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unerwünschtes Verhalten umlenken?
#18
Fakt ist, dass viele OHK Halter ihre Tiere, Hähne und Hennen, nur unter Aufsicht zusammen lassen.

OHK Hähne können ziemlich rabiat werden und man darf sich fragen, ob Rakidu möglicherweise, zwar noch spielerisch, später aber in erwachsenem Alter auch dazu neigen könnte, war auch die Ansicht erfahrener Halter, nachdem ich diesen den Fall vorgetragen hatte.
In diesen Gesprächen wurde die Empfehlung ausgesprochen, die Vögel gut zu beobachten und ggf. wenn man sie nicht beaufsichtigen kann, zur Sicherheit zu trennen.

Weiter hieß es, das Temperament eines Vogels ließe sich schon sehr früh erkennen und leider würden auch selbstbewusste Hennen im Ernstfall den Angriff eines aggressiven Hahnes nicht abwehren können. Viele Privatbesitzer würden das Risiko unterschätzen und darauf bauen, dass ihre Tiere sich ja schon als Babys oder Jungvögel kennen gelernt hätten. Das menschliche Harmoniebedürfnis könne selten nachvollziehen, dass eben der Hahn, der gerade noch so nett zu seiner Henne war, sie im nächsten Moment angegriffen hätte.

Ich würde mich mit erfahrenen und langjährigen Haltern dieser Art austauschen und ggf. auch Züchtern austauschen, die ihre Zucht seit vielen Jahren betreiben. Vielleicht können sie dir raten, was zu tun ist.

Subkubus, ich drücke dir die Daumen, dass du eine Lösung im Interesse deiner Vögel findest. Es sind wunderschöne und anspruchsvolle Tiere, die du da hast und man hört mit jedem Wort, wie viel sie dir bedeuten, wie wichtig es dir ist, dass sie sich wohl fühlen und alles bekommen, was sie brauchen.

Ja und es stimmt, ich habe erst seit kurzem einen Kakadu (bald werden es zwei) und "nur" Nymphensittiche. Aber seit vielen Jahren habe ich Erfahrung im Umgang mit Lehrern. Es gibt nur wenige, die ich traf, die es verstanden zu lehren, statt zu belehren.

Dieser eine Kakadu, fehl geprägt, eher ängstlich, sich rupfend, fast flugunfähig kam zu mir und kannte nichts, gar nichts von dem, was ein Kakadu kennen sollte. Seine Flugkünste waren jämmerlich. Er lief nicht zu Fuß, er fraß kein Obst oder Gemüse, er konnte nicht alleine bleiben und spielen kannte er überhaupt nicht. Dafür war er total anhänglich, sehr schreckhaft und wollte ständig gekrault werden, was darüber hinweg täuschte, dass er auch eine sehr unberechenbare Seite hat.

Hugo ist zwar noch nicht die Zuverlässigkeit in Person, er ist ja auch ein Kakadu. Aber er lernt nun langsam zu zeigen was er will und was nicht. Drohgebärde waren ihm fremd und er zeigte sie nie, weshalb seine Bisse für uns immer sehr überraschend kamen.
Langsam scheint er aber zu begreifen, dass er ein Kakadu ist und das man zeigen kann, was man will. Dazu haben sicherlich meine Nymphensittiche beigetragen. Vor diesen hatte er anfangs fürchterliche Angst, inzwischen ist er viel entspannter. Langsam beginnt er auch auf deren Körpersprache zu reagieren und imitiert manche Verhaltensweisen. Jetzt beginnt er z.B. die Schwanzfedern drohend zu spreizen und die Haube aufzustellen wenn ihm etwas nicht passt.

In diesen kurzen drei Monaten ist es auch gelungen ihn an diverse Obst und Gemüsesorten zu gewöhnen. Dieses Ergebnis finde ich sehr erfreulich, da er 6 Jahre lang nur Äpfel und Mandarinen kannte und diese eher selten bekam.

Er kommt auf Zuruf auf meinen Unterarm geflogen, sucht mich sogar, wenn ich mich bei diesem Spiel verstecke. Er geht freiwillig auf die Waage und lässt sich ohne Probleme in eine Transportbox setzen. Endlich erkundet er nun auch zu Fuß seine Umgebung, spielt, klettert und fliegt gerne und viel. Alles Dinge, die er vorher nicht kannte. Denn in einem 60 x 60 Käfig mit Kotgitter hat man als Kakadu nicht viele Möglichkeiten der Beschäftigung.

Er kann nun auch alleine bleiben und sich mit seinen Spielsachen beschäftigen, statt an seinen Federn zu rupfen. Seit neuestem liebt er es Korkröhren zu schreddern, Holz zu schnitzen, Lederknoten zu lösen oder Äste in Kleinholz zu verwandeln. Alles Dinge, die er vorher weder kannte, noch vor wenigen Wochen deshalb genießen konnte, denn es machte ihm alles eher Angst statt Freude.

Er lässt sich inzwischen auch von meinem Sohn bespaßen und hat so viel Vertrauen zu ihm, dass er auch zu ihm hin fliegt. Jeden Morgen erkunden wir gemeinsam das Haus und mein Kakadu genießt es. Dabei klettert er gerne neugierig in fast jeden Winkel.
Wenn er nicht gerade brutig ist, freut er sich über Ansprache von Jedem.

Für Jemanden der so überhaupt keine Ahnung hat, bin ich froh, dass ich das alles so gut hin bekommen habe. Das das so gut geklappt hat, verdanke ich ein paar freundlichen Menschen, die mir mit Ratschlägen und Tipps geholfen haben. Sie taten das selbstlos ohne Beifall zu erwarten, stets gut gelaunt und mit großer Freude an den kleinen erfolgreichen Schritten, die wir, meine Familie und Hugo, in eine gemeinsame Richtung getan haben. Und manchmal haben wir sogar gemeinsam herzhaft gelacht. Das war auch sehr hilfreich, gerade dann, wenn es mal einen Rückschlag gab.

Liebe Subkubus, ich wünsche dir alles Gute, dass du Hilfe und nützliche Tipps bekommst, die dir helfen werden, dass dein gemeinsames Leben mit deinen Kakadus viele Jahre gesund und glücklich bleibt gerade so wie bei meinen Freunden, die seit Jahrzehnten mit ihren Vögeln Glück und Leid teilen.
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Nachrichten in diesem Thema
unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Sukkubus - 03.01.2011, 14:03
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Pico - 05.01.2011, 14:17
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Uhu - 05.01.2011, 19:32
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Uhu - 05.01.2011, 23:45
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Pico - 06.01.2011, 12:31
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Pico - 06.01.2011, 12:49
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Uhu - 06.01.2011, 20:16
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Uhu - 14.01.2011, 22:37
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von ichbinrosa - 15.01.2011, 19:39
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Uhu - 18.01.2011, 23:00
RE: unerwünschtes Verhalten umlenken? - von Tina - 19.01.2011, 20:17

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