Hallo,
ein schönes Thema!
(11.03.2011, 18:36 )july711 schrieb: [ -> ]..... aber Käfig hört sich so schrecklich an,
Warum hört sich für uns "Käfig" so schrecklich an? Ein Käfig hat Gitter - Gitter assoziiert Knast, Gefängnis. Ein Käfig ist für mich persönlich erst mal nichts Schlimmes - es ist der Ort, an dem der Vogel sicher verwahrt werden kann. Sichere Verwahrung ist notwendig, wenn wir Menschen keine Zeit haben. Und sichere Verwahrung geht bei Krummschnäbeln nun mal nur mit Gittern.
Eine schon ältere Dame, die vor Jahren hier ihre Amazone abgab, brachte uns auch das "Häuschen" der Amazone mit - einen sehr kleinen Käfig. Sie sagte abends immer: "... geh in dein Häuschen" - und der Vogel ging ohne Probleme rein. Drinnen waren die Futternäpfe und der Wassernapf und eine Sitzstange. mehr passte nicht rein! Aber es war eben auch so, dass der Vogel darin nur schlief und tagsüber die Wohnung zur Verfügung hatte. Er hatte viele Sitzplätze, verteilt in der ganzen Wohnung. Er konnte überall hinfliegen, dabei sein. Die Plätze konnten nur fliegend erreicht werden - und so ist diese Amazone auch im recht hohen Alter immer noch flugfähig. Den Käfig nutzte sie nur zum Schlafen (und da ist es dem/den Papageien recht egal, wie groß das Häuschen ist, da schlafen sie, hoffentlich eng aneinander gekuschelt).
Wäre es bei uns nicht so kalt im Winter, mein Haus hätte keine Mauern. Es hätte nur Gitter, damit die Vögel nicht entweichen können. Weil mein Haus Mauern und keine Gitter hat, bezeichnet niemand mein Haus als "Käfig" - obwohl es ja auch einer ist, ein recht großzügig geschnittener
Ich denke, es ist wichtig, ob der Käfig das Wohnzimmer der Papageien ist - oder eben
wirklich nur das Schlafzimmer. Von der Assoziation "Käfig = Gitter = Gefängnis" sollten wir wegkommen. Denn auch in einer 2x2x1m großen Voliere, die den Mindestanforderungen entspräche, kann ein Gelbwangenkakadu keine drei Flügelschläge machen. Auch in einem Vogelzimmer, das 4m lang ist, ist eine Einrichtung vorhanden. Unsere Papageien suchen sich da nicht die "größtmöglichen" Flugstrecken aus.
Selbst die Voliere für die Molukken - die eine ist 6m lang, die andere 7m - machen die Molukken selten mehr als drei (oder vier) Flügelschläge. Ist das denn nicht auch ein Käfig?
Na gut, die Inkas, die haben eine 15m lange Außenvoliere (plus 4m Innenraum) ermöglicht schon Flüge über fast 20m. Diese 19m nutzen sie - erst mal 4m zur Fensterbank, dann knapp 13m zum "bevorzugten Sitzplatz. Trotzdem begrenzt das Gitter den Flug. Auch diese Voliere ist nur "ein großer Käfig".
(11.03.2011, 18:36 )july711 schrieb: [ -> ]ich denke, um das schreckliche Wort zu vermeiden sagen viele lieber voliere, klingt viel schöner
Ja, klingt schöner! Aber wenn schon "etwas" als Voliere bezeichnet wird, in der ein Vogel 3 Flügelschläge machen kann, dann ist auch das keine Voliere - drei Flügelschläge sind noch kein "Fliegen"!
Bleiben wir doch ruhig beim Begriff Käfig - dieser kann Schlafzimmer sein, er kann Wohnzimmer sein, er kann das Häuschen sein - aber egal wie lang und wie groß - er hat am Ende immer Gitter - und Gitter = eingesperrt = Knast.
Leben in "Gefangenschaft" oder "Leben in Menschenobhut"? "Leben in Menschenobhut bedeutet auch, dass ein verantwortungsvoller Halter mit der Verwahrung im Käfig für die Sicherheit seiner Papageien sorgt! Leben in Menschenobhut bedeutet eben auch Sicherheit.
Viele Grüße
Susanne
P.S. Damit keine Missverständnisse entsehen: Ich bin auch für große Käfige - je größer, je besser (abhängig von der Dauer des Aufenthaltes darin, abhängig von der Zweckbestimmung (zum Schlafen oder zum Daueraufenthalt). Aber alles, was Gitter hat, ist und bleibt ein Käfig.