitliche Störungen als Schwäche in bestimmten Muskelgruppen manifestieren. Zentrales Werkzeug der Kinesiologie zur Diagnose solcher Störungen ist der sogenannte „kinesiologische Muskeltest.

Wenn der Patient (Kakadu) nicht zur ganzheitlichen Systemdiagnose herangezogen werden kann, sollte ein kinesiologischer Vortest erfolgen, um die Testbarkeit eines Menschen (Halter als Surrogatperson) sicher zu stellen. Anschließend beginnt der eigentliche Surrogattest. Der Tierhalter dient als Vertrauensperson, die sich im Test- und Balanceprozess ganz auf das Tier konzentriert, dabei berührt die Surrogatperson die Vertrauensperson und stellt damit den energetischen Kontakt her. Ist also der Halter bereit, Mittlerperson für sein Tier zu sein, so findet der Muskeltest am Halter statt. Ist das Tier nicht anwesend, muss die Surrogatperson (Halter) eine Tierprobe direkt auf die Haut auflegen.

Ob dieses Verfahren funktionieren könnte, ist nicht zur Diskussion gestellt, aber aus einer vorliegenden abgeworfenen Feder, dies ohne Mitarbeit und ohne Kenntnis des Tierhalters eine gesundheitliche Störung in bestimmten Muskelgruppen abzuleiten, mag ich bezweifeln. Hinzukommend ist noch zu erwähnen, dass der Kakadu sowie die Halter vom Tierheilpraktiker nicht in Augenschein genommen wurden.

3.) Surrogat: Da der Surrogattest wie vorgenannt, höchstwahrscheinlich auszuschließen ist, bedarf es meinerseits eine nicht mögliche Vorstellungskraft im Falle des Kakadus. Ob möglicherweise mit einbezogen wurde, dem Kakadu einen bezahlten Sexuallpartner in Begleitung einer Sexualtherapie zu schicken, entzieht sich meiner Kenntnis.

LG Petra
Lieber Thomas,

als wir von der Nachkontrolle beim Tierarzt zurück kamen, lagen interessante Unterlagen vor. Es verwundert mich schon ein wenig, dass dieser Fall nicht bekannt ist.

Wir sind mittlerweile mit dem Kakadu in Behandlung und Betreuung bei vogelkundigen Tierärzten, die u. a. eine zusätzliche Ausbildung in Homöopathie haben, die gewissenhaft alle Aspekte vor der Behandlung mit einbeziehen und fühlen uns dort gut aufgehoben.
Möchte in dieser Hinsicht, im Interesse des Kakadus, keine weiteren Experimente machen.

Sollte Interesse am weiteren Erfolg/Misserfolg der eingeleiteten Maßnahmen bestehen, stehe ich gern zur Verfügung.

LG Petra
Hallo,
ich habe den Beitrag aus diesem Thema mal hierhin kopiert - ich hoffe, das ist so in Ordnung!

(27.06.2010, 06:20 )petrats4 schrieb: [ -> ]@Susanne, seid ihr euch sicher, dass Punch an einer Selbstverstümmelung (Automutilation) leidet? Und dies nicht ein selbstverletzendes Verhalten (SVV) ist (w.z.B. Rupfen)? Welches u. a. dem Spannungs- bzw. Aggressionsabbau dient und u. a. oft aus der falschen Haltung hervorgerufen wird?

Punch kam hier aufgebissen an - Diagnose wurde von div. TÄ gestellt - warum sollte ich daran zweifeln?

(27.06.2010, 06:20 )petrats4 schrieb: [ -> ]Bei den von mir betreuten Papagei ging erst ein selbstverletzendes Verhalten voraus, ausgelöst durch falsche Haltung und Brutverhalten. Durch die Reichung falscher Medikamente, schlug dieses Verhalten in Selbstverstümmlung um, womöglich ausgelöst durch falsche Signale vom Gehirn an den Körper.

