31.08.2006, 10:31
Moin, Moin,
Das stimmt schlicht nicht. Es handelt sich um eine Nahrungspflanzenliste. Nahrungspflanzen halte ich wie der Name schon sagt per se für (fr)essbar. Die Toxizität für Menschen ist deshalb angegeben, weil das Wort Giftpflanze bei vielen Haltern zu Ängsten führt und vorsichtige Halter diese ungern verfüttern (sogar menschliche Nahrungspflanzen enthalten teilweise potentiell tödliche Gifte z.B. die Kerne von Steinobst). Das ist sozusagen ein zusätzlicher Service, auch weil ich nicht permanent Anfragen nach der Art "die sind aber giftig" haben möchte und ich keine Garantie auf Ungiftigkeit geben kann.
Die Angabe hat aber noch einen zweiten Sinn. Ich sammle systematisch welche Gifte aus welchen Giftgruppen vertragen werden. Bei den Nahrungspflanzen wo ich mit genaueren Angaben fertig bin kann das dann unter "Giftwirkung, Chemie, Nährwert" nachgelesen, unter "Haltererfahrungen" ist dann eventuell etwas über weitere Arten und Gefangenschaftsbeobachtungen zu finden.
Für die Zukunft wird es für Halsbandsittiche eine erweiterte Nahrungspflanzenliste weltweit geben. In ihr weise ich Drogen-, Nutz-, Giftpflanzen gesondert aus. Der Grund ist, für Drogen- und Nutzpflanzen sind Inhaltsangaben recht leicht zu beschaffen und man kann etwa Schwerpunkte wie fettreich, reich an Proteinen ... sehen. Enthalten sein werden auch Angaben zu Pflanzen bei denen es bei Papageienvögeln zu Vergiftungen gekommen ist. Das Symbol wird ein auf dem Rücken liegender Papageienvogel sein. Die neue Liste wird rund 250 Pflanzenarten enthalten, das braucht bis ich selbst die unvollkommen Informationen und ein Foto zusammen habe allerdings Zeit. Und einige exotische Pflanzen muss ich in botanischen Gärten und dem Lebensmittelhandel noch finden, fotografieren ggf. probieren.
LD50 Experimente sind erst einmal nicht nötig, es gilt zunächst Erfahrungen zu sammeln. Experimente auch ohne Tierverbrauch (z.B. Prätests mit Blutproben bei Lectinen) reichen sicher zunächst aus um Unterschiede innerhalb der Papageienvögel zu ermitteln. Lectine sind in Nahrungspflanzen von einigen Papageienarten in natürlichen Habitaten enthalten. Bei anderen Giften hilft eine Kombination aus bereits gemachten Tierversuchen und Freilandbeobachtungen, so etwa bei Eiche (siehe Papageien 3/2006) weiter, wo zumindest bei der untersuchten Art trotz erheblicher Dosis (Magen fast vollständig gefüllt) keine Vergiftungserscheinungen nachgewiesen werden konnten und eine andere Todesursache ermittelt wurde.
LD50 Experimente würden ja auch ethisch nur zu rechtfertigen sein, wenn es massive Probleme mit einzelnen Giften gäbe – das ist wohl bisher gar nicht in Sicht.
Gruesse,
Detlev
Thomas B., Tierheilpraktiker schrieb:Hallo,
die Detlef-Liste finde ich für Vögel weitgehend unbrauchbar, weil sie nur von der Toxizität für Menschen ausgeht; ...
Das stimmt schlicht nicht. Es handelt sich um eine Nahrungspflanzenliste. Nahrungspflanzen halte ich wie der Name schon sagt per se für (fr)essbar. Die Toxizität für Menschen ist deshalb angegeben, weil das Wort Giftpflanze bei vielen Haltern zu Ängsten führt und vorsichtige Halter diese ungern verfüttern (sogar menschliche Nahrungspflanzen enthalten teilweise potentiell tödliche Gifte z.B. die Kerne von Steinobst). Das ist sozusagen ein zusätzlicher Service, auch weil ich nicht permanent Anfragen nach der Art "die sind aber giftig" haben möchte und ich keine Garantie auf Ungiftigkeit geben kann.
Die Angabe hat aber noch einen zweiten Sinn. Ich sammle systematisch welche Gifte aus welchen Giftgruppen vertragen werden. Bei den Nahrungspflanzen wo ich mit genaueren Angaben fertig bin kann das dann unter "Giftwirkung, Chemie, Nährwert" nachgelesen, unter "Haltererfahrungen" ist dann eventuell etwas über weitere Arten und Gefangenschaftsbeobachtungen zu finden.
Für die Zukunft wird es für Halsbandsittiche eine erweiterte Nahrungspflanzenliste weltweit geben. In ihr weise ich Drogen-, Nutz-, Giftpflanzen gesondert aus. Der Grund ist, für Drogen- und Nutzpflanzen sind Inhaltsangaben recht leicht zu beschaffen und man kann etwa Schwerpunkte wie fettreich, reich an Proteinen ... sehen. Enthalten sein werden auch Angaben zu Pflanzen bei denen es bei Papageienvögeln zu Vergiftungen gekommen ist. Das Symbol wird ein auf dem Rücken liegender Papageienvogel sein. Die neue Liste wird rund 250 Pflanzenarten enthalten, das braucht bis ich selbst die unvollkommen Informationen und ein Foto zusammen habe allerdings Zeit. Und einige exotische Pflanzen muss ich in botanischen Gärten und dem Lebensmittelhandel noch finden, fotografieren ggf. probieren.
LD50 Experimente sind erst einmal nicht nötig, es gilt zunächst Erfahrungen zu sammeln. Experimente auch ohne Tierverbrauch (z.B. Prätests mit Blutproben bei Lectinen) reichen sicher zunächst aus um Unterschiede innerhalb der Papageienvögel zu ermitteln. Lectine sind in Nahrungspflanzen von einigen Papageienarten in natürlichen Habitaten enthalten. Bei anderen Giften hilft eine Kombination aus bereits gemachten Tierversuchen und Freilandbeobachtungen, so etwa bei Eiche (siehe Papageien 3/2006) weiter, wo zumindest bei der untersuchten Art trotz erheblicher Dosis (Magen fast vollständig gefüllt) keine Vergiftungserscheinungen nachgewiesen werden konnten und eine andere Todesursache ermittelt wurde.
LD50 Experimente würden ja auch ethisch nur zu rechtfertigen sein, wenn es massive Probleme mit einzelnen Giften gäbe – das ist wohl bisher gar nicht in Sicht.
Gruesse,
Detlev