+- Kakadu-Forum (http://www.kakadu-info.de/forum)
+-- Forum: Alles über Kakadus - und auch andere Papageienarten - (http://www.kakadu-info.de/forum/Forum-Alles-%C3%BCber-Kakadus-und-auch-andere-Papageienarten)
+--- Forum: Haltung und Verhalten (http://www.kakadu-info.de/forum/Forum-Haltung-und-Verhalten)
+--- Thema: Selbstzerstörung (/Thread-Selbstzerst%C3%B6rung)
RE: Selbstzerstörung - Räuberbande - 29.04.2010
Hallo,
Ihr habt da ein sehr ähnliches „Problem“ wie wir. Unsere wachsen allerdings zum Frühjahr immer wieder zu (ist bei der einen Henne das zweite Jahr in Folge, daher kann ich das so genau sagen). Unsere Orangehaubenkakaduhennen bieten sich auch schon an, dabei sind sie erst etwas über 2 und 3 Jahre alt, ich denke fast, dass Rosakakadus sogar etwas früher üben würden, wäre ein Partner oder Partnerersatz da, so etwas hast Du aber bisher noch nie beobachten können? Also, dass sie sich flach macht und wippt/zuckt, wenn Du über den Rücken streichelst?
Ich kann schlecht beurteilen, warum Dein Mädel sowas macht, wir verstehen es selbst bei unseren ja kaum. Hier kann es helfen eine Tabelle anzufertigen, wo wirklich alles taggenau hineingeschrieben wird (Futter, Verhalten, Ereignisse etc.), denn man selbst vergisst vieles schon nach wenigen Tagen. Vielleicht erkennt man ein gewisses Muster aus dieser Tabelle, ich denke sie kann sehr hilfreich sein, vor allem wenn mal gezuppelt wird und dann wieder nicht.
Auf jeden Fall würde ich in diesem Jahr das Thema Partnervogel in Angriff nehmen, Rosakakaduhähne sollte es genügend geben, am besten einen in ihrem Alter und so schnell wie möglich. Zum Anfang sollten beide aber getrennte Volieren haben, gleich zusammensetzen wäre sicher zu riskant, außerdem muss der Neue erst einmal tierärztlich unter die Lupe genommen werden.
RE: Selbstzerstörung - Krüstchen - 29.04.2010
Hi Räuberbande,
heisst es nicht immer, dass die Geschlechtsreife länger dauert? Ich habe da, muss ich zu meiner Schande gestehen, nicht wirklich Ahnung und habe gedacht, dass das Verhalten erst einsetzen würde, wenn diese vorbei ist
Ich habe schon festgestellt, dass wenn ich mit ihr knuddel, das sie sich mitunter flach hinlegt, auch das sie dann, wenn man es in ihren Augen nicht richtig macht, sie zickig wird und mitunter total ausflippt.
Beisst denn deine auch die Schwungfedern ab oder reisst sie nur die Daunen aus, oder beides?
RE: Selbstzerstörung - petrats4 - 29.04.2010
Hallo Krüstchen,
du schreibst, sie wird behandelt wegen Aspergillose und einer Leberschädigung? Welche Mittel werden da eingesetzt? Wird sie täglich benebelt? Und wie lange wird eine Behandlung durchgeführt? (Tage bzw. Wochen?).
Wie bereits hier mitgeteilt, ist eine Aspergillose (Asp.) nicht zu unterschätzen und wenn dies bereits in den Luftsäcken angesiedelt ist, leider noch nicht heilbar. Aber man kann gut die Symptome lindern. Eine Asp. kann von innen her einen Juckreiz auf die Haut verursachen, was unter Umständen zu Rupfverhalten führen kann. Vor allem solltest du beobachten, ob sie die Pinselkiele bevorzugt zieht und den Kielinhalt rauszieht, für uns Menschen oft erscheinendes Spielverhalten mit den Federn. Schau dir mal die Federn an, ob sie am Kiel platt sind. Wenn dies so ist, scheint es so, dass sie eine Mangelerscheinung im Körper ausgleichen muss.
