05.02.2006, 18:20
Hallo,
oft frägt man mich, ob Kakadus was "besonderes" sind, egal jetzt, in welcher Hinsicht, ob schöner, lauter oder verschmuster, ja SIE SIND ES!
Wieso?
Kakadus kommen ja jetzt erst (seit ca. 5-6 Jahren hier in Deutschland) so richtig in Mode! Vor ca. 2 Jahren startete doch erst so richtig der Run auf diese Gattung. Als ich vor 18 Jahren mit der Papageienhaltung anfing, kann ich mich kaum erinnern, so oft einen Kakadu gesehen zu haben wie heute! Da auch Australien ein striktes Exportverbot einhält, kann man eben davon ausgehen, dass der größte Teil der hier in D verkauften Tiere geschmuggelte Wildfänge oder deren Nachzuchten sind.
Nachzuchten davon sind entweder Naturbruten (und somit recht scheu, da das Verhalten von den Eltern übernommen wurde oder es sind Handaufzuchten – noch schlimmer, wenn der Jungvogel die Panik der Eltern (jetzt Wildfänge) erlebt, aber unfähig ist, sich gegen die menschliche Gewalt zu wehren, da wehrlos und ausgeliefert.
Ab dem Ei handaufgezogene Kakadus (wie auch jede andere Papageienart) haben m.E. ein Identifikationsproblem, welches gerade bei den Kakadus jetzt eines ihrer Besonderheiten ausmacht: die Geschlechtsreife, die bei Kakadus anscheinend sehr viel stärker ausgeprägt ist als bei allen anderen Papageienarten, nämlich das unbestreitbare „Killerwesen“ dieser Art!!!!
Und somit ist das eines der Probleme (Besonderheiten), die eben nur in der Kakaduhaltung auftritt. Die eigentliche Ursachen dieses Verhalten ist heute, selbst den Fachleuten, noch unklar und man hat keine Erklärung dafür, einerseits wird vermutet, dass es an der Gefangenschaftshaltung liegen könnte, andererseits kann man nicht ausschliessen, dass Kakadus eben vielleicht doch nicht monogam leben (eine solche Freilandstudie konnte noch nicht über Jahre hinweg durchgeführt werden, soweit ich informiert bin).
Ich weiss ja auch nicht, warum es mittlerweile so (besonders) viele Kakadus in den Auffangstationen gibt, aber es ist nun mal Tatsache, dass es sie gibt! Es ist auch nachzuvollziehen, dass (besonders) Kakadus vermehrt zur Selbstverstümmelung neigen als alle andere Arten!
Die Gründe hierfür kennen wir (leider) nicht, vielleicht haben wir einfach generell zuwenig Erfahrung gerade in der Haltung dieser Art???
Ich weiss nur, dass die Haltung von gerade grossen Kakadus schon eine erhebliche (besondere) Anforderung an den Halter stellt, denn ich packe lieber einen Wellensittich oder Nymphensittich, ja, auch einen Grauen oder eine Amazone, um diese z.B. medizinisch zu versorgen als einen Kakadu (oder Ara), bei dem mir bewusst ist, dass diese durchaus in der Lage sind, mir meine Finger durchzubeissen! Und wenn der Kakadu eben nicht will, dann will er nicht (und der Halter kann dann oftmals auch nicht erzieherisch eingreifen, er greift dann zu Gegenmassnahmen, die dann eben in ein grosses Dilemma führen und letztendlich zur Abgabe)!
Ein Begriff fällt mir ein, der evtl. bei der Kakaduhaltung (jetzt in meinem persönlichen Vergleich zu Nymphen, Mohrenköpfchen, Graupapageien und Amazonen) eine (besonders) grosse Rolle spielt: AUSDAUER!
Diese Ausdauer, gepaart mit Größe der entsprechenden Kakadus gesehen, ergibt ein Ergebnis hoch 2, 3 oder 4!
Spieltrieb besitzen alle meine Geier, jedoch nicht mit der Ausdauer der Kakadus, was eben bei den Kakadus zu der bekannten „Zerstörungswut“ führt. Daher gelingt es den meisten Kakadus, sich aus einem Käfig zu befreien. Ausdauernder Spieltrieb gepaart mit Kraft führt dazu, dass man starke Kakadus eben oftmals nicht mehr mit Alu-Volieren, sondern schon in Stahlvolieren halten muss. Das Gleiche gilt für jegliche Art von Gegenständen, sei’s Futternäpfe, Äste, Mobiliar etc.
Schmuseeinheiten wollen die meisten Papageien hin und wieder, man kann sie gut und gerne mal ein paar Minuten durchkraulen, wie oft liest man bei Kakadus von stundenlangen Krauleinheiten???
