Hallo,
Ich denke, das ist hier nicht anders, da hast du tlw. Recht. Es gab sie immer, die "Halter" ( @ Zebulon ), die ihre Papageien jahrelang halten und das Leben mit den Papageien trotz Staub, Lautstärke und persönlicher Einschränkungen genießen. Und es gab auch immer die, die sich falsche Vorstellungen machen - und deren Papageien müssen es "ausbaden".
Es gibt nicht nur "Negativ-Halter" - es gibt auch die Positiv-Beispiele, nur schreiben diese (weil keine nennswerten Probleme) eher weniger in Foren. Sie sind mit "ihrer" Papageienhaltung zufrieden.
Zebulons Weg ist aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit, artgerechte Haltung zu ermöglichen - und gleichzeitig der Verantwortung für die eigenen Nachzuchten gerecht zu werden - eben mit paarweiser Abgabe und entsprechender Beratung und Kontakt, wie bei anderen Züchtern auch. Da wird im Vorfeld informiert. Was dann die neuen Eigentümer daraus machen - das steht nicht mehr in der Verantwortung des Züchters.
Drei Beispiele dazu:
(1) Eine unserer Harlekin-Nachzuchten wird vor Jahren zu einem bereits vorhandenen Gelbbrustara verkauft. Der Bau einer Außenvoliere wird für den folgenden Sommer versprochen. Gleichzeitig wird versprochen, sich zu melden, wenn es Probleme gibt. Die beiden harmonieren gut. Anfangs erfolgt ein sehr häufiger Kontakt, der nach und nach weniger wird. Eines Tages erfahren wir auf unsere Nachfrage hin, dass die beiden verkauft wurden. Die Eigentümer haben sich nicht bei uns gemeldet, weil wir nicht beide "zurück gekauft" hätten. Eine Außenvoliere wurde nie gebaut.
(2) Eine unserer Harlekin-Nachzuchten wird in Einzelhaltung verkauft unter der Bedingung, so schnell wie möglich eine Henne dazu zu gesellen. Da der Ara im Freiflug (draußen) lebt, halten wir eine Außenvoliere nicht für wichtig. Wir finden eine GB-Henne, die in Zukunft mit unserem Harlekin zusammenlebt, ein harmonierendes Pärchen. Die Eigentümerin wird schwer (unheilbar) krank. Sie bringt uns die beiden zurück - ohne "Kostenerstattung" zu verlangen. Es war unsere Aufgabe, für die beiden ein gutes neues Zuhause zu finden - was besonders bei Aras sehr schwierig ist.
(3) Jemand hält jahrelang eine Amazone in Einzelhaltung und erfährt (über I-Net), dass die klettende Amazone einen Partner braucht. Außenvoliere für die warmen Monate mit angrenzendem Schutzraum ist auf eigenem Grundstück vorhanden. Die Amazone kommt im März hierher, zur Verpaarung. Mitte Mai geht sie mit Partner zurück. Wir sind froh, dass wieder ein (aufgefangenes) Abgabetier aus unserem Bestand einen guten Privatplatz bekommen hat. Jetzt - Mitte Juli - sind beide wieder hier. Die Eigentümer lassen sich scheiden, das Haus wird verkauft. Wohin nun mit dem Amazonenpärchen?
Ich könnte auch noch viele andere "Positiv-Beispiele" anfügen! (Obwohl - Beispiel 2 und evtl. auch 3 könnten ja im Laufe der Jahre auch "Positiv-Beispiele" werden ).
Soll ich wg. der Negativ-Beispiele allen Papageien in Deutschland die Möglichkeiten der Nachzucht nehmen? Gehört das - Junge aufziehen - nicht auch zur möglichst artgerechten Haltung? Gehört "Beratung" von Anfang an nicht auch dazu, dass es immer weniger "Abgabetiere" geben wird? Viele verantwortungsvolle Züchter machen das schon. Für mich gehören Zebulon (und einige andere hier) dazu. Viele Züchter versuchen im Sinn der Papageien zu beraten! Was der Mensch daraus macht, steht nicht mehr in der Verantwortung der Züchter. Das habe ich gelernt.
Was der Mensch daraus macht, ... aus dem Kauf "eines" Papageis - ist seine Verantwortung, dem Lebewesen gegenüber! Was das Leben mit den "Papageienhaltern" macht - das steht nicht immer in deren Verantwortung!
"Leben ist eben das, was passiert, während man selbst andere Pläne macht." (siehe Bspl. (2) oder (3))
Zebulons Weg ist ein möglicher Weg. Für mich, der beste, den es zur Zeit gibt. Was Menschen dann daraus machen - oder was das Leben macht - steht nicht mehr in der Verantwortung der Züchter. Trotzdem bieten sie Hilfen an. Sollte man wg. der Negativbeispiele alle Nachzuchten verhindern?
Ich denke, das ist auch keine Lösung! (War jetzt vlt. alles etwas o.o.t. aber mir war's schon wichtig.)
Viele Grüße
Susanne
(19.07.2010, 19:13 )Papugi schrieb: Leider sieht die realitat hier anders aus.
Wir sind nur 6 millionen, wieviel davon papageien halten weiss ich nicht und wieviel kakadus halten...noch viel weniger, wieviel ausservolieren haben konnen kann man auf den fingern einer hand zahlen, wieviele ihre papageien nach 3 jahren noch haben ...mmmhhh...vielleicht 50% der kaufer??(das ist nur so aus der luft gesagt, es konnen auch mehr sein aber hochstwahrscheinlich sind es weniger.
