Kakadu-Forum

Normale Version: Eileitertumor?
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Hallo,
bin seit einem halben Jahr stolze Besitzerin einer Gelbhaubenkakadudame unbekannten Alters und lückenhaft bekannter Vorgeschichte. Meine Henne hatte - als ich sie bei mir aufnahm - einen Kloakenprolaps, der sich entzündete und - wie sich später zeigte - systemisch ausgebreitet hatte. Mittels Antibiotika konnten wir die Entzündung bekämpfen und auch der Kloakenvorfall besserte sich dahingehend, dass er nur noch beim Kotabsetzen auftrat und nach wenigen Sekunden von selbst verschwand. Ursache das Prolaps ist wahrscheinlich ein Tumor, der sich unter der Haut, links neben der Kloakenöffnung befindet und bis vor 2 Wochen etwa daumengroß war. Vor 2 Wochen begann unser Kakadu Eier zu legen, insgesamt waren es 3 Stück. Kurz darauf verschlechterte sich ihr Appetit und sie hatte zunehmend Probleme beim Kotabsetzen: Es gelang ihr nur nach längerem Pressen, bei dem nicht nur die Kloake sondern auch eine dunkelrote, knotig aussehende Gewebemasse herausgepresst wurden. Nachdem ich den Tumor abtastete, stellte sich heraus, dass sich dieser massiv vergrößert hatte (~ auf das 3 fache angewachsen). Inzwischen frisst sie wieder besser und auch das Kotabsetzen fällt ihr leichter + die Kloake zieht sich wieder von selbst vollständig zurück. War heute mit ihr beim Tierarzt, der ihr Gewicht kontrollierte (= 900g) und mit mir das weitere Vorgehen diskutierte:
- Operation mit großen Risiken verbunden, vor allem, da der Tumor evtl. mit inneren Organen verwachsen sein könnte,
- Abwarten, ob sich die Situation wieder verbessert oder
- sollte sich die Situation verschlechtern, einschläfern lassen.
Hat irgend jemand eine Idee, um was für einen Tumor es sich hier handeln könnte (Eileitertumor?) und vor allem, was ich tun könnte, um ihn zum Schrumpfen zu bringen/ ihre Situation zu verbessern? Gibt es hilfreiche Diäten oder spezielle Dinge, die sie fressen oder vermeiden sollte? In der Hoffnung, auf hilfreiche Tipps verbleibe ich mit schönen Grüßen aus der Heimat der Kakadus
Wapi
Bei welchem Tierarzt bist du?

Tumoröses Gewebe muss begutachtet werden, um festzustellen wie es aussieht. Ist es klar begrenzt oder verlaufen die Grenzen. Ein fester, gut zu ertastender und klar abgegrenzter Knoten ist häufig gutartig und je nach Lage auch operabel.

Bildet das Gewebe aber Ausläufer, verschwimmen die Grenzen zwischen gesundem und erkrankten Gewebe muss großflächig entfernt werden. Solche OPs sind häufig kompliziert, weil sehr viel gesunde Struktur entfernt werden muss. Verbleiben bösartige Krebszellen und Strukturen im Gewebe, stehen die Chancen für eine vollständige Heilung schlecht.

Ich habe aber auch schon erlebt, dass Tumore zunächst mit Zysten verwechselt wurden und sich dann gut behandeln ließen. Wie ist dein Tierarzt diagnostisch vorgegangen?

Du brauchst in jedem Fall einen sehr erfahrenen Tierarzt. Ohne eine Beurteilung des Tumors an sich, kann man auch keine Vorgehensweise erörtern. Die Beurteilung erledigt sich, wenn die Stelle an sich schon inoperabel ist. Dann verbleibt dir nur zu hoffen, dass sich das Gewebe zurückbildet und der Vogel keine Schmerzen leidet.

Ich hätte dir gerne etwas Schöneres geschrieben, aber leider ist so eine Diagnose immer eine schlimme Sache und ich denke dass beschönigen dir wenig Hilfe bietet. Sicher ist, dass alles was das Immunsystem stärkt, deinem Kakadu hilft seine eigenen Kräfte mobil zu machen und auch im Falle einer OP wäre es gut, wenn er so fit wie möglich ist.

