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Einmal Rupfer, immer Rupfer?
#11
Weiter geht's:
Der Graupapagei bekam hier eine grundlegende Haltungsunstellung: aus der "fahrbaren Zimmervoliere" in die Gruppe, Außenaufenthalt, Ernährungsumstellung, zusätzlich frische Palmnüsse und Calcium. Er fand hier innerhalb von wirklich wenigen Tagen eine Freundin und lebt jetzt in einer super gut betreuten Privathaltung in einer kleinen Gruppe. Wenn ich die Fotos zugeschickt bekomme, kann ich manchmal kaum glauben, dass er nicht wieder mit rupfen angefangen hat. Er wird zwar nie wieder fliegen können (aus anderen Gründen - ist aber wieder voll befiedert und genießt es, im Regen am Gitter zu hängen!
[attachment=3911]
Die Fotos sind jetzt ein Jahr alt. Trotzdem glaube ich nicht, dass er in der jetzigen Haltung das Rupfen wieder anfängt - höchstens, wenn seine "Herzensdame" vor ihm gehen muss!

Viele Grüße
Susanne
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#12
Nächstes Beispiel:
Goffin, schon mehrere Jahre hier, bis April 09 gerupft. Dann fingen wir mit Training an und seit dem lebt er stundenweise tagsüber hier frei fliegend auf unserem Grundstück. Seitdem er ganz raus kann (nicht nur in die Außenvoliere) fängt er an, zuzuwachsen - ob er wieder anfängt mit rupfen, kann jetzt überhaupt noch nicht abgeschätzt werden!
[attachment=3912][attachment=3913]

Viele Grüße
Susanne
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#13
Hallo Susanne,

ich danke Dir ganz herzlich für Deine Erfolgsberichte und auch die eingestellten Fotos. Bei einigen Vögeln ist es sicher noch zu früh zu sagen, sie haben für immer aufgehört, aber man sieht die Erfolge ja sehr deutlich. Ich kenne aber auch Berichte, wo die Vögel aufgehört haben und dann plötzlich wieder angefangen haben, so ähnlich wie Gitti es beschreibt. Einige Vögel scheinen hier sehr sensibel zu sein und vertragen Veränderungen nicht.
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#14
Hallo,
wir haben noch viele Beispiele hier, auch von Amazonen, Aras und weiteren Graupapageien, die auch schlimm aussahen, als sie ankamen.
[attachment=3914][attachment=3915]
[attachment=3916][attachment=3917]
[attachment=3918]
Mangelhafte Ernährung (proteinarme Diät mit wenig schwefelhaltigen Aminosäuren) kann die Mauser hemmen. Androgen und Östrogen hemmen die Mauser, z.B. bis nach Beendigung der Brutperiode, während Thyroxin die Federfollikel stimuliert.

Generell haben wir die Beobachtung gemacht, dass in den lichtarmen Monaten trotz UV-Licht die Vögel mit massiven Gefiederschäden eher "wieder anfangen" am Gefieder zu zusseln als von März bis in den November, wo sie (außer nachts) fast ständig draußen sind. Da haben sie eben auch der Regen, der m.M.n. dem Gefieder besser bekommt als Verwendung von Leitungswasser zum Duschen. Könnte aber auch nur bei uns so sein, weil wir Leitungswasser mit einem extrem höhen Härtegrad haben.
Über das Thema könnten wir bebilderte Romane schreiben!!!
Wenn man Gefiederschäden entdeckt, sollte man schnell handeln, bevor die "Angewohnheit" in ein dauerhaftes Verhalten übergeht.

Viele Grüße
Susanne
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#15
Das letzte Anmazonenbild - das "nachher"-Bild fehlt noch:
[attachment=3919]
Viele Grüße
Susanne
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#16
(12.03.2010, 13:24 )Saphira schrieb:
(12.03.2010, 10:46 )Goffi schrieb: Die meisten haben einige Zeit aufgehört zu rupfen, wenn sich der Mensch besonders intensiv um sie bemüht hat.
Hallo.

Das kann ich bei unserem Federbeißer auch bestätigen.

Das "intensive kümmern des Menschen" mag zwar helfen, ich persönlich halte es jedoch für den denkbar schlechtesten Weg. Der Mensch kann sich nie und nimmer ständig über Jahrzehnte hinweg intensiv um (s)einen Vogel kümmern, jeder hat ein persönliches Umfeld, Beruf, Krankheiten oder Familienprobleme können die Zeit in Anspruch nehmen so dass dann - notgedrungen - die vielen Stunden bzw. die Zeit für ausgeglichenes und intensives Menschenkümmern nicht mehr vorhanden ist - und das rupfen beginnt logischerweise erneut.

Bei meinen beiden Grauen war es kein intensives kümmern, sondern leben in der Gruppe mit ständiger Bewegungs- und Flugmöglichkeit (nicht im Käfig), ständig frische Naturäste zum sitzen, benagen, schaukeln, frische Luft, Sonne, ausgewogene Ernährung.

Ich interpretiere die Beiträge von Alfred und Uhu auch so, da ja meines Wissens beide auch mehrere Vögel halten und kaum Zeit für eine intensive Vogel-Mensch-Beziehung für einen einzelnen Vogel haben, was jetzt nicht heissen soll dass sie sich nicht intensiv und gut um ihre Vögel kümmern - ich hoffe man versteht mich nun richtig.

Krankheiten waren bei meinen Grauen nicht vorhanden, es waren "nur" psychische Ursachen, sei es Haltungsform, Langeweile, Dominanz durch Partnervogel (auf zu kleinem Raum), Stress, etc.

