14.03.2008, 13:38
Mahlzeit, Hein :-)
Das können wir gerne machen. Das würde mich auch sehr interessieren. Gerade was die Behandlung, speziell die Wirksamkeit der (neuen?) Medikamente angeht, bin ich auf einem alten Wissensstand. Möglicherweise läßt sich die Krankheit heutzutage viel besser behandeln. Noch vor 10/15 Jahren war ein stärkerer Aspergillosebefall nicht selten tödlich, wenn die Erkrankung erst mal zum Ausbruch kam. Aber das in einem neuen Thread.
Amateur bin ich gewiss keiner mehr. Ich arbeite seit fast 28 Jahren im Zoofach und hatte fast 20 Jahre lang eine Zoohandlung in München. Und wenn ich schon Tiere halte (egal ob geschäftlich oder privat), dann verschaffe ich mir dazu das entsprechende Fachwissen darüber, um sie artgerecht zu halten. Deshalb genoss ich in München das Vertrauen der dortigen Veterinäre und wurde von der damals neuen Artenschutzbeamtin um so manchen Rat gefragt. Aber wie schon geschrieben: in Niederbayern ticken die Uhren andersrum... Da halten sich dann auch "die Münchner" lieber raus und verweisen auf die damals offiziell ausgestellten Dokumente....
Der hiesigen Dame wäre es am liebsten, wenn jeder "Exotenhalter" den Sachkundenachweis ablegt. Das halte ich ja grundsätzlich erst mal gar nicht für soooo verkehrt. Langjährige Haltung einer Tierart sieht sie nicht als "Befähigungsnachweis" an, denn man kann seine Tiere auch 20 Jahre lang falsch halten. So schickt sie einen Schildkrötenhalter zur Ablage des Sachkundenachweises für Terraristik/speziell Schildkröten in die Uni München... 200 km weit... Da hatte ich richtig Glück, daß ich selbige Prüfung und weitere bei ihr direkt ablegen konnte und ich so nicht auch noch die Anfahrt nach München bezahlen musste. Sie erkennt ja nicht mal Sachkundeprüfungen an, die die Leute direkt beim BNA oder bei der DGHT abgelegt hatten. Denn: es liegt einzig und alleine in ihrem Ermessen, welche Befähigungsnachweise sie fordert bzw. anerkennt. Ich habe mich schon entsprechend erkundigt.
Ich denke, wie Du auch, daß die Einschaltung eines Anwalts für mich alles andere als vorteilhaft wäre.
Nun gut, im Moment "verhandeln" wir noch mündlich. Mein nächster Schritt wäre, sie aufzufordern, die Sache schriftlich zu formulieren und fachlich zu begründen. Dann erst hat man eine wirkliche Basis zur Argumentation und evtl. auch zu einer Beschwerde bei der ihr übergeordneten Behörde in München. Mir wäre es aber lieber, man müsste diesen steinigen Weg nicht gehen, denn das das die Basis einer langfristigen Zusammenarbeit nicht festigt, ist sicher jedem klar. Zudem bin ich durch die Überlassung von illegal importierten Landschildkröten leider auch auf ihren guten Willen angewiesen...
Fachfrau in Sachen Psittaciden ist sie ganz gewiss nicht. Der einzige, den sie, wenn überhaupt, evtl. dazu fragen würde (ein Papageienhalter hier im Raum), würde ihr sehr wahrscheinlich genau das erzählen, was sie hören möchte, um seinen eigenen Stein im Brett bei ihr nicht zu verlieren... Ansonsten wird sie sich ziemlich sicher auf die Merkblätter und auf Kollegen bei der TVT berufen und verlassen. Jetzt hast aber auch Du, wie ich vorher schon, festgestellt, daß es bei den Psittaciden-Merkblättern z. T. gravierende fachliche Fehler gibt....
