Kakadu-Forum

Normale Version: Automutilation
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(22.02.2009, 09:08 )Räuberbande schrieb: [ -> ]einen Halskragen .... aber einige Papageien kommen ja nach kurzer Zeit wirklich gut damit klar, es hängt eben vom Charakter des Tieres ab.

Richtig, der Charakter bzw. das Individium, die Persönlichkeit, die Anamnese, das Tier bzw. der einzelne Vogel/Papagei, danach richten sich die zu ergreifenden bzw. durchzuführenden Massnahmen - es gibt keine Faustregel oder ein Allgemein-Rezept.

Auch einer meiner Kakadus hatte einmal einen Halskragen - es war die allerletzte Möglichkeit, mein TA war im Urlaub, der vertretende riet bereits zur Euthanasie ... - schaute mich an als wäre ich total bescheuert als ich ablehnte - ich entschied mich dann für den Kragen - es war die Hölle, für den Kakadu und für mich.

Nach 2 oder 3 Tagen (ich weiss nicht mehr genau, ist schon ca. 3 Jahre her) fuhr ich frühmorgens zum TA und liess den Kragen entfernen, der Kakadu wäre glaube ich sonst gestorben, er frass und trank nicht mehr, jeglicher Lebenswille schied aus den Augen ...

Übrigens, der Kakadu lebt noch, die Selbstzerstörung hat fast aufgehört, evtl. sind manchmal stecknadelgrosse Pünktchen offen, gerupft oder besser gesagt die Federn abgeknabbert wird nach wie vor - mal mehr, mal weniger - eben ein ständigen hin und her und auf und ab. Aber es ist nie mehr so schlimm geworden wie vor Jahren, wir leben damit.

Daher - Danke Uhu/Susanne dass du in dieser Hinsicht keine allgemein gültigen Ratschläge erteilst sondern auf die dringende Verantwortung und Entscheidung eines vogelkundigen Fachtierarztes hinweist.
Und Danke für Deinen Bericht.
Hallo,
(22.02.2009, 10:02 )Inge schrieb: [ -> ]Übrigens, der Kakadu lebt noch, die Selbstzerstörung hat fast aufgehört, evtl. sind manchmal stecknadelgrosse Pünktchen offen, gerupft oder besser gesagt die Federn abgeknabbert wird nach wie vor - mal mehr, mal weniger - eben ein ständigen hin und her und auf und ab. Aber es ist nie mehr so schlimm geworden wie vor Jahren, wir leben damit.
@ Inge: Wenn wir mit Punch auf Dauer so weit kämen, dann wären wir super zufrieden für ihn. Ich denke, dass Rückfälle vorprogrammiert sind.
Wir wären schon zufrieden, wenn ich dieses Jahr weniger als 10mal mit ihm nach Hannover müsste....daumendruck
Im Moment ist alles gut - in der Wohnungshaltung fühlt er sich mittlerweile super wohl, randaliert lautstark, wenn er nicht mit an den Frühstückstisch darf oder wenn er mich in der Küche hört und ich ihn nicht hole (und er hat monatelang keinen Pieps von sich gegeben!).
Ich vermute mal:
Punch war mal ein "echter Einzelgänger-Wohnungsvogel", bis er geschlechtsreif wurde (und zur Züchterin abgegeben wurde). Mit fehlendem Menschkontakt und mit einer ungeliebten Henne zusammengesperrt fing er an zu rupfen - bis zur Selbstzerstörung.
Jetzt darf er wieder "Wohnungsvogel" sein und beißt sich - z. Zt. - nicht mehr auf. Mit der neu hinzugesellten Henne versteht er sich gut, sie kraulen sich gegenseitig, sie fressen zusammen, sie schlafen dicht nebeneinander.
Aber wenn sie abends gemeinsam raus kommen, dann ist er der Boss. Er besetzt mein Knie, die Henne darf nur oben auf der Sessellehne sitzen.
Den Menschkontakt abzubauen und ihn stärker an die Henne zu binden wird dann unsere Aufgabe für diesen Sommer werden (eine von vielen). Er muss langsam vom Menschen entwöhnt werden, immer mehr Zeit in der Außenvoliere verbringen mit der Henne. (Das gestaltet sich im Moment sehr schwierig, weil er als "Wohnungsvogel" erst ab bestimmten Temperaturen raus kann, während die Kakadus, die in den Schutzräumen leben (fast) den ganzen Winter über raus konnten.) In der Außenvoliere muss er lernen, sich mit Artgenossen, mit Gräsern, Ästen und Naturspielzeug zu beschäftigen, nicht mehr nur "auf den Menschen warten".
Ich habe schon mal überlegt, mit Marcus v.K. Hilfe mit Punch mit Rückruftraining anzufangen - in der Hoffnung, dass er irgendwann hier vlt. im Freiflug "leben" kann. Das böte ihm so viel Abwechslung, dass er das Rupfen und Knabbern darüber "vergessen" könnte.
Na ja, Träume und Hoffnungen müssen gerade bei diesen Vögeln mit Handicaps bleiben ....Knuddel
LG
Susanne
Hallo Barbara,
heute kannst du sehen, warum ich gelernt habe, Jäckchen selber zu nähen.
Punch.... die abgefressene Haube hat er von unserem WHK.

