Hallo,
ich suche eine Rosakakadu-Henne für unseren Hugo. Sie sollte geschlechtsreif und Menschen gewöhnt sein. Unser Hugo ist 6 Jahre alt, sehr auf den Menschen geprägt und schüchtern. Also darf die Dame nicht zu energisch sein, denn sonst würde Hugo Angst bekommen.
Da ausgewachsene Hennen schwer zu bekommen sind, würde wir auch eine Junghenne nehmen, bevor unser Hugo alleine bleibt.
Entfernung ist egal, wichtig ist es passt.
Hallo,
von einer nicht Geschlechtsreifen Henne würde ich Dir abraten.
Da Hugo schon Geschlechtsreif ist, könnte er die Henne schon sehr bedrängen, dass zur Folge haben könnte, dass sich die Henne vor lauter Angst so sehr zurück zieht, dass es auch nach erreichen der Geschlechtsreife nicht mehr harmoniert.
Lieber etwas Geduld und eine Henne ab drei Jahr zur Vergesellschaftung suchen, auch wenn das etwas schwerer ist, als an einen Jungvogel zu kommen.
Viel Glück bei der Suche.
Hallo,
hast zwei PNs, wo du anrufen kannst wegen Hennen
Viele Grüße
Susanne
Wir haben eine Henne für Hugo gefunden. Es war nicht leicht. Nein eher schwierig, wenn man es genau nimmt.
Wir suchten für Hugo eine Henne, die alt genug ist, ihm die Stirn zu bieten, jung genug, sich erst einmal mit einem Leben im Haus anzufreunden und es im günstigsten Falle sogar gewöhnt war/ist.
Fast hätten wir die perfekte Dame gehabt. 5 Jahre jung, zahm, bisher im Haus und engem Kontakt zur Familie gehalten. Man hatte sie wegen Zeitmangel (Scheidung) dem Züchter zurückgegeben. Bei diesem sollte sie sich, wollte aber nicht verpaaren. Er gab zu, dass die Henne sich im Haus wohler als in der Außenanlage fühlen würde und auch die menschliche Nähe suchen würde. Ich frohlockte, das ist die richtige Henne für uns.
Der gute Mann sah das auch so und forderte einen hohen Preis für die Henne. Er würde sie bei jedem anderen Züchter losschlagen. Ihm war es egal, ob der Vogel zufrieden ist. Hauptsache der Umsatz stimmt.
Mein Mann lässt sich aber nicht gerne abzocken und dachte damals auch nicht, dass es so schwierig sein würde eine passende Henne zu finden. Ich war geneigt dem Angebot nachzugeben, aber konnte auch meinen Mann verstehen.
Und schließlich gibt es Abgabeforen und das Internet. Ich schrieb ausführliche Suchanzeigen und telefonierte rauf und runter, tagelang, wochenlang... . Schöner Nebeneffekt, ich lernte sehr viel über den Rosakakadu, denn viele Züchter waren sehr freundlich und mitteilsam und nicht wenige boten Hilfe und Rat an.
Hin und wieder gab es ein Inserat, doch ich kam zu spät oder es handelte sich um ehemalige Zuchthennen, die ihr Leben lang in einer Außenvoliere gelebt hatten und den Menschen nur vom Futter bringen oder Küke klauen kannten. Nicht gerade geeignet, weder wir als zukünftige Halter, noch die Hennen als zukünftige Mitbewohner. Wie soll man so einem Vogel zumuten, sich plötzlich, wenn auch vorübergehend, sich in einem im Verhältnis zur Außenvoliere doch viel kleineren Käfig wiederzufinden?
Dann gab es wieder eine Henne, diesmal 1,5 Jahre alt - noch ein wenig jung - aber - auch schon weg. Und wieder ein Inserat - kaum gefunden - angerufen - enttäuscht - wieder zu spät.
Dann eine Henne bei einem Züchter. Verwitwet. Könnte sie es sein? Nein der Züchter suchte nach einem Hahn für sie und außerdem, würde sie sich nach 17 Jahren Außenhaltung nicht für uns eignen. Der Hahn war drei Wochen tot und sie begann sich zu rupfen. Er suche einen erfahrenen gesunden Zuchthahn. Wir wünschten uns viel Glück und stehen heute noch in Kontakt. Er hat inzwischen einen Hahn - jetzt heißt es abwarten ob die Henne ihn will.
Irgendwann kamen wir zu den Auffangstationen. Ich telefonierte, schrieb lange Briefe und E-Mails. Dann erfuhren wir von einer Henne in einer privaten Auffangstation. Erwachsen, zahm und ohne Partner. Prima - ich hoffte.
In einem Telefonat mit der Schwiegertochter wurde mir die Henne auch wärmstens empfohlen. Ein toller Vogel, wunderschön und total lieb. Ja sie täte ihr Leid, weil sie ja keinen Partner hätte und, und, und... wir sprachen über eine halbe Stunde. Dann bat man mich später noch einmal anrufen, dann wäre die eigentliche Betreiberin zu sprechen.
Wir sprachen dann auch. Irgendwann im Gespräch hieß es plötzlich, es gäbe Polyoma im Bestand und sie wüsste nicht ob sich die Henne infiziert hätte. Es würden die Geldmittel fehlen die Vögel alle untersuchen zu lassen und überhaupt würde sie jetzt erst mal gar nichts machen und wenn, dann käme die Henne als letzte dran, weil sie die fitteste und gesündeste aller Kakadus wäre und ihr Federkleid wäre auch noch top.