Wir haben bisher alle Rupfer, die wir gekauft haben oder die hier gelandet sind, auf gesundheitliche Ursachen untersuchen lassen. Bei keinem konnte bisher eine, das Rupfen auslösende Ursache festgestellt werden.
Es lag bisher immer - bei jedem an den vorangegangenen Haltungsbedingungen. Manche sind wieder zugewachsen, manche rupfen sich immer mehr, weil sie nie gelernt haben, ihren Schnabel zum Nagen an körperfremdem Material zu nutzen.

Wenn ich im Trainingsthema lese, dass dein Kakadu an nichts nagt, sehe ich darin auch die Ursache für beginnendes Rupfen (ehemalige Haltungsdefizite), das in Automutilation enden kann.

Viele Grüße
Susanne
@Susanne, mit, bei keinem konnte die auslösende Ursache des Rupfen festgestellt werden, meinst du sicherlich die Gesundheitlichen (Pilze, Hefe, Nieren, Leber, Schwermetall…..) Aspekte?

Anfänglich gingen wir von einer „normalen“ Verhaltensauffälligkeit aus, die durch Haltungsdefizite ausgelöst wurden.
Nach langer Beratung wurde beschlossen, die üblichen Methoden einer therapeutischen Behandlung einzuleiten, Rückführung in eine artgerechte Haltung mit Gruppenhaltung, um auch den Abschaueffekt zu nutzen. Eine Entwöhnungsphase vom Partner Mensch wurde eingeleitet, bis hin zur Zusammenführung in der Gruppe.
Kopfzerbrechen machten mir jedoch die Wiederkehrenden Schübe, die nicht mit einem Rupfbild zu vergleichen sind und dies zu jeder Tages- und Nachtzeit.
Erst unter Narkose, konnte dass ganze Ausmaß dessen ausgemacht werden. Mehrere Tierärzte wurden einbezogen. Am Ende stand u. a. auch die Frage im Raum, welche medikamentöse Behandlungen durchgeführt wurden, um eine eventuelle Vergiftung nach dem Ausschließungsprinzip ausschließen zu können. Blutuntersuchungen ergaben keine Rückstände einer medikamentösen Behandlung.
Nach Auswertung der uns zur Verfügung gestellten umfangreichen Unterlagen inkl. Bilder vor und nach der Behandlung, konnte es ausgeschlossen werden, dass diese „Schübe“ vor der medikamentösen Behandlung aufgetreten sind.

Ich konnte bisher durch einleiten von verschiedenen angewandten Methoden Fortschritte erzielen. Das wichtigste ist das langsame nachlassen der Schübe und ist der Nachweis für eine erfolgreiche Entgiftungsphase, welche noch nicht abgeschlossen ist!

Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten sind nicht immer nur auf Haltungsfehler zu begrenzen, wie auch in diesem Fall

LG Petra
Hallo,
pardon dass das Zitat unvollständig war!

In dem Thema "Über das Training der Papageien" hattest du auch geschrieben:
(27.06.2010, 06:20 )petrats4 schrieb: [ -> ]Die Schwierigkeit besteht nun darin, dem Papagei die einfachsten Dinge zu erlernen, w. z. B. der Einsatz seines Schnabels.

Das halte ich für eine "Verhaltensauffällugkeit" bei Kakadus. Ebenso wie eine Kakadu, der nicht schreit. Unser Punch z.B. sagt nichts - seit 3 Jahren. Er schreit nicht, er ruft nicht, er ist ein ´"stimmloser" Kakadu - manchmal flüstert er mit mir, abends ...
Nicht wissen, wozu der Schnabel eingesetzt werden kann, ist ein ähnliches Verhaltensdefizit.


Du schreibst:
(27.06.2010, 21:40 )petrats4 schrieb: [ -> ]Verhaltensauffälligkeiten und Krankheiten sind nicht immer nur auf Haltungsfehler zu begrenzen, wie auch in diesem Fall

Seit wann sollen Krankheiten auf Haltungsfehler zu begrenzen sein? Wo steht das? Kopfkratz

Viele Grüße
Susanne
Seiten: 1 2 3