Hallo,
einerseits möchte auch ich gerne auf dem Gebiet, wie das Gehirn funktioniert, dazu lernen (einiges "glaube ich zu wissen"
)
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andererseits frage ich mich, ob die Diskussion nicht "dieses Thema" sprengt.
(26.06.2010, 00:04 )Hein schrieb: [ -> ]Bereits mit einem zwei- oder dreilagigen Perceptron ist eine derartige neuronale Komplexität modellierbar, dass man nur staunen kann.
Hat viel mit Mathematik zu tun - mit Kombinatorik.
(26.06.2010, 00:04 )Hein schrieb: [ -> ]Ich halte dieses Modell immer noch für das beste Modell des Gehirns; gleich bei welcher Spezies. Ich befasse mich übrigens seit über 20 Jahren mit Kognitionsforschung, speziell mit der Computermodellierung typisch menschlicher kognitiver Fähigkeiten.
Wer kann da argumentativ mithalten? Ich habe mich nur mit "Lernen" befasst - besonders bei Menschlein (= kleinen Menschen). Sehr pragmatisch (in philosoph. Richtung) formuliert: Lernausgangslage feststellen - kleinste mögliche Lernfortschritte definieren - mögliche Lernwege planen (unterschiedlich je nach Lerntyp, s. u. a.
Gardner, Der ungeschulte Kopf) .... einfach dafür sorgen, dass "neues Wissen" überhaupt die Möglichkeit hat, an bereits vorhandenem Wissen "anzudocken". Dazu fallen mir spontan die Synapsen und die erforderlichen Transmitterstoffe (zum "Dazulernen") ein, aber auch Adrenalin, das das Weiterleiten der Botschaften verhindern kann.
(26.06.2010, 00:04 )Hein schrieb: [ -> ]Für mich ist das Besondere dabei:
- es ist möglicherweise ein Erklärungsansatz dafür, dass/wie verschiedene Hirnregionen interagieren. Damit bekommt z.B. das Modell der Entstehung der Bedeutung von sprachlichen Äußerungen (z.B. Barwise/Perry, "Situations and Attitudes") einen ganz neuen Kick in Richtung der Kommunikation. Papugi hat hier ja auf die komplexen Kommunikations- bzw. Interaktionsstrukturen hingewiesen, und das ließe sich auch auf das Lernen anwenden.
Kenne ich nicht, kann ich nicht mitschreiben. Ich könnte vlt. meine Nichte fragen, die seit drei Jahren an ihrem Doktor der Neurobiologie arbeitet (und wohl dieses Jahr fertig wird) mit einer Untersuchung, welche Auswirkungen die Entfernung eines bestimmten Proteins aus dem "Cell body" von Mäusen hat ... aber das brächte auch nicht viel - das ist nicht "mein" Wissen. Ich hab ihr das Buch von J. Alcock gezeigt - sie meinte S. 107 sei eine aktuelle Darstellung und keine von anno tuck!
(26.06.2010, 00:04 )Hein schrieb: [ -> ]Ich will damit einfach von dem S-R-C-Modell von Skinner weggkommen, auf dem imho das ABC-Modell basiert. Wenn ich damit falsch liege, bitte ich um Korrektur, aber dann bitte nicht mit ominösen Andeutungen, sondern richtig.
Meiner Meinung nach kommst du von dem Modell nicht weg - als Basis für das Lernen durch positive Verstärkung. Jeder Mensch lernt so. Nimm die Kontaktrufe der von Inkas aufgezogenen Galahs: Sie lernen diese auf der Basis ihres song control system verknüpft mit den gehörten Rufen verknüpft mit dem "Erfolg" - sie werden von den Inkas gefüttert und aufgezogen.
Ich vermute, dass nichts anderes passiert, wenn man ein Papageienei (aus welchen Gründen auch immer) einem anderen brütenden Pärchen unterlegt.
(26.06.2010, 00:04 )Hein schrieb: [ -> ]Ich glaube, dass es die kleinste "messbare Verhaltenseineheit" ist, weil wir sie sehen können. Aber wissen wir damit wirklich, was an Wünschen, Trieben, Erwartungen ... damit einhergeht?
Verhaltenseinheiten kann man meiner Meinung nach nicht nur sehen: man kann sie auch fühlen, hören - eben begrenzt auf unsere eigene Sinneswahrnehmung. Ob man Verhaltensweisen mit den anderen uns zur Verfügung stehenden Sinnen erfassen kann - da muss ich erst noch mal drüber nachdenken, aber vlt. explodiert ja bei einem anderen an dieser Stelle "ein Feuerwerk der Synapsen"...
Fähigkeiten und Fertigkeiten:
(26.06.2010, 00:04 )Hein schrieb: [ -> ]Zitat:Aber das ist wieder eine weitere Ebene!
Wohl war! - aber hier wird es erst richtig interessant!
Hast du Recht! Ohne Hand-Auge-Koordination und Auge-Hand-Koordination, ohne die Fertigkeit, die Muskulatur zielgerichtet einzusetzen, hätte ich z. B. diesen Beitrag nicht schreiben können. Ohne die Fähigkeit, zu wissen (erlernt), welches Zeichen ich welchem Laut zuzuordnen habe, hätte ich nichts schreiben können (vlt. würde ich dann mülaima schreiben - statt ... oder babagai - statt ....)
Ohne die Fähigkeit, zu wissen, welchen Laut ich welchem Zeichen zuordnen muss und aus den möglichen (verschiedenen) Lauten den "richtigen" aus der Lautkette auszuwählen und diese zusammenzusetzen - und dieses Lautgebilde in meinem Hirn mit einer bestimmten (erlernten) Vorstellung eines Begriffes (einer erlernten Definition) verknüpfen zu können----
hätte ich alle diese Beiträge nicht lesen können.
Zu Fähigkeiten und Fertigkeiten gehört eben noch mehr.
Ich frage mich nur, ob man es auf dieser Ebene hier im Forum "diskutieren" kann.
Ich frage mich, ob es ein Zweier- oder Dreier- oder xyz-Gespräch wird.
Ich frage mich, ob es letztendlich in der Diskussion auf rhetorische Fähigkeiten hinausläuft oder auf eine Sachdiskussion.
Ich frage mich, ob eine solche Diskussion in diesem Thema angebracht ist, oder ob für diese Ebene ein neues Thema sinnvoller wäre (wo sich ja auch die Experten in Sachen Vogeltraining mit ihrem Wissen einbringen könnten).
Viele Grüße
Susanne