Hey leute ich brauche mal wieder euern rat.
Es geht um mein kleinen Gismo.
Nach schwieriger anfangsphase (bestimmt auch unwissenheit) stehe ich mal wieder vor ein problem. wie ihr sicherlich aus meinen anderen beiträgen erlesen könnt, hatte ich bei gismo immer das Problem mit dem Beißen.
Daraufhin hab ich ja dann tag täglich mit ihm trainiert, um diese Beiß attacken in den Griff zu bekommen, was auch sehr gut gelungen ist.
Er hat nicht mehr gebissen (nur noch ab und zu gezwackt) , man durfte wirklich alles mit ihm machen, er hat sich auf komando hingelegt zum kraulen (auf die seite).
Doch vor 3 Monaten sind wir umgezogen und seit dem ist einfach kein ramkommen mehr an ihm.
Sobald ich die Voliere aufmachen will, kommt er angesprungen und versucht sich in der hand oder Arm fest zu beißen. Oder wenn er nicht gerade angesprungen kommt und man ihm wie sonst auf die hand nehmen will haut er ab. er nimmt zwar immer noch seine leckerlie aus der Hand, ruft mich immer aber sobald ich näher komme geht der kamm hoch und auf angriffstellung.
Lass ich die Voliere einfach ma offen, dann kommt er zwar raus aber ist wirklich nur mit leckerließ zu bändigen (auch nicht sinn der sache).
Das Größte problem ist dann das reingehen, weil ich erstens vorsicht machen muss wegen eines Angriffs von ihm und zweitens er kommt ja nicht mehr auf die Hand oder hört auf komandos. Somit muss ich ihn immer und immer wieder austricksen damit ich ihn nach stunden rein kriege.
Jetzt meine frage an euch, was kann ich tun?
Ist es irgendein Stressfaktor bei kakadus wegen der neuen umgebung (auch noch nach 3 Monaten)?
Bin schon am verzweifeln und das ich Ihm den ganzen Tag in der Voli lassen muss ist auch nicht der sinn und vorallem nicht das beste für Ihm.
Bitte gebt mir gute ratschläge, wie ich mein alten, zahmen, liebevollen und verschmusten Gismo wieder kriege.
Vielen Dank im Voraus
Hallo AnZoMi,
kann gut sein, dass Dein Gismo in die Pubertät kommt. Da ändert sich das Verhalten gegenüber seiner bisherigen Bezugsperson ganz schnell.
Du solltest über einen Partnervogel im passenden Alter nachdenken. Ansonsten kann es gut sein, dass er mittlerweile eben der Rabauke "Gismo" ist und ausprobiert wie weit er gehen kann.
Mit dem zurück in den Käfig, kannst Du folgendes machen: Morgens Futter raus, nachmittag Freiflug und erst am Abend wieder füttern...
Viele Grüße
humboldt
Na ja, einen lieben verschmusten Kakadu....
Habe auch solche hier sitzen. Was Mensch daraus gemacht hat.
Aber!!!!! Ein Kakadu ist und bleibt ein Wildtier und ist nunmal keine Schmusekatze oder ein Meerschweinchen.
Ich habe hier eine Kakaduhenne aufgenommen die ihre Besitzerin attakiert hat nach Trennung/Scheidung/Wohnungswechsel.
Hier bei mir ist sie im grossen und ganzen eine Liebe. Ausser an ihren schlechten ( für mich ) Tage.
Der Wohnungswechsel kann ein grund sein. Der Standort der Voli, wie schon beschrieben die Pupertät. Partner der fehlt, was meiner Meinung nach nie auf Dauer gut geht.
Das mit dem Futter ist auch schon von Humboldt geschrieben worden. Draussen kein Futter!!! Der geht dann brav rein wenn er dich sieht wie du den Napf füllst.
Wie hast du am Anfang mit ihm trainiert?
Habe hier im Forum viel erlesen und nachgefragt.
Zuerst haben wir immer und immer wieder die einfachen Komandos wie " Hand, komm, Nein usw." geübt, da ich weiß das er Zirbelnüsse überalles liebt und er garnicht genug von ihnen bekommen kann , gab es immer eine Zur belohnung. Zum schluss gab es dann auch immer eine Größere Belohung, wie ne Wallnuss oä.
Habe auch mal versucht das er von allein Baden geht, das hat ihm aber nicht so gefallen (war bestimmt zu nass)
Bis vorkurzen brauchte ich ihn nur zu rufen, dann hat er mich angeschaut und kam auch gleich wenn ich ihm die Hand hingehalten habe (selbstverständlich wieder mit leckerlie)
Hat auch alles super geklappt, bis auf dem umzug jetzt, seit dem kein Rankommen mehr..... wie schon beschrieben.
Muss ich jetzt nochmal von vorne anfangen und mit ihm stück für stück üben?
Ich hatte ihn gestern draußen (freiflug) und habe ca. 2 stunden gebraucht das er wieder rein geht, morgen früh werde ich mal den Futternapf rausnehmen und es wie ihr schon beschrieben habt versuchen.
