Hallo Sabine,
grundsätzlich finde ich den Vorschlag von Zebulon gut, eine Henne gegen einen Hahn zu tauschen, wenn dein Platz für zwei Vögel reicht - aber eben nicht für vier!
In Gefangenschaft schlüpfen (leider) mehr Hähne als Hennen (lt. einem Artikel aus der Papageien-Zeitung - müsste ich mal raussuchen, wo das stand). Daher gibt es für viele Eigentümer von Hähnen das Problem, eine altersmäßig passende Henne zu finden.
Gleichzeitig kann ich auch verstehen, dass es dir Sorgen macht, welche deiner beiden Hennen du ggf. abgeben solltest. Du liebst sicher alle beide und eine Entscheidung "für" die eine ist immer auch eine Entscheidung "gegen" die andere. Da fühlt man sich so, als ob man einen "verstößt"!
Aber: beide behalten und nur einen Hahn dazu setzen, ist sicher keine dauerhafte Lösung mit Erfolgsaussichten für
beide Hennen! Beide Hennen auf Dauer zusammen "behalten" ist aller Wahrscheinlichkeit nach für keine der beiden Hennen eine befriedigende Lösung.
(02.08.2010, 19:59 )Haubentier schrieb: [ -> ]Mit Maja wird sich schon deshalb eigentlich mehr beschäftigt, weil sie menschenbezogener ist, als Layla.
Das heißt zunächst eigentlich nur, dass sie mehr Vertrauen zu euch hat als eine Naturbrut. Deswegen grübele ich bzgl. deiner folgenden Sätze:
(02.08.2010, 19:59 )Haubentier schrieb: [ -> ]Sie kommt während des Freiflugs in der Wohnung immer wieder zwischendurch und fordert Beschäftigung, spielt mit uns.
Layla kommt ab und zu auch zum Kraulen, aber nicht zum Spielen. Sie spielt nur mit Spielzeug, mit sich selbst oder mit Maja.
Wenn ich es richtig verstehe:
Maja fordert von euch Beschäftigung, wenn sie kommt. Welche Beschäftigung meinst du? Welche Beschäftigung fordert sie?
Maja spielt mit euch, wenn sie kommt. Was spielt sie mit euch?
Layla kommt zum Kraulen - aber nicht zum Beschäftigen. Bedeutet das, dass "Kraulen" = "Beschäftigung" ist?
Was ist der Unterschied zwischen "Kraulen" - "Beschäftigen" - "Spielen" (mit dem Menschen / mit dem Partnervogel / mit Spielzeug) - mit welchem "Spielzeug" spielt Layla?
Für mich sind solche unterschiedlichen Begriffe ganz wichtig, um unterschiedlichen Verhalten auf den Grund gehen zu können. Ich hoffe, ich nerve dich nicht, mit Fragen, die manche evtl. als "Spitzfindigkeiten" abwertend beurteilen könnten. (Allein der Begriff "Spielzeug" kann auf zig verschiedene Arten interpretiert und damit falsche "Vorstelleungen" erzeugen.) Wichtig ist, Verhalten genau zu beschreiben:
Was "tut" Layla - wenn sie sich beschäftigt / wenn sie beschäftigt wird?
Was tut Maja - wenn sie sich beschäftigt / beschäftigt wird?
Worin besteht bei beiden der Unterschied, wenn du schreibst: "Maja spielt bzw. Layla spielt"?
(02.08.2010, 19:59 )Haubentier schrieb: [ -> ]Foto klappt im Moment leider nicht, beide Vögel sind einfach zu technikbegeistert, sprich kleben an mir und versuchen in die Kamera zu beißen.
Können eben "Kletten" werden - die Kakadus! Aber dass sie beide gleichzeitig "kletten" - ist schon eine Überlegung Wert! Bist du, bzw. der Kontakt zu dir für sie evtl. wichtiger als der vorhandene Partnervogel?
Entschuldige meine vielen Fragen
- nur kann ich mir anders kein "Bild" machen.
Viele Grüße
Susanne
Hallo,
@ Zebulon
was mit deinem Goffin geschehen ist, tut mir sehr leid.
Eine Henne abgeben, habe ich zwischendurch auch kurz überlegt, aber eigentlich widerstrebt mir das total, da ich beide ja auch schon seit 2 Jaren habe und heiß und innig liebe! Also vielleicht doch noch warten, sparen, sparen sparen, eine neue Voliere + 2 Hähne....
@ Petra
Alles, was du über das Balzverhalten schreibst, passt nicht so richtig.
