Diva's
Schnabelverletzungen
Leidige
Erfahrungen mit Schnabelverletzungen haben wir bei demselben Vogel
(Diva, unsere Weißhaubenkakadu) gleich zweimal machen müssen.
Beim
ersten Mal hat Divas Partner - Caruso - leicht in ihren Schnabel
gezwackt, so dass auf ihrer rechten Schnabelseite eine winzige
Kerbe zu sehen war, die mit der Zeit nach unten wuchs, wobei das
Schnabelhorn an dieser Stelle eine leichte Verdickung zeigte.
Aus Unwissenheit haben wir die Verdickung nicht beachtet, bis
eines Tages der Schnabel an der Stelle aufplatzte und aus dem
Riss Blut und Eiter lief.
Wir
fuhren mit Diva sofort in eine Dortmunder Tierklinik, in der die
Behandlung lediglich darin bestand, dem Tier ein Antibiotikum
zu spritzen und uns eine Wundsalbe mitzugeben. Begleitet wurde
die Behandlung noch durch die düster Prognose, dass der Vogel
die Schnabelverletzung wohl nicht überlebe. Für die Verabreichung
der Spritze ist der Vogel mit dicken Lederhandschuhen vom Arzthelfer
festgehalten worden. Diva, ein unvorstellbar zahmer Vogel, hat
sich nach der Prozedur befreit und ist unter einen Schrank geflüchtet.
Als ich sie unter dem Schrank hervorziehen wollte, hat mir Diva,
die noch nie jemanden gebissen hat, mit ihrem verletzten Schnabel,
ein Stück Fleisch aus dem Zeigefinger gebissen, solche Angst hatte
sie.
Als
wir die Tierklinik verließen, waren wir zutiefst verzweifelt und
beschlossen eine Tierärztin aufzusuchen, über die uns eine Vogelbekannte
schon Gutes berichtet hatte.
Da
es bereits später Abend war und die Ärztin ca. 130 km von unserem
Wohnort entfernt praktiziert, haben wir erst für den nächsten
Tag einen Termin ausgemacht.
Für
die Fahrt zur Tierärztin haben wir über drei Stunden gebraucht,
da Hochsommer war und wir auf fast jedem Parkplatz gehalten haben,
um Diva etwas zu trinken zu geben.
Die
Prognose der Tierärztin, dass Diva überlebt, war auch nicht viel
optimistischer als die des Dortmunder Tierarztes aber im Gegensatz
zu ihm erklärte sie sich bereit Diva zu operieren, wobei sie aber
sagte, dass sie Diva in Narkose sterben lasse würde, wenn der
Schädelknochen bereits durch die Infektion angegriffen sei.
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Diva
bei ihrer 1. OP- © 1998 Dr. Nina-Maria Ungerechts
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Diva
wurde noch am selben Abend operiert. Die Tierärztin entfernte
die brandigen Teile des Schnabelhorns und ersetzte die fehlende
Substanz durch ein Wundmaterial und bedeckte die Wunde mit einen
Kunststoff, der originär in der Zahnmedizin verwendet wird.
Damit
war Diva noch lange nicht über den Berg, zum einen war nicht sicher
ob die Infektion gestoppt war und zum anderen ob der Schnabel
nachwachsen würde. Als nach ca. zwei Wochen die Schnabelprothese
zum ersten Mal erneuert wurde, war sicher, dass Diva überleben
würde. Seit dieser Schnabelverletzung hat Diva angefangen sich
die Beinfedern abzubeißen (möglicherweise weil sie einige Wochen
von ihrem Partner Caruso getrennt gehalten werden musste).
Das
alles hätte vermieden werden können, wenn wir die kleine Schnabelverletzung
sofort behandelt hätten.
Divas
zweite Schnabelverletzung ereignete sich wesentlich dramatischer
als die erste. Im Brutstreit hatte Caruso Diva das Schnabelhorn
auf der rechten Schnabelseite und das rechte Nasenloch abgerissen.
Geblutet hat die riesige Wunde kaum. Wiederum sind wir mit Diva
zu unserer Vogeltierärztin gefahren. Das fehlende Schnabelhorn
wurde von ihr erneut durch eine Kunststoffprothese ersetzt, die
einmal nach ca. 2 Wochen erneuert wurde. In den ersten zwei Tagen
habe ich Diva mit warmem Haferbrei gefüttert, danach konnte sie
wieder selbständig fressen.
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Diva
bei ihrer 2. OP - © 2000 Dr. Nina-Maria Ungerechts
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Die
2. Prothese nach 2 Wochen - © 2000 Dr. Nina-Maria
Ungerechts
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Diva,
nach einem weiteren Monat -© 2000 Dr. Nina-Maria
Ungerechts
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Weil
Diva nach ihren beiden Verletzungen von uns fürchterlich verwöhnt
wurde, ist sie sehr anhänglich geworden.
Sylvia
& Georg
Mit
freundlicher Genehmigung durch die Autoren Sylvia
und Georg
©
Bild, Grafik und Text: Sylvia
und Georg, Frau Dr. Nina-Maria Ungerechts
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