Menschprägung hatten meine Geier auch zum Teil, vor allem bei einigen Grauen und Amazonen zu beobachten. Alle Vergesellschaftungsversuche klappten (wenn auch mit zeitweiser Verhaltensstörung „Rupfen“, „gesteigerte Aggressionen Artggenossen gegenüber“ etc.) innerhalb von 2 Jahren. Die Ausdauer bei Kakadus kann auch hierbei ein erhebliches Problem darstellen, da sie u.U. zwar zu vergesllschaften sind, aber ihre „Neigung zum Menschen(sein)“ nur sehr schwer aufgeben und dabei oftmals eben erhebliche Verhaltensstörungen ausprägen (Schreien, Rupfen, Aggressivität, Selbstverstümmelung)!
Geschlechtsreife haben meine mittlerweile alle erreicht. Ich kenne nur das erhöhte Aggressionspotential bei Amazonen, welches sich aber i.d.R. nach der sog. Balzzeit wieder legt und diese dann fast immer wieder „friedlich“ werden. Den Kakadus sagt man nach, dass sie nach Eintritt der Geschlechtsreife eben dauerhafte Aggressionen gegen andere Artgenossen (daher auch Gruppenhaltung oftmals schwierig) und auch gegen einzelne Mitbewohner entwickeln. Das alles wiederum gepaart mit Ausdauer und Stärke soll in den meisten Fällen der „eigentliche“ Grund zum Wanderdasein sein.
Schreien ist nicht unbedingt in Form der Lautstärke als Problem zu sehen, aber auch hier zeigen sie eine eklatante Ausdauer! Wenn Kakadus was erreichen wollen, dann wird solange geschrieen, bis sie es erreichen! Wenn sie nur 1-3 mal eben diese Erfahrung gemacht haben, mit Schreien Aufmerksamkeit zu erregen, dann setzen sie diese Gabe eben mit Ausdauer ein!
Eine solche Ausdauer habe ich bei keinen meiner anderen Papageien bisher selbst erlebt.
Intelligenz zeigen alle meine Papageien, jedoch haben Kakadus m.E. auch noch die Gabe, Dinge mit Ausdauer zu beobachten und dann entsprechend, für uns als intelligent erscheinend, nachzumachen! Z.B. das Aushängen der Spannfedern an den Fressnäpfen, das Einfädeln von Schlüsseln in Schlössern, rumdrehen und somit Türen zu öffnen und wieder zu schließen und danach auch noch abziehen!!!
Ich könnte so vielfältige Beispiele bringen, und immer wieder kommt mir dann die Formel in den Sinn:
Papageien x Grösse(Kraft) = [Wert], jedoch Kakadus x Größe(Kraft) hoch Ausdauer= (besonders) [erhöhter WERT] !!!
oft frägt man mich, ob Kakadus was "besonderes" sind, egal jetzt, in welcher Hinsicht, ob schöner, lauter oder verschmuster, ja SIE SIND ES!
Wieso?
Kakadus kommen ja jetzt erst (seit ca. 5-6 Jahren hier in Deutschland) so richtig in Mode! Vor ca. 2 Jahren startete doch erst so richtig der Run auf diese Gattung. Als ich vor 18 Jahren mit der Papageienhaltung anfing, kann ich mich kaum erinnern, so oft einen Kakadu gesehen zu haben wie heute! Da auch Australien ein striktes Exportverbot einhält, kann man eben davon ausgehen, dass der größte Teil der hier in D verkauften Tiere geschmuggelte Wildfänge oder deren Nachzuchten sind.
Nachzuchten davon sind entweder Naturbruten (und somit recht scheu, da das Verhalten von den Eltern übernommen wurde oder es sind Handaufzuchten – noch schlimmer, wenn der Jungvogel die Panik der Eltern (jetzt Wildfänge) erlebt, aber unfähig ist, sich gegen die menschliche Gewalt zu wehren, da wehrlos und ausgeliefert.
Ab dem Ei handaufgezogene Kakadus (wie auch jede andere Papageienart) haben m.E. ein Identifikationsproblem, welches gerade bei den Kakadus jetzt eines ihrer Besonderheiten ausmacht: die Geschlechtsreife, die bei Kakadus anscheinend sehr viel stärker ausgeprägt ist als bei allen anderen Papageienarten, nämlich das unbestreitbare „Killerwesen“ dieser Art!!!!
Und somit ist das eines der Probleme (Besonderheiten), die eben nur in der Kakaduhaltung auftritt. Die eigentliche Ursachen dieses Verhalten ist heute, selbst den Fachleuten, noch unklar und man hat keine Erklärung dafür, einerseits wird vermutet, dass es an der Gefangenschaftshaltung liegen könnte, andererseits kann man nicht ausschliessen, dass Kakadus eben vielleicht doch nicht monogam leben (eine solche Freilandstudie konnte noch nicht über Jahre hinweg durchgeführt werden, soweit ich informiert bin).
Ich weiss ja auch nicht, warum es mittlerweile so (besonders) viele Kakadus in den Auffangstationen gibt, aber es ist nun mal Tatsache, dass es sie gibt! Es ist auch nachzuvollziehen, dass (besonders) Kakadus vermehrt zur Selbstverstümmelung neigen als alle andere Arten!
