Kakadu-Forum

Normale Version: Bitte Tip zur Haltung eines Einzelnen Kakadus
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Hallo, wir haben uns einen 5 jahre alten - handzahmen - Kakadu besorgt, welcher aus Zeitmangel abgegeben wurde. Er wurde allein - und meines Erachtens Nach - erstklassig behandelt. er ist handzahm und verschmusst, mit ring von einem bekannten Züchter. Meine frage: Viele Tiere fangen sich ja in der Geschlechtsreife an zu rupfen? War bei meinem Grauen so. Ist das bei Kakadus auch der Fall? Und macht ihm die neue Umgebung nichts aus? Ich stelle nach nun 3 Tagen fest dass er anscheinend sehr glücklich ist. Läuft uns hinterher, spricht, spielt, schmust usw.
Bitte um Meinungen...
Hallo,
willkommen hier im Forum!
Ja, auch Kakadus entwickeln mit Eintritt der Geschlechtsreife, sofern sie einzeln gehalten werden, meist massive Verhaltensstörungen wie Dauerschreien, Federrupfen u.a.
Einzelhaltung ist - von wenigen Ausnahmen nicht zu verpaarender Vögel abgesehen - Tierquälerei, weil der Mensch niemals den tierischen Partner völlig ersetzen kann. Bitte ein älteres, schon oder schneller geschlechtsreifes Männchen (5 Jahre heißt, der Hahn ist bereits geschlechtsreif oder wird es in nächster Zukunft!)niemals mit einem jüngeren, noch nicht geschlechtsreifen Weibchen verpaaren! Da sind Katastrophen vorprogrammiert.
Hier noch eine Pflichtlektüre für alle Kakaduneulinge:
http://www.radikal-kakadu.privat.t-online.de/
Bitte alles vollständig, genau und am besten mehrmals lesen! Es ist nichts übertrieben. Nur ehrlich, und das ist in der Literatur leider selten.
Weitere Fragen beantwortet gern
Thomas
Hallo auch von mir....

Ein Vogel in Einzelhaltung ist alles andere als Perfekt gehalten. Es gibt wenige Ausnahmen, die jedoch nicht vom Mensch gewollt sind!!

Ein einzel gehaltener Vogel ist und kann nie glücklich sein!

Siehe Beitrag aus der Ziervogelhilfe "Hanibals's Kolumne"
Zitat:Was wisst ihr schon?

Wir sind leicht und wir sind von Natur aus, bei voller Gesundheit, wunderschön angepasst an die natürlichen Gegebenheiten in unserem Lebensraum. Wir sind stark, bereit zu kämpfen um das, was unser Schöpfer uns zugeteilt hat. Wir sind oft überlegen, haben wir doch den großen Vorteil, uns einfach in die Luft erheben zu können und wir sorgen dafür, dass der Feind sich jämmerlich klein vorkommt, wenn wir davonfliegen.

So melodisch und fröhlich wie wir erscheinen, sind auch unsere Seelen, ein offenes Buch für den, der uns liebt und versteht. Aber auch ein Buch mit sieben Siegeln für die, die sich über uns stellen wollen. Genau wie die anderen Spezies, denen die Schöpfung eine Existenz geschenkt hat, haben wir alle unterschiedliche Charaktere. Bei uns gibt es friedliche Rassen und auch aggressive Kämpfer, launische Weibchen und arge Streithähne, scheue Duckmäuser und eitle Männchen, die niemals einsehen, dass sie so schön gar nicht sind...

Aber wir halten zusammen. Wir leben teilweise in kleinen Familienverbänden, teilweise in großen Schwärmen. Einzelgänger gibt es nur wenige. Wir haben ein vorgegebenes Ziel. Durch Futtersuche und Aufzucht von Nachkommen erfüllen wir unsere wunderbare Aufgabe: die Erhaltung unserer Art. Wir versuchen, so viel wie möglich von unseren Genen, durch mehrfache Bruten im Jahr an die Kinder weiter zu geben. Und wir geben nicht auf; jeder neue Tag ist eine neue Hoffnung. Auch in unserer grenzenlosen Freiheit ist jede Minute ein Kampf um´s Überleben. Doch was wisst Ihr schon davon?

Wir sind im Einklang mit der Schöpfung. Nicht nur das Leben, sondern auch das Sterben gehört dazu, und mit der letzten Kraft und bis zum letzten Atemzug erfüllen wir unsere Aufgabe in der Natur. Wir wissen, wann es Zeit ist, den Kampf aufzugeben. Wenn einer zu schwach ist, wird seine Stelle im Schwarm ein anderer übernehmen. Er wird am Boden liegen, die Augen schließen und auf sein Ende warten... . Und auch durch seinen Tod dient er dem Erhalt des Lebens, weil ein hungriges Tier in ihm Nahrung findet.

