Hallo,
Sweety lebt nun seit September bei uns. Sie lebte bis ende November bei meinem Freund wegen der Quarantäne. In dieser Zeit war sie allen Menschen gegenüber sehr offen, sie ging zu jedem der in den Raum kam und beäugte ihn neugierig. Seit circa Januar hat sich ihr Verhalten verändert, sie kommt nur noch zu meinem Freund und zu mir, sobald Besuch kommt geht sie ein paar Schritte zurück oder "umfliegt" den Besuch neugierig. Sie fliegt ihn aber nicht mehr direkt an oder lässt sich anfassen. Am Anfang haben wir sie immer "unser leichtes" Mädchen genannt, weil sie sich von jedem anfassen lassen hat. Auch als wir sie das erste Mal bei den alten Besitzern gesehen hatten, kam sie direkt zu uns.
Ich meine nicht, dass es mir wichtig wäre, dass Sweety zu jedem Menschen geht aber so richtig verstehe ich ihr verändertes Verhalten nicht. Auch meine Nichte, die eigentlich regelmäßig bei mir ist, darf sie nicht mehr anfassen, sie fliegt zwar zu ihr, um ihr Spangen aus dem Haar zu klauen
aber wenn sie ihr ihre Hand anbietet, fliegt sie sofort weg. Zu uns hat Sweety unsagbar schnell großes Vertrauen aufgebaut, ich erkläre mir ihr Verhalten nur so, dass sie jetzt weiß, wo ihr Zuhause ist.
Lieben Gruß
Tina
Hallo,
einerseits hat Sweety jetzt sicher gelernt, dass sie ihr "Zuhause" gefunden hat. Es ist schön, dass sie zu euch Vertrauen hat.
Es kann durchaus sein, dass sie bei verschiedenen Besuchern schon gelernt hat, dass sie dort nicht so viel Vertrauen haben kann (Erschrecken - ruckhafte Bewegungen - wegziehen der Hand im letzten Moment, weil die Sicherheit im Umgang mit Kakadus fehlt).
Meistens ist es für die Kakadus besser, bei Besuch diese im Käfig zu lassen, weil Besucher deren Körpersprache nicht kennen. Durch unangemessenes Verhalten der Besucher können Papageien schnell Verhalten lernen, die euch später die Haltung erschweren.
Viele Grüße
Susanne
Hallo Tina,
ich würde mir deshalb keine Gedanken machen. Kakadus verändern so schnell ihre Verhaltensweisen, auch vertrauten Personen gegenüber und solange es zu keinen Problemen oder gar Mißverständnissen führt, ist doch alles in Ordnung. Sie scheint ja nicht ihr Revier zu verteidigen und Angriffe fliegen zu wollen, im Gegenteil, sie wendet sich eher ab, das ist m. E. auch völlig ok so. Sie wird sicher wieder herkommen, wenn sie mit den Besuchern spielen möchte.
Hallo Räuberbande,
(31.05.2010, 19:39 )Räuberbande schrieb: [ -> ]ich würde mir deshalb keine Gedanken machen. Kakadus verändern so schnell ihre Verhaltensweisen,
Tut mir Leid, dass ich dir da widersprechen muss! Du hast einerseits Recht, Kakadus verändern sehr schnell ihre Verhaltensweisen. Aber sie verändern ihre Verhaltensweisen, weil sie (aus meiner Sicht) zu den intelligentesten und am schnellsten lernenden Papageien gehören. Sie lernen sehr schnell, welches Verhalten sich für sie lohnt!
(31.05.2010, 19:39 )Räuberbande schrieb: [ -> ]auch vertrauten Personen gegenüber und solange es zu keinen Problemen oder gar Mißverständnissen führt, ist doch alles in Ordnung.
Wenn sie vertrauten Personen gegenüber ihr Verhalten verändern, ist häufig schon "das Kind in den Brunnen gefallen". Das von Tina beschriebene Verhalten weist leider in diese (mögliche) Richtung. Jetzt ist es noch nicht so, aber wenn Papageien mit unkundigen Besuchern schlechte Erfahrungen erleben und dadurch "dazulernen", führt es häufig in die Richtung, die wir nicht unterstützen: Die Ratschläge zur Abgabe usw.... Das kann nicht die Lösung sein!