Entscheidend ist, dass man Verhalten ändern kann - egal ob Behaviorism abgelehnt wird oder nicht!

Entscheidend ist, ob jemand "helfen" kann.

Bei Punch hat es über ein Jahr gedauert. Er frisst sich nicht mehr selbst auf. Er lebt ein glückliches, auf ihn als Individuum abgestimmtes Kakadu-Leben.

Danke, Marcus, für deine Hilfe - mit deinen "Dateien zum Lesen"!Knuddel Ohne die Datei über Rupfer wären wir mit Punch nicht da, wo er (Punch) heute ist!

"Zu helfen - ein gutes Gefühl" --------------------
besonders, wenn man einem Kakadu (mit Automutilation) helfen kann....

"Zu helfen - ein gutes Gefühl" ----------------------
wenn man akzeptieren kann, dass "Fehlverhalten" geändert werden kann ...... durch "Training"!

Viele Grüße
Susanne
Hallo,
ich bin traurig.
Seit sechs Wochen kann Punch nicht mehr raus. (Er wohnt nachts im Wohnzimmer und der Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen war ab Anfang Dezember einfach zu groß.)
Seit 3 Wochen (Weihnachtsvorbereitungen - Weihnachten - Verwandte - 2 Geburtstage) keine Zeit für Training und damit die Zeit und Zuwendung, die er braucht.
Heute hat er wieder seine "Halskrause" bekommen - das Jäckchen reichte nicht mehr.....
[attachment=3840]
Traurige Grüße
Susanne
Oh mann, ist das schade für den armen Kerl. Wie wenig es doch manchmal braucht! Das ist zum verrückt werden.
Hoffe, ihr kreigt das bald wieder hin...


Wusste doch das ich Weihnachten überhaupt nicht mag!
oh, das tu mir leid.
Kann dich gut verstehen. Mein Paco, WHK, hat es auch getan.
Bin durch alle phasen der gefuhle gegangen, auch an mord gedacht..:))
Er sah aber schlimmer aus wie Punch.
Es hat, wenn ich mich gut erinnere, 2 jahre gedauert (vielleicht auch langer).
Es war vor 6-7 jahren. Die mutilation war oft nach einem gewissen stress wie besuch von mehreren leuten und das irgendwie 2 tage danach.
Er konnte es aber auch tun wenn er anscheinend harmonisch verpaart mit einer henne war. Aber irgendwie war er einer relation mit einem weib nicht gewachsen.
Heute kaut er an noch an seinen federn aber keine mutilation mehr.
Er ist mit seinem "sohn" befreundet (er weiss nicht das es sein sohn ist).
Sie sind nicht in einem kafig aber treffen sich jeden tag.

Trotz all der zeit ohne mutilation, halte ich immer ein aufmerksames auge auf ihn.

Bin mir sicher es wird eines tages wieder bergauf gehenKnuddlel1
hallo,

(09.01.2010, 09:21 )Noelle schrieb: [ -> ]Wusste doch das ich Weihnachten überhaupt nicht mag!
Ich, glaube ich, auch nicht! Vor einem Jahr sah er so prima aus.... als Einzel-Kuschelvogel.
Dann haben wir die Henne dazu gesetzt - "artgerecht" - "abnabeln" -"wieder Vogel werden lassen" - Kuscheln ist ja "verpönt"... ,

Wenn ich den kleinen Kerl hier erlebe, weiß ich, warum ich manche "Glaubensgrundsätze" in die Tonne trete!
(09.01.2010, 15:11 )Céline schrieb: [ -> ]Es hat, wenn ich mich gut erinnere, 2 jahre gedauert (vielleicht auch langer).
Es war vor 6-7 jahren. Die mutilation war oft nach einem gewissen stress wie besuch von mehreren leuten und das irgendwie 2 tage danach.
Er konnte es aber auch tun wenn er anscheinend harmonisch verpaart mit einer henne war. Aber irgendwie war er einer relation mit einem weib nicht gewachsen.
Heute kaut er an noch an seinen federn aber keine mutilation mehr.
Er ist mit seinem "sohn" befreundet (er weiss nicht das es sein sohn ist).
Sie sind nicht in einem kafig aber treffen sich jeden tag.

Trotz all der zeit ohne mutilation, halte ich immer ein aufmerksames auge auf ihn.

Bin mir sicher es wird eines tages wieder bergauf gehenKnuddlel1
Danke, Cèline, ja, wenn man wüsste, woran es liegt.... Kann die Henne sein, kann auch das Abnabeln sein. Trage ich ihn mit mir herum, rupft er kein bisschen.
Mal sehen, für welche Lösung ich mich bei ihm entscheiden werde. Ist halt bei jedem Vogel anders!

