Hallo Räuberbande,
ich möchte noch einmal auf deine eingangs gestellte Frage zurückkommen.
(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: Von Rupfern liest man leider sehr häufig im Internet, von ganz auskurierten Rupfern jedoch so gut wie nie und ich muss gestehen, dass mir bisher kein einziger Fall bekannt ist, wo das Rupfen ganz eingestellt wurde.
Die Frage ist, woran du definierst, ab wann das Rupfen als "ganz eingestellt" definiert werden kann.
Welche Zeitangabe erwartest du bei dieser Fragestellung?
Jeder Halter kann doch nur sagen, wann das Rupfen eingestellt wurde und wie lange diese Phase bisher andauert - oder angedauert hat, falls der Vogel zwischenzeitlich verstorben ist.
Den Spruch "einmal Rupfer - immer Rupfer" habe ich schon oft "gehört" - allein fehlt uns der Glaube, da wir auch andere "Erfahrungen" gemacht haben.
(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: Es hat sich oftmals minimiert, was ebenfalls ein Erfolg in meinen Augen ist,
Ich denke, da sind viele hier aus dem Forum mit dir einer Meinung - es ist ein großer Erfolg, wenn das Rupfen minimiert wird, ein noch größerer Erfolg, wenn das Rupfen "eingestellt" wird.
Je nach Lage der Ausgangssituation ist die Beurteilung des Fortschritts eine andere.
Als Beispiele mal Punch - der mit Automutilation hier bei uns ankommt oder der WHK, der "nur gerupft" hier abgegeben wurde.
Bei Punch werten wir es als "Erfolg", wenn er sich von "Automutilation" zum Rupfer "bessert". Beim WHK werten wir es als Erfolg, wenn er zuwächst, ohne dabei gleichzeitig andere kahl zu fressen!
(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: aber ich wüsste gerne, ob Euch persönlich oder aus dem Bekanntenkreis Fälle bekannt sind, wo das Rupfen vollständig eingestellt wurde
Was ist in deinen Augen "vollständig"?
Beispiele für Verbesserungen bei Rupfern gibt es viele. Und wenn - mal angenommen - ein nicht flugfähiger Kakadu wieder flügfähig wird, (weil er seine Schwungfedern nicht mehr abbeisst) - muss dann seine gerupfte Brust auch noch zuwachsen? Oder "darf" er da weiter rupfen?
Die Beurteilung ist immer abhängig von der Ausgangssituation!
(12.03.2010, 08:00 )Räuberbande schrieb: und ob in diesen Fällen auch der Auslöser herausgefunden wurde.
Es gibt beim Rupfen nicht
den Auslöser. Gäbe es den, wäre es sehr einfach, Rupfer zu "kurieren". Rupfen ist multifaktoriell - hat immer mehrere Ursachen, nicht nur "die eine", die man nur herausfinden muss -------- und dann wird alles wieder guuuuuuuuuut!
Man kann an der einen (vermuteten) Ursache arbeiten - und hat vlt. ein bisschen Erfolg. Das braucht Zeit.
Und dann versucht man, an der nächsten (vermuteten) Ursache zu arbeiten - und hat vlt. einen Rückschlag - oder einen weiteren Erfolg.
Usw. usw. ....
Jeder verantwortungsvolle Halter ist bestürzt, wenn er sieht, dass sein Kakadu (sein Papagei) zu rupfen beginnt. Denn jeder versucht, das "Beste" zu bieten (basierend auf dem individuell unterschiedlichen Kenntnisstand und basierend auf den individuell unterschiedlichen Möglichkeiten).
Selten sind es krankheitsbedingte Ursachen - obwohl man die natürlich abchecken muss.
Meist sind es mehrere Ursachen, die in der Haltung begründet sind. Wenn man selbst bereit dazu ist, die eigene Haltung zu hinterfragen, ist man den ersten Schritt gegangen. Hat man "Gerupfte" so aufgenommen, ist dieser Weg einfach - der Weg um Rat zu fragen.
Kauft man Vögel, die tadellos im Gefieder sind ---- und diese fangen irgend wann mit dem Rupfen an - dann sind die "Selbstzweifel" groß - die Fragen nach "der Ursache".
Es gibt nicht nur "die eine" Ursache - es gibt immer mehrere. Es gibt Arten, die mehr zum Rupfen neigen und es gibt solche, deren Defizite in der Haltung sich nicht in Rupfen sondern in anderen Verhaltensstörungen äußern .
Verhaltensstörungen kann man (frühzeitig beobachtet und darauf reagiert) "beheben" - zumindest begrenzt. Ist eine "beginnende" Verhaltensstörung erst mal verfestigt - also Teil des Verhaltens geworden (bei Kindern z.B. Fingernägel abkauen) - wird's schwieriger, ist aber nicht unmöglich!
Je früher man
alle Ursachen herausfindet, desto besser sind die Aussichten. Je später man sie herausfindet, desto größer ist auch der kleinste Erfolg!
"Einmal Rupfer - immer Rupfer" stimmt (aus unserer Sicht und Erfahrung) definitiv nicht! Es gibt hier zu viele "andere" Beispiele!
Letzter Gedanke zu dem Thema heute Abend(
manchmal finde ich diese "neue" Rechtschreibung einfach nur ätzend):
Halter, die Probleme mit ihren Vögeln haben, suchen Hilfe - z.B. im Internet. Halter, deren Probleme "gelöst" wurden, schreiben nicht mehr. Manchmal finde ich es schade - weil es Mut machen könnte - den anderen, deren Kakadus Probleme haben!
Viele Grüße
Susanne