Es gibt Tierärzte, die darauf bestehen, dass man den Vogel schon einen Tag vorher bringt, aber ich denke, dass manche Vögel dadurch sehr großen Stress haben. Andere Tierärzte wissen das und belassen die Vögel so lange wie möglich bei ihren Besitzern, bzw. diese kommen mit dem Vogel in die Klinik und bleiben so lange wie möglich bei ihm, bevor es in den OP geht und sind dann auch dabei, wenn der Vogel wieder aufwacht.

Ich möchte dir den Rat geben, dass du dir auch eine Zweitmeinung einholst und eventuell den Vogel anderweitig und bei sehr erfahrenen Medizinern vorstellst. Ich hätte dir gerne mehr und Schöneres geschrieben. So bleibt mir nur euch die Daumen zu drücken und das tue ich, aus ganzem Herzen.
Hallo Wapi,

Das sieht ja ganz schön beschissen aus.
Ich würde ja denken daß man eine Biopsie machen könnte um zunächst mal festzustellen ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Falls das bei euch machbar ist.
Ich denke mal daß das Ergebnis dieser Biopsie eigentlich alle Fragen beantworten sollte. Ist der Tumor gutartig würde ich das Risiko einer OP eingehen. Dieses hätte sich ja schon etwas relativiert.
Sollte er bösartig sein dann würde ich keinen Sinn mehr in einer OP sehen und es dem Kakadu so lange es noch geht schön machen.
Tut mir leid, was besseres habe ich auch nicht für Dich. Ich wüßte auch keine Diät oder sonstwas was Du machen könntest.
Hallo Alfred und ichbinrosa,
danke für eure Antworten. Eines der Hauptprobleme hier ist es, einen Tierarzt zu finden, der Erfahrung mit der Behandlung von Vögeln hat. Gestern hatte ich einen Termin bei einem, der hier über längere Zeit auch die Papageien des Zoos behandelt hat und als der beste Vogeltierarzt hier gilt. Leider stellte sich nach 1 h Anfahrtszeit heraus, dass er für 10 weitere Tage nicht in der Praxis sein kann und ich daher mit seiner Vertretung vorlieb nehmen musste. Diese Frau war zwar sehr nett, hat aber den Vogel nur gewogen und von außen begutachtet (= den Tumor abgetastet) und mir dann die Ratschläge (s. letzter Bericht) gegeben. Ich weiß also nach wie vor nicht, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. Da es Hello Darling noch einigermaßen gut geht (sie frisst wieder ein bisschen, hat keine Porlaps und klettert auch ein wenig, sitzt aber die meiste Zeit auf ihren Eiern), werde ich die weitere Entwicklung abwarten und sie dann hoffentlich mal dem Vogelexperten vorstellen können. Habe nach eifrigem Rumfragen noch von einem anderen Tierarzt gehört, der sich gut mit der Behandlung von Vögeln auskennen soll und wollte unseren Schatz auch dort nochmal vorstellen. Danke für eure Anteilnahme und schönen Gruß
Wapi
Das mit dem Vogeldoktor ist ja echt ein Mist und zehn Tage warten zu lang. Ich wünsch dir und HelloDarling alles Gute, hoffentlich findest du schnell einen geeigneten Arzt! daumendruck

LG
Julia
Hallo,
eine OP an dieser Stelle dürfte auch für einen erfahrenen TA äußerst schwierig und risikoreich sein. Man kann auch - ohne jede Erfolgsgarantie, aber nicht ohne Chancen - versuchen, den Tumor homöopathisch und orthomolekular zu behandeln. Wenn Du daran Interesse hast, schick mir eine Mail an ganzheitliche-vogelheilkunde@email.de .
Gibt es bei Euch in Australien problemlos homöopathische Arzneimittel? Ansonsten könnte man sie auch per Luftpost aus UK bestellen.
Beste Grüße,
Thomas
Hallo Wapi,

also du brauchst unbedingt einen vogelkundigen Tierarzt der deinen Kakadu entsprechend untersuchen und dich gut beraten kann. Dass der vogelkundige TA nun nicht da ist und der Tumor so schnell gewachsen ist, ist natürlich eine sehr ungünstige Konstellation.

