06.08.2008, 10:08
Hallo Mechthild,
vorab möchte ich Dir einige Dinge mitteilen, welches vielleicht dann meine Aussagen untermalen und zum besseren Verständnis für Dich führen können.
- ich bin nicht an der Henne interessiert bzw. an gar keinen Kakadus (also seht hinter meiner Aussage kein persönliches Interesse) - trotzdem habe ich ein klein wenig Kenntnis von Kakadus und ihrem Verhalten
- arbeite ich seit 2000 für den Tierschutz (Schwerpunkt die Vermittlung von Papageien und Kontrollen der Aufnahmestellen)
- bin ich keine "Gelernte", sondern habe mir dies über all die Jahren selbst angeeignet mit viel Hilfe und auch Zuspruch / Kritik anderer - durch viel lesen, Seminare besuchen - Austausch mit anderen - usw.
Habe Deine HP gesehen und weiß nun, dass Du auch Hunde züchtest (soll nun nicht negativ rüber kommen), aber Vögel sind keine Hunde, die sich nach dem beschnuppern kennen lernen.
Eine Verpaarung sollte keine Hauruck-Aktion sein - egal jetzt, ob ich einen neuen Partner in das Reich des zukünftigen setze oder zwei Geier in einem neutralem Raum von jetzt auf gleich zusammen setze.
Ich kann vor allen Dingen nicht erwarten, dass der zu vermittelnde Papagei von seiner herzallerliebsten Bezugsperson weg geht um einen neuen Partner kennen zu lernen, wenn man mit diesem in der Fremde ist.
Die ehemalige Bezugsperson muss sich gänzlich zurück ziehen und auch die zukünftige Bezugsperson sollte sich so weit es geht zurück halten, denn so erst kommt das Interesse an dem anderen hoch. Dem neuen Halter sollte die Aufgabe wichtig sein, die Tiere zu beobachten und notfalls eingreifen können.
Meine bisherigen Verpaarungen / Vergesellschaftungen liefen so ab, dass der Geier, der einen neuen Partner erhält, in seinem alten Reich des Käfigs bleiben muss (egal ob mit oder ohne gezedere). Der neue Geier kam in einen anderen Käfig und diesen möglichst ohne direktem Sichtkontakt - also nur Rufkontakt.
I.d.R. erwacht dann das gegenseitige Interesse, wer denn da so ähnlich / gleich ruft - dann kann man die Käfige so stellen, dass sie sich sehen können. Von nun an kann man täglich die Käfige aneinander führen - bis sie direkt neben einander stehen (Sicherheitsabstand gewähren, damit nicht der eine dem anderen evtl. das heraus gestreckte Füßchen verletzten kann). Am Verhalten (Synchron putzen, fressen, schlafen usw.) kann dann der neue Pfleger entscheiden, die erste Zusammenführung zu machen. I.d.R. wird eine Verpaarung / Vergesellschaftung nach ein bis zwei Wochen des Kennenlernens von mir gemacht.
Die erste Zusammenführung mache ich mit noch einer befreundeten Person des neuen Halters (also ohne die neue Bezugsperson).
Warum mache ich das: weil meistens die neuen Halter bereits schon einen Herzinfarkt bekommen, wenn die Geier sich das erste Mal mit den Schnäbeln berühren.
Die beiden Geier werden dann noch einige Zeit beobachtet (in der man dann auch gut die beiden Käfige aus dem Raum stellt - die neue Voliere sollte schon vorhanden und komplett eingerichtet sein) und dann kann man sie in ihre neue Behausung setzen. Aber auch hier werden sie noch eine Zeit beobachtet, bevor der neue Halter dazu kommt.
Die längste Beobachtungszeit von mir war bisher bei über 8 Std. - diese Zeit muss ich mir nehmen, um auch wirklich ein gutes Gewissen zu haben, dass es funktioniert.
Wenn der neue Halter dann kommt, sollte er sich FÜR die Papageien zurück halten - also keinen Bevorzugen oder benachteiligen.
Anders sieht es aus, wenn ich Papageien zu einem bereits papageien-erfahrenen Halter vermittle (Papageien-erfahrener Halter ist für mich aber keinesfalls eine Person, die einen Papagei oder auch zwei / drei unterschiedliche Arten seit Jahren hält) . Bei diesem werde ich nur dabei sein, wenn es wirklich erwünscht ist.