Viele Grüße
Susanne
Hallo Susanne,
kann es auch das Winterwetter und das mangelnde Licht sein? Ich habe schon manchmal erfahren, daß Kakadus, die im Sommer zuwachsen, im Winter rupfen (oder schlimmer!). Nur mal als Denkanstoß und Idee.
Es kann aber auch sehr gut sein, daß Punch persönlich das Kuscheln als Einzelvogel einfach besser gefallen hat als die "artgerechte Verpaarung" - ich finde es richtig, daß Du unter Infragestellung allgemeiner Glaubenssätze (die ja auch da,, wenn sie grundsätzlich "richtig" sind, wie alle statistischen Aussagen immer nur für den Regelfall zutreffen, nicht aber für jeden Einzelfall, der ja auch eine Ausnahme sein kann) diese Möglichkeit nicht dogmatisch ausschließt, sondern in Betracht ziehst.
LG
Thomas
Hallo Susanne.

Es tut mir leid zu lesen das es Punch wieder schlechter geht.
Er sah wieder so schön aus... genau wie unser Charly auch.
Aber ich denke Thomas hat nicht unrecht mit seinem Post denn auch Charly war schön zugewachsen und jetzt im Winter hat er sich den Bauch wieder gerupft und oberhalb der Flügel.
Und wir haben nichts verändert. Er ist im selben Zimmer, hat seine Henne und auch Streicheleinheiten. Die einzige Veränderung. Die Luftfeuchte ist duchs Heizen niedriger und die Tage sind kürzer.

Ich habe ebenfalls schon sehr oft gehört dass Rupfer im Winter schlimmer aussehen als im Sommer oder die die im Sommer aufhören über die Wintermonate wieder anfangen und im Sommer wieder koplett zuwachsen.

Lasst euch nicht entmutigen und kümmert euch um Punch so wie er es benötigt. Und wenn er sie fordertund es ihm hilft sich zu regenerieren eben auch mit Streicheleinheiten.

LG
Verena
Hallo,
danke für euer Mitgefühl!
Knuddlel1
(09.01.2010, 23:35 )Thomas B.-Tierheilpraktiker schrieb: [ -> ]kann es auch das Winterwetter und das mangelnde Licht sein?

Ja, das könnte es auch sein.
(09.01.2010, 23:35 )Thomas B.-Tierheilpraktiker schrieb: [ -> ]Ich habe schon manchmal erfahren, daß Kakadus, die im Sommer zuwachsen, im Winter rupfen (oder schlimmer!). Nur mal als Denkanstoß und Idee.

Danke, Thomas, für den Denkanstoß. Manchmal wird man "betriebsblind" und die einfachsten Sachen fallen einem nicht ein.

Ich sehe eben auch, welchen Spaß die anderen Kakadus draußen haben - wenn auch nur kurzfristig - und im Moment macht Tief "Daisy" Tripmotz wirklich allen einen Strich durch die Rechnung - die Klappen nach außen sind geschlossen.

(09.01.2010, 23:35 )Thomas B.-Tierheilpraktiker schrieb: [ -> ]Es kann aber auch sehr gut sein, daß Punch persönlich das Kuscheln als Einzelvogel einfach besser gefallen hat als die "artgerechte Verpaarung" - ich finde es richtig, daß Du unter Infragestellung allgemeiner Glaubenssätze (die ja auch da,, wenn sie grundsätzlich "richtig" sind, wie alle statistischen Aussagen immer nur für den Regelfall zutreffen, nicht aber für jeden Einzelfall, der ja auch eine Ausnahme sein kann) diese Möglichkeit nicht dogmatisch ausschließt, sondern in Betracht ziehst.

Ja, als Punch vor knapp 2 Jahren zu uns gebracht wurde, war er ja total scheu. Er flog innerhalb der 2m Voliere mit Halskrause und frisch operierter Brust vor das Gitter, nur um Abstand vor uns zu wahren. Es hat auch 10 Monate gedauert, bis er so viel Vertrauen aufgebaut hatte, dass er sich kraulen ließ und wuchs komplett wieder zu. Als "Einzelvogel" hat er dann nicht einmal mehr Anstalten gemacht, zu rupfen.

Ja, und dann setzt man den "Verstand" ein, weiß selbst, was man anderen rät - und es tut "dem kleinen Mann" überhaupt nicht gut. Manchmal wünschte ich mir, mein Tag hätte 48 Stunden, dann hätte ich mehr Zeit für ihn. Auf jeden Fall braucht er viel Zeit, viel Zuwendung, obwohl er sich ja auch mit seiner Henne krault. Und die kann ich jetzt auch nicht einfach "aussperren". Sie ist eine total liebe Handaufzucht, hier ganz aus der Nähe. Die Züchter kommen jedes Jahr und besuchen sie, seit sie hier wohnt. Nichts von Falschheit, mal kneifen oder ähnlichem. Ein Vogel mit "Urvertrauen" zum Menschen.

Und so was von schlau.... Ich habe mit ihr trainiert, auf die Waage zu gehen. Wenn sie jetzt abends im Wohnzimmer rum fliegt und Pinienkerne haben möchte, dann steigt sie halt auf das Wiegebrett. Ganz anders als Punch - der setzt sich geduldig auf seine Sitzstange und wartet ... Madame "fordert"! Sie sind schon einzigartig - diese Kakadus!

Viele Grüße
Susanne
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