Smilies und Smiliecodes - Druckversion +- Kakadu-Forum (http://www.kakadu-info.de/forum) +-- Forum: Sonstiges (http://www.kakadu-info.de/forum/Forum-Sonstiges) +--- Forum: Feedback (zum Forum) (http://www.kakadu-info.de/forum/Forum-Feedback-zum-Forum) +--- Thema: Smilies und Smiliecodes (/Thread-Smilies-und-Smiliecodes) Seiten:
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RE: Smilies und Smiliecodes - Diana - 16.05.2008 Thomas B., Tierheilpraktiker schrieb:Versuch's doch einfach mal mit Worten, oder ist das heute nicht mehr möglich oder zumutbar? Dabei ist Sprache etwas so Schönes und Wertvolles! Hallo Thomas, das ist wohl wahr,was Du da schreibst! Example...als ich heute Mittag den Fernseher nebenbei laufen lies,lief eine Sendung die ich schon sehr lange nicht mehr angeschaut habe...ca.3 Jahre...da stand ich mit offenem Mund vorm Fernseher und hab den Kopf geschüttelt und dachte nur "Oh mein Gott ich werde wohl alt"! Es wurde in Worten gesprochen die ich von meinem Mann seiner jüngsten Schwester(fast 18) kenne. Die Teenies benutzen beim chatten z.B. auch keine "ganzen Worte" das sind Abkürzungen mit denen selbst ich nichts mehr anfangen kann...so wie Du ja schon geschrieben hast! Thomas B., Tierheilpraktiker schrieb:Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer mehr in Richtung Analphabetismus, Worte werden durch Piktogramme und Smilies ersetzt....ich persönlich benutze auch sehr gerne Smilies und habe meine ganz eigene Beitragsschrift,aber ich denke doch mal das ich mich immer noch gut mit Worten ausdrücken kann. Es hat halt Jeder so seinen Tick LG Diana RE: Smilies und Smiliecodes - Hein - 17.05.2008 Hi, ich meine, dass es wie so oft mal wieder eine Frage der Ausgewogenheit und der rechten Verwendung ist. Wenn ich Texte lese, in denen mehr Smilies als Text stehen, weiß ich i.d.R., was ich vom Schreiber zu halten habe - nämlich nix. Andererseits sind z.B. Piktogramme oft sehr hilfreich, weil sie der schnellen Orientierung dienen. Ich begreife diese ganzen Verkürzungen der Sprache nicht als Bedrohung der Ausdrucksvielfalt, sondern nutze sie begeistert als Erweiterung - wenn sie denn im Kontext Sinn machen und hilfreich sind. Die Sprache bestimmter Gruppen zeichnete sich schon immer dadurch aus, dass sie eine Vereinfachung der Hochsprache in Kombination mit Slang darstellt, die Außenstehenden nicht zugänglich ist. Das ist normal. Aber wer darüber nicht hinweggkommt, trägt halt das Brandzeichen seine Gruppenzugehörigkeit ("Ey Allda, isch find Disch voll krass Scheiße"...). Wirklich sind Posts, in denen keiner mehr , worum es denn eigentlich geht, da könnte ich , bis der andere! Smilies zu Unterstützung, Verstärkung, als Deutungshilfe des Geschriebenen: super. Smilies als Selbstzweck: dumm. RE: Smilies und Smiliecodes - Thomas B.