12.03.2008, 16:52
Hallo miteinander
Ich habe mich nun schon eine Weile durch Euer Forum geschmökert, trotzdem ist für mich die entscheidende Frage offen geblieben.
Grundsätzlich weiß ich natürlich nach 25jähriger Papageienhaltung: Kakadus sind die "anderen" Papageien und Goffini-Kakadus sind die "anderen" Kakadus
Aber nun zu meiner eigentlichen Geschichte:
Ich halte meinen ersten (männlichen) Wildfang-Goffini-Kakadu seit 25 Jahren, den ich damals sehr jung (ca. 1 - 1,5 Jahre alt) bekam. Zu damaliger Zeit war es noch Mode, einen Papagei alleine zu halten, weil er dann "zahmer" wird und so dem Egoismus des Menschen besser gerecht wird. Es dauerte nicht lange, als es Mode wurde, sich aus selbigem Grund zu einem vorhandenen, zahmen Vogel dazu eine Handaufzucht anzuschaffen, weil ja Paarhaltung für Papageien die "bessere Haltung" ist. Es dauerte wieder einige Jahre, bis man merkte, daß diese handaufgezogenen Vögel ein psychisches Drama durchleben, weil sie, viel zu stark auf den Menschen fixiert, mit einem anderen Vogel nicht mehr viel anfangen können. Also Handaufzuchten ade... Forciert wurden nun die schon vor der Geschlechtsreife zusammen gestellten Paare.
Alles schön und gut... ABER: Was macht man mit solchen auf den Menschen fixierten Vögeln heute???
Mein erster Kakadu, Henry, wurde bei mir mit rund 6 Jahren geschlechtsreif und ich wurde seine Partnerin. Vor 15 bis 20 Jahren suchte ich mich dumm und dusselig, ein (endoskopiertes) Weibchen für ihn zu finden. 7 Jahre lang! Schließlich ergatterte ich eine handaufgezogene, 7 jährige Goffini-Kakadu-Dame. Henry war damals rund 12 Jahre alt. Eifersucht stand auf der Tagesordnung. Ich hielt die Vögel in einem Raum, musste sie aber dennoch getrennt halten. Er hätte sie sonst umgebracht. In den nächsten 5 Jahren freundeten sich die Beiden aber soweit an, daß sie sich nun die 2 Kletterbäume teilen, gelegentlich schmusen und vor allem dicht aneinander geschmiegt schlafen. Während der Paarungszeit vernehme ich auch ab und an die Kakadu-typischen Paarungsgeräusche. Nistkasten biete ich jedoch keinen an. Ist einer der Vögel nicht im Raum, schreit der "alleingelassene" sofort wie ein Jochgeier... Ansonsten sind die Beiden insgesamt recht ruhig, also keine Schreier. Aber: sie rupfen sich beide (selbst, nicht gegenseitig). Natürlich weiß ich, daß das Rupfen eine psychische Erkrankung bedeutet! Die fehlgeprägten Vögel vermissen den Menschen als Partner. Ich "kümmere" mich um Beide aber ganz bewusst relativ wenig. Je mehr ich mich um jeden bemühe, desto größer wird die Eifersucht und Aggression zwischen den Beiden. Selbstverständlich steht beiden sehr viel Nagematerial in Form von Naturästen zur Verfügung.
Nun aber mein eigentliches Problem: meine zuständige Amtstierärztin... Bei einer Kontrolle stellte sie "ganz entsetzt" fest, daß sich die Vögel rupfen. Sie verlangt nun von mir, die Vögel in getrennten Räumen zu halten, weil es für auf den Menschen geprägte Tiere übermäßigen Stress bedeuten würde, sie zusammen zu halten. Könnte/würde ich das nicht realisieren, würde sie die Vögel wegen nicht artgerechter Haltung beschlagnahmen! Ähm.... ??? Hat sie tatsächlich recht?
Nun, ich kenne meine Beiden ja nun recht gut und ich bin mir sicher, daß eine Einzelhaltung bei einem noch so bemühten Menschen (egal ob bei mir oder woanders) für sie sicher nicht das Gelbe vom Ei wäre. Wer kann schon "seinen Kakadu" den ganzen Tag auf der Schulter mit sich herumtragen?
Ist leider etwas länger geworden, aber vielleicht hilft das Beschriebene bei der "Problemlösung".
Meine Frage nun an Euch: Wie sind Eure Erfahrungen mit solchen Vögeln und wie habt ihr diese Problematik der falsch geprägten Kakadus gelöst?