Verhalten frühzeitig beobachten, analysieren und ggf. gegensteuern - bei jedem verschieden - bietet vielen Papageien die Möglichkeit, in individuell betreuten Privathaltungen weiter zu leben - ggf. mit Haltungsoptimierung(@ Tina - damit meine ich nicht dich!) . Von daher heißt es "frühzeitig beobachtet" und "rechtzeitig reagiert" schützt vor "Fehlverhalten", die zur Abgabe führen könnten!
(31.05.2010, 19:39 )Räuberbande schrieb: [ -> ]Sie scheint ja nicht ihr Revier zu verteidigen und Angriffe fliegen zu wollen, im Gegenteil, sie wendet sich eher ab, das ist m. E. auch völlig ok so. Sie wird sicher wieder herkommen, wenn sie mit den Besuchern spielen möchte.
Das würde ich relativieren - "Sie scheint ja "noch" nicht ihr Revier zu verteidigen"...
Meiner Meinung nach müssen wir Papageienhalter uns entscheiden:
Auf der einen Seite:
Wir wollen unseren persönlichen Kontakt mit den Vögeln - wir versuchen, ihre Körpersprache zu lernen. Wir versuchen, angemessen zu reagieren. Es sind "unsere Tiere", die unser Leben bereichern.
Auf der anderen Seite:
Die Besucher - unsere Gäste (zu Menschen wollen wir ja auch Kontakt haben) - die aber keine Ahnung von der Körpersprache der Papageien haben, die unsere Papageienhaltung und die Vögel "bewundern" und toll finden - aber .... ihnen schnell Verhalten beibringen, die uns im Nachhinein die Haltung erschweren!
Ich persönlich würde meine Kakadus vor unwissenden Besuchern schützen wollen. Klar können sie - die Besucher - mal gucken. Klar kann ich sie - die Kakadus - mal aus der Voliere raus holen und sie den Besuchern vorstellen. Und dann gehen die Kakadus wieder rein in "Ihr eigenes Wohnzimmer" (auch Käfig oder Voliere genannt
)- und ich habe Zeit für meinen Besuch - und die Kakadus haben "Ruhe vor "Unwissenden""!
Viele Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
ich denke es würde hier etwas zu ausführlich werden, würde ich hier all meine Worte nochmal genauer erklären. Ich sehe bei Tina zurzeit keinen Handlungsbedarf und Du ja offenbar auch nicht, um die Kakadus wieder an die Besucher zu gewöhnen, so dass wir uns hier einig sind.
Und wenn ein Vogel sich nach einigen Monaten des Eingewöhnens verändert, finde ich dies auch normal. Er sucht sich natürlich seine Lieblingspersonen aus, auch wenn das manchmal nicht im Sinne des Halters ist. Und ich für mich halte es so, dass den Kakadus kein Besuch aufgedrängt wird oder umgekehrt, jeder darf/soll selbst entscheiden, wer mit wem Kontakt aufnehmen möchte. Ganz ungezwungen. Sicher kann man bei Tina nun überlegen, was geschehen sein könnte, warum Sweety den oder den Besuch nun nicht mehr so gerne "mag", aber darüber würde ich mir keine Gedanken machen, solange Sweety nicht in Panik ausbricht, wenn Fremde da sind. Unsere Vögel, also Kakadus und ganz besonders die Nymphensittiche, kommen auch immer dann zu uns, wenn sie es wollen. Denen drängen wir uns auch nicht auf und es ist schön, wenn sie von sich aus herkommen.
Und sicherlich gibt es Verhaltensweisen die nicht erwünscht sind, aber hin und wieder passiert es dann eben doch mal, dass man angeflogen und gebissen wird. Dass man dieses Verhalten nicht noch verstärken sollte, ist uns allen hier klar. Darüber müssen wir nicht diskutieren.