-Tierheilpraktiker - 17.05.2008 Lieber Hein, Du weißt, daß ich Deine Beiträge immer ernst nehme, aber diesen verstehe ich (trotz Verwendung von Smilies) nicht. Warum braucht man Smilies als "Deutungshilfe" oder "Erweiterung" der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten? Hast Du schon mal einen Beitrag von mir schlechter verstanden oder deuten können, weil diese Dinger "fehlen"? Was kann man mit ihnen ausdrücken, was mit Sprache nicht geht? Wie schon gesagt, finde ich präzisen und treffenden sprachlichen Ausdruck wesentlich geeigneter zur Kommunikation als alberne genormte Bildchen, die in meinen Augen gänzlich überflüssig sind. Ich bleibe dabei: Smilies sind ein Ausdruck von Verarmung der Kommunikation, nicht von Bereicherung. Sie bringen die Infantilisierung und Banalisierung der heutigen Gesellschaft zum Ausdruck. Und wer sich an ihre Verwendung gewöhnt hat, wird irgenwann Schwierigkeiten haben, seine Gedanken und Gefühle mit Sprache differenziert und adäquat auszudrücken, weil er es verlernt hat. Liebe Grüße, Thomas RE: Smilies und Smiliecodes - Räuberbande - 17.05.2008 *hmpf* Ich hatte jetzt eigentlich nicht vor, hier eine Diskussion loszutreten mit den Smilievorschlägen. Ich selbst schreibe gerne und lange Beiträge und natürlich kommt es auf die Qualität dieser und aller Beiträge an, doch ab und an kann es aus Erfahrung nicht schaden, die Beiträge etwas aufzulockern. Da hier bereits eine große Auswahl an Smilies vorhanden ist, vermutete ich, dass hier gerne Smilies verwendet werden und vielleicht der eine oder andere für so manchen Beitrag geeignet wäre. Wenn Ihr alle so etwas nicht braucht oder wollt, dann ist das doch ok, nur muss mein Beitrag doch jetzt nicht zum Anlass genommen werden über all diejenigen "herzufallen", die trotz guter Beitragsqualität gerne Smilies verwenden. Selbstverständlich kenne ich auch diejenigen, die überall mit Glitzerbildchen usw. posten, so etwas macht mich ebenfalls verrückt und es macht keinen Spass sich so etwas durchzulesen und anzuschauen, weil einem dann die Augen wehtun, aber hierum geht es ja nicht, sondern nur um mehr oder minder schlichte, lustige Smilies die den Beiträgen Ausdruck verleihen oder sie etwas auflockern sollen. RE: Smilies und Smiliecodes - Hein - 17.05.2008 Ganz ruhig, Ihr Lieben! @ Räuberbande, das wird hier bestimmt keine Mordsdiskussion mit üblen Beleidigungen, Grundsatzerklärungen, ehrabschneiderischen Behauptungen, Rechtsanwälten, Gerichtsverfahren ... für meine Person streite ich mich in diesem Punkt gern mit Thomas (wir kennen uns übrigens schon einige Jährchen persönlich und sind uns durchaus gewogen). @Thomas: viele hier kennen sich persönlich und wissen daher, wie sie das Gegenüber einzuschätzen haben. Bei Deinen Post z.B. kann ich mir Deine Mimik, Gestik, Tonfall etc. gut vorstellen und weiß, wie ernst Du etwas meinst. Diese ganzen Sprechaktkomponenten fehlen aber, wenn nur getippt wird, und wenn ein Smilie eine solche kontextuelle Deutungshilfe gibt, ist das in Ordnung. Smilies nehmen z.B geschriebenen Äußerungen die Schärfe. Wenn ich schreibe: "ich halte Deine Ansichten zur artgerechten Haltung der tibetanischen Blaufußhängebauchsittiche nicht für richtig" mag ein Unberufener auf die Idee kommen, Dich bei der nächsten UNB anzuschwärzen. Mit:"ich halte Deine Ansichten zur artgerechten Haltung der tibetanischen Blaufußhängebauchsittiche nicht für richtig " Sieht das schon etwas anders aus. (Dummes Beispiel, aber Du weißt, was ich meine). Wie gesagt: exzessiver Smiliegebrauch nervt, aber wo es passt, ist es in Ordnung - ich glaube übrigens, dass ich als ausgesprochener Smilie-Befürworter recht wenig Smilies verwende. (außer jetzt gerade) RE: Smilies und Smiliecodes - Gitti - 17.05.2008 Hi, Ihr habt Probleme!!! (sieht doch jetzt ganz anders aus als:) Ihr habt Probleme!!! oder gar Ihr habt Probleme!!! Und da finde ich smilies schon hilfreich, wenn man nicht schreiben möchte "Hi, hi, Ihr habt Probleme - ich lach' mich gerade dumm und dusselig und liege mit Bauchweh schon unterm Tisch." Aber ich denke, die Auswahl hier müsste schon ausreichend sein - ist auch immer viel Arbeit, bei einem Update des Forums diese alle wieder einzubinden. RE: Smilies und Smiliecodes - Thomas B.-Tierheilpraktiker - 17.05.2008 Lieber Freund Hein, Hein schrieb:..viele hier kennen sich persönlich und wissen daher, wie sie das Gegenüber einzuschätzen haben. Bei Deinen Post z.B. kann ich mir Deine Mimik, Gestik, Tonfall etc. gut vorstellen und weiß, wie ernst Du etwas meinst. Diese ganzen Sprechaktkomponenten fehlen aber, wenn nur getippt wird, und wenn ein Smilie eine solche kontextuelle Deutungshilfe gibt, ist das in Ordnung. Du bist promovierter Philosoph. Deswegen komme ich Dir jetzt mit Beispielen aus Philosophie und Literatur. Denk mal an die wunderbaren Polemiken von Nietzsche, Schopenhauer oder Engels, an die Ironie von Thomas Mann oder Tucholsky. Haben die Smilies gebraucht? Würden ihre Aussagen nicht bis zum Unerträglichen verflacht, wenn man sie in einer Smiley-Edition herausbrächte, um dem schlichteren Leser zu signalisieren: "Achtung, jetzt wird's ironisch!"? Oder würde man damit nicht zum Ausdruck bringen, daß man den Leser nicht ernst nimmt, ihn geradezu geistig entmündigt, ihm nicht zutraut, zwischen den Zeilen zu lesen, indem man ihm "kontextuale Deutungshilfen" auf Kindergartenniveau anbietet? Nebenbei: ich habe (leider, aber naturgemäß) auch keinen der Obengenannten persönlich gekannt, und das hat bei der Lektüre ihrer Texte nichts geschadet. Ich habe auch nie Smilies vermißt und trotzdem gemerkt, wann es ironisch wurde. Ganz einfach nur mit unserer wunderbaren Sprache, die mir zur Deutung des Gelesenen völlig genügt, auch ohne Mimik, Gestik und Tonfall zu kennen. Außerdem: Warum sollte man Äußerungen überhaupt die Schärfe nehmen? In ihr liegt doch oft gerade die Würze des Geschriebenen. Alle mögen das freilich nicht, was weiland Herbert Wehner ganz ohne Smilies mit dem wunderbaren Satz zum Ausdruck brachte: "Der Herr badet gerne lau". Ich mag es in Diskussionen gern heiß oder kalt. Liebe Grüße, Thomas RE: Smilies und Smiliecodes - Hein - 17.05.2008 Tja lieber Feund Thomas, Dir als Juristen komme ich dann doch gern mit dem Begriff der Schöpfungshöhe. Gerade bei den von Dir Genannten steckt doch eine ganze Menge mehr an Hirnschmalz und Sprachpfeffer dahinter, als in einem durchschnittlichen Posting zu finden ist (ich schließe mich selbst mit ein). Aber ich bleibe dabei: viele Mißverständnisse und neudeutsch so schön benamste "Flamewars" würden nicht erst entstehen, wenn wir zum Posting auch die nichtsprachlichen Komponenten übemritteln könnten. Gittis Beispiel finde ich übrigens recht plakativ. Den Satz würde ich beim Papageienstammtisch sofort einordnen können (Gitti lacht sich krank, Gitti ärgert sich, kann aber noch darüber lachen, Gitti ärgert sich schwarz, usf). - ind den typischerweise kontextarmen Postings wirds schwierig. |