Wenn bereits ein Leberschaden vorliegt, sollte die Nierenfunktion auch überwacht werden. Mit der Auswahl der Medikamente gegen die Pilze sollten auch sehr sorgsam abgewogen werden, da bei einer Asp.- Behandlung die Entgiftungsorgane sehr belastet und mitunter auch angegriffen werden.
Gebt ihr z.B. Korvimin zum Futter bei?
Wir testen vor Reichung das Futter, ob es in Ordnung ist. Dazu legen wir eine kleine Portion Futter für mind. drei Tage in Wasser ein und wenn mehr als mind. 80% keimt, ist alles im normalen Bereich. Bei Asp. solltet ihr auch unbedingt auf Nüsse verzichten und euch überlegen, ob ihr das Futter vor Reichung auch mit kochendem Wasser übergießt, damit eventuell vorhandene Pilzsporen abgetötet werden (nur in abgekühltem Zustand geben sowie gründlich abspülen) Zudem solltet ihr sie jeden Tag nur mit Wasser besprühen, damit die Haut nicht austrocknet.
Wenn die Verhaltensauffälligkeit immer nach der Behandlung auftritt, solltet ihr unbedingt dies mit dem Tierarzt besprechen und eventuell das Medikament wechseln.
Das aufspalten von Kielfedern und anschließendes Zerstören derer, kann ich mir jedoch im Zusammenhang mit einer Asp. noch nicht erklären. Zerstört sie bereits die Blutkiele beim Wachstum?
Ihr solltet nicht mehr all zu lange mit einem eventuellen Partnervogel warten, dies deutet schon sehr darauf hin, dass die Kleine sich Zeitweise langweilt und dies aus Protest macht. Kümmert ihr euch gleich um sie, wenn ihr es bemerkt? Wenn ja, wird sie es durchschauen und weiß, wie sie ihren Willen durchsetzen kann. Schnell wird daraus ein Spiel für sie, was ihr unbedingt unterbinden solltet. Die Verhaltensauffälligkeit verstärkt sich zusehends und je länger man wartet, um so schwieriger wird die Rückstufung der Verhaltensauffälligkeit.
Überstürzt euch aber bitte nicht mit einem Partnervogel und achtet auch auf die Verträglichkeit. Vielleicht könnt ihr dies in Absprache erst mal antesten, denn wenn die Beiden sich nicht ausstehen können, habt ihr zwei Einzelvögel.
Ich würde ihr unbedingt viele Außenreize bieten wollen, damit sie etwas von ihren Federn abgelenkt wird. Lederbänder ist auch eine gute Möglichkeit und viel frische Äste anbieten, damit sie beschäftigt ist.
Überprüft unbedingt eure Haltungsbedingungen und steht dieser auch kritisch gegenüber und beobachtet sie und macht euch Notizen. Oft lässt sich ein Muster erkennen und man kann Gegensteuern.
Oft greifen Tierliebhaber zu schnell zu einer Medikamentengabe auch beim Rupfen. Zeitweise kann dies unter Umständen auch helfen, aber alles bringt nicht den Erfolg, wenn der Grund der Auffälligkeit nicht gefunden und beseitigt wird.
LG petra
RE: Selbstzerstörung - Tina - 29.04.2010
Hallo Petra,
muss man nicht bei nassem Futter aufpassen, dass es nicht zu lange im Napf bleibt, weil sich dann auch wieder Pilze bilden können?
Lieben Gruß
Tina
RE: Selbstzerstörung - Räuberbande - 30.04.2010
Hallo,
ich denke nicht, dass sie schon geschlechtsreif sind. Die Geschwister unserer Kakadus haben übrigens auch recht früh angefangen zu "üben". Das scheint soweit auch normal zu sein, aber richtig brutig sind sie ja noch nicht, ich denke das würde dann schon etwas anders aussehen. Aber vor allem weil unsere sich schon anbieten, denke ich, dass das hormell gesehen auch einen großen Einfluss hat.
Unser jüngeres Weibchen beißt sich die Beinfedern, die Bauchfedern und die Schwungfedern ab. Die andere nur die Beinfedern und teils Bauchdunen.
Von Sprays die vom Rupfen abhalten sollen, kann ich übrigens nur abraten, das verschlimmert alles! Besser ist es, sie täglich zu duschen mit einer Blumenspritze! Wenn Juckreiz besteht, kann Tee aus Gundelrebe, Stiefmütterchenkraut und Schachtelhalm ins Duschwassser gegeben werden.