Maja wippt zwar, aber Layla zwickt nicht mal so eben, sie packt feste zu und drückt Maja herunter. Sonst findet von dem Beschriebenen nichts statt.
Außerdem ist der "biestige" Vogel derjenige, mit dem sich Mensch mehr beschäftigt.
Was meinst du mit "Maja rausziehen"?
Die beiden bewohnen eine große Voliere + eine kleinere mit Verbindung zur großen und haben ca. 4 Stunden Freiflug in der Wohnung am Tag.
@ Susanne
Du nervst überhaupt nicht!!!
Ich freue mich sehr, dass Ihr Euch soviele Gedanken um meine beiden Süßen macht.
Also:
- von Maja geforderte Beschäftigung ist Kitzeln und Fangenspielen, erzählen und sie hört zu + macht Faxen dazu, Spielzeug festhalten und sie zerrt daran, wie ein Hund, Kakadutraining
(Beschäftigung hatte ich hier mit Spielen gleichgestellt)
- Kraulen ist für Layla wohl auch Beschäftigung aber vor allem Kontaktaufnahme, denke ich
- Kraulen bedeutet für Layla sicher auch Freude (neben der Kontaktaufnahme) aber Beschäftigung dient meiner Meinung neben dem Schnabelabnutzen beim Zerlegen vor allem dem Spaß (beide sind sehr oft vor Freude am Quieken und Kreischen beim Spielen oder rollen auf dem Boden oder der Couch herum)
- Layla und Maja spielen mit denselben Dingen, wie Stöckchen, Plastik in jeder Form zum Zerlegen, kleine Stofftierchen, Seile, Acrylspielzeug, alte Socken, aussortierte Fernbedienungen, Kataloge, Knöpfe, Flaschendeckeln, Korken, Zapfen, Holzspielzeug, etc.
-sie benagen die Sachen, schmeißen sie durch die Gegend, rollen damit auf dem Boden herum, entreißen sie sich gegenseitig, werfen etwas von der Schaukel oder vom Schrank herunter und schauen begeistert hinterher, fressen meinen Teppich, verschönern meine Möbel...
- Layla beschäftige ich direkt eigentlich nur, wenn wir Kakadutraining machen (Clickertraining)
- das "Kleben" bezog sich eigentlich nur auf die Situation, wenn ich irgendetwas Technisches (Telefon, funktionstüchtige Fernbedienung, Kamera) in der Hand halte, ansonsten stromern sie oft alleine durch die Gegend
- für Layla ist eindeutig der Kontakt zu Maja wichtiger, bei Maja würde ich sagen 50:50
- da Layla zwar nicht mit mir spielt aber sich von mir kraulen läßt, denke ich, dass es dafür doch mehr Vertrauen braucht, oder?
Hoffentlich helfen meine Erklärungen dabei, ein genaueres Bild zu schaffen. Hatte gar nicht gedacht, dass das Verhältnis der Kakadus untereinander und zu mir so kompliziert ist. :trommel:
Lg
Sabine
Eine Unverträglichkeit der Beiden ist aus deiner Beschreibung nicht zu erkennen und würde eine Trennung der Beiden nicht rechtfertigen. Für mich hört sich dies eher an, als ob sich ein Ritual zwischen Euch eingeschlichen hat. Wie reagierst du, wenn sich die Beiden streiten? Schimpfst du, oder gehst du dazwischen, um es zu beenden?
Mit Rauziehen bei Maja meinte ich, dass sie nicht so viel (keine) Aufmerksamkeit von dir erhält, wenn sie es möchte. Du solltest Beide gleich behandeln, um eine Eifersucht auf beiden Seiten zu verhindern. HZ fixieren sich nicht selten bei der Partnerwahl auf menschliche Bezugspersonen, auch wenn ein Partner vorhanden ist und da könntest du möglicherweise ansetzen. Da du dich mit Maja aus deiner Beschreibung heraus mehr beschäftigst (kraulen, spielen), verfestigst du die Bindung zwischen euch und ermöglichst damit, dass der zweite Vogel immer mehr ins abseits gerät und in 1 -2 Jahren zu noch mehr Problemen führen könnte.
Es ist schwierig dir den einen oder anderen Tipp zu geben, da ich zu wenig Informationen habe und jeder Papagei auch anders reagiert. Was bei den einen richtig ist, kann bei den anderen falsch sein. Ich würde dir empfehlen, dich aus der Beziehung zu Maja raus zu schleichen und genau beobachten, wie sie reagieren, um weitere Schritte einleiten zu können.
Wenn du Fragen hast, kannst du gerne Kontakt aufnehmen.