Da ist also Überzeugungsarbeit in beiden Richtungen angesagt: bei der TVT direkt und bei meiner ATA. Nur... wie stellt man das am geschicktesten an? Die TVT-ler sind ganz sicher felsenfest von sich überzeugt, daß sie mit ihren Merkblättern fachlich richtig liegen. Ebenso meine ATA.
Könntet ihr als Papageienspezialisten euch nicht direkt an die TVT wenden, um den Herrschaften die Fehler in den Merkblättern bewusst zu machen?
So sehe ich das auch. Es hat halt damals viel zu lange gedauert, bis ich ein Weibchen für Henry fand. Das war aber dadurch bedingt, daß jahrelang keine Goffins mehr importiert wurden und es zu damaliger Zeit (vor 15 bis 20 Jahren) auch noch fast keine Nachzuchten gab. Es weiß sicher jeder von Euch, wie schwierig gerade die Goffinis bei der Zucht sein können und dass das nicht selten auf eine Handaufzucht hinausläuft, selbst wenn das Zuchtpaar bei der Brut und Jungenaufzucht zunächst harmoniert.
Ich denke im Moment, dafür ist sie viel zu sehr von sich und ihren fachlichen Qualitäten überzeugt, als dass sie sich dazu überreden lassen würde.
Mir würde aber evtl. helfen, wenn mehrere von Euch ihre eigenen Erfahrungen mit solchen Vögeln hier schildern würden. Wenn ich ihr einen Ausdruck des Threads vorlege, kann man mit ihr vielleicht eine neue Diskussionsbasis finden. Vielleicht wird ihr dann auch klar, daß jeder einzelne Fall ein "eigener Fall" ist und nicht 08/15mäßig betrachtet werden kann.
Schöne Grüße und vielen Dank für Dein/Euer Engagement!
Eva
Hein schrieb:ich würde vorschlagen, das Thema "Aspergillose" ggf. in einem anderen Thread auzumachen
Das können wir gerne machen. Das würde mich auch sehr interessieren. Gerade was die Behandlung, speziell die Wirksamkeit der (neuen?) Medikamente angeht, bin ich auf einem alten Wissensstand. Möglicherweise läßt sich die Krankheit heutzutage viel besser behandeln. Noch vor 10/15 Jahren war ein stärkerer Aspergillosebefall nicht selten tödlich, wenn die Erkrankung erst mal zum Ausbruch kam. Aber das in einem neuen Thread.
Zitat:Gut, mit dem 11er kennst Du Tücken und Fallstricke und bist kein "Amateur".
Amateur bin ich gewiss keiner mehr. Ich arbeite seit fast 28 Jahren im Zoofach und hatte fast 20 Jahre lang eine Zoohandlung in München. Und wenn ich schon Tiere halte (egal ob geschäftlich oder privat), dann verschaffe ich mir dazu das entsprechende Fachwissen darüber, um sie artgerecht zu halten. Deshalb genoss ich in München das Vertrauen der dortigen Veterinäre und wurde von der damals neuen Artenschutzbeamtin um so manchen Rat gefragt. Aber wie schon geschrieben: in Niederbayern ticken die Uhren andersrum... Da halten sich dann auch "die Münchner" lieber raus und verweisen auf die damals offiziell ausgestellten Dokumente....
Der hiesigen Dame wäre es am liebsten, wenn jeder "Exotenhalter" den Sachkundenachweis ablegt. Das halte ich ja grundsätzlich erst mal gar nicht für soooo verkehrt. Langjährige Haltung einer Tierart sieht sie nicht als "Befähigungsnachweis" an, denn man kann seine Tiere auch 20 Jahre lang falsch halten. So schickt sie einen Schildkrötenhalter zur Ablage des Sachkundenachweises für Terraristik/speziell Schildkröten in die Uni München... 200 km weit... Da hatte ich richtig Glück, daß ich selbige Prüfung und weitere bei ihr direkt ablegen konnte und ich so nicht auch noch die Anfahrt nach München bezahlen musste. Sie erkennt ja nicht mal Sachkundeprüfungen an, die die Leute direkt beim BNA oder bei der DGHT abgelegt hatten. Denn: es liegt einzig und alleine in ihrem Ermessen, welche Befähigungsnachweise sie fordert bzw. anerkennt. Ich habe mich schon entsprechend erkundigt.