Operation oder nicht hängt auch von der allgemeinen Konstitution deines Vogels ab. Ist er ansonsten fit und gesund sind seine Chancen die OP zu überstehen natürlich besser, hat er andere Erkrankungen, Übergewicht etc. sieht es wieder anders aus und sollte gründlich abgewogen werden. Auch die psychische Verfassung des Tieres spielt eine Rolle, ist er beim Tierarzt relaxt oder bekommt er schnell Panik bei einer Behandlung? Es sind leider auch schon viele Vögel beim Tierarzt in der Hand gestorben weil sie sich zu sehr aufregten.

Allgemein solltest du derzeit alles tun um ihr Immunsystem zu stärken. Ich habe derzeit wegen einer anderen Sache guten Erfolg mit Ananas-Enzymen und habe gelesen dass dies auch bei Tumoren unterstützend wirken kann. Suche evtl. mal im Internet nach dem Stichwort "Bromelain" oder "Bromelin". Allerdings weiß ich nicht ob das etwas für euch ist besprich das mal mit dem Tierarzt.

Alles Gute
Marion
Hallo Wapi,

nur heilpraktisch vorzugehen wäre mir zu wenig. Aber ganzeheitlich fände ich sinnvoll. Eine Unterstützung mit orthemolekularisch wirkenden Substanzen wäre eine gute Sache. Orthemolekular bedeutet, dass man in der kleinsten Einheit,der Zelle selbst behandelt und sie in ihrer Funktion unterstützt und so z.B. das Immunsystem unterstützt.

Linus Paulin war der Begründer der orthemolekularen Medizin und immer mehr, auch Schulmediziner erkennen diese Methode an. Ich selber habe sehr gute Erfahrungen mit speziellen Präparaten gemacht und wende sie in regelmäßigen Kuren an. Orthomol, welches auf diesem Prinzip basiert, gehört zu den besten Vitamin-Kompi-Präparaten, welches für verschieden Indikationen zusammen gestellt wird.

Ich würde mich mit Thomas kurz schließen und der Henne mit einer orthemolekularen Kur helfen, ihr Immunsystem und ihre Selbstheilungskräfte zu unterstützen. Allerdings würde ich mir auch einen erfahrenen Vogelmediziner suchen und im Notfall auch eine mehrstündige Fahrt in Kauf nehmen. Wenn du mir mitteilst, wo du ungefähr wohnst, kann ich dir vielleicht noch Adressen von anerkannten und kundigen Medizinern nennen.
@ ichbinrosa

Mit Tierärzten wirst Du nicht helfen können, sie lebt in Australien. Das ist auch ein großes Problem.
Hallo an alle, die mir so lieb zurückgeschrieben haben. Habe Thomas angeschrieben und um Rat/Vorschläge für ein orthomolekulares Vorgehen gebeten. Mal sehen, ob sich die Präparate hier besorgen lassen und ob sie die auch zusich nimmt. Hello darling sitzt nach wie vor meist auf ihren Eiern. Frisst immer nur hastig und kehrt dann sofort wieder zum Brüten zurück. Zumindest isst sie aber wieder: gefressen werden momentan Sellerieblätter, Samen der Pinienzapfen, Sonnenblumenkerne, frische Maiskörner vom Kolben und sobald sie die Gelegenheit hat die roten Brocken das Trockenfutters der Katze (?!). davon lasse ich sie aber immern nur wenige haben, da ich nicht glaube, dass das so gesund für sie ist. Leider hält sie nicht viel von gesunder Ernährung und hat bislang all meine selbst zubereiteten Menus mit Bohnen, Erbsen und Co verschmäht. Selbst aus den Kakadumuffins hat sie nur die Körner herausgepickt und den leckeren Rest direkt auf den Boden befördert. Habe eben auch mal wieder den Tumor abgetastet und finde ihn nach wie vor unverändert groß auf der linken Seite unter der Haut, beginnend neben der Kloake und dann seitlich an der BAuchwand entlang aufsteigend.
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