Schöne Grüße und vielen Dank für's Lesen und evtl. Ratschläge
Eva
Ich habe mich nun schon eine Weile durch Euer Forum geschmökert, trotzdem ist für mich die entscheidende Frage offen geblieben.
Grundsätzlich weiß ich natürlich nach 25jähriger Papageienhaltung: Kakadus sind die "anderen" Papageien und Goffini-Kakadus sind die "anderen" Kakadus
Aber nun zu meiner eigentlichen Geschichte:
Ich halte meinen ersten (männlichen) Wildfang-Goffini-Kakadu seit 25 Jahren, den ich damals sehr jung (ca. 1 - 1,5 Jahre alt) bekam. Zu damaliger Zeit war es noch Mode, einen Papagei alleine zu halten, weil er dann "zahmer" wird und so dem Egoismus des Menschen besser gerecht wird. Es dauerte nicht lange, als es Mode wurde, sich aus selbigem Grund zu einem vorhandenen, zahmen Vogel dazu eine Handaufzucht anzuschaffen, weil ja Paarhaltung für Papageien die "bessere Haltung" ist. Es dauerte wieder einige Jahre, bis man merkte, daß diese handaufgezogenen Vögel ein psychisches Drama durchleben, weil sie, viel zu stark auf den Menschen fixiert, mit einem anderen Vogel nicht mehr viel anfangen können. Also Handaufzuchten ade... Forciert wurden nun die schon vor der Geschlechtsreife zusammen gestellten Paare.
Alles schön und gut... ABER: Was macht man mit solchen auf den Menschen fixierten Vögeln heute???
Mein erster Kakadu, Henry, wurde bei mir mit rund 6 Jahren geschlechtsreif und ich wurde seine Partnerin. Vor 15 bis 20 Jahren suchte ich mich dumm und dusselig, ein (endoskopiertes) Weibchen für ihn zu finden. 7 Jahre lang! Schließlich ergatterte ich eine handaufgezogene, 7 jährige Goffini-Kakadu-Dame. Henry war damals rund 12 Jahre alt. Eifersucht stand auf der Tagesordnung. Ich hielt die Vögel in einem Raum, musste sie aber dennoch getrennt halten. Er hätte sie sonst umgebracht. In den nächsten 5 Jahren freundeten sich die Beiden aber soweit an, daß sie sich nun die 2 Kletterbäume teilen, gelegentlich schmusen und vor allem dicht aneinander geschmiegt schlafen. Während der Paarungszeit vernehme ich auch ab und an die Kakadu-typischen Paarungsgeräusche. Nistkasten biete ich jedoch keinen an. Ist einer der Vögel nicht im Raum, schreit der "alleingelassene" sofort wie ein Jochgeier... Ansonsten sind die Beiden insgesamt recht ruhig, also keine Schreier. Aber: sie rupfen sich beide (selbst, nicht gegenseitig). Natürlich weiß ich, daß das Rupfen eine psychische Erkrankung bedeutet! Die fehlgeprägten Vögel vermissen den Menschen als Partner. Ich "kümmere" mich um Beide aber ganz bewusst relativ wenig. Je mehr ich mich um jeden bemühe, desto größer wird die Eifersucht und Aggression zwischen den Beiden. Selbstverständlich steht beiden sehr viel Nagematerial in Form von Naturästen zur Verfügung.
Nun aber mein eigentliches Problem: meine zuständige Amtstierärztin... Bei einer Kontrolle stellte sie "ganz entsetzt" fest, daß sich die Vögel rupfen. Sie verlangt nun von mir, die Vögel in getrennten Räumen zu halten, weil es für auf den Menschen geprägte Tiere übermäßigen Stress bedeuten würde, sie zusammen zu halten. Könnte/würde ich das nicht realisieren, würde sie die Vögel wegen nicht artgerechter Haltung beschlagnahmen! Ähm.... ??? Hat sie tatsächlich recht?
Nun, ich kenne meine Beiden ja nun recht gut und ich bin mir sicher, daß eine Einzelhaltung bei einem noch so bemühten Menschen (egal ob bei mir oder woanders) für sie sicher nicht das Gelbe vom Ei wäre. Wer kann schon "seinen Kakadu" den ganzen Tag auf der Schulter mit sich herumtragen?
Ist leider etwas länger geworden, aber vielleicht hilft das Beschriebene bei der "Problemlösung".
Meine Frage nun an Euch: Wie sind Eure Erfahrungen mit solchen Vögeln und wie habt ihr diese Problematik der falsch geprägten Kakadus gelöst?
Schöne Grüße und vielen Dank für's Lesen und evtl. Ratschläge
Eva