Die Gründe hierfür kennen wir (leider) nicht, vielleicht haben wir einfach generell zuwenig Erfahrung gerade in der Haltung dieser Art???
Ich weiss nur, dass die Haltung von gerade grossen Kakadus schon eine erhebliche (besondere) Anforderung an den Halter stellt, denn ich packe lieber einen Wellensittich oder Nymphensittich, ja, auch einen Grauen oder eine Amazone, um diese z.B. medizinisch zu versorgen als einen Kakadu (oder Ara), bei dem mir bewusst ist, dass diese durchaus in der Lage sind, mir meine Finger durchzubeissen! Und wenn der Kakadu eben nicht will, dann will er nicht (und der Halter kann dann oftmals auch nicht erzieherisch eingreifen, er greift dann zu Gegenmassnahmen, die dann eben in ein grosses Dilemma führen und letztendlich zur Abgabe)!
Ein Begriff fällt mir ein, der evtl. bei der Kakaduhaltung (jetzt in meinem persönlichen Vergleich zu Nymphen, Mohrenköpfchen, Graupapageien und Amazonen) eine (besonders) grosse Rolle spielt: AUSDAUER!
Diese Ausdauer, gepaart mit Größe der entsprechenden Kakadus gesehen, ergibt ein Ergebnis hoch 2, 3 oder 4!
Spieltrieb besitzen alle meine Geier, jedoch nicht mit der Ausdauer der Kakadus, was eben bei den Kakadus zu der bekannten „Zerstörungswut“ führt. Daher gelingt es den meisten Kakadus, sich aus einem Käfig zu befreien. Ausdauernder Spieltrieb gepaart mit Kraft führt dazu, dass man starke Kakadus eben oftmals nicht mehr mit Alu-Volieren, sondern schon in Stahlvolieren halten muss. Das Gleiche gilt für jegliche Art von Gegenständen, sei’s Futternäpfe, Äste, Mobiliar etc.
Schmuseeinheiten wollen die meisten Papageien hin und wieder, man kann sie gut und gerne mal ein paar Minuten durchkraulen, wie oft liest man bei Kakadus von stundenlangen Krauleinheiten???
Menschprägung hatten meine Geier auch zum Teil, vor allem bei einigen Grauen und Amazonen zu beobachten. Alle Vergesellschaftungsversuche klappten (wenn auch mit zeitweiser Verhaltensstörung „Rupfen“, „gesteigerte Aggressionen Artggenossen gegenüber“ etc.) innerhalb von 2 Jahren. Die Ausdauer bei Kakadus kann auch hierbei ein erhebliches Problem darstellen, da sie u.U. zwar zu vergesllschaften sind, aber ihre „Neigung zum Menschen(sein)“ nur sehr schwer aufgeben und dabei oftmals eben erhebliche Verhaltensstörungen ausprägen (Schreien, Rupfen, Aggressivität, Selbstverstümmelung)!
Geschlechtsreife haben meine mittlerweile alle erreicht. Ich kenne nur das erhöhte Aggressionspotential bei Amazonen, welches sich aber i.d.R. nach der sog. Balzzeit wieder legt und diese dann fast immer wieder „friedlich“ werden. Den Kakadus sagt man nach, dass sie nach Eintritt der Geschlechtsreife eben dauerhafte Aggressionen gegen andere Artgenossen (daher auch Gruppenhaltung oftmals schwierig) und auch gegen einzelne Mitbewohner entwickeln. Das alles wiederum gepaart mit Ausdauer und Stärke soll in den meisten Fällen der „eigentliche“ Grund zum Wanderdasein sein.
Schreien ist nicht unbedingt in Form der Lautstärke als Problem zu sehen, aber auch hier zeigen sie eine eklatante Ausdauer! Wenn Kakadus was erreichen wollen, dann wird solange geschrieen, bis sie es erreichen! Wenn sie nur 1-3 mal eben diese Erfahrung gemacht haben, mit Schreien Aufmerksamkeit zu erregen, dann setzen sie diese Gabe eben mit Ausdauer ein!
Eine solche Ausdauer habe ich bei keinen meiner anderen Papageien bisher selbst erlebt.
Intelligenz zeigen alle meine Papageien, jedoch haben Kakadus m.E. auch noch die Gabe, Dinge mit Ausdauer zu beobachten und dann entsprechend, für uns als intelligent erscheinend, nachzumachen! Z.B. das Aushängen der Spannfedern an den Fressnäpfen, das Einfädeln von Schlüsseln in Schlössern, rumdrehen und somit Türen zu öffnen und wieder zu schließen und danach auch noch abziehen!!!
Ich könnte so vielfältige Beispiele bringen, und immer wieder kommt mir dann die Formel in den Sinn:
Papageien x Grösse(Kraft) = [Wert], jedoch Kakadus x Größe(Kraft) hoch Ausdauer= (besonders) [erhöhter WERT] !!!