Ein dritter Graupapagei welcher von ihrem Besitzer zu mir in Pflege gegeben wurde war ebenfalls total gerupft, nach gut 3 Monaten in der Gruppe war der Graue bis auf kleine Stellen voll befiedert.
Im Nov/Dez meinte der Besitzer der Graue muss wieder zurück. Nach 2-3 Wochen stand der Besitzer mit Transportbox an einem Sonntagmorgen (unangemeldet) vor meiner Türe …
Ich hätte heulen können – der Graue sah schlimmer aus als je zuvor, Beine, Brust, Bauch, Schultern, Rücken, alles ausgerissen, nackt …
Und die Person kümmerte sich bestimmt intensiv – sie ist nicht berufstätig – sie liebt ihren Grauen, hat(te) den Vogel seit über 20 Jahren von klein auf …, fütterte seit über 10 Jahren nur Harrisons, hatte nur das beste und teuerste Spielzeug …

Soviel zum „intensiven kümmern“
Gruss aus der Schweiz von
Inge
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#17
Hallo,
ich kann das, was Inge schreibt, nur unterstreichen.

Wichtigste Voraussetzung, um Rupfen zu verhindern, ist für mich immer noch Zebulons Menu "GELP mit B" (und damit meine ich nicht die menschliche Gesellschaft, sondern i.d.R. Vogelgesellschaft).

Beginnt ein Vogel zu rupfen, ist schnellstmöglich Ursachenforschung und Haltungsveränderung angesagt, damit es nicht zum "Dauerzustand" wird.

Einige wenige einzeln gehaltene Vögel (auch WF) rupfen auch nach vielen Jahren der Alleinhaltung nicht. Manche fangen sehr früh mit dem Rupfen an. Von den vielen Papageien hier sind es überwiegend die Hennen, die bei Eintritt der Geschlechtsreife (ohne Hahn gehalten) mit dem Rupfen angefangen haben. Gleichzeitig sind hier viele auch schon sehr alte Hähne, denen die ursprüngliche Alleinhaltung "rein äußerlich - vom Federkleid her betrachtet" nichts ausgemacht hat.
Vlt. hat es ja etwas mit der Freisetzung der thyroidalen und gonadalen Hormone zu tun? Weiß ich nicht - ist nur eine Vermutung.

Viele Grüße
Susanne
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#18
Hallo.

Ich schrieb ja oben, dass Charly mit dem Federbeißen aufgehört hat als er hier ankam und er quasi immer "Mittendrin" war und selten alleine. In dieser Zeit wuchs er nahezu komplett wieder zu bis auf einige Federn die noch nicht ausgefallen waren und neu wachsen konnten. Das waren unsere Beobachtungen.

Da ich aber auch nicht 24/7 Kakaduhüter sein wollte und wir ja auch noch andere Vögel haben und ich trotz aller negativen Geschichten unseren Charly vergesellschaften wollte haben wir uns auf die Suche nach einer Henne gemacht und sogar recht schnell eine passende Henne gefunden in Luna.

Charly liebt seine Luna über alles aber trotzdem lässt er im Winter das Rupfen nicht sein... er rupft sich sogar hier stärker als zu der Zeit inder Luna noch nicht hier war bei uns.

Und trotz alledem würde ich ihn nie alleine halten....
was sind schon die paar Federn gegen ein harmonisches Kakadupaar!!

Trotzdem gibt es eben auch Vögel die "Mit Intensiver Menschenbetreuung" weniger rupfen als wenn sie in der Gruppe und als Paar leben.

Zumindest bei unserem Charly war und ist es so.

LG
Verena
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#19
(14.03.2010, 16:10 )Saphira schrieb: was sind schon die paar Federn gegen ein harmonisches Kakadupaar!!
Absolute Zustimmung. Daumen_hoch

Zitat:Trotzdem gibt es eben auch Vögel die "Mit Intensiver Menschenbetreuung" weniger rupfen als wenn sie in der Gruppe und als Paar leben.
Ach das ist richtig, ich meinte mit meinem Beitrag auch nicht dass "meine Version" für alle Papageien die richtige ist, ich halte sie - wenn möglich - einfach für die bessere, was wiederum nicht heisst es hilft bei allen, es wäre zu einfach. Zwink
Gruss aus der Schweiz von
Inge
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#20
Hallo,

Zitat:Das "intensive kümmern des Menschen" mag zwar helfen, ich persönlich halte es jedoch für den denkbar schlechtesten Weg. Der Mensch kann sich nie und nimmer ständig über Jahrzehnte hinweg intensiv um (s)einen Vogel kümmern, jeder hat ein persönliches Umfeld, Beruf, Krankheiten oder Familienprobleme können die Zeit in Anspruch nehmen so dass dann - notgedrungen - die vielen Stunden bzw. die Zeit für ausgeglichenes und intensives Menschenkümmern nicht mehr vorhanden ist - und das rupfen beginnt logischerweise erneut.

Gerade hier sehe ich ja das Problem. Meine 4 Goffinins leben in einer Gruppe, haben täglich Freiflug, seit letztem Jahr eine AV und in diesem Jahr fangen sie an rupfen. Den menschlichen Kontakt haben wir seit letztem Jahr etwas eingeschränkt.

Außedem plädiere ich ja nicht dafür, dass man den menschlichen Kontakt ausweiten soll. Ich habe lediglich beobachtet, dass bei vielen Kakadus und Papageien das Rupfen angefangen hat, als sich der Mensch zurückzog.

LG
Goffi
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