RE: Selbstzerstörung - Krüstchen - 30.04.2010
Irgendwelche Sprays würde ich auch nicht benutzen, denn man weiß ja nie, wie die sich auf das Nervensystem auswirken. Ich habe es einmal gesehen, wie jemand einen Vogel mit einem Spray für Vögel eingesprüht hat und der Arme ist dann ganz jämmerlich innrhalb kürzester Zeit gestorben. Was diejenige nicht wußte, ist das da ein Nervengift drin war, was ihren kleinen Vogel tötet.
Kannst du mir denn mal sagen, wo ich diese Sachen bekomme?
Lg
Syl
RE: Selbstzerstörung - Krüstchen - 30.04.2010
Hallo Petra,
ich reagiere grundsätzlich nicht, wenn sie anfängt sich zu rupfen, sondern verlasse das Zimmer, da ich das nicht mitansehen kann und bevor ich das mit meinem Verhalten verstärke.....
Medis gegen das rupfen bekommt sie nicht, da sie nicht an einer Hauterkrankung leidet. Warum also soll ich sie zusätzlich mit Medis belasten. Für ihre Asp. bekommt sie Itrafungol, inhaliert mit F10 und bekommt Volamin. Korvimin bekommt sie auch tägl. über ihr Futter.
Sie hat nur Naturäste als Sitzstangen und bekommt dazu noch ständig frische Äste zum benagen...schließlich möchte ich auch noch in ein paar Jahren meine Möbel als solche erkennen
Duschen muss die kleine auch jeden Tag, was sie nicht immer so klasse findet..aber da muss sie durch und da kenne ich auch kein Erbamen
RE: Selbstzerstörung - petrats4 - 30.04.2010
Hallo Tina,
mit der Auswahl des Futters (besonders Reinsaaten) bin ich sehr vorsichtig, da in manchen Futterproben Pilze nachgewiesen wurden und damit u. a. in Verdacht stehen, die Asp. zu unterstützen. Bei einem Asp. Befall wechsle ich 3 x täglich das Futter in den Näpfen, um die Belastung der Pilze im Futter gering zu halten.
Mit der Mikrowelle soll dies auch funktionieren, habe dies aber persönlich noch nicht versucht.
LG Petra
RE: Selbstzerstörung - petrats4 - 30.04.2010
Hallo Krüstchen,
die Frage mit den Medikamenten wegen Rupfen, ist aus meiner Sicht leider nicht mehr so abwegig, wie manche es vermuten könnten. Leider müssen wir in letzter Zeit immer öfters feststellen, dass vorschnell zu Mitteln gegriffen wird.
Was mit unter dabei schief gehen kann, zeigt der aktuelle Problemfall. Trotz aller Bemühungen konnte kein Muster erkannt werden, bis ich auf die falsch verordnete Medikamentengabe gestoßen bin. Ob und wie dem Kakadu noch geholfen werden kann, ist noch mit vielen ????? besetzt.
Sicherlich kann man dies auch verstehen, wenn man als Halter völlig verzweifelt ist und nach jedem Grashalm greifen möchte, um zu helfen. Jedoch hilft dies in den wenigsten Fällen, wenn man die Gründe dafür nicht erkennt.
Gibst du die aufgezählten Medikamente alle Gleichzeitig? Wenn ja, könnte dies eventuell das abstürzen von der Stange erklären. Jedes für sich genommene Medikament ist eine hohe Belastung für den Körper.
Ich kenne da eine sehr nette Spezialistin auf diesem Gebiet, wenn du magst kann ich bei ihr anfragen.
LG Petra
RE: Selbstzerstörung - Tina - 01.05.2010
Hallo Petra,
ich habe früher mal das Futter abgespült aber da ich den ganzen Tag arbeiten bin, ist mir das zu gefährlich. Seit einigen Jahren bestelle ich das Futter nur noch, es wird zugesichert, dass die Futtermittel regelmäßig labortechnisch untersucht werden. (Spezialgeschäft für Papageien und Sittiche).
Lieben Gruß
Tina