Wenn die Sonne aufgeht, wird der Schwarm erwachen als sei nichts geschehen. Das Leben kehrt zurück, wir machen uns bereit, und voller Energie und Lebensfreude erheben wir uns in Richtung Sonne. Hunderte von uns begrüßen laut rufend den neuen Tag, vereint wie eine riesige Wolke auf der Suche nach Nahrung, denn unsere große Gemeinschaft gibt uns Kraft, uns gegen Feinde abzusichern. Aber was wisst Ihr davon?

Und weiß er es noch? Unser Kamerad auf dem Regal im Vogelkäfig? Weiß er noch, wie stark die Gemeinschaft macht? Man hat ihm seinen Lebenssinn genommen, kein Partner weit und breit, kein Schwarm, in dem er seine Aufgabe erfüllen kann und keine Suche nach Nahrung... Wie einsam muss er sein, das ganze Leben lang! Denkt mal drüber nach, dann wisst Ihr schon...
_______________________
Ich hoffe sehr, dass diese Nachricht von Schwarmführer Hannibal viele Halter von Einzelvögeln zum Nachdenken veranlasst.
© Petra Pflüger, Garbsen info@ziervogelhilfe.org

Dieser Beitrag wurde zwecks Einfügung des copyright-Hinweises von Gitti editiert.
joergbrod schrieb:welcher aus Zeitmangel abgegeben wurde.
Ich interpretiere das mal so dass der Kakadu also gewohnt ist dass der Mensch sich mit ihm etliche Stunden am Tag beschäftigt?


Zitat: mit Ring von einem bekannten Züchter
Heisst "bekannt" auch "gut"? Nicht alle (uns) bekannten Züchter sind in unseren Augen auch "gut" - einige von uns könnten wohl auf Anhieb welche nennen - aber wir müssen und sollten das hier nicht öffentlich diskutieren. Smile

Zitat: Viele Tiere fangen sich ja in der Geschlechtsreife an zu rupfen? War bei meinem Grauen so. Ist das bei Kakadus auch der Fall?
Es kann sein, und kann nicht sein - die Chancen stehen immer 50:50.

Zitat:Ich stelle nach nun 3 Tagen fest dass er anscheinend sehr glücklich ist. Läuft uns hinterher, spricht, spielt, schmust usw.
Habt Ihr viel Zeit für ihn?
Ist fast immer, d.h. überwiegend, einer von Euch zu Hause?
Wenn dem so ist, dann geniesst der Mensch-gewohnte Vogel (der aus Zeitgründen abgegeben wurde) natürlich die Aufmerksamkeit, das Mittelpunkt sein.

Aber - wird das so bleiben? Werdet Ihr immer so viel Zeit für ihn haben? Was macht er wenn Ihr keine oder weniger Zeit habt? Einfach als Überlegung, Kakadus bzw. Vögel sind keine Einzeltiere sondern Schwarmtiere, ein Vogelpartner ist 24 Stunden am Tag da zum kraulen, putzen, schnäbeln, spielen, usw ...

Ist der zahme verschmuste Kakadu eine Handaufzucht? Weisst Du das zufällig?

Bevorzugt der Kakadu Dich oder Deine Frau/Partnerin/Partner (?) - Du schriebst "wir" ?

Es kann sein dass sich der Kakadu im Laufe der Wochen/Monate einen von Euch als Partner aussucht - und dann ggf. den anderen angreifen oder vertreiben möchte (aus Eifersucht).

Sicherlich sollt Ihr jetzt nicht Hals übert Kopf davonstürzen und einen 2. Kakadu kaufen, aber bitte denkt einfach mal darüber nach - wenn nicht rupfen dann kann ggf. auch schreien die Folge von Einzelhaltung (und evtl. auftretendem Zeitmangel) sein.

Wie gesagt - immer - es KANN - es gibt natürlich auch Ausnahmen.

Es hat Gründe warum sooo viele Kakadus abgegeben bzw. nach ein paar Jahren verkauft werden, und ob die angegebenen Gründe immer der Wahrheit entsprechen ist fraglich (damit meine ich nun nicht die Vorbesitzer Deinen Kakadus).
Hallo Joerg,

welcher Art gehört denn Dein Kakadu überhaupt an? (Oder habe ich das überlesen?)

Meinst Du wirklich, dass man nach 3 Tagen eine Aussage über sein Wohlbefinden treffen kann? Er empfindet das bestimmt noch als Urlaub...!?

Gruß, Marco