Ich bot an alle Kosten für die Rosakakaduhenne zu übernehmen. Den Tierarzt, die Tests, die Quarantäne und auch einen Kaufpreis zu zahlen. Nein - jegliche Hilfe wurde abgelehnt. Ich wandte ein, dass die Henne doch einen Artgenossen brauche und man so wenigstens über ihren Gesundheitstatus informiert wäre. Nein, sie hätte ja andere Arten mit denen sie zusammen sitzen würde. Egal welches Argument ich vor brachte, die Dame wollte nichts davon wissen.
Wir suchten weiter. Dann fanden wir eine Henne, handaufgezogen, aber sie lebt seit dem sie futterfest ist in einer Gruppe von Rosakakadus und zwar in einer Innenanlage. Jetzt schöpften wir neue Hoffnung. Kira, so heißt das Mädchen soll zutraulich und neugierig sein, aber nicht direkt zahm. Man kann sie auf die Hand nehmen, aber sie ist kein Streicheltier. Also hoffentlich das Richtige für Hugo. Zahm genug, dass ich sie im Haus fliegen lassen kann, in der Gruppe so sozialisert, dass sie helfen wird, Hugo zu zeigen, was ein Rosakakadu ist und besonders, dass er einer ist.
Es wird sicherlich einige Zeit brauchen und wir müssen behutsamer bei der Vergesellschaftung vorgehen, als das normalerweise bei Rosas der Fall ist.
Hugo hatte schon einmal ein Erlebnis mit einer Henne. Die Vorbesitzerin setzte diese einfach zu ihm in den 60 x 60 Käfig. Hugo war vor Schreck ganz steif und fraß nicht. Die Henne lies sich nach einem Freiflug nicht mehr in den kleinen Käfig verfrachten und so scheiterte der Versuch.
Wir wissen nicht, wie Hugo dieses Erlebnis verarbeitet oder geprägt hat. Wir wissen nur, dass er wenn er brutig ist, recht heftig werden kann. Was er zur Zeit ist. deshalb muss Kira auch noch ein wenig warten, bis wir sie abholen, denn wir wollen erst abwarten, bis der Hormonschub unsere Hahnes sich etwas gelegt hat. Dann werden die beiden erst einmal in zwei separaten Käfigen untergebracht und zwar mit Sichtkontakt, aber schön weit auseinander. Dann werden wir die beiden ganz langsam und behutsam annähern. Kira ist noch nicht geschlechtsreif, steht aber unmittelbar davor es zu werden.
Erst wenn zu erkennen ist, dass sich beide nebeneinander dulden, dürfen sie in die Voliere umziehen, die wir vorerst noch mit Trennwand aufstellen werden. Es handelt sich um die XXL aus dem Vogelladen von Art Böhringer. Sie hat die Maße 250 Länge, 120 Tiefe und 200 Höhe. Es war das Größte, was in dieser Art zu bekommen war. Klappt darin ein harmonisches Nebeneinander und im Freiflug auch ein Miteinander, wird die Trennwand entfernt. Im Sommer dürfen sie dann gemeinsam raus in die Außenanlage, die bis dahin hoffentlich fertig wird.
Gestern bekam ich die Nachricht, dass die erforderlichen Testergebnisse eingetroffen sind und Kira gesund ist. Ich werde sie hier ebenfalls, bevor sie zu Hugo darf, meinem Tierarzt vorstellen und erst wenn ich von diesem grünes Licht bekomme, werden beide Kakadus in einem Raum stehen.
Wir sind alle schon einerseits freudig, aber auch besorgt erregt, was die Sache betrifft. Wie wird sich Hugo verhalten? Wie wird sich Kira einleben? Den Namen hat sie schon von klein an und wird ihn auch behalten. Wie wird Hugo sich zeigen, wenn er das erste Mal brutig wird, wenn die Kleine da ist. Es wird noch ein langer Weg. Wir gehen ihn in Etappen an.
Wenn ich überlege, in welchem Zustand Hugo war, als er kam. Schüchtern, rupfte sich heimlich, konnte gerade mal flattern... .
Da hat sich viel getan. Er ist inzwischen neugierig, munter, endlich auch Fußgänger, fliegt gerne, beißt auch mal, auch mal heftig. Spricht, etwas nuschelig, aber viel. Frisst inzwischen fast alles, was ich ihm an Obst und Gemüse gebe. Liebt es in Schränke zu klettern, Dinge zu klauen und braucht jeden Abend sein Zubettgeh-Ritual. Lässt sich jetzt sogar wiegen. Kommt auf Zuruf, sogar wenn er mich nicht sehen kann. Dann fliegt er auch mal suchend um eine Ecke. Kennt inzwischen auch das Kommando zurück, wenn er wieder auf den Käfig soll. Das war früher nicht selbstverständlich. Geht auch wieder alleine in den Käfig. Eigentlich alles top.
Nur Männer mag er immer noch nicht, fliegt die immer noch gerne an... und beißt hin- und wieder ohne Ankündigung heftig zu. Das letzte Mal hat er mich mitten im Gesicht erwischt und mir ins obere Augenlied gebissen. Aber Rom ist nicht an einem Tag gebaut und was man 6 Jahre mit dem Ar.... umgestoßen hat, kann ich nicht in drei Monaten aufbauen. Das wird wohl noch um einiges länger dauern. Und zur seiner Verteidigung kann ich sagen, er wurde zu dem Zeitpunkt brutig, was wir nicht bemerkt hatten, weil es ziemlich plötzlich über ihn kam.
Aber genau wegen dieser Heftigkeit, darf er auch nur eine ausgewachsene Henne bekommen, die weiß, wie man sich einen zudringlichen Hahn vom Leib hält.
Jetzt ist mein Beitrag viel länger geworden als gedacht. Eigentlich wollte ich nur mitteilen, dass die Suche geschlossen werden kann.