Hallo,
aus aktuellem Anlass hole ich das Thema mal hoch - Zebulon, danke für den Link in Marias Thema - nur denke ich, dass die Diskussion um Hybriden da nicht hingehört.
Jeder hat seine eigene Meinung dazu, die von rigoroser Ablehnung bis zu einzelnen Zugeständnissen reicht (was sie dürfen - die Hybriden - und was man ihnen verwehren sollte).
Unsere Meinung:
Es gibt sie - die Hybriden - (und ich rede jetzt nicht von Mutationen)
Wobei ich noch lange keinen "Hybridboom" sehen kann - Zebulon nannte die absoluten Zahlen - könnte man ja auch in Prozente umrechnen.
Haben sie kein Recht auf ein tolles Leben in Menschenobhut?
Soll man sie am besten gleich einschläfern? Oder die Eier abkochen?
Einerseits wird argumentiert, dass jeder Papagei möglichst tiergerecht gehalten werden soll, dass er einen möglichst gegengeschlechtlichen gleichartigen Partner braucht,
dass zu einem "erfüllten Papageienleben" auch die Nachzucht gehört,..... u.v.a.m.
Na, danke, dann haben wir mindestens muss ich mal nachrechnen, wie viele Vollmeisen wir haben!
Wo fängt das an, wo hört es auf? Wer will darüber richten, ob es eine "zufällige" Verpaarung ist?
Erlebte, konkrete Beispiele:
(1.) Ein Züchter besitzt ein Pärchen Gelbbrustaras und kauft sich ein Pärchen hellrote Aras. Die Aras orientieren sich in der Gruppe um und nun gibt es zwei neue Pärchen aus HR x GB und die brüten.... und haben Nachzuchten. Wo sollen die hin? Diese Züchter kümmern sich äußerst verantwortungsbewusst darum, wohin ihre Nachzuchten verkauft werden, was aus ihnen wird, auch noch nach Jahren.
Ja, es gibt sie immer - es gibt immer "solche" und "solche" Züchter, egal von welcher Warte aus man guckt. Die einen setzen als oberstes Ziel "Arterhaltung duch artenreine Zucht" (und dann wird sulphurea sulphurea und sulphurea parvula auf einmal "in einen Topf geschmissen") - die anderen wollen das auch - aber die Papageien machen es anders. Und was macht man dann? Harmonierende Pärchen trennen - weil nicht sein darf, was nicht "artenrein" ist? Oder lässt man den Aras "ihren Willen" und sorgt dafür, dass die Nachzuchten ein tolles Zuhause finden (oder auch nicht - es gibt eben immer "solche" und "solche" )
Wo beginnt und wo endet die "Toleranz" gegenüber den Bedürfnissen der Vögel?
(2.) Ein Ehepaar lässt sich scheiden. Der Frau gehören 1 Pärchen Gelbbrustaras und ein Pärchen Catalina x Grünflügelara. Die Frau muss das Einfamilienhaus (mit Vogelzimmer und großer Außenvoliere) verlassen. Sie zieht um in eine Mietwohnung. Die Aras muss sie mitnehmen, kann sie aber dort nicht be-"halten". Sie verkauft - wir kaufen (nicht, weil wir sie unbedingt "bräuchten", wir haben genug Aras und hätten- rein aus Züchtersicht gesehen - höchstens das Pärchen GB kaufen). Aber die beiden anderen - wozu tatsächlich auch ein "Bastard" gehört (welch ein schreckliches Wort für eine überaus liebenswerte Henne!) die brauchen auch ein neues Zuhause!
(3.) Sie leben seit einigen Jahren bei uns - in einer Sechsergruppe. Anfangs haben wir überlegt, ob wir die Catalina-Henne von dem Hahn trennen sollen (den Hahn neu verpaaren, damit "artenreine" Zucht gewährleistet ist!). Wir haben uns gegen eine Trennung entschieden, die beiden harmonieren gut. In diesem Jahr hat die Henne zum ersten Mal zwei Eier gelegt. Nein, es war kein Nest im Gruppenraum, die Eier hat sie aus 1,60m Höhe von der Schaukel auf den Volierenboden "gelegt" - sind beide kaputt gegangen. Ist diese Haltung "art- oder tiergerecht"???? Haben Menschen das Recht, Nachzuchten zu verhindern, weil sie der Meinung sind, dass "Bastarde" keine Lebensberechtigung haben?
(4.) Einer unserer Aras (ein Harlekin) ist ohne Partner. Erst kaufen wir einen Gelbbrustara-Hahn dazu - die beiden mögen sich nicht. Dann kaufen wir einen Grünflügelarahahn dazu. Der "mag" unsere Harlekin-Henne auch nicht - verliebt sich aber in den Gelbbrustara-Hahn. Die beiden sind heute noch ein liebendes Hähnepärchen. Was für ein Quatsch - so ein Pärchen zu halten (Originalton (aus "Züchtersicht"): "Die drehen euch das Geld doch nur in grün-weiße ....") Na ja, manche haben eben auch die Vollmeise, harmonierende Hähnepärchen zusammen zu lassen.
