04.02.2015, 08:03
Hallo Humboldt,
wie geht es Deinem Leberpatienten mittlerweile?
Wir haben auch eine Leberpatientin, eine Nymphensittichdame. Auffällig geworden ist sie damals durch das schleichende Rupfen. Es dauerte auch einige Jahre, bis die Tierärzte anhand von Röntgen- und Blutbildern endlich erkennen konnten, dass etwas mit der Leber nicht okay ist. Leider ist es bei ihr chronisch und so schlimm, dass sie sich ohne Halskrause die komplette Haut unter den Flügeln blutig beißen würde (sie leidet offensichtlich unter Juckreiz aufgrund der schlecht arbeitenden Leber). Mit ihrem „Schal“ kommt sie allerdings hervorragend zurecht und macht nichts, was ein gesunder Vogel nicht auch machen würde. Auch wir haben das Futter inkl. Tagesration angepasst und sorgen für viel Bewegung, doch es gibt immer Phasen, wo sie einen Durchhänger hat, z. B. in der Mauser oder Brutzeit. An Nahrungsergänzungsmitteln (papugui empfahl Dir ja einiges in den Vogelforen) haben wir in den vergangenen Jahren alles Erdenkliche auf Anraten der Tierärzte bzw. aufgrund von Halterempfehlungen gekauft und viel Geld in diversen Internetshops gelassen. Empfohlen werden in der Regel Zusatzpräparate mit B-Vitaminen und Aminosäuren. Einige Präparate sind mittlerweile durch neuere ersetzt worden. Ich konnte allerdings weder eine Verbesserung, noch eine Verschlechterung während der Gabe feststellen, so dass ich keine konkreten Empfehlungen oder Kritiken abgeben mag. Es ist aber gut möglich, dass wir den Prozess damit verlangsamen konnten. Und es scheint vielleicht ein Trost zu sein: Chronisch Kranke leben länger! Diese Erkenntnis kam mir, als mein erster Nymphensittich vor einigen Jahren an einer Leberzirrhose verstarb. Dieser kleine Vogel trotze all die Jahre vor Gesundheit und wurde so schwer krank, dass alle Versuche scheiterten, seine Leber zu regenerieren. Damals machte mich dies sehr traurig und ich machte mir auch sehr viele Vorwürfe etwas falsch gemacht oder zu wenig getan zu haben. Nun, einige Jahre später, weiß ich, dass die Leber auch bei anderen Nymphensittichen ein Schwachpunkt ist oder sein kann und dass es passieren kann, dass so ein kranker Vogel selbst bei größten Bemühungen nicht wieder gesund wird und verstirbt.
Du schreibst in den Vogelforen, dass Leo erhöhte Zinkwerte hat. Dies ist auch bei unserer leberkranken Nymphensittichdame und auch bei einem Kakadu der Fall. Unser Kakadu war auch letztes Jahr zum Checkup und auch bei ihm sind leider die Leberwerte und das Röntgenbild nicht zu 100% okay. Unsere Tierärztin weist uns immer wieder auf das Zink hin, aber ich habe keinen Schimmer wo dieses herkommen soll, die Werte unseres anderen Kakadus sind völlig normal. Nun meinte unsere Tierärztin, dass es vom Ring kommen könne (sie hatte schon einen Nymphensittich mit Zinkvergiftung, wo es nachweislich vom Ring kam), z. B. wenn sie da viel dran rummachen und das machen unsere durchaus (Schnabelsäubern z. B.). Aber den Ring kann man ja nicht eben und zum Test bei einem meldepflichtigen Vogel durch einen Chip ersetzen. Dann sagte sie, könnten auch zinkhaltige Farben beim Spielzeug verwandt worden sein. Unsere Vögel haben durchaus bunte Holzklötzchen in der Voliere und wenn ich mir ansehe, woher so manches Spielzeug stammt, kann es durchaus sein, dass nicht nur „Lebensmittelfarben“ verwandt worden sind. Aber selbst wenn es das alles nicht sein sollte, was ist es dann noch? Da hilft irgendwann wohl nur noch die Ausschlussvariante und mehrmalige Kontrolle des Blutes. Die Labore sagten auch, dass Zusatzpräparate mit Zink