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Mein neuer Mitbewohner - OnlineBenKing - 13.04.2012

Halli Hallo,
ich bin seid einer Woche Besitzer eines Gelbhaubenkakadus,
er hat keinen Ring und soll ein männchen zwischen 30-35 Jahre sein.
Ich wurde gefragt ob ich ihn nehmen könnte da er der Familie zu sehr gestaubt und krach gemacht hat. (Soll schon so einige Familien durch probiert haben)
Dem Vogel ging es wohl nicht besonders gut seine Krallen waren viel zu lang, rupfte sich schrie und sein Schnabel sieht nicht gut aus.
Im Käfig waren keine Naturäste und kein Wetzstein oder Grittstein.
Jetzt nach einer Woche schreit er nicht mehr, wie mir scheint rupft er sich auch nicht mehr seine Krallen sind schon deutlich kürzen (liegt an den Sitzstangen).
Der Kakadu(Hermann) ist verrückt nach Brot sonst frisst er seine Körner. Obst und Gemüse rührt er kaum an.

Meine Fragen:
Wenn er jetzt einen Wetzstein hat, Klötzchen und Weidenzweige wird sein Schnabel dann wieder OK?
Bleibt es so das er nicht schreit oder ist das nur vorrübergehent?
Bringt es was ihm weniger Körner und viel Obst und Gemüse zu geben das er auf den Geschmack kommt?
Kann sich meine Blaustirnamazone(Jako,etwas eifersüchtig) seine schlechten Angewohnheiten abgucken?
LG


RE: Mein neuer Mitbewohner - ichbinrosa - 13.04.2012

Herzlich Willkommen,

wäre ich an deiner Stelle, würde ich mir den weißen Flatterman greifen und einem vogelkundigen Tierarzt vorstellen. Der könnte erst mal nach dem gesamten Zustand schauen.

Dabei könnten die Krallen und der Schnabel falls nötig einer Korrektur unterzogen werden. Kostet nicht viel extra, ist unter Umständen anschließend für den Vogel aber eine Wohltat.

Ich würde ihm morgens und nachmittags Obst und Gemüse anbieten, in verschiedenen Variationen. Selber füttere ich morgens immer einen Mix aus Roh-, Koch- und Keimkost. Damit sich meine Vögel leichter daran gewöhnten, habe ich Körnerfutter nur am Abend gefüttert. Heute bestehen sie auf ihre Vitaminbombe a la Küchenscheffin (meiner einer). Dein Kakadu hat aber einen höheren Energieumsatz als meine Art, deshalb wäre es nicht schlecht mal zu schauen, wie ist der Vogel bemuskelt, was wiegt er und danach mal zu schauen, was wann und wie viel gefüttert werden sollte.

Kakadus lieben fast alle lauwarme Breie. Wenn er Obst und Gemüse so nicht frisst, kannst du versuchen ihm das Ganze pürriert schmackhaft zu machen. Ansonsten gilt probieren, probieren, probieren.

Ich habe gute Erfahrungen mit Karotten, Gurken und Süßkartoffeln gemacht. Sind hier sehr beliebt. Raspeln, schneiden, würfeln, pürieren.... oder Babygläschen...

Was das Schreien betrifft, vielleicht schreit er nun nicht mehr, weil er mehr Aufmerksamkeit bekommt und weil der Grünling für ihn Kopfkino bedeutet? Ob das so bleibt, wäre wünschenswert. Einen Dauerschreier kann man sich nur leisten, wenn man es sich mit der Nachbarschaft verscherzen möchte...

Was deine Amazone sich an Dummheiten ab gucken wird? Diese frage kann ich dir nicht beantworten. Vielleicht lernt Hermann ja sogar noch ein paar Dummheiten dazu? Falls dir das Rupfen Sorge bereitet, Amazonen machen das viel seltener als Kakadus.

Und hier komme ich noch mal auf meinen Rat einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen zurück. Das Rupfen kann eine Reaktion auf eine innere Erkrankung sein. Wenn der Kakadu aus schlechter Haltung kommt, schon einige Vorbesitzer hatte, ist es möglich, dass er haltungsbedingte Probleme entwickelt hat. Etwa eine Aspergillose, oder z.B. eine Gicht. Bei der viszeralen Gicht werden die inneren Organe befallen, was Schmerzen bereitet. Ebenso kann eine Aspergillose ebenfalls die Befindlichkeit stark beeinträchtigen und der Vogel z.B. mit Rupfen auf Schmerz reagieren.

Lass ihn einfach mal ordentlich checken. Versorge ihn mit frischem Schreddermaterial und wenn die Möglichkeit besteht, gönne ihm viel frische Luft und auch natürliches Sonnenlicht (bitte auch auf Schatten achten - aber das kennst du ja bestimmt)


RE: Mein neuer Mitbewohner - LAW - 14.08.2013

hallo Herrmanns-Mesch!

Zuerst sag ich mal, dass es schön ist, dass du ihm ein besseres Zuhause anbieten willst! Kakadus sind ganz spezielle Mitbewohner, komplexer als andere Papageien und empfindlicher.
Versuch auf jeden Fall soviel wie möglich über ihn rauszufinden.

Nimm das mit dem Tierarztcheck bitte unbedingt ernst! Es ist für Herrmann notwendig und du schützt damit auch deine Amazone! Herrmann könnte ja Krankheiten haben, die sich zb auch über den Staub übertragen. D.h. auch immer Hände waschen zwischen dem streicheln der beiden usw. Und vielleicht auch erstmal getrennte Räume?
Wie hälst du ihn denn? Ist er zahm?

Zum Schreien und zum rupfen:
Dass er (vorerst) damit aufhört liegt u.a- wahrscheinlich auch am Umgebungswechsel. Es ist alles neu, vielleicht auch ein bissl unheimlich (Kakadus sind Schisser) und das lenkt ihn ab d.h. beschäftigt ihn. Hatte ähnliche Erfahrungen gemacht. Das kann aber beides wiederkommen. Beschäftigung mit viel Spielzeug und mit dir und Freiflug in der Wohnung sind da eine erste Abhilfe.

Viele Grüße