LG Petra
Hallo,
(03.08.2010, 22:09 )Haubentier schrieb: [ -> ]Hatte gar nicht gedacht, dass das Verhältnis der Kakadus untereinander und zu mir so kompliziert ist. 
Manchmal ist das Verhältnis der Kakadus untereinander wesentlich weniger kompliziert, wenn der Mensch nicht bei ihnen ist. Ich weiß nicht, ob es auf deine beiden zutrifft - aber: Es besteht die Möglichkeit, dass Maja dieses Verhalten nur zeigt, wenn du dabei bist.
Hast du die Möglichkeit, eine Funkkamera aufzuhängen und die beiden am PC / Fernseher von einem anderen Zimmer aus zu beobachten? (Meine ist gerade noch in der Schweiz, sonst könnte ich sie dir leihweise schicken.)
Viele Grüße
Susanne
@Uhu: ups!!!! habe eben noch einmal versucht ob es wirklich nicht geht am PC anzuschliessen. Nun macht sie sich auf den Weg zu dir......
Hallo,
@ Petra
Eigentlich versuche ich mich beim Streiten ziemlich rauszuhalten, aber wenns zu heftig wird, greife ich schon ein (Schimpfen, versuche Maja festzuhalten, ablenken)
Wäre das "Nichtbeschäftigen" mit Maja, wenn sie zu mir kommt, nicht eine Art Bestrafung für sie?
Sie beschäftigt sich sowieso mehr mit Layla, als mit mir, da sie nicht den ganzen Tag in meiner Nähe sein kann.
@ Susanne
Leider habe ich keine Kamera zum Beobachten, aber mein Vater (meine Eltern sind etwa 3 Monate im Jahr bei mir) sagte, dass das Verhalten auch auftritt, wenn ich nicht da bin. Ob es auftritt, wenn keiner da ist, weiß ich natürlich nicht.
Lg
Sabine
Als Bestrafung würde ich es nicht bezeichnen! Eher als Lenkung in eine andere Richtung.
Du hast zwei in der Aufzuchtsart verschiedene Papageien. Die HZ ist sehr auf dich geprägt und die NB ist in Bezug zu dir distanzierter.
Möglicherweise hast du unbewusst schon immer einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen den Beiden gehandhabt und dies führt oft zu Auseinandersetzungen, bis hin zu einer späteren eventuellen Unverträglichkeit zwischen den Vögeln.
Würde z. B. in dieser Situation ein weiterer Vogel beigesetzt, würde Maja eventuell zwei Papageien von dir fern halten wollen und noch mehr unter Stress geraten.
LG Petra
Hallo Petra,
sicherlich würde ich sie damit nicht bestrafen wollen, aber ich könnte mir vorstellen, dass sie es als solche empfindet.
Was verstehst Du denn unter "sehr auf Dich geprägt"? Sie lebt mit Layla, ist etwa 4 Stunden am Tag, in der Lage, Kontakt zu mir aufzunehmen und tut das dann sporadisch immer mal wieder, spielt aber viel mehr allein, mit Spielzeug oder mit Layla.
Das mit dem einzelnen Hanhn, habe ich mir aber auch schon abgeschminkt.
lg
Sabine
dass Maja und Layla aus zeitlichen Gründen mehr zusammen sind, darüber kannst du glücklich sein und da solltest du auch ansetzen! Die HZ sollte von der NB lernen und dies kannst du unterstützen, indem du dich aus der Beziehung zu Maja raus ziehst und ihr zeigst, dass nicht du die Bezugsperson bist, egal wie oft du anwesend bist.
Die Herangehensweisen sind von Fall zu Fall verschieden und deshalb sollte man seine Tiere genau beobachten, um auch entsprechend reagieren zu können. Aus diesem Grund ist es auch schwierig, einen allgemeinen Ratschlag zu geben, ohne die genauen Umstände zu kennen.
Die meisten HZ werden durchgeführt, um wohnungstaugliche Tiere zu erhalten, oft werden sie als zahme, kuschelige und liebe Tiere angepriesen, mit denen auch der Anfänger problemlos zurecht kommt und dies wird u. a. von Züchtern, Händlern, Medien aufrechterhalten.
In der Theorie hört sich dies gut an, aber was ist in der Praxis?
HZ sind an den Menschen gewöhnt und sind (zugegeben) zunächst zahm, lieb und kuschelig, da sie dies als Küken so gelernt haben. Aber bei jedem Papagei sind auch angeborene Verhaltensweisen vorhanden, die oft in Erscheinung treten, wenn sie geschlechtsreif werden.