sich im Blut widerspiegeln und damit auch das Blutbild verfälschen können, denn der Test unterscheidet nicht zwischen Schwermetall und Spurenelement. Diese Aussage ist aber schon etwas her, deshalb kann ich zur Aktualität nichts beitragen. Die meisten Tierärzte und auch unsere Tierärztin verneinen, dass es zu Vergiftungen durch Zusatzpräparate kommen kann, wenn man sie nach Anleitung verabreicht. Dabei sind die Nährstoffbedarfe der verschiedenen Vogelarten so gut wie gar nicht erforscht, wie soll man da korrekt dosieren? Tierärzte wie Dr. Manderscheid raten mittlerweile von solchen Präparaten übrigens gänzlich ab. Eine Halterin, die regelmäßig zu ihm geht, hält ihre Papageien sogar in verzinkten Volieren und ernährt diese ausschließlich mit Pellets. Das Ergebnis: Hervorragende Blutwerte. Ich vertraue ihr voll und ganz und es wirft doch Fragen auf, ob manches, was uns verkauft wird (z. B. Mausermittel mit extrem viel Zink), nicht nur dazu dient unsere Geldbeutel zu leeren, weil die Vögel davon „krank“ werden? Das soll keine Verschwörung gegen die Futtermittelindustrie sein oder werden, aber solche Gedanken geistern einem doch manchmal durch den Kopf, wenn man im Internet stöbert und „shoppen“ geht. Ich will auch nicht bestreiten, dass bestimmte Präparate im Krankheitsfall sinnvoll sind, aber gesunden Vögeln tut man m. E. etwas gutes, wenn man ihnen Dinge aus der Natur anbietet. Einige müssen sicherlich erst einmal daran gewöhnt werden und die Sachen kennenlernen, aber dann sind sie verrückt danach. Es gibt wirklich nichts gesünderes den Vögeln anstatt von Pülverchen Dinge aus der Natur anzubieten. Unsere können es gar nicht erwarten endlich wieder frische Äste mit Knospen zu schreddern, Löwenzahn und andere Unkräuter zu futtern. In der etwas kargen Zeit halte ich sie mit Gemüse und Obst oder kleineren Zweigen bei Laune. Hier und da findet man auch noch in diesem milden Winter einige Kräuter. Wer einen Garten hat, sollte die Gelegenheit auf jeden Fall nutzen und eigene Büsche, Gräser, Getreide, Hirse, Sonnenblumen oder Obstbäume ziehen, um auch im Winter (einiges kann sogar eingefroren werden) und ohne lange Wege immer etwas zum Knabbern da zu haben.
Darf Leo neben Grassamen eigentlich auch Hirse futtern? Selbst wenn er sie nur in Maßen haben darf, die Knubbel eignen sich wunderbar, um sie in Versteckspielzeugen zu verstecken. Das bringt vielleicht auch etwas Abwechslung hinein. Wir haben unsere zudem an verschiedene Pelletsorten und -größen gewöhnt. Sehr beliebt sind Harrisons fine (grüne und orangene Sorte), gefolgt von Roudy Bush California Blend mini, NutriBird Tropical und Wagners Pellets. Die kleineren Sorten fressen unsere sogar lieber. Vielleicht weil sie davon mehr in den Unterschnabel nehmen und vor sich hinmümmeln oder auf anderen Plätzen weiterfressen können. Größere dagegen fliegen viel eher aus dem Napf. Insofern könntest Du, falls die Diät es erlaubt, auch ein paar andere Pellets mit untermischen, die einen anderen Geschmack haben. Als Leckerchen finden unsere die Rice Treats von Roudy Bush total toll. Sie sind kalorienarm und können somit jederzeit gegeben werden. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass sie auf diese fast geschmacklosen weißen Dinger so stehen, aber das tun sie wirklich.
Wurden bei Leo eigentlich mal Würmer oder andere Parasiten gefunden und musste er dagegen behandelt werden?
Entschuldigt bitte meinen langen Text. Ich weiß nicht, ob er jemandem etwas nützt, aber wenn, dann freut es mich natürlich.
wie geht es Deinem Leberpatienten mittlerweile?
