Petra schrieb:Meine Bella-Marie ist ja ein sehr nervöser Vogel, der auch gerne mal im Gefieder nestelt, auch schon zu Zeiten, als sie glücklich verpaart war.
Aus diesem Nesteln wurde irgendwann mehr, plötzlich fehlten ein paar Federn. Ich kenne dieses Panikgefühl auch sehr gut, daß einen beschleicht, wenn man einige Federn am Boden vorfindet.
Es ist ein täglicher Kampf mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, frischer Luft und Licht.
Irgendwann hielt ich sie mal wieder im Arm (was ich zugegebenermaßen täglich tue!), war den Tränen nahe und sagte zu ihr: du bist für mich der schönste Kakadu auf der ganzen Welt, dein Charakter ist so rein und edel, ich werde dich auch lieben, wenn du nackig vor mir sitzt!
Tja und seit dem ist es tatsächlich besser geworden! Sie zupft nur an manchen Tagen, verletzt sich zum Glück nicht die Haut, aber man lebt gedanklich auf einem Pulverfass.
Wie oft habe ich mir überlegt, sie wieder zu verpaaren, doch dann finde ich sie engumschlungen mit ihrer Fibi (sie decken sich immer gegenseitig mit einem Flügel zu, entweder die Kleine die Große oder umgekehrt), denke daran, daß sie ständig beieinander sind und praktisch nicht zu trennen und komme wieder zu einem anderen Entschluß. Hinzu kommt auch die Angst, mit einer Verpaarung zu scheitern und dann wieder einen "zuviel" zu haben.
Ich bin inzwischen davon überzeugt, daß eine Verpaarung nicht immer die richtige Lösung ist. Jeder Vogel hat seinen eigenen Charakter, wie wir Menschen auch. Ein nervöser Vogel neigt eher zum Rupfen, ein aggressiver zum Schreien und Beissen. Leider gibt es keine Patentlösungen für dieses Problem.
Meine Bella wurde viele Jahre im Wohnzimmer gehalten, hat sich dadurch sehr eng an mich gebindet. Nun steht meinen Vögeln seit einigen Jahren ein Papageienzimmer zur Verfügung, doch jeden einzelnen Tag, an dem ich ihnen ein wenig Aufmerksamkeit vorenthielt (man besucht mal jemanden, hat Termine, etc.) bekomme ich zu spüren! Ich bin jedesmal entsetzt, wie traurig sie dann auf mich wirken, wenn ich die Zimmertüre öffne. An den normalen Tagen, wo ich regelmäßig kurz mal reinschaue, lüfte, kurz mal mit ihnen "Schnabelball" spiele oder sie einfach nur mal durchknuddel, ist ein fröhlicher Kakadutag.
Jeder Familienausflug hingegen nagt an meinem Gewissen.
Mein Mann hält mich für verrückt,was meine Kakadus angeht, aber so bin ich nun mal.
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sehr schonen dank petra..kenne ich alles (mehrmals) und das hast du so schon ausgedruckt..
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Céline