Handaufgezogenen Vögel haben in der Prägephase (Baby) beigebracht bekommen, dass der Mensch als Partner betrachtet wird. Ein mitgegebener angeborener Instinkt ist u. a. immer die Nähe des Schwarms bzw. Partners zu suchen und dies ist ein Widerspruch an sich, da der Mensch die Partnerfunktion aus meiner Sicht nicht wirklich wahrnehmen kann. Wie soll dies der Vogel begreifen?
Oft entwickeln Handaufzuchten Unarten, werden zu schreien, rupfen sich die Federn, manche hängen wie Kletten an den Menschen u. s. w. Oft wird auch der Partner- bzw. Bezugsperson heftig verteidigt und sie können mitunter heftiger und aggressiver werden, da jeglicher Respekt vor den Menschen fehlt.
Eine Naturbrut bekommt von seinen Eltern den Umgang mit seinen Artgenossen bereits beigebracht. Mann muss ihn zwar erst zähmen und vertrauen aufbauen, was mit etwas Geduld auch gelingen dürfte, aber man hat ein Tier, das den Menschen später als Spielgefährten akzeptiert und den Umgang mit anderen Papageien beherrscht.
Und noch eins möchte ich los werden. Bitte sehr Vorsichtig mit Ratschlägen wie: sie müssen auseinander bzw. getauscht werden, einen Hahn beisetzen, bevor nicht alle Möglichkeiten im Vorfeld abgeklärt wurden. Ich persönlich stehe diesem sehr kritisch gegenüber und nicht selten stehen da ganz andere Interessen als das Wohl des Tieres dahinter! Mit unter sind geschlechtsreife Hennen eine begehrte „Ware“!
LG Petra
Hallo Sabine,
trotz allem, was hier zu lesen ist, werde ich versuchen "die Contenance" zu wahren (obwohl ich schon wieder "Pickel" bekomme!)
Lies bitte das Thema über Tina und Willi, da ist alles widerlegt, was leider in deinem Thema (wieder einmal) an Vorurteilen über Handaufzuchten und Naturbruten verbreitet wird.
Ich durfte heute Tina und Willi persönlich kennenlernen - danke an Zebulon und beste Frau von Welt (=bFvW), die immer so tolle Videos macht und Fotos schießt!
Diese beiden sind Handaufzuchten - und ziehen ihre Jungen selbstständig in Naturbrut groß.
Die beiden sind HZ und legen drei, statt zwei Eier (na ja sind HZ - können wahrscheinlich nicht zählen
)
Die beiden sind HZ und trotzdem darf bFvW die Voliere betreten, ohne angegriffen oder angefallen zu werden.
Und die beiden kommen sogar, trotz Küken, raus und gehen zu Fremden auf die Schulter, kraulen die Haare und sagen artig "Hallo" - sind eben gut erzogen.
Ich könnte noch Seiten füllen, was diese beiden Handaufzuchten tun.
Die Aufzuchtform Handaufzucht sollte nicht immer als Stempel für Fehlverhalten missbraucht werden, das wurde in aktuellen Artikeln (z.B. in der Papageien-Zeitung nachzulesen) oft genug widerlegt!
Die Aufzuchtform Naturbrut sollte nicht immer als "Entschuldigung" dafür herhalten, dass der Vogel scheu ist, nicht auf die Hand kommt o.ä. Damit meine ich jetzt nicht dich persönlich! Es ist halt eine der vielen "Phrasen" die wir auf unserem Hof immer wieder hören oder in Foren lesen - Naturbruten sind genau so lernfähig wie Handaufzuchten und können ebenso alle Verhalten lernen, die Handaufzuchten schneller lernen. bei Naturbruten dauert lediglich der Weg, das Grundvertrauen aufzubauen, anfangs länger. Ist es einmal etabliert, werden Naturbruten genau so zahm wie Wildfänge und auch Handaufzuchten. Diese haben eben einen "Lernvorsprung" - mehr nicht!
Nicht die Aufzuchtform ist Ursache für ein Verhalten des Vogels, sondern das, was der Vogel lernt im Laufe seines Lebens. Das soll nicht heißen, dass du "Schuld" an Majas oder Laylas Verhalten bist - es kann auch eine Disharmonie zwischen den beiden sein, die - völlig unabhängig von der Aufzuchtform - auch ein böses Ende nehmen kann. Von daher könnte es sich sogar negativ auswirken, wenn Maja und Layla (bei evtl. vorhandener Unverträglichkeit) sich noch länger ohne dich beschäftigen müssen.
Jede Medaille hat zwei Seiten.
Viele Grüße
Susanne