Hallo Tobias,
das, was du mit deinem Gismo gemacht hast, war sicher ein erster Versuch - mit Training oder trainieren hatte das allerdings wenig zu tun.
Du hast ihn mit Leckerlies gelockt - nicht mehr und nicht weniger. Auf die hat er im Moment keine Lust. Wenn er jetzt z.B. das Signal, in den Käfig zu gehen, nicht mehr befolgt, war es sicher nicht unter Signalkontrolle!
Beim "richtigen" Training formst du ein Verhalten, das nennt man auch Shaping. Dabei sind 10 Regeln zu beachten (z.B. die variable Verstärkung, die du anscheinend gar nicht eingesetzt hast). Es ist nicht so einfach, das Verhalten eines Vogels zu formen - und leider wird vieles nicht beachtet - was dann zu solchen angeblichen "Misserfolgen" führt.
Mit der Geschlechtsreife o.ä. hat das Verhalten jedenfalls nichts zu tun - auch eines der Gerüchte, die in vielen Foren immer noch weiter verbreitet werden. Wenn ein Verhalten richtig geformt ist, zeigt der Papagei das Verhalten immer, egal wie alt er ist und unabhängig davon, ob er mit einer Henne zusammenlebt oder in einem Schwarm. Unsere trainierten Aras z.B. zeigen uns gegenüber nie ein Verhalten, dass uns Schaden zufügen könnte, obwohl sie alle geschlechtsreif sind und mit einem Partner zusammen leben. Auch die Kakadus tun das nicht, auch nicht die Amazonen und nicht die Grauen. Sie alle haben gelernt, welches Verhalten sich für sie lohnt.
Du solltest deinen Kakadu auch nicht den ganzen Tag auf Diät setzen, Obst und Gemüse sollte er tagsüber schon zur Verfügung haben.
Ich vermute jetzt einfach mal, dass du durch den Umzug wenig Zeit hattest, für ausgiebigen täglichen Freiflug zu sorgen. Die Voliere musste in der alten Wohnung abgebaut und in der neuen Wohnung aufgebaut werden. Wahrscheinlich musste dein Kakadu die Zeit in einem anderen Käfig verbringen und kam in den ersten Wochen auch wenig raus (Möbel müssen aufgebaut werden, Kartons und Kisten ausgepackt werden, usw., da ist einfach weniger Zeit, sich auch noch mit Tieren zu beschäftigen!) Kakadus haben ein extrem stark ausgeprägtes Bewegungsbedürfnis - wenn man dem nicht nachkommt, dann zeigen sich leicht solche Verhaltensweisen.
Zu deiner Frage: Ja, du musst ganz von vorne anfangen und dieses Mal "richtig" trainieren und nicht nur mit Leckerlies locken. Ein möglicher Anfang wäre z.B. die hier im Forum beschriebene "Futterumstellung für Kakadus" vorzunehmen, dann musst du nicht nur Zirbelnüsse als Verstärker nehmen sondern kannst auf eine größere Vielfalt an Verstärkern zurückgreifen. Was dein Kakadu nicht braucht, ist sich auf die Seite zu legen um gekillert zu werden. Es reichen schon einfache Übungen wie auf die Hand kommen, freiwiliig in die Transportbox gehen, damit du ihn in deine Außenvoliere raus bringen kannst. Dort hätte er sicher mehr Bewegungsfreiheit und kann seine Energie los werden. Unsere Kakadus sind auch bei den jetzigen Temperaturen immer wieder draußen und toben sich aus.
Viele Grüße
Susanne
Um Himmelswillen!
Mit draussen kein Futter habe ich nicht gemeint das der Vogel hungern soll.
Meine haben immer Futter in der Voli aber nicht draussen. Wenn sie wollen haben sie ja freien zugang in die Voli und können fressen.
Aber ihr geliebtes Körnerfutter gibts am Abend für jeden eine Portion und das lockt sie freiwillig dann rein wenn sie es sehen.
Obwohl ich meinen, ohne Leckerli, sagen kann das sie rein sollen.
Und Training, ja, da bin ich der Meinung von Susanne. Von vorne anfangen.
Mit den Leckerli kann man schon viel erreichen bei den Geier. Meine kriegen auch Leckerli wenn sie etwas von mir erwünschtes machen sollen.
Meine Et hat am Anfang wenn ich sie gerufen habe und sie auf meine Hand kam, von 10x mich8x in die hand gebissen.
Also habe ich das Leckerli etwas erhöht hingehalten, so musste sie beim landen den Kopf strecken um ihr Leckerli zu bekommen und war somit etwas von meiner Hand endfernt. Wenn sie gebissen hatte, habe ich auf die Zähne gebissen sie kommentarlos abgesetzt und gleich wieder gerufen. Ihr geliebtes Leckerli gab es nur wenn sie nicht gebissen hat.
Heute beisst sie nicht mehr in die Hand.
Hallo,
(26.11.2010, 15:47 )NoelleRo schrieb: [ -> ]Um Himmelswillen!