Ich denke, das ist hier nicht anders, da hast du tlw. Recht. Es gab sie immer, die "Halter" ( @ Zebulon ), die ihre Papageien jahrelang halten und das Leben mit den Papageien trotz Staub, Lautstärke und persönlicher Einschränkungen genießen. Und es gab auch immer die, die sich falsche Vorstellungen machen - und deren Papageien müssen es "ausbaden".
(19.07.2010, 19:13 )Papugi schrieb: Ich schaue mir ja dies schon seit 16 jahren an.Wir schauen uns das auch schon viele Jahre an (genau genommen seit 1986). Aber wir haben in den Jahren auch viele Papageien"halter" kennengelernt, die versuchen, das Beste für ihre Vögel zu machen, Haltungsbedingungen zu verändern usw.
Es gibt nicht nur "Negativ-Halter" - es gibt auch die Positiv-Beispiele, nur schreiben diese (weil keine nennswerten Probleme) eher weniger in Foren. Sie sind mit "ihrer" Papageienhaltung zufrieden.
Zebulons Weg ist aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit, artgerechte Haltung zu ermöglichen - und gleichzeitig der Verantwortung für die eigenen Nachzuchten gerecht zu werden - eben mit paarweiser Abgabe und entsprechender Beratung und Kontakt, wie bei anderen Züchtern auch. Da wird im Vorfeld informiert. Was dann die neuen Eigentümer daraus machen - das steht nicht mehr in der Verantwortung des Züchters.
Drei Beispiele dazu:
(1) Eine unserer Harlekin-Nachzuchten wird vor Jahren zu einem bereits vorhandenen Gelbbrustara verkauft. Der Bau einer Außenvoliere wird für den folgenden Sommer versprochen. Gleichzeitig wird versprochen, sich zu melden, wenn es Probleme gibt. Die beiden harmonieren gut. Anfangs erfolgt ein sehr häufiger Kontakt, der nach und nach weniger wird. Eines Tages erfahren wir auf unsere Nachfrage hin, dass die beiden verkauft wurden. Die Eigentümer haben sich nicht bei uns gemeldet, weil wir nicht beide "zurück gekauft" hätten. Eine Außenvoliere wurde nie gebaut.
(2) Eine unserer Harlekin-Nachzuchten wird in Einzelhaltung verkauft unter der Bedingung, so schnell wie möglich eine Henne dazu zu gesellen. Da der Ara im Freiflug (draußen) lebt, halten wir eine Außenvoliere nicht für wichtig. Wir finden eine GB-Henne, die in Zukunft mit unserem Harlekin zusammenlebt, ein harmonierendes Pärchen. Die Eigentümerin wird schwer (unheilbar) krank. Sie bringt uns die beiden zurück - ohne "Kostenerstattung" zu verlangen. Es war unsere Aufgabe, für die beiden ein gutes neues Zuhause zu finden - was besonders bei Aras sehr schwierig ist.
(3) Jemand hält jahrelang eine Amazone in Einzelhaltung und erfährt (über I-Net), dass die klettende Amazone einen Partner braucht. Außenvoliere für die warmen Monate mit angrenzendem Schutzraum ist auf eigenem Grundstück vorhanden. Die Amazone kommt im März hierher, zur Verpaarung. Mitte Mai geht sie mit Partner zurück. Wir sind froh, dass wieder ein (aufgefangenes) Abgabetier aus unserem Bestand einen guten Privatplatz bekommen hat. Jetzt - Mitte Juli - sind beide wieder hier. Die Eigentümer lassen sich scheiden, das Haus wird verkauft. Wohin nun mit dem Amazonenpärchen?
Ich könnte auch noch viele andere "Positiv-Beispiele" anfügen! (Obwohl - Beispiel 2 und evtl. auch 3 könnten ja im Laufe der Jahre auch "Positiv-Beispiele" werden ).
Soll ich wg. der Negativ-Beispiele allen Papageien in Deutschland die Möglichkeiten der Nachzucht nehmen? Gehört das - Junge aufziehen - nicht auch zur möglichst artgerechten Haltung? Gehört "Beratung" von Anfang an nicht auch dazu, dass es immer weniger "Abgabetiere" geben wird? Viele verantwortungsvolle Züchter machen das schon. Für mich gehören Zebulon (und einige andere hier) dazu. Viele Züchter versuchen im Sinn der Papageien zu beraten! Was der Mensch daraus macht, steht nicht mehr in der Verantwortung der Züchter. Das habe ich gelernt.
Was der Mensch daraus macht, ... aus dem Kauf "eines" Papageis - ist seine Verantwortung, dem Lebewesen gegenüber! Was das Leben mit den "Papageienhaltern" macht - das steht nicht immer in deren Verantwortung!
"Leben ist eben das, was passiert, während man selbst andere Pläne macht." (siehe Bspl. (2) oder (3))
Zebulons Weg ist ein möglicher Weg. Für mich, der beste, den es zur Zeit gibt. Was Menschen dann daraus machen - oder was das Leben macht - steht nicht mehr in der Verantwortung der Züchter. Trotzdem bieten sie Hilfen an. Sollte man wg. der Negativbeispiele alle Nachzuchten verhindern?
Ich denke, das ist auch keine Lösung! (War jetzt vlt. alles etwas o.o.t. aber mir war's schon wichtig.)
Viele Grüße
Susanne