Wir haben auch eine Leberpatientin, eine Nymphensittichdame. Auffällig geworden ist sie damals durch das schleichende Rupfen. Es dauerte auch einige Jahre, bis die Tierärzte anhand von Röntgen- und Blutbildern endlich erkennen konnten, dass etwas mit der Leber nicht okay ist. Leider ist es bei ihr chronisch und so schlimm, dass sie sich ohne Halskrause die komplette Haut unter den Flügeln blutig beißen würde (sie leidet offensichtlich unter Juckreiz aufgrund der schlecht arbeitenden Leber). Mit ihrem „Schal“ kommt sie allerdings hervorragend zurecht und macht nichts, was ein gesunder Vogel nicht auch machen würde. Auch wir haben das Futter inkl. Tagesration angepasst und sorgen für viel Bewegung, doch es gibt immer Phasen, wo sie einen Durchhänger hat, z. B. in der Mauser oder Brutzeit. An Nahrungsergänzungsmitteln (papugui empfahl Dir ja einiges in den Vogelforen) haben wir in den vergangenen Jahren alles Erdenkliche auf Anraten der Tierärzte bzw. aufgrund von Halterempfehlungen gekauft und viel Geld in diversen Internetshops gelassen. Empfohlen werden in der Regel Zusatzpräparate mit B-Vitaminen und Aminosäuren. Einige Präparate sind mittlerweile durch neuere ersetzt worden. Ich konnte allerdings weder eine Verbesserung, noch eine Verschlechterung während der Gabe feststellen, so dass ich keine konkreten Empfehlungen oder Kritiken abgeben mag. Es ist aber gut möglich, dass wir den Prozess damit verlangsamen konnten. Und es scheint vielleicht ein Trost zu sein: Chronisch Kranke leben länger! Diese Erkenntnis kam mir, als mein erster Nymphensittich vor einigen Jahren an einer Leberzirrhose verstarb. Dieser kleine Vogel trotze all die Jahre vor Gesundheit und wurde so schwer krank, dass alle Versuche scheiterten, seine Leber zu regenerieren. Damals machte mich dies sehr traurig und ich machte mir auch sehr viele Vorwürfe etwas falsch gemacht oder zu wenig getan zu haben. Nun, einige Jahre später, weiß ich, dass die Leber auch bei anderen Nymphensittichen ein Schwachpunkt ist oder sein kann und dass es passieren kann, dass so ein kranker Vogel selbst bei größten Bemühungen nicht wieder gesund wird und verstirbt.
Du schreibst in den Vogelforen, dass Leo erhöhte Zinkwerte hat. Dies ist auch bei unserer leberkranken Nymphensittichdame und auch bei einem Kakadu der Fall. Unser Kakadu war auch letztes Jahr zum Checkup und auch bei ihm sind leider die Leberwerte und das Röntgenbild nicht zu 100% okay. Unsere Tierärztin weist uns immer wieder auf das Zink hin, aber ich habe keinen Schimmer wo dieses herkommen soll, die Werte unseres anderen Kakadus sind völlig normal. Nun meinte unsere Tierärztin, dass es vom Ring kommen könne (sie hatte schon einen Nymphensittich mit Zinkvergiftung, wo es nachweislich vom Ring kam), z. B. wenn sie da viel dran rummachen und das machen unsere durchaus (Schnabelsäubern z. B.). Aber den Ring kann man ja nicht eben und zum Test bei einem meldepflichtigen Vogel durch einen Chip ersetzen. Dann sagte sie, könnten auch zinkhaltige Farben beim Spielzeug verwandt worden sein. Unsere Vögel haben durchaus bunte Holzklötzchen in der Voliere und wenn ich mir ansehe, woher so manches Spielzeug stammt, kann es durchaus sein, dass nicht nur „Lebensmittelfarben“ verwandt worden sind. Aber selbst wenn es das alles nicht sein sollte, was ist es dann noch? Da hilft irgendwann wohl nur noch die Ausschlussvariante und mehrmalige Kontrolle des Blutes. Die Labore sagten auch, dass Zusatzpräparate mit Zink sich im