(5.) Wir starteten den nächsten "Dazu-Kauf-Versuch": 7 Aras sind inseriert in Bielefeld. Eigentlich wollten wir nur "einen" Partner für unsere Harlekin-Henne - aber wir konnten den anderen "sechs" nicht sagen: "Ihr müsst da unten in der Tiefgarage drin bleiben", also haben wir sie alle mitgenommen (gekauft und bezahlt). Aus der Gruppe bildet sich ein Pärchen Dunkelrot X Gelbbrust - ja und die beiden haben Nachkommen! Also haben wir 'ne Vollmeise, wir lassen zu, dass die beiden "Bastarde" züchten.
(6.)Die Harlekin-Henne ist immer noch alleine, bis ein Grünflügelarahahn aus dem Tierheim Bad Driburg hier einzieht. Die beiden sind heute noch ein Pärchen. Wir werden auch bei den beiden - wie bei der Catalina-Henne - so lange wie möglich Nachzuchten verhindern, obwohl das nicht den Bedürfnissen der Tiere entspricht, einfach, weil wir wissen, wie schwer es ist, für Großaras ein gutes, ihren Bedürfnissen angemessenes neues Zuhause zu finden.
Wo sind die Grenzen - und wer ist der "Richter" - derjenige, der entscheidet, was gut und richtig und was schlecht und falsch ist - bei Hybriden?
Es gibt sie nun mal (auch in der freien Natur - nur gibt's da keine Richter und keine Halter).
Noch eines @ Räuberbande: Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich hätte etwas gegen deine Überlegungen - im Gegenteil: Sie regen mich zum Nachdenken an, weil du es mit deinen Fragen immer gut "auf den Punkt bringst". Danke für deine Beiträge - ist nicht bös gemeint, das Zitieren!
Viele Grüße
Susanne
aus aktuellem Anlass hole ich das Thema mal hoch - Zebulon, danke für den Link in Marias Thema - nur denke ich, dass die Diskussion um Hybriden da nicht hingehört.
Jeder hat seine eigene Meinung dazu, die von rigoroser Ablehnung bis zu einzelnen Zugeständnissen reicht (was sie dürfen - die Hybriden - und was man ihnen verwehren sollte).
Unsere Meinung:
Es gibt sie - die Hybriden - (und ich rede jetzt nicht von Mutationen)
Wobei ich noch lange keinen "Hybridboom" sehen kann - Zebulon nannte die absoluten Zahlen - könnte man ja auch in Prozente umrechnen.
Haben sie kein Recht auf ein tolles Leben in Menschenobhut?
Soll man sie am besten gleich einschläfern? Oder die Eier abkochen?
Einerseits wird argumentiert, dass jeder Papagei möglichst tiergerecht gehalten werden soll, dass er einen möglichst gegengeschlechtlichen gleichartigen Partner braucht,
dass zu einem "erfüllten Papageienleben" auch die Nachzucht gehört,..... u.v.a.m.
(27.08.2009, 12:42 )NoelleRo schrieb: Na ja, ich würde sagen, die die sowas zulassen haben ne Vollmeise!
Na, danke, dann haben wir mindestens muss ich mal nachrechnen, wie viele Vollmeisen wir haben!
(27.08.2009, 19:49 )Räuberbande schrieb: Gegen zufällige Verpaarungen ist m. E. auch nichts auszusetzen und wenn die Tiere ihren Trieb ausleben möchten, dann kann man es ihnen auch schlecht verwehren.
Wo fängt das an, wo hört es auf? Wer will darüber richten, ob es eine "zufällige" Verpaarung ist?
Erlebte, konkrete Beispiele:
(1.) Ein Züchter besitzt ein Pärchen Gelbbrustaras und kauft sich ein Pärchen hellrote Aras. Die Aras orientieren sich in der Gruppe um und nun gibt es zwei neue Pärchen aus HR x GB und die brüten.... und haben Nachzuchten. Wo sollen die hin? Diese Züchter kümmern sich äußerst verantwortungsbewusst darum, wohin ihre Nachzuchten verkauft werden, was aus ihnen wird, auch noch nach Jahren.
(27.08.2009, 19:49 )Räuberbande schrieb: Ich finde es nur nicht gut, wenn man bewusst solche Tiere zieht. Es gibt bereits in Deutschland Züchter, die Arahybriden züchten.