I.d.R. sind die abgebende Personen nicht interessiert, was ihr Geier macht. Die wenigen, die daran Interesse haben, sollten im Interesse ihres ehemaligen Papageien, diesen nicht besuchen - sie sollten sich damit abfinden, dass sie mal Bilder erhalten und auch Informationen. Warum? Weil der ehemalige Papagei vorher eine andere Lebensweise / Verhalten hatte, wie in dem neuen Zuhause. Der neue Besitzer hat Mühe gehabt, den Papagei anders zu prägen und nun kommt ehemaliger Besitzer und macht alles zu nichte, weil Papagei nicht versteht, dass dies nur ein Besuch ist, aber keine Mitnahme ins alte Zuhause.
Wenn man also ein wirkliches Interesse daran hat, dass der vorher an einer Person klammernden Geier gut verpaart / vergesellschaftet und nun endlich selbstständig ist, sollte man sich endgültig zurück ziehen.
Aber auch hier gibt es Ausnahmen, wenn man seinen Geier wirklich gut kennt.
Und nun zum Schluss:
Ich war 4 Tage bei Susann - habe ihre Haltung gesehen - und kann nur sagen, dass die Geier mehr als ausreichend Platz haben - die Versorgung stimmt und die Geier Geier sein dürfen und nicht unbedingt Schmusevögel sein müssen. Der ein oder andere kommt zwar doch hin und wieder zum schmusen, aber Susann bzw. die ganze Familie drängt sich den Papageien nicht auf.
Warum dort eine Vermittlung / Verpaarung nicht statt gefunden hat, entzieht sich meiner Kenntnis - aber die Entfernung dürfte es ja nicht gewesen sein, denn nach Gera ist es noch ein wenig weiter.
Es ist zwar etwas lang geworden, aber ich hoffe, dass zum Wohl des Geiers die Sache sich entwickelt und nicht nach menschlichem Interesse.
vorab möchte ich Dir einige Dinge mitteilen, welches vielleicht dann meine Aussagen untermalen und zum besseren Verständnis für Dich führen können.
- ich bin nicht an der Henne interessiert bzw. an gar keinen Kakadus (also seht hinter meiner Aussage kein persönliches Interesse) - trotzdem habe ich ein klein wenig Kenntnis von Kakadus und ihrem Verhalten
- arbeite ich seit 2000 für den Tierschutz (Schwerpunkt die Vermittlung von Papageien und Kontrollen der Aufnahmestellen)
- bin ich keine "Gelernte", sondern habe mir dies über all die Jahren selbst angeeignet mit viel Hilfe und auch Zuspruch / Kritik anderer - durch viel lesen, Seminare besuchen - Austausch mit anderen - usw.
Habe Deine HP gesehen und weiß nun, dass Du auch Hunde züchtest (soll nun nicht negativ rüber kommen), aber Vögel sind keine Hunde, die sich nach dem beschnuppern kennen lernen.
Eine Verpaarung sollte keine Hauruck-Aktion sein - egal jetzt, ob ich einen neuen Partner in das Reich des zukünftigen setze oder zwei Geier in einem neutralem Raum von jetzt auf gleich zusammen setze.
Ich kann vor allen Dingen nicht erwarten, dass der zu vermittelnde Papagei von seiner herzallerliebsten Bezugsperson weg geht um einen neuen Partner kennen zu lernen, wenn man mit diesem in der Fremde ist.
Die ehemalige Bezugsperson muss sich gänzlich zurück ziehen und auch die zukünftige Bezugsperson sollte sich so weit es geht zurück halten, denn so erst kommt das Interesse an dem anderen hoch. Dem neuen Halter sollte die Aufgabe wichtig sein, die Tiere zu beobachten und notfalls eingreifen können.
Meine bisherigen Verpaarungen / Vergesellschaftungen liefen so ab, dass der Geier, der einen neuen Partner erhält, in seinem alten Reich des Käfigs bleiben muss (egal ob mit oder ohne gezedere). Der neue Geier kam in einen anderen Käfig und diesen möglichst ohne direktem Sichtkontakt - also nur Rufkontakt.
I.d.R. erwacht dann das gegenseitige Interesse, wer denn da so ähnlich / gleich ruft - dann kann man die Käfige so stellen, dass sie sich sehen können. Von nun an kann man täglich die Käfige aneinander führen - bis sie direkt neben einander stehen (Sicherheitsabstand gewähren, damit nicht der eine dem anderen evtl. das heraus gestreckte Füßchen verletzten kann). Am Verhalten (Synchron putzen, fressen, schlafen usw.) kann dann der neue Pfleger entscheiden, die erste Zusammenführung zu machen. I.d.R. wird eine Verpaarung / Vergesellschaftung nach ein bis zwei Wochen des Kennenlernens von mir gemacht.
Die erste Zusammenführung mache ich mit noch einer befreundeten Person des neuen Halters (also ohne die neue Bezugsperson).
Warum mache ich das: weil meistens die neuen Halter bereits schon einen Herzinfarkt bekommen, wenn die Geier sich das erste Mal mit den Schnäbeln berühren.
Die beiden Geier werden dann noch einige Zeit beobachtet (in der man dann auch gut die beiden Käfige aus dem Raum stellt - die neue Voliere sollte schon vorhanden und komplett eingerichtet sein) und dann kann man sie in ihre neue Behausung setzen. Aber auch hier werden sie noch eine Zeit beobachtet, bevor der neue Halter dazu kommt.
Die längste Beobachtungszeit von mir war bisher bei über 8 Std. - diese Zeit muss ich mir nehmen, um auch wirklich ein gutes Gewissen zu haben, dass es funktioniert.
Wenn der neue Halter dann kommt, sollte er sich FÜR die Papageien zurück halten - also keinen Bevorzugen oder benachteiligen.
Anders sieht es aus, wenn ich Papageien zu einem bereits papageien-erfahrenen Halter vermittle (Papageien-erfahrener Halter ist für mich aber keinesfalls eine Person, die einen Papagei oder auch zwei / drei unterschiedliche Arten seit Jahren hält) . Bei diesem werde ich nur dabei sein, wenn es wirklich erwünscht ist.
I.d.R. sind die abgebende Personen nicht interessiert, was ihr Geier macht. Die wenigen, die daran Interesse haben, sollten im Interesse ihres ehemaligen Papageien, diesen nicht besuchen - sie sollten sich damit abfinden, dass sie mal Bilder erhalten und auch Informationen. Warum? Weil der ehemalige Papagei vorher eine andere Lebensweise / Verhalten hatte, wie in dem neuen Zuhause. Der neue Besitzer hat Mühe gehabt, den Papagei anders zu prägen und nun kommt ehemaliger Besitzer und macht alles zu nichte, weil Papagei nicht versteht, dass dies nur ein Besuch ist, aber keine Mitnahme ins alte Zuhause.
Wenn man also ein wirkliches Interesse daran hat, dass der vorher an einer Person klammernden Geier gut verpaart / vergesellschaftet und nun endlich selbstständig ist, sollte man sich endgültig zurück ziehen.
Aber auch hier gibt es Ausnahmen, wenn man seinen Geier wirklich gut kennt.
Und nun zum Schluss:
Ich war 4 Tage bei Susann - habe ihre Haltung gesehen - und kann nur sagen, dass die Geier mehr als ausreichend Platz haben - die Versorgung stimmt und die Geier Geier sein dürfen und nicht unbedingt Schmusevögel sein müssen. Der ein oder andere kommt zwar doch hin und wieder zum schmusen, aber Susann bzw. die ganze Familie drängt sich den Papageien nicht auf.
Warum dort eine Vermittlung / Verpaarung nicht statt gefunden hat, entzieht sich meiner Kenntnis - aber die Entfernung dürfte es ja nicht gewesen sein, denn nach Gera ist es noch ein wenig weiter.
Es ist zwar etwas lang geworden, aber ich hoffe, dass zum Wohl des Geiers die Sache sich entwickelt und nicht nach menschlichem Interesse.
LG
Vicky
___________________________
Alle Menschen haben eine Wirbelsäule, aber - nicht alle ein Rückgrat.......!
Vicky
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