Wir haben hier aber auch ein Mädel sitzen, was ich immer wieder zu deuten versuche, was manchmal sehr schwer ist. Und dabei kann mir kein Forum oder irgendein Papageienpsychologe wirklich helfen, da ich selbst herausfinden muss, was sie mit ihrer Körperhaltung etc. sagen will. Sicher frage ich hier hin und wieder nach, um Eure Erfahrungen/Tipps dazu zu lesen, aber herausfinden muss ich es dann doch ganz allein.
Übrigens hat sich auch unser eines Kakaduweibchen damals von den Eltern meines Freundes streicheln und auf die Hand nehmen lassen und sie hat auch keine schlechten Erfahrungen mit diesen gemacht und inzwischen totale Panik vor ihnen und mag den Kontakt jetzt gar nicht mehr. Wir haben die Vögel aber auch nicht weiter bedrängt um es auszuprobieren. Sicher wäre es schön, wenn sie auch zu anderen - möglichen Urlaubsvertretern - Vertrauen hätten, aber so einfach ist das leider nicht. Hier habe ich bisher nur Lösungsansätze, mehr aber auch nicht.
Was meinst Du denn, was bei Tinas Sweety schlimmstenfalls geschehen könnte? Du erwähnst, es ginge in diese Richtung, welche Deiner Meinung nach?
Hallo Räuberbande,
ich wollte dich keinesfalls kritisieren.
Durch die bei uns "abgegebenen" Tiere habe ich jedoch (leider) die Erfahrung gemacht, dass es häufig die
kleinen Anfänge sind, die nicht beachtet werden.
Ich denke, es ist ein Unterschied, ob Nymphensittiche bei Besuch frei in der Wohnung herum fliegen ----
---- oder ob sich ein Gelbwangenkakadu in einer Familie den Lieblingspartner aussucht, Besuchern (noch) "neugierig" um den Kopf fliegt.
Ich weiß, welche Verhalten sich daraus entwickeln können.
Zitat:Und sicherlich gibt es Verhaltensweisen die nicht erwünscht sind, aber hin und wieder passiert es dann eben doch mal, dass man angeflogen und gebissen wird. Dass man dieses Verhalten nicht noch verstärken sollte, ist uns allen hier klar. Darüber müssen wir nicht diskutieren.
Da habe ich eine andere Meinung:
Erstens ist es eben nicht "normal" angeflogen und gebissen zu werden.
Zweitens: Wenn alle User hier "alles" wissen, auch über Verhalten, warum gibt es dann dazu noch Fragen?
Drittens: Woher kommen die Abgabevögel? Die ihr Verhalten Menschen gegenüber gelernt haben - und bei denen es sehr viel Zeit und Mühe kostet, das erlernte Verhalten durch ein neues Verhalten zu ersetzen?
Zitat:Übrigens hat sich auch unser eines Kakaduweibchen damals von den Eltern meines Freundes streicheln und auf die Hand nehmen lassen und sie hat auch keine schlechten Erfahrungen mit diesen gemacht und inzwischen totale Panik vor ihnen und mag den Kontakt jetzt gar nicht mehr
Das ist deine Meinung - Meine Meinung dazu: erlerntes Verhalten! Aus welchem Grund auch immer!
Ist ja nur ein Tipp, wenn Besuch kommt, die Kakadus vor "kakaduunkundigen" Händen zu schützen - eben damit sie keine Fehlverhalten lernen, die irgendwann zur Abgabe oder zum Verkauf führen.
Viele Grüße
Susanne
Wenn ich ehrlich bin: Ich schaue mir Papageien auch erst einmal lieber hinter Gittern an und taste mich an sie heran und natürlich vertraue ich auch dem Halter und dass er seine Tiere kennt. Andere Arten kann ich zudem weitaus schlechter einschätzen als einige Kakadus und auch hier ist es ja nicht immer einfach, gelle?!
Im Moment würde ich meine zwei brutigen und revierverteidigenden Mädels auch auf keinen Besucher loslassen, das sah, als sie jung waren, noch anders aus, aber im Moment könnte das auch nicht gut ausgehen und wie Du ja auch schreibst, hieraus würden sie ebenfalls lernen Besucher in die Flucht zu schlagen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung und dem täglichen Zusammenleben sehr gut, wie facettenreich das Verhalten der Kakadus ist und mir ist einiges oft gar nicht erklärlich, selbst wenn ich versuche es zu analysieren.