Ich denke, wie Du auch, daß die Einschaltung eines Anwalts für mich alles andere als vorteilhaft wäre.
Nun gut, im Moment "verhandeln" wir noch mündlich. Mein nächster Schritt wäre, sie aufzufordern, die Sache schriftlich zu formulieren und fachlich zu begründen. Dann erst hat man eine wirkliche Basis zur Argumentation und evtl. auch zu einer Beschwerde bei der ihr übergeordneten Behörde in München. Mir wäre es aber lieber, man müsste diesen steinigen Weg nicht gehen, denn das das die Basis einer langfristigen Zusammenarbeit nicht festigt, ist sicher jedem klar. Zudem bin ich durch die Überlassung von illegal importierten Landschildkröten leider auch auf ihren guten Willen angewiesen...
Fachfrau in Sachen Psittaciden ist sie ganz gewiss nicht. Der einzige, den sie, wenn überhaupt, evtl. dazu fragen würde (ein Papageienhalter hier im Raum), würde ihr sehr wahrscheinlich genau das erzählen, was sie hören möchte, um seinen eigenen Stein im Brett bei ihr nicht zu verlieren... Ansonsten wird sie sich ziemlich sicher auf die Merkblätter und auf Kollegen bei der TVT berufen und verlassen. Jetzt hast aber auch Du, wie ich vorher schon, festgestellt, daß es bei den Psittaciden-Merkblättern z. T. gravierende fachliche Fehler gibt....
Da ist also Überzeugungsarbeit in beiden Richtungen angesagt: bei der TVT direkt und bei meiner ATA. Nur... wie stellt man das am geschicktesten an? Die TVT-ler sind ganz sicher felsenfest von sich überzeugt, daß sie mit ihren Merkblättern fachlich richtig liegen. Ebenso meine ATA.
Könntet ihr als Papageienspezialisten euch nicht direkt an die TVT wenden, um den Herrschaften die Fehler in den Merkblättern bewusst zu machen?
Zitat:Möglicherweise ist eben durch die Biographie das Rupfen bereits habituell geworden, dann hast Du eh nur noch eine minimale Chance.
So sehe ich das auch. Es hat halt damals viel zu lange gedauert, bis ich ein Weibchen für Henry fand. Das war aber dadurch bedingt, daß jahrelang keine Goffins mehr importiert wurden und es zu damaliger Zeit (vor 15 bis 20 Jahren) auch noch fast keine Nachzuchten gab. Es weiß sicher jeder von Euch, wie schwierig gerade die Goffinis bei der Zucht sein können und dass das nicht selten auf eine Handaufzucht hinausläuft, selbst wenn das Zuchtpaar bei der Brut und Jungenaufzucht zunächst harmoniert.
Zitat:Ääähm - kannst Du die Dame nicht dazu überreden, sich hier mal anzumelden und das Thema mit Leuten, die vergleichbare Fälle z.T. seit 10 jahren und länger pflegen, zu besprechen?
Ich denke im Moment, dafür ist sie viel zu sehr von sich und ihren fachlichen Qualitäten überzeugt, als dass sie sich dazu überreden lassen würde.
Mir würde aber evtl. helfen, wenn mehrere von Euch ihre eigenen Erfahrungen mit solchen Vögeln hier schildern würden. Wenn ich ihr einen Ausdruck des Threads vorlege, kann man mit ihr vielleicht eine neue Diskussionsbasis finden. Vielleicht wird ihr dann auch klar, daß jeder einzelne Fall ein "eigener Fall" ist und nicht 08/15mäßig betrachtet werden kann.
Schöne Grüße und vielen Dank für Dein/Euer Engagement!
Eva