Mit draussen kein Futter habe ich nicht gemeint das der Vogel hungern soll.
Meine haben immer Futter in der Voli aber nicht draussen. Wenn sie wollen haben sie ja freien zugang in die Voli und können fressen.
Aber ihr geliebtes Körnerfutter gibts am Abend für jeden eine Portion und das lockt sie freiwillig dann rein wenn sie es sehen.
Ich hatte nicht dein Post gemeint
. Unsere bekommen draußen auch kein Körnerfutter. Und sie wissen, genau wie deine
, wann es Zeit ist, rein zu gehen! (Unsere "hören" es
)
Viele Grüße
Susanne
Hi hi...danke.
Mit der Zeit endwickelt man sich auch zu einem Team. Und Fütterungszeiten sind in meinen Augen wichtig.
Und wenn man mehrere Geier hat ist es auch einfacher. geht einer rein, folgen oft die anderen.....
@Tobias: fütterst du immer Abends zur gleichen Zeit? Die Geier haben eine innere Uhr.... und...sein Lieblingsfutter. Das könnte das Problem mit dem rein gehen beheben.
Versuche mal zu beschreiben wie, wann, genau der Gismo dich angreift oder beisst. Was passiert in der Sek. vorher???
Also ich habe immer ein und die gleiche Fütterungszeit.
Vormittags gibts immer was frisches, Wintauben, bananen usw...
um 16 Uhr gibt es dann ihre körnermischung (immer noch das gleiche wie vorher)
Meistens ist es vormittags bevor ich obst gebe.
Ich geh ins Vogelzimmer rein, rede wie immer mit ihm, mache die Voli tür auf und wenn die Tür offen ist kommt er sofort angesprungen.
Hab jetzt die Letzten Tage den Lederhandschuh angezogen, da macht er es nicht.
aber hab ich nur meine Bloße hand greift er an.
Dieses WE war alles okay, kein angriff oder so.... zwar sehr viele Ruckartigen bewegungen macht er wo ich immer gleich denke er kommt und greift an aber das war diesesmal nicht der fall.
Klar muss zu geben, son Biss tut schon extrem weh, darum hab ich ehrlich gesagt auch respekt und etwas angst davor wenn er angreift aber ich versuche immer normal wie sonst auch mit ihm umzugehen aber alles vergebens....
Mir kommt das manchmal sovor, als ob er viele dinge aufeinmal machen will und sich nicht auf eins Konzentrieren kann.
z.B. wenn ich ein Wallnuss in der Hand habe dann will er sie mit den Fuß nehmen aber greift ein paar mal danach aber hält mein finger dann fest, dann nimmt er die nuss vorsichtig in den schnabel lässte sie wieder los und will an mein finger knabbern (manchmal will er auch richtig reinbeißen)
und das ist fast mit jedem fressen was ich ihm mal aus meiner hand geben will.
oder
manchmal, wenn er im Gitter ist und sieht ich hab was für ihm, vergisst er sich weiter am gitter festzuhalten und lässt dort einfach los.
Vorallem ist er sehr schreckhaft, Wir haben ein Baum vor dem Fenster und wenn der sich nur leicht bewegt erschreckt er sich voll.
Was kann ich nur tun?
Hallo AnZoMI,
ein Umzug kann durchaus zeitweise solche Probleme hervorrufen. Sie müssen sich neu orientieren und oft wird so eine Gelegenheit genutzt, um die Rangordnung neu herzustellen.
Darf ich fragen, ob es eine Einzelhaltung ist? Und um welche Art handelt es sich?
An die Bewegungen des Baumes wird er sich mit der Zeit gewöhnen und merken, dass davon keine Gefahr ausgeht.
Das mit den Ruckartigen Bewegungen könnte durchaus ein Balzverhalten sein. Bei den Gelbwangen z. B. ist dies sehr ausgeprägt und tritt nach der Geschlechtsreife ein. Besonders heftig sieht dies bei den Hähnen aus. Sie springen manchmal aus einer Ruhephase auf und neigen sich ruckartig nach unten. Dabei stellen sie die Kopffedern nach oben und sie schlagen ruckartig ihre Flügel. Manchmal hüpfen sie hoch und runder, im schlimmsten Fall gehen sie ohne Vorwarnung auf Angriff und beißen mitunter sehr heftig zu. Sie wirken sehr nervös und unruhig.
Du solltest aufpassen, dass sich sein Verhalten nicht zu einem Spiel entwickelt, sonst wartet er regelrecht auf solche Aktionen, um für sich eine Abwechslung und Spaß zu haben.
Papageien und besonders Kakadus verändern ihr Verhalten nach eintreten der Geschlechtsreife und dies ist ein angeborenes artspezifisches Verhalten. Oft werden aus sogenannten „Kuschelpapageien“ (diesen Ausdruck mag ich überhaupt nicht und führt oft bei der Anschaffung zu falschen Haltungsbedingungen) sogenannte Rüpel.
Um dies jedoch besser einschätzen zu können, benötigt man mehr Informationen.
LG Petra