Und nein, es ist nicht normal angeflogen und gebissen zu werden. Das habe ich auch nicht gemeint, auch nicht, dass man dies hinnehmen sollte, aber es kann vorkommen, ganz plötzlich und dann ist wieder monatelang gut.
Was ich noch loswerden möchte: Mir fällt es oft schwer sich hier entsprechend zu äußern, da meine Sätze oft falsch oder anders interpretiert oder bis ins letzte Wort "auseinandergenommen" werden. Ich weiß dann nicht so recht, wie ich es besser in kurzen Worten erklären hätte können, denn ich habe leider nicht die Zeit, hier ausführliche Beiträge zu schreiben, so dass sie von allen verstanden und nicht bis ins letzte Wort für super ernst oder so genommen werden.
Hallo Ihr zwei,
erstmal danke für Eure Antworten.
Ich habe eigentlich nichts mitbekommen, was "Besucher" bei Sweety falsch gemacht haben könnten. Sie ist immer auf den Kopf geflogen, hat sich die "Leute" angeschaut und hat sich auch schon mal auf die Schulter gesetzt, eigentlich haben "meine Leute" auch zu großen Respekt vor dem Schnabel um ihr was aufzuzwingen. Aber ich bin eben nicht Sweety und habe nicht die Reaktionen von den Menschen gespürt. Ich werde dann in Zukunft wohl besser Sweety in die Voli sperren, wenn sich Besuch ankündigt. Meiner Nichte habe ich von klein auf immer gesagt "wenn Daisy nicht möchte lass sie in ruhe, Du möchtest auch nichts aufgezwungen bekommen". (Daisy ist älter als meine Nichte) Daisy ist auch nicht gerade "Besucher" freundlich, sie mag es nicht wenn ein "Fremder" sich ihr nähert, nur meinem Freund und meiner Nichte gibt sie die Erlaubnis sich ihr zu nähern. Daisy sucht sich ihre Menschen genau aus, dass einzige was Daisy absolut nicht mag, ist wenn sie bei mir sitzt und mein Freund mich anfasst, sie ist furchtbar eifersüchtig und zwackt ihn dann auch hin und wieder mal und wenn er dann weggeht schnalzt sie frech.. Ich bin immer der ausschlaggebende Punkt, denn wenn ich nicht da bin, ist er gut genug um sie zu kraulen. Ich würde niemals meine Geier abgeben, niemals. Meine Blaustirnamazone hat Daisy immer beschützt auch ich durfte sie dann nicht berühren, dass war mir aber egal, weil es mir wichtig war, dass die Geier sich untereinander verstanden haben. Ich bin dann eben weggeblieben. Aber auch ich möchte noch dazu lernen auch wenn ich Daisy schon 16 Jahre habe und sie eigentlich meine ganz gut zu kennen. Sweety ist noch jung und ein kleiner Wirbelwind, sie liebt es wenn sie bei uns auf der Hand sitz und sich spontan hängen lässt, ich meine Kopfüber… Sie zwackt dann auch mal gerne und fliegt schreiend und voller Lebensfreude ein paar runden und kommt zurück auf die Hand. Klar, sie findet es klasse wie wir reagieren…. Wir zucken dann, weil es schon ein wenig weh tut, jedes Mal nehme ich mir vor, jetzt nicht zu zucken, was aber nicht wirklich einfach ist.
@Räuberbande, es ist nicht immer so einfach, dass zu schreiben, was man wirklich meint…. Ich habe auch schon gemerkt, dass hin und wieder Missverständnisse entstehen. (Auch bei mir) Ich selber schreibe eigentlich nicht so gerne… Aber ich finde es klasse sich hier austauschen zu können. Jedes Tier ist anders, was dann wohl für uns Menschen heißt, dass wir wieder dazu lernen müssen. Seit wir Sweety zu uns geholt haben, hat sich in unserem "Alltag" einiges verändert. Sie ist eben keine Daisy und auch kein Jacko (er ist letztes Jahr im August gestorben)….