Blut widerspiegeln und damit auch das Blutbild verfälschen können, denn der Test unterscheidet nicht zwischen Schwermetall und Spurenelement. Diese Aussage ist aber schon etwas her, deshalb kann ich zur Aktualität nichts beitragen. Die meisten Tierärzte und auch unsere Tierärztin verneinen, dass es zu Vergiftungen durch Zusatzpräparate kommen kann, wenn man sie nach Anleitung verabreicht. Dabei sind die Nährstoffbedarfe der verschiedenen Vogelarten so gut wie gar nicht erforscht, wie soll man da korrekt dosieren? Tierärzte wie Dr. Manderscheid raten mittlerweile von solchen Präparaten übrigens gänzlich ab. Eine Halterin, die regelmäßig zu ihm geht, hält ihre Papageien sogar in verzinkten Volieren und ernährt diese ausschließlich mit Pellets. Das Ergebnis: Hervorragende Blutwerte. Ich vertraue ihr voll und ganz und es wirft doch Fragen auf, ob manches, was uns verkauft wird (z. B. Mausermittel mit extrem viel Zink), nicht nur dazu dient unsere Geldbeutel zu leeren, weil die Vögel davon „krank“ werden? Das soll keine Verschwörung gegen die Futtermittelindustrie sein oder werden, aber solche Gedanken geistern einem doch manchmal durch den Kopf, wenn man im Internet stöbert und „shoppen“ geht. Ich will auch nicht bestreiten, dass bestimmte Präparate im Krankheitsfall sinnvoll sind, aber gesunden Vögeln tut man m. E. etwas gutes, wenn man ihnen Dinge aus der Natur anbietet. Einige müssen sicherlich erst einmal daran gewöhnt werden und die Sachen kennenlernen, aber dann sind sie verrückt danach. Es gibt wirklich nichts gesünderes den Vögeln anstatt von Pülverchen Dinge aus der Natur anzubieten. Unsere können es gar nicht erwarten endlich wieder frische Äste mit Knospen zu schreddern, Löwenzahn und andere Unkräuter zu futtern. In der etwas kargen Zeit halte ich sie mit Gemüse und Obst oder kleineren Zweigen bei Laune. Hier und da findet man auch noch in diesem milden Winter einige Kräuter. Wer einen Garten hat, sollte die Gelegenheit auf jeden Fall nutzen und eigene Büsche, Gräser, Getreide, Hirse, Sonnenblumen oder Obstbäume ziehen, um auch im Winter (einiges kann sogar eingefroren werden) und ohne lange Wege immer etwas zum Knabbern da zu haben.
Darf Leo neben Grassamen eigentlich auch Hirse futtern? Selbst wenn er sie nur in Maßen haben darf, die Knubbel eignen sich wunderbar, um sie in Versteckspielzeugen zu verstecken. Das bringt vielleicht auch etwas Abwechslung hinein. Wir haben unsere zudem an verschiedene Pelletsorten und -größen gewöhnt. Sehr beliebt sind Harrisons fine (grüne und orangene Sorte), gefolgt von Roudy Bush California Blend mini, NutriBird Tropical und Wagners Pellets. Die kleineren Sorten fressen unsere sogar lieber. Vielleicht weil sie davon mehr in den Unterschnabel nehmen und vor sich hinmümmeln oder auf anderen Plätzen weiterfressen können. Größere dagegen fliegen viel eher aus dem Napf. Insofern könntest Du, falls die Diät es erlaubt, auch ein paar andere Pellets mit untermischen, die einen anderen Geschmack haben. Als Leckerchen finden unsere die Rice Treats von Roudy Bush total toll. Sie sind kalorienarm und können somit jederzeit gegeben werden. Ich hätte selbst nicht gedacht, dass sie auf diese fast geschmacklosen weißen Dinger so stehen, aber das tun sie wirklich.
Wurden bei Leo eigentlich mal Würmer oder andere Parasiten gefunden und musste er dagegen behandelt werden?
Entschuldigt bitte meinen langen Text. Ich weiß nicht, ob er jemandem etwas nützt, aber wenn, dann freut es mich natürlich.