Ja, es gibt sie immer - es gibt immer "solche" und "solche" Züchter, egal von welcher Warte aus man guckt. Die einen setzen als oberstes Ziel "Arterhaltung duch artenreine Zucht" (und dann wird sulphurea sulphurea und sulphurea parvula auf einmal "in einen Topf geschmissen") - die anderen wollen das auch - aber die Papageien machen es anders. Und was macht man dann? Harmonierende Pärchen trennen - weil nicht sein darf, was nicht "artenrein" ist? Oder lässt man den Aras "ihren Willen" und sorgt dafür, dass die Nachzuchten ein tolles Zuhause finden (oder auch nicht - es gibt eben immer "solche" und "solche" )
(27.08.2009, 19:49 )Räuberbande schrieb: Ich hoffe halt nur, dass ..... man mit diesen Tieren nicht noch weiterzüchtet, denn das muss m. E. ..... echt nicht sein!
Wo beginnt und wo endet die "Toleranz" gegenüber den Bedürfnissen der Vögel?
(2.) Ein Ehepaar lässt sich scheiden. Der Frau gehören 1 Pärchen Gelbbrustaras und ein Pärchen Catalina x Grünflügelara. Die Frau muss das Einfamilienhaus (mit Vogelzimmer und großer Außenvoliere) verlassen. Sie zieht um in eine Mietwohnung. Die Aras muss sie mitnehmen, kann sie aber dort nicht be-"halten". Sie verkauft - wir kaufen (nicht, weil wir sie unbedingt "bräuchten", wir haben genug Aras und hätten- rein aus Züchtersicht gesehen - höchstens das Pärchen GB kaufen). Aber die beiden anderen - wozu tatsächlich auch ein "Bastard" gehört (welch ein schreckliches Wort für eine überaus liebenswerte Henne!) die brauchen auch ein neues Zuhause!
(3.) Sie leben seit einigen Jahren bei uns - in einer Sechsergruppe. Anfangs haben wir überlegt, ob wir die Catalina-Henne von dem Hahn trennen sollen (den Hahn neu verpaaren, damit "artenreine" Zucht gewährleistet ist!). Wir haben uns gegen eine Trennung entschieden, die beiden harmonieren gut. In diesem Jahr hat die Henne zum ersten Mal zwei Eier gelegt. Nein, es war kein Nest im Gruppenraum, die Eier hat sie aus 1,60m Höhe von der Schaukel auf den Volierenboden "gelegt" - sind beide kaputt gegangen. Ist diese Haltung "art- oder tiergerecht"???? Haben Menschen das Recht, Nachzuchten zu verhindern, weil sie der Meinung sind, dass "Bastarde" keine Lebensberechtigung haben?
(4.) Einer unserer Aras (ein Harlekin) ist ohne Partner. Erst kaufen wir einen Gelbbrustara-Hahn dazu - die beiden mögen sich nicht. Dann kaufen wir einen Grünflügelarahahn dazu. Der "mag" unsere Harlekin-Henne auch nicht - verliebt sich aber in den Gelbbrustara-Hahn. Die beiden sind heute noch ein liebendes Hähnepärchen. Was für ein Quatsch - so ein Pärchen zu halten (Originalton (aus "Züchtersicht"): "Die drehen euch das Geld doch nur in grün-weiße ....") Na ja, manche haben eben auch die Vollmeise, harmonierende Hähnepärchen zusammen zu lassen.
(5.) Wir starteten den nächsten "Dazu-Kauf-Versuch": 7 Aras sind inseriert in Bielefeld. Eigentlich wollten wir nur "einen" Partner für unsere Harlekin-Henne - aber wir konnten den anderen "sechs" nicht sagen: "Ihr müsst da unten in der Tiefgarage drin bleiben", also haben wir sie alle mitgenommen (gekauft und bezahlt). Aus der Gruppe bildet sich ein Pärchen Dunkelrot X Gelbbrust - ja und die beiden haben Nachkommen! Also haben wir 'ne Vollmeise, wir lassen zu, dass die beiden "Bastarde" züchten.
(6.)Die Harlekin-Henne ist immer noch alleine, bis ein Grünflügelarahahn aus dem Tierheim Bad Driburg hier einzieht. Die beiden sind heute noch ein Pärchen. Wir werden auch bei den beiden - wie bei der Catalina-Henne - so lange wie möglich Nachzuchten verhindern, obwohl das nicht den Bedürfnissen der Tiere entspricht, einfach, weil wir wissen, wie schwer es ist, für Großaras ein gutes, ihren Bedürfnissen angemessenes neues Zuhause zu finden.
Wo sind die Grenzen - und wer ist der "Richter" - derjenige, der entscheidet, was gut und richtig und was schlecht und falsch ist - bei Hybriden?
Es gibt sie nun mal (auch in der freien Natur - nur gibt's da keine Richter und keine Halter).
Noch eines @ Räuberbande: Ich möchte nicht den Eindruck erwecken, ich hätte etwas gegen deine Überlegungen - im Gegenteil: Sie regen mich zum Nachdenken an, weil du es mit deinen Fragen immer gut "auf den Punkt bringst". Danke für deine Beiträge - ist nicht bös gemeint, das Zitieren!
Viele Grüße
Susanne