Kakadu-Forum

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Zitat:Ich bleib weiterhin dabei, daß Goffins eine ganz andere Kampfklasse sind als Rosas z.B.)

@ Andreas: Ausnahmen bestätigen die RegelIch weiss von einem Züchter, der einen Rosahahn besitzt, der zwar phantastisch zieht, aber wenn er kann, seine Henne tötet. Sage niemals nie...

Dieser Hahn wird seitdem zur Paarungszeit leicht gestutzt. Er ist zwar flugfähig, aber er kann die Henne nicht mehr zu Tode hetzen. Mit der Mauser stößt er die beschädigten Federn ab und ist dann für den Rest des Jahres wieder voll flugfähig.

Ich stimme Andreas zu. In seltenen Fällen kann das vorübergehende Stutzen durchaus Sinn machen. Diese sind aber gründlich zu prüfen und es muss ausgeschlossen werden können, dass man nicht auch mit anderen Maßnahmen hätte das gewünschte Ziel erreichen können, etwa Haltungsbedingungen zu verändern.

Ein solcher Eingriff ist für mich nur dann zu rechtfertigen, wenn der Nutzen auf Seiten der Tiere liegt und nicht dem Vorteil des Halters dient. Etwa weil er nicht die geeigneten Bedingungen schaffen kann oder weil er den Vogel mit in den Garten nehmen möchte...
Hallo Claudia,
also sei mir bitte nicht böse, aber wer hat hier einen größeren Vorteil, als der Züchter, dessen Zuchthahn die Henne nicht töten, aber super die Brut aufziehen kann, nachdem er vorher das Gelege befruchtet hat???
lg
Sabine
Natürlich bin ich nicht böse... jedem das Seine und ein Forum lebt doch vom Austausch. Außerdem wusste ich, dass ich mit dieser Einstellung bei dir auf Unverständnis stoßen würde. Deshalb habe ich sie aber trotzdem und trotzdem sehe ich keinen Grund um böse zu sein oder mit meinen Ansichten zu dem Thema hinterm Berg zu halten.

Hast du dir auch schon mal die Kehrseite überlegt. In der Regel geben Züchter solche Hähne gerne weiter... "wegen Verlust der Henne." Das heißt für den Insider: Finger weg, ist ein Ladykiller... . Was passiert nun mit dem Vogel? Der Unwissende kauft und versucht nun selber diesen mit einer Henne zu vergesellschaften, oft mit ähnlichem Ausgang... also wird der Vogel wieder weiter gegeben.

Oder... er wird nur mit Jungs gehalten. Damit ist aber nicht gleich bedeutend das Problem behoben. Ein aggressiver Hahn macht auch vor dem Kumpel nicht unbedingt halt. Und ein Trieb gesteuertes Tier lebt besser, wenn es seine Triebe ausleben kann. Triebe sind ja an und für sich nicht unnatürlich.

Sind die auf einen gewissen hormonell gesteuerten Zeitraum begrenzt, muss man entsprechend Vorsorgen. Der Hengst wird von den Stuten getrennt, wenn sie in die Rosse kommen. Außerhalb dieser Zeit kann man sie problemlos zusammen halten.

Hündinnen werden zu allen Zeiten und sehr unterschiedlich läufig. Deshalb ist es einfacher den sehr umtriebigen Rüden zu kastrieren. Ich habe Hunde kennengelernt, die wenn eine Hündin in der NÄhe heiß wurde, zu echten Kletterkünstlern mutierten.

Zurück zum Vogel. Was mache ich mit einem solch auffälligen Hahn? Der den Rest der Zeit friedlich und glücklich mit seiner Henne lebt? Gebe ich diesen in eine ungewisse Zukunft oder schaue ich, wie ich das Problem lösen kann? Die Methode, wie ich sie angesprochen habe, macht den Hahn nicht flugunfähig. Es ist nicht viel anders, als wenn er sich bei einem Ungeschick selber ein paar Federn marodiert. Ich betone noch einmal, der Vogel bleibt flugfähig. Nur wird er langsamer.

Ich finde das ist auch an sich ein Unterschied. Aber wenn es die ewige missgünstige Diskussion über das Züchten überhaupt geht. Dazu habe ich meine eigene Einstellung. Und die diskutiere ich nicht, weil sie ebenso festgefahren ist, wie die anderer und so zu nichts bringt. Ich habe etwas gegen eine Vorverurteilung der Züchter allgemein und im Besonderen. In manchen Foren gehen manche ja sogar so weit, jeden Züchter als Verbrecher abzustempeln... aber das tut hier hoffentlich nichts zur Sache.

Ich frage mich, was wirklicher humaner, in dem Falle tierfreundlicher ist? Den Vogel abgesehen von wenigen Wochen im Jahr, wo er um ein paar kmH gebremst wird, ein zufriedenes und ausgefülltes Leben führen zu lassen? Ihm Sex und ein dazugehöriges Familienleben und Sozialleben zu ermöglichen? Oder er wird abgegeben, verkauft, auf Wanderschaft geschickt oder in eine homoerotische Beziehung gezwungen?

Jener Züchter, der mir das Prozedere bei seinem Rosa beschrieb, wollte seinen Vogel aus voran genannten Gründen nicht abgeben. Er weiß, dass solch ein Hahn es immer wieder tun wird/kann und besonders gute Haltungsbedingungen braucht, wie man sie in privater Hand aber selten findet. Wie man hat alles zwei Seiten...
Ich möchte meinem Beitrag noch Folgendes hinzufügen:

Grundsätzlich bin ich gegen das Stutzen von Vögeln. Die von mir angesprochene Maßnahme ist eine Ausnahme, die erst durchgeführt wurde, als andere Maßnahmen, wie Volierenvergrößerung, Sichtschutzwände... nicht griffen.

Ich habe etwas Sorge, dass wenn wir so etwas thematisieren, der ein oder andere Privathalter eventuell falsche Schlüsse für sich zieht und genau das tut, was wir eigentlich verhindern wollen, statt Lösungen zu finden, wie artgerechtere Haltung, gezieltes Training oder